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US-Studenten wollen Waffen


Sergeant-Miller

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Wildwest-Logik: Um sich vor potenziellen Amokläufern zu schützen, wollen amerikanische Studenten künftig bewaffnet auf den Campus kommen. "Der einzige Weg eine Person mit einer Knarre zu stoppen, ist eine andere Person mit einer Knarre", lautet das bizarre Credo der Bewegung. Sie rührt fleißig die Werbetrommel im Internet.

Schon vor dem blutigen Amoklauf an der Northern University of Illinois hat sich in den USA eine kleine aber stetig wachsende Bewegung formiert. Die Gruppe "Students for Concealed Carry on Campus? ? zu deutsch etwa: ?Studenten für das verdeckte Tragen von Waffen auf dem Campus? ? wirbt fleißig um Mitglieder. 11.000 Unterstützer haben die Waffen-Fans mittlerweile um sich versammelt, auf ihrer Internetseite und in einer eigenen Facebook-Gruppe wird nach weiteren Mitstreitern geangelt.

Landesweite Protestaktion

Ihr Argument: Massaker wie an der Hochschule Virginia Tech, bei dem im April des letzten Jahres 32 Menschen getötet wurden, lassen sich verhindern, wenn bewaffnete Studenten den Amokläufer aufhalten ? also niederschießen. Die strengen Waffengesetze an den Universitäten führen nach Ansicht der Gruppe nur dazu, dass die "Guten? unbewaffnet herumlaufen, während die "Bösen? sich nicht um das Verbot scheren.

Für April planen die Waffen-Studis deshalb eine landesweite Protestaktion: An Universitäten und Colleges quer durch die USA wollen sie mit leeren Waffenholstern in der Vorlesung erscheinen - um gegen die Campus-Verbote von Feuerwaffen zu demonstrieren.

Bundesstaaten überprüfen Gesetze

In den USA fällt der Vorstoß auf fruchtbaren Boden. Wie die Zeitung ?USA Today? berichtet, prüfen mittlerweile bereits zwölf US-Staaten Gesetzesentwürfe, nach denen Pistolen & Co. künftig auch an den Hochschulen erlaubt sein sollen. Bislang ist dort das Tragen von Waffen nur im Bundesstaat Utah erlaubt.

Nach dem Amoklauf an der?Virginia Tech? hatte bereits die Lobbyorganisation NRA ("National Rifle Association?) gefordert, Schusswaffen überall in den USA - also auch an Colleges und Universitäten - zu erlauben.

Doch die Opfer des Amoklaufs sehen das anders: "Waffen im Klassenzimmer machen die Sache nur noch schlimmer", sagt Garrett Evans, dem beim Massaker in Virginia in beide Beine geschossen wurde zu "USA Today". Seinen Angaben nach kam der Amokläufer Seung Hui Cho in den Seminarraum und eröffnete so schnell das Feuer, dass niemand die Zeit gehabt hätte zurückzuschießen.

In den USA sind insgesamt mehr als 200 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz. Zwei von drei Mord- oder Totschlagsopfern in den USA fallen Kugeln zum Opfer. Jedes Jahr sind das mehr als 11.000 Menschen.

http://www.tagesspiegel.de

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