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Trotz Messerverbot steigen die Straftaten


Vereinsknecht

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Die Zahl der Gewalttaten am S-Bahnhof Reeperbahn ist um 33 Prozent gestiegen. In den Monaten Januar bis April 2008 verzeichnete die Bundespolizei 40 Fälle von Körperverletzung an der Haltestelle - zehn mehr als in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres. Oft kamen bei den Auseinandersetzungen auch Messer zum Einsatz - trotz des Waffenverbots auf dem Kiez.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, führte die Bundespolizei in der Nacht zu Sonntag eine große Sicherheitskontrolle an der S-Bahnstation durch. 120 Beamte kontrollierten in der Zeit von 23.45 bis 5.30 Uhr insgesamt 1226 Personen. Die Bilanz: Zwölf Messer, fünf Pfefferspraydosen ohne Prüfzeichen und zwei Plastikbeutel mit Rauschgift wurden sichergestellt.

"Wir wollen jetzt in unregelmäßigen Abständen weitere Schwerpunktkontrollen durchführen", so Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei. Bei den kontrollierten Personen - zumeist 18 bis 25 Jahre alte Männer, von denen viele betrunken waren - stellten die Beamten eine "teilweise aggressive Grundstimmung" fest sowie eine "niedrige Hemmschwelle zur Ausübung von Gewalttaten", so Carstens.

Mit ihren Einsätzen wollen die Beamten Fälle verhindern wie den von Bünyamin S. Der 16-Jährige war am Pfingstmontag betrunken und mit einem Butterflymesser bewaffnet am Bahnhof Reeperbahn in die S-Bahn eingestiegen. Minuten später hatte er die Waffe einem 42-Jährigen in den Rücken gerammt. Der Fahrgast hatte ihn gebeten, nicht während der Fahrt zu rauchen.

Andreas Dressel, Innenexperte der SPD, sagte dem Abendblatt, der Anstieg der Körperverletzungen am S-Bahnhof Reeperbahn sei ein Indiz dafür, dass "die Kiezgewalt auf dem Vormarsch ist, allen Maßnahmen des Senats zum Trotz". Dressel verwies darauf, dass die Zahlen der Körperverletzung im ersten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, von 814 auf 838.

Im vergangenen Monat sorgten neben dem Fall Bünyamin S. vor allem zwei Taten auf dem Kiez für Aufsehen: Am 13. Mai tötete Leon M. (20) aus St. Georg einen Mann mit einem Messer und verletzte dessen Bruder schwer. Sechs Tage später verletzten drei Mädchen im Alter von 17 bis 20 Jahren eine 18-Jährige. Wieder mit einem Messer. Auch aufgrund dieser Vorfälle ließen die meisten Kiezgänger die Kontrollen am S-Bahnhof geduldig über sich ergehen. Körperverletzungen gab es in dieser Nacht keine. Weder im S-Bahnhof noch auf dem Kiez.

http://www.abendblatt.de

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Mann, ist der Dressel schlau!!!

Als er anfing, sein Messerverbot voranzutreiben, gab es Leute, die ihm genau das vorhersagten. Allen Mahnern zum Trotz hat er seine Profilneurose durchgezogen. Schön, wenn die Einsicht kommt.

Ich setze hier aber das Wort Einsicht nicht unbedingt mit dem Begriff auf die gleiche Stufe.... Denn Politiker wie der neigen zu unüberlegten und potenzierten Verschärfungen, sollten sich ihre Profilneuröschen als Totgeburt erweisen.

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