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Waffen gegen Öl und Gas


Sergeant-Miller

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Algier/Madrid. Bundeskanzlerin Angela Merkel reist nach Algerien. Die Deutschen wollen von der Erschließung der riesigen Öl- und Gasfelder profitieren - gegen Waffen.

Klinkenputzen in Algier. Kurz nach Gründung der Mittelmeerunion in Paris reiste Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Wirtschaftsdelegation in das nordafrikanische Algerien. Die Deutschen wollen, wie bereits andere Staaten, bei der Erschließung der riesigen Öl- und Gasvorkommen und dem Infrastruktur-Aufbau mitverdienen. Vor allem Frankreich, Russland, China und die USA sind die Konkurrenten.

Als Gastgeschenk lockt Merkel, algerischen Zeitungen zufolge, mit deutschem Rüstungsmaterial. Sie will mit Präsident Abdelaziz Bouteflika und Premierminister Ahmed Ouyahia auch über den Kampf gegen illegale Einwanderung und Terrorismus sprechen. Fregatten der ?Bremen-Klasse? möchte Merkel den Algeriern verkaufen, wurde in der algerischen Hauptstadt Algier gemeldet. Vielseitige 130 Meter lange Kriegsschiffe, die für die Wasser- und Luftüberwachung gleichermaßen gerüstet sind. Es gehe um einen milliardenschweren Auftrag, den auch Frankreich gerne hätte. Zudem wollten die Deutschen elektronische Überwachungstechnologie für den Schutz der langen Wüsten- wie Wassergrenzen verkaufen.

Auch über Militärflugzeuge und -fahrzeuge werde verhandelt. Mehr als die Hälfte der Gasreserven der ganzen Mittelmeerregion liegen in Algerien, dem zweitgrößten Land Afrikas. Dies gilt als Chance, um sich von dem zunehmend schwierigen Gaslieferanten Russland unabhängiger zu machen. Das seit 1992 von einem blutigen Krieg zwischen Regierung und Islamisten geprägte Land, in dem seitdem mehr als 200 000 Menschen ums Leben kamen, gilt vor allem wegen seines ungeheuren Rohstoffreichtums als wichtige Regionalmacht am südlichen Rand der EU. Das Land ist bereits der drittgrößte Gaslieferant Europas und auch ein wichtiger Ölpartner Deutschlands. Weltweit steht Algerien bei der Erdölproduktion auf Platz elf, beim Erdgas auf Platz vier der wichtigsten Produzenten. Die Regierung vergibt derzeit neue Lizenzen für Öl- und Gasförderungen, weswegen internationale Delegationen in diesen Tagen vor dem Regierungspalast in Algier Schlange stehen.

http://www.derwesten.de

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