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Bruchpilot will Waffen zurück


9mm

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München/Erding - Eigentlich gelang Hobby-Pilot Gunther S. (64) mit seiner perfekten Notlandung auf einer Wiese ein Bravourstück. Doch was dann passierte, war völlig verrückt.

Erst versuchte er, Benzin zu klauen, um wieder starten zu können. Dann fanden Polizeibeamte im Haus des Jägers im Kreis Erding Waffen, die alles andere als vorschriftsmäßig aufbewahrt waren. Jetzt kämpft der 64-Jährige vor Gericht um seinen Jagdschein und seine geliebten Schießprügel.

Am 7. April 2008 war Gunther S. mit einer einmotorigen Cessna in Landshut in Richtung Straubing gestartet. Eine Schlechtwetterfront zwang ihn zur Umkehr. Offenbar verlor der Pilot die Orientierung. Über dem Kreis Fürstenfeldbruck ging der Sprit zur Neige. Er musste notlanden.

In der Nähe von Moorenweis, nur wenige Kilometer vom Flugplatz Jesenwang entfernt, setzte der Pilot auf einer Wiese auf ? perfekt! Nicht einmal das Bugrad wurde auf dem holprigen Untergrund beschädigt. ?Er hat den richtigen Ort gewählt und tadellos aufgesetzt?, lobte Maximilian Walch vom Flugplatz Jesenwang. Warum der Pilot aber nicht gleich Jesenwang ansteuerte, blieb ungeklärt.

Völlig irre war das Verhalten des Bruchpiloten danach. Er marschierte zu einer Autowerkstatt und behauptete, eine Autopanne zu haben. Dem Werkstattbesitzer kam das Verhalten des Mannes komisch vor, also sah er nach. Als er das Flugzeug auf der Wiese entdeckte, alarmierte er die Polizei. Der Pilot suchte unterdessen eine Pizzeria auf, wo er einen 5-Liter-Essig-Kanister schnorrte. Dann marschierte er durch den Wald nach Jesenwang.

Diesen Flugplatz kannte Gunther S. Und er wusste auch, wie man Sprit aus einem Flugzeug abzapft. Die Polizei erwischte ihn auf frischer Tat, wie der gerade das Essig-Kanisterchen füllen wollte. Völlig irr: Mit den paar Litern hätte er kaum vom Boden abheben können.

Tage später schauten Beamte des Landratsamtes Erding im Haus des durchgedrehten Piloten nach. Familienangehörige hatten die Behörden informiert, dass Gunther S. mit seinen Jagdwaffen herumgefuchtelt und gedroht habe. Wie die tz aus Behördenkreisen erfuhr, waren die Jagdwaffen und die Munition nicht vorschriftsmäßig aufbewahrt. Die Beamten wurden sogar hinter den Heizöltanks fündig!

Wer leichtsinnig mit Waffen umgeht, ist seinen Jagdschein los. Gewehre und Munition wurden beschlagnahmt. Dagegen klagt Gunther S. - morgen wird vor dem Verwaltungsgericht München verhandelt.

http://www.tz-online.de

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