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Jugend-Kriminalität: Trend zu Waffen


glockfan

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Eine Sondereinheit klärte in sechs Monaten 421 Straftaten. Hoher Anteil an Migranten. Der klassische Raub von Mobil-Telefonen ist zurückgegangen, mitunter gehe es schon härter zur Sache.

WIEN. Wiens Polizei kämpft seit dem Herbst mit einer eigenen 19-köpfigen Truppe gegen die Jugendkriminalität. Die ?Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität? der Wiener Polizei klärte in den vergangenen sechs Monaten 421 Straftaten, die von Jugendlichen begangen wurden. Dabei zeigte sich ein Trend zur Bewaffnung. Ermittler berichten, dass die meisten der 435 ausgeforschten Verdächtigen mit Messern, Schlagstöcken, Baseballschlägern, aber auch Gaspistolen bewaffnet waren.

?In den meisten Fällen haben wir es mit Jugendlichen zu tun, die Gewalt auf Gleichaltrige ausüben?, berichtet Kripo-Offizier Robert Klug, Leiter dieser Einsatzeinheit, der ?Presse?. Seine Ermittler klärten in den vergangenen sechs Monaten knapp 100 Raubüberfälle. Der klassische Raub von Mobiltelefonen ist allerdings zurückgegangen. Mitunter gehe es schon härter zur Sache, wenn etwa Jugendbanden einander bekämpfen ? und Mitglieder dabei nicht selten auch schwere Verletzungen davontragen, erklärt Klug.

Neben Raubdelikten und Körperverletzungen klärte die Polizei auch 35 Einbruchsdiebstähle, die Jugendlichen zugeordnet werden. Zuletzt habe es eine Serie im Einkaufszentrum Gasometer gegeben. Auch mehrere Einbrüche in Fahrzeuge, die in einer Tiefgarage im 23. Bezirk abgestellt waren, sollen auf das Konto von Jugendlichen gehen. Der kurioseste Coup: Eine Patientin, die in einer ebenerdigen Arztpraxis an einem geöffneten Fenster saß, erregte die Aufmerksamkeit eines jungen Täters. Er schnappte sich auf der Straße kurzerhand einen Ast und angelte sich damit vom Gehsteig aus durch das offene Fenster die Handtasche der Frau.

Auch wenn Daten zum Migrationshintergrund der verdächtigen Jugendlichen offiziell nicht erhoben werden: ?Der Anteil ist hoch. Der Großteil kommt aus der zweiten und dritten Generation?, erklärt ein Ermittler.

Zwölfjährige missbraucht

Zwar selten, aber doch sitzen bei den Verhören der speziell auf den Umgang mit Jugendlichen geschulten Beamten aber auch Straffällige ohne Migrationshintergrund. Manche von ihnen stammen auch aus ?gutbürgerlichem? Elternhaus. Bei der Abholung ihrer Sprösslinge würden diese Eltern dann meist aus allen Wolken fallen, so der Ermittler.

Unter den 435 in den vergangenen sechs Monaten ausgeforschten verdächtigen Jugendlichen befinden sich auch zahlreiche Mädchen. Die genaue Zahl kann Klug allerdings nicht nennen. In einem Fall brachte es ein Mädchen sogar zu einer Art ?Bandenchefin?.

Unterdessen wurde ein Fall aus der Steiermark bekannt: Ein 14-Jähriger soll in den vergangenen Wochen eine Zwölfjährige zweimal sexuell missbraucht haben. Zudem habe er sechs Jugendliche zu Straftaten genötigt, so die Polizei. Der Schüler ist in Haft.

http://diepresse.com

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