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Taliban kämpfen mit modernen deutschen Waffen


Toni

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Fotos und Videos belegen, dass die Taliban mit Waffen deutscher Hersteller wie Heckler&Koch, Walther und vermutlich auch Blaser kämpfen. Die Zeiten, da sie sich mit Kalaschnikow-Kopien aus China begnügen mussten, sind vorbei. Sie wollen den Heiligen Krieg mit den Waffen des Gegners gewinnen.

Ein bärtiger Mann kniet auf einem kargen Felsboden irgendwo im pakistanischen Grenzgebiet. Offenbar ist er Kämpfer im Dschihad, denn er trägt eine tarnfarbene Kampfmontur und eine dunkle Häkelmütze.

Auf den ersten Blick ist es eine Video-Szene, wie sie hundertfach in islamistischen Propagandavideos zu sehen ist. Doch etwas darin fällt auf. Es ist die ungewöhnliche Waffe des gefilmten Arabers den der Untertitel als ?Abdul Halim? ausweist. Anders als die meisten anderen Dschihadisten trägt er kein veraltetes russisches Sturmgewehr aus Sowjetzeiten oder eine chinesische Kalaschnikow-Kopie bei sich. Bei seiner Waffe handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein deutsches Präzisionsgewehr der Marke Blaser.

In der Katalog-Beschreibung des knapp 2.000 EURO teuren Gewehrs heißt es, die R 93 stehe ?für den bedingungslos harten Einsatz und kompromisslose Unabhängigkeit von Klima und Wetter.? Das Synthetikgehäuse der Waffe überzeuge durch ?höchste Widerstandsfähigkeit?, sei ?bruchsicher und formstabil auch bei Extremtemperaturen?. Das deutsche Gewehr scheint damit für den Kampfeinsatz in der rauen Bergwelt Waziristans bestens geeignet.

Pakistanische Medien berichteten jüngst, Hunderte Taliban-Kämpfer aus den Stammesgebieten und dem nördlichen Swat-Tal hätten moderne ?amerikanische, indische und deutsche Waffen? in ihrem Arsenal.

Sturmgewehre, Handfeuerwaffen und Maschinenpistolen verschiedenster ausländischer Marken seien von pakistanischen Soldaten während der Offensive im Swat-Tal und jüngst auch in Waziristan entdeckt worden. Unter den gefundenen Waffen sollen sich auch deutsche Walther-P1-Pistolen, Heckler&Koch-Modelle aus indischer Fabrikation, Glock-Handfeuerwaffen, amerikanische M249-Maschinengewehre und UZI-Maschinenpistolen israelischer Lizenzbauart befunden haben.

Seit längerem ist durch Fotobeweise dokumentiert, dass die pakistanischen Islamisten nicht nur über die von Partisanen und Rebellen weltweit favoristierten AK-47 Kalaschnikow-Modelle verfügen. Taliban-Kämpfer aus dem Swat-Tal und dem Distrikt Buner posieren auf Fotos mit Sturmgewehren des deutschen Typs ?Heckler&Koch G3". Teilweise sind die Gewehre mit Zielfernrohren ausgestattet. Solche Ausführungen kosten in Sammlerkreisen bis zu 1.400 EURO. Sogar in Propagandafilmen der Islamischen Dschihad Union trainieren Dschihadisten mit G3-Gewehren unterschiedlicher Bauart.

Die polizeiliche und militärische Verwendung des H&K G3 begann in Deutschland in den sechziger Jahren, endete mit dem Mauerfall und der Einführung des moderneren G36 Sturmgewehrs als Standartwaffe für Bundeswehrsoldaten. Tausende ausgemusterte G3-Sturmgewehre wurden in die Türkei verkauft. Herstellerfirmen im Ausland produzieren die Waffe heute auf Lizenz. ?Das G3 ist immer noch robust und schießt hervorragend?, sagte der Waffensachverständige Klaus Glander WELT Online. Damit sei das Gewehr ähnlich wie die Kalaschnikow auch für den Einsatz in rauem Gelände bestens geeignet.

Im Juli interviewte al-Qaidas Medienabteilung as-Sahab den Taliban-Militärchef Mullah Ustad Fateh im umkämpften Swat-Tal nördlich von Islamabad. Das Videodokument wurde später im Internet verbreitet. Es zeigt den Militärkommandeur der Tehrik e-Taliban (TTP) in Swat maskiert auf dem Boden sitzend, hinter ihm stehen drei bewaffnete Leibwächter. Einer der islamistischen Bodyguards hält schussbereit eine Variante des G3-Gewehres in Händen. Im Schoß von Mullah Fateh selbst, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein modernes AUG-Sturmgewehr der österreichischen Marke Steyr.

Neben den österreichischen Streitkräften nutzen auch australische, irische und neuseeländische Soldaten diese Waffe. Zudem wird das Steyr AUG bei britischen Spezialeinheiten und beim US-Heimatschutzministerium verwendet.

Wie die westeuropäischen Waffenmodelle ihren Weg in die Hände der pakistanischen Taliban und al-Qaida fanden, lässt sich nur vermuten. ?In Europa kann mit den nötigen Papieren fast jeder solche Waffe über den Handel beziehen?, sagte Waffenexperte Glander. In Staaten ohne die strengen Gesetzesauflagen sei die Beschaffung noch einfacher.

Nach einem Bericht des Rundfunksenders ?NDR Info? lieferte das Bundesverteidigungsministerium im Januar 2006 einen ?Altbestand von 10.000 ausgemusterten Walther-P1-Pistolen zur Ausrüstung der im Aufbau befindlichen Streitkräfte? an das afghanische Innenministerium. Die deutschen Pistolen seien dann an afghanische Polizisten und Soldaten verteilt worden. Nur 4,563 der Handfeuerwaffen befänden sich derzeit noch in den afghansischen Beständen, hieß es.

Jährlich verlassen bis zu 25 Prozent der Polizisten die afghanischen Sicherheitskräfte, berichten die UN. Viele dieser Abgänger, aber auch aktive Polizeibeamte verkaufen ihre Dienstwaffe anscheinend lukrativ an Schwarzmarkthändler.

Hunderte der deutschen Pistolen, so will der NDR erfahren haben, sollen auf den pakistanischen und afghanischen Waffenmärkten im Angebot seien. In Deutschland zahlen Sammler und Hobbyschützen für die veralteten Modelle ?gerade mal 20 EURO pro Stück?, so Glander, am Hindukusch werden sie zu Preisen von bis zu 1600 Dollar als Prestigeobjekte verkauft.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einem ?Risiko für die eingesetzten Deutschen? in Afghanistan.

Auch von Seiten des US-Militärs gab es bereits Hinweise darauf dass Waffenbestände der afghanischen Behörden auf den Schwarzmarkt und damit auch in die Hände der Taliban gelangten. Im Februar zitierte der US-Sender CNN einen Regierungs-Bericht wonach das amerikanische Militär bei einer Inventur nicht in der Lage war, den Verbleib von 36 Prozent aller an die afghanischen Streitkräfte gelieferten Waffen aufzuklären. Insgesamt seien ?87.000 der etwa 242.000 Schusswaffen, welche die USA produzierten und von Dezember 2004 bis Juni 2008 an Afghanistan lieferten?, unauffindbar.

Bei einem Teil der von militanten Islamisten eingesetzten Feuerwaffen handelt es sich höchstwahrscheinlich um ältere Exemplare aus Beständen der pakistanischen Armee selbst oder aus den Waffenkammern der Sicherheitskräfte Zentralasiens. China, Indien, Pakistan, Iran und die zentralasiatischen Republiken produzieren auf Lizenz veraltete, europäische, russische, amerikanische und israelische Waffenmodelle. Dies geschieht sowohl legal als auch auf illegalem Weg. Über kriminelle Kanäle gelangen Waffen aus dieser Herstellung dann auf den internationalen Schwarzmarkt.

Daneben handelt es sich bei den modernsten, militärischen Sturmgewehren aus den Taliban-Propagandafilmen meist um Material, das bei Angriffen erbeutet wurde. A-Qaida-Kämpfer brachten etwa mit Laserzielvorrichtung und Schalldämpfern versehene Sturmgewehre bei einem Hinterhalt im ostafghanischen Kunar in ihren Besitz. Sie gehörten neben Nachtsichtgeräten, GPS-Geräten, Laptops und Entfernungsmessern zur Ausrüstung getöteter US-Elitesoldaten der Einheit Navy Seals.

Nach einem tödlichen Angriff auf französische Truppen im vergangenen Jahr, stellten afghanische Taliban kurze Zeit später stolz die Waffen und Militärkleidung ihrer Opfer zur Schau. Die Islamisten posierten sogar in französischen Uniformen für Propagandavideo vor den Kameras.

Die Nato-Waffen werden als Trophäen propagandistisch inszeniert und landen dann meist bei den ranghöchsten Islamisten-Kadern, die sich mit dem modernen Kriegswerkzeug schmücken.

http://www.welt.de

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Taliban kämpfen mit modernen deutschen Waffen

Warum auch nicht, das sind im groben Sinne auch Soldaten, man nimmt immer an das diese Terroristen aus dem tiefen Hinterland kommen, wäre den Westpolitikern auch lieb, aber meist sind es Leute aus der Oberschicht, viele haben Studiert, die wissen auch welche Waffen gut oder weniger gut sind.

Eine Heckler Koch ist in der Verarbeitung garantiert hochwertiger als ein Duplikat der AK 47 aus China, das wissen diese Leute auch.

Die Deutsche Waffenschmiede ist schon seit Jahrunderten eine der besten der Welt, mich würde nur Interessieren auf welchen Weg die Taliban an diese Waffen gekommen sind.

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Warum auch nicht ??????????????

Weil sich mir die Nackenhaare streuben, wenn ich mir vorstelle, dass deutsche Soldaten von den Taliban mit deutschen Waffen getötet werden, nur, weil sich skrupellose Geschäftemacher daran eine goldene Nase verdienen!

Weil es meines Erachtens eine unfassbare Doppelmoral zeigt, wenn wir einerseits unsere Soldaten dorthin schicken um u. a. gegen die Taliban zu kämpfen, andererseits diese mit Waffen beliefern!

:e026:

DARUM NICHT!!!

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mich würde nur Interessieren auf welchen Weg die Taliban an diese Waffen gekommen sind.

Ganz einfach: In Pakistan zum Beispiel werden die alten G3 noch Lizenzproduziert, und bei den Sicherheitsstandarts die die haben wird es vermutlich nicht sehr auffallen wenn mal ein paar Waffen fehlen.

Das Steyr AUG wird auch in sehr vielen Staaten eingesetzt. Auch in ein paar in denen die Taliban bzw. Al Quaida viel Einfluss hat.

Außerdem benutzen die im Irak/Afgahnistan stationierten Australichen Soldaten auch das Steyr AUG/bzw. F88

MFG

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