Jump to content

Querschüsse: Zivilcourage mitten in der Nacht


Swordsman

Recommended Posts

2009-10-26 - Zivilcourage mitten in der Nacht

Ein spektakulärer Unfall. Eigentlich nicht, weil das kommt fast täglich vor, aber die beteiligten Personen sind prominent. Ein junger Mann, ein bekannter Sportler, kommt mit seinem Wagen von der Straße ab, überschlägt sich, ist tödlich verletzt. Seine Begleiterin, eine ehemalige Miß Austria, bleibt weitgehend unverletzt, kämpft sich aus dem Auto, will Helfer stoppen, das gelingt nicht, lange Zeit bleibt keiner stehen. Man kann sich die Angst und die Verzweiflung der jungen Frau lebhaft vorstellen.

Jetzt hebt ein Gejammere über die mangelnde Hilfsbereitschaft, über die fehlende Zivilcourage an. Die Medien sind sich einig in der Verurteilung der Autofahrer, die nicht stehen geblieben sind.

Heuchler. Widerliche Heuchler. Gerade die Medien und mit ihnen unsere famosen Sicherheitspolitiker sind schuld an dieser menschlichen Tragödie. Ununterbrochen wird uns die Zivilcourage ausgeredet, wir sollen nicht den „Helden“ spielen, nicht eingreifen, nur beobachten und berichten, was natürlich nichts nützt, denn bis das alarmierte Gewaltmonopol kommt, ist die Sache längst gelaufen. Und unternimmt einer, dessen Reflexe noch nicht verdorben sind, doch etwas, wird er verdroschen, verletzt, wenn nicht sogar getötet und keiner hilft ihm. Obsiegt er aber und vertreibt die Täter und die kommen irgendwie zu schaden, hat der Helfer schlechte Karten: die Staatsgewalt tobt sich an ihm aus, Notwehrüberschreitung, fahrlässige Körperverletzung und anderes sind der Lohn, den unsere Rechtsordnung für ihn bereit hält.

Wen wundert es also, wenn die Leute wegschauen, keine Scherereien wollen. Es wurde uns antrainiert.

Wenn in finsterster Nacht eine Frau am Straßenrand steht und winkt, läuten bei den meisten die Alarmglocken: Eine gestellte Sache, eine Falle, die Täter lauern im Gebüsch, der brave Helfer wird abgestiert oder umgebracht. Jeder fürchtet sich und er hat guten Grund dazu, denn Verteidigungsmittel mitzuführen ist uns von Staats wegen streng verboten, Waffen haben nur die Täter, nicht die Opfer. So will es unsere Politik.

Ich würde natürlich stehen bleiben. Ich wurde 60 Jahre darauf konditioniert immer zu helfen, was sind da zehn Jahre des amtlichen und medialen Hasenfuß-Trainings dagegen? Ich würde also stehen bleiben. Aber hätte ich eine Waffe eingesteckt, wäre mir dabei viel wohler.

Quelle: www.querschuesse.at

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)