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Angst vor Kriminalität: Müssen wir uns alle bewaffnen?


Swordsman

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2010-01-17 - Angst vor Kriminalität - müssen wir uns alle bewaffnen?

Eine Frage auf die der ORF schon vor der Sendung eine Antwort parat hatte und die lautete natürlich: „Nein!“. Das war am Anfang ziemlich klar, wäre aber doch bald schiefgegangen. Rudolf Nagiller hat aber die Kurve noch rechtzeitig gekriegt.

Bei der Auswahl der Diskussionsteilnehmer gab es zuerst einige Schwierigkeiten. Das Innenministerium war ja ob der Fragestellung recht verwirrt und wußte nicht, wen man schicken sollte. Zuerst hätte Hofrat Geiger kommen sollen, der durfte aber nicht – zu vernünftig. Dann der Direktor des Bundeskriminalamtes Lang, der traute sich aber nicht – zu feig. Der Leiter der Wiener Kriminalpolizei Hetzmannseder, der von seinem Glück erst einige Stunden vor der Sendung erfahren hatte, bekam den Schwarzen Peter. Er konnte nicht mehr kneifen und war nicht zu beneiden Ich hätte nicht in seiner Haut stecken wollen.

Weitere Teilnehmer: Eine Frau Krucsay, Rechts- und Kriminalsoziologie, auch eine Einspringerin, Herr Bürstmayer, als Rechtsanwalt angekündigt, als solcher im Asylantenbereich tätig, der besagte Herr Hetzmannseder, Frau Schuster von der Organisation „pro Nachbar“, Harald Serafin, eine Berühmtheit, bei dem eingebrochen wurde, Frau Schranz, Waffenbesitzerin und schließlich ich selbst.

Ich mache hier natürlich keine Kritik, nur ein paar Bemerkungen. Wer es gesehen hat, kann sich ja sein Urteil selbst bilden. Und man kann sich das unter www.tvthek.orf.at ansehen.

Das Thema wurde verfehlt, besser gesagt, Nagiller hat nicht zugelassen, daß die Frage: „Müssen wir uns alle bewaffnen?“ ernsthaft diskutiert werden konnte. Eine unglaubliche, aber typische ORF-Manipulation, die in der Mitte der Sendung erkennbar wurde. Das Waffenthema wurde ausgeklammert, der Moderator wollte einfach nur mehr die Einbrüche diskutiert wissen. Das paßt dem ORF allemal besser.

Aber einige Erkenntnisse konnte man mitnehmen: Ein hypernervöser Rechtsanwalt, der jeden unterbrochen hat, ohne daß der Moderator eingegriffen hätte, schwer hoplophob, eine Wissenschaftlerin, für die keine Notwehrfälle existieren, weil es auch keine Statistik dafür gibt. Die Einbruchsopfer waren recht vernünftig und Serafin manchmal brilliant. Ein Star eben.

Herr Hetzmannseder, der Chef der Wiener Kriminalpolizisten, hatte die üblichen seltsamen Ratschläge parat: nicht wehren, alles hergeben, dem Verbrecher keinen Widerstand leisten. Man hatte ihm das eingetrichtert. Wir kennen das. Neu war aber, daß man nach Hetzmannseder neuerdings mit den Tätern „kooperieren“ solle, was „zusammenarbeiten“ bedeutet. Wenn man es genau nimmt, war das eine Anstiftung zur Mittäterschaft, denn wer mit Verbrechern zusammenarbeitet, ist ja ein solcher Mittäter. Weit haben wir es gebracht.

Und mit dem „ethnic profiling“ hat er sicher etwas mißverstanden. Man hat ihm vor der Sendung doch sicher gesagt, er möge den Ausdruck nicht verwenden, ist ihm aber passiert. Gott sei Dank war aber der Asylanten-Rechtsanwalt nachsichtig und ist nicht darauf angesprungen, denn die Herkunft von Tätern auch nur zu erwähnen, ist ja sonst eine Todsünde, die nur Faschisten begehen können. Aber Waffengegner tun einander nicht weh.

Klarerweise durfte ich nur wenig sagen, das gehörte zum Konzept des Herrn Nagiller, der übrigens auch kein Schlußwort zugelassen hat, denn da hätte er mich schwer unterbrechen können. Die Vorstellung der Teilnehmer hat er auch vergessen, auch schon egal.

Noch etwas: Heute hat mich ein Zuseher angerufen und mich gebeten, der Frau Schranz einen großen Blumenstrauß zu schicken. Sie sei so wunderbar gewesen. Der Strauß ist schon unterwegs. Sie war ja wirklich wunderbar.

Quelle: www.querschüsse.at

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