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KNABENSCHIESSEN!


dynamite

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Und wieder einmal fand das berühmte Knabenschiessen in Zürich statt.

Mehr Infos dazu auf:

http://www.knabenschiessen.ch/

Und die strahlende Gewinnerin:

Fabienne-Frey.jpg

14. September 2004, 02:21, Neue Zürcher Zeitung

Fabienne Frey aus Zwillikon ist Zürichs Schützenkönigin

Zum zweiten Mal in der Geschichte des Knabenschiessens hat im Zürcher Albisgütli ein Mädchen gesiegt: Die 13-jährige Sekundarschülerin Fabienne Frey aus Zwillikon setzte sich als Schützenkönigin gegen 5244 Teilnehmende durch; am Montagmorgen zeigte sie sich im Ausstich gegen zwei Knaben ebenso treffsicher wie nervenstark.

urs. Sie verfügt über eine ruhige Hand, ein sicheres Auge und eine bemerkenswerte Gelassenheit: Mit Hilfe dieser Eigenschaften ist die 13-jährige Fabienne Frey aus Zwillikon am Montagmorgen im Ausstich Zürcher Schützenkönigin geworden. Sie setzte sich gegen 5244 Konkurrentinnen und Konkurrenten durch und liess sich in der 105. Ausgabe des Knabenschiessens als zweites Mädchen in die Siegerliste eintragen.

Mit Geduld zu 34 Punkten im Ausstich

Zur Endausmarchung war die Bauerntochter aus dem Säuliamt gegen zwei Mitbewerber angetreten, die am Samstag ebenfalls das Maximum von 35 Punkten erzielt hatten. Dem einen, Fabian Hirt aus Winterthur, spielten dann aber im entscheidenden Moment die Nerven einen Streich: Der mit Jahrgang 1991 Jüngste im Trio lag mit zwei 2ern von Beginn an im Hintertreffen und wurde schliesslich mit 24 Punkten Dritter. Dafür legte der andere Konkurrent die Messlatte hoch: Der 15-jährige Carlo Amman aus Hochfelden liess sich in beachtlichem Tempo die Serie 5-6-6-5-6 notieren, was ihm mit den 5 Punkten für die Anzahl Scheibentreffer ein Schlussresultat von 33 Punkten einbrachte. Als sein Ergebnis feststand, hatte Fabienne gerade ihren zweiten 6er erzielt: 6-5-6 lautete ihre Serie bis dahin - und fast alle im Schützenstand ausser ihr selber, die sich ganz auf ihre eigene Scheibe konzentrierte, wussten: Zum Sieg benötigte sie zwei Volltreffer.

Fabienne, die bei ihrer ersten Teilnahme im Vorjahr noch nicht für Aufsehen gesorgt hatte, meisterte die Situation souverän. Über zwei Minuten verwendete die Schülerin durchschnittlich auf jeden Schuss, und sie setzte verschiedentlich mehrmals an, so dass man um ihre Konzentration bangte. Als sie endlich aufspringen und sich mit 34 Punkten feiern lassen konnte, wirkte sie erlöst, aber ob ihrem Triumph nicht überrascht. Von der Mutter geherzt und von fremden Gratulanten bestürmt, nahm sie die Standarte vom letztjährigen Schützenkönig Stefan Bachmann in Empfang und liess ihre Zähne samt Spange in die Kameras blitzen. Im Pressebüro stellte sie sich alsbald ruhig den Mikrofonen von Radioreportern, die einen «O-Ton» wünschten, und nahm die Glückwünsche Rahel Goldschmids entgegen. Diese hatte den erst 1991 für beide Geschlechter und Jugendliche aus dem ganzen Kanton geöffneten Wettkampf 1997 als bisher einziges Mädchen gewinnen können und bezeichnete die Leistung ihrer Nachfolgerin als «sackstark».

In gesetzteren, aber nicht minder lobenden Worten würdigten die Redner des anschliessenden Banketts vor Hunderten von geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und dem Vereinsleben die Leistung der Siegerin. Alf Sandqvist, der als Chef der schwedischen Landstreitkräfte eine Kurzvisite in der Schweiz zu einem Abstecher ins Albisgütli nutzte, umwarb sie gar kurzerhand als mögliches künftiges Mitglied seiner Armee. Die Angesprochene stellte ohne Worte klar, für welche Nation ihr Herz schlägt: Ein T-Shirt mit aufgedrucktem Schweizerkreuz kam im Verlauf des Nachmittags unter der Trainerjacke ihres Schiessvereins Zwillikon, dem sie namentlich als Armbrustschützin angehört, zum Vorschein. Das Festzelt in ihrem Heimatort, der den Sieg in Zürich zum zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren davontrug, war übrigens bereits aufgestellt - als willkommenes Relikt einer ländlichen Hochzeit vom Wochenende, wie zu erfahren war.

Lastwagenprüfung als Geschenk der Stadt

Die Gäste hatten das Festmahl im Schützenhaus Albisgütli soeben traditionsgemäss mit Zuger Kirschtorte abgerundet, als der Regierungspräsident des Kantons Zürich das Wort ergriff: Ruedi Jeker verwies mit einleitenden Nettigkeiten auf den Wert von Traditionen in Zeiten des Wandels, bevor er gröberes Geschütz auffuhr: «Die Stadt hatte in letzter Zeit so viel zu zittern, dass es für gute Ergebnisse die ruhige Hand vom Land braucht», sagte er angesichts der Herkunft sowohl der Schützenkönigin als auch des besten Schützen. ...

Für noch mehr Applaus als mit dieser Anrede sorgte das Stadtoberhaupt mit einer reizenden Geschenkidee: Inzwischen hatte es sich herumgesprochen, dass die Sek-A-Schülerin Fabienne neben einer Vorliebe für den Beruf der Floristin eine Schwäche für Lastwagen hat. Spontan beschloss die stadträtliche Delegation im Saal, dass die Schützenkönigin dereinst bei den städtischen Verkehrsbetrieben kostenlos die Lastwagenprüfung absolvieren dürfe. Die Zeichen der Zeit in anderem Zusammenhang erkannt hat bei ihrer Preisvergabe die Kantonalbank (ZKB). Die Siegerprämie von 5000 Franken kann Fabienne in einen Anlagefonds investieren, und zwar mit einem entscheidenden Privileg: Stellt sich diese Form der Vermögensbildung nach Ablauf von drei Jahren als Fehlgriff heraus, wird stattdessen der ursprüngliche Betrag samt Zins und Zinseszinsen erstattet, wie ein ZKB-Vertreter versprach.

http://www.nzz.ch/2004/09/14/zh/page-article9UT4L.html

PS: geschossen wird mit dem Armee-Stgw auf 300m

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... finde ich immer wieder eine tolle Aktion (oder Event, wie man neudeutsch sagt) ...

sollten wir uns auch einmal ein Beispiel daran nehmen ...wäre doch nicht schlecht, wenn die BW so etwas ähnliches mal organisieren würde

....aber das ist doch vielleicht zu sehr Wunschdenken ...da könnte ja einer draufkommen, daß das auch etwas kostet ...nämlich neben Geld und Engagement ein offener Umgang mit dem Thema ... :roll:

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  • 2 years later...

Schon die stillschweigende Duldung von Folter - wenn nicht gar die aktive Beteiligung daran - von "Verdächtigen" - und dies zweifellos nicht nur im Falle von Murat Kurnaz - durch US-Ermittler oder deren ausländische "befreundete" Folterknechte seitens deutscher Behörden stellt einen großen Schritt zurück in die dunkle Zeit des Mittelalters dar.

In der Donnerstagausgabe der "Bild" sprachen sich mehrere deutsche Politiker nun für eine weitere Maßnahme aus, die Deutschland diesem Ziel zweifellos erneut ein großes Stück näher bringen würde, wie beispielsweise der österreichische Standard berichtete. Die Politiker sprachen sich demnach offen dafür aus, die Adressen von verurteilten und nach Verbüßung ihrer Strafe wieder freigelassener Sexualstraftäter im Internet zu veröffentlichen, um es so Menschen zu ermöglichen, zu überprüfen, ob Sexualstraftäter in ihrer Nähe leben. Außerdem sollen demnach auch die Namen und sogar Photos der Straftäter veröffentlicht werden.

Schon diese Forderungen allein sind zweifellos höchst bemerkenswert, hat ein entsprechendes System in den USA - das zweifellos als Vorbild für die Forderungen der deutschen Politiker dient - doch bereits zur Ermordung von mindestens vier derart öffentlich angeprangerter Straftätern und Übergriffe auf zahlreiche weitere und deren Familien geführt.

Noch bemerkenswerter ist allerdings nicht nur, daß diese Forderung nicht innerhalb des "Sommerlochs" von unbekannten Politikern aufgestellt wurde, sondern daß die genannten Folgen anscheinend sogar als erwünscht angesehen werden.

"Die Opfer müssen ihr ganzes Leben mit dieser Straftat leben, und deswegen finde ich es berechtigt, daß auch die Täter damit leben müssen", sagte der Vorsitzende der SPD im Bundesland Hamburg, Mathias Petersen gegenüber der "Bild".

Ebenso deutlich wurde die Bundestagsabgeordnete und CSU-Mitglied Dorothea Bär. "Die Sicherheit unserer Kinder sollte über dem Datenschutz stehen" , sagte sie.

Kristina Köhler, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der CDU, forderte, daß das ?amerikanische Modell? zumindest rechtlich geprüft werden müsse.

Derartige Pläne gehen weit über eine Verletzung von Rechten der Privatsphäre und der informationellem Selbstbestimmung hinaus. Rechtsgrundsatz ist, daß mit Verbüßung der gerichtlich verhängten Strafe der Straftäter seine "Schuld gegenüber der Gesellschaft" gesühnt hat. Durch eine solche vollständige Offenlegung wird diese Strafe, wenn auch auf anderer Ebene, allerdings in eine lebenslängliche umgewandelt. Die von Petersen ins Feld geführte Argumentation, auch die Opfer müßten "ihr ganzes Leben mit der Straftat leben" ist zwar einerseits richtig, andererseits aber auch auf zahllose andere Straftaten anwendbar. Opfer von Raubüberfällen trauen sich nachts nicht mehr auf die Straße, Opfer von Einbruchdiebstählen fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher und Betrugsopfer verlieren das "Vertrauen in die Menschheit".

Eine solche Argumentationslinie kann letztlich nur zur Todesstrafe für Mörder führen.

Wenn auch nicht gänzlich unbekannte Politiker beginnen, öffentlich derartige Forderungen aufzustellen, so scheint die Befürchtung, daß hier derartigen Maßnahmen der Weg bereitet werden soll, mehr als angebracht.

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