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Zahl der Morde mit Sportwaffen nicht auswertbar


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26.02.2012 16:30 Uhr

Die aktuelle Diskussionen um eine Verschärfung des Waffenrechtes und die Forderungen nach strengeren Auflagen für Besitz und Aufbewahrung von Schusswaffen sowie der Erhebung einer jährlichen Waffensteuer haben bei Rolf Netzer, dem Chef des Schützenvereins (SV) Bückeburg, im übertragenen Sinn das Pulverfass zum Explodieren gebracht: „Die nicht enden wollenden Redereien von Politikern und Berichte in den Medien gehen uns Sportschützen ganz gehörig auf die Nerven“, machte er seinem Ärger anlässlich der jüngsten Generalversammlung Luft.

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Durch die geforderte Verschärfung des Waffenrechtes sieht der Vorsitzende des SV Bückeburg, Rolf Netzer, die Schützenvereine zu unrecht an den Pranger gestellt.

Bückeburg (wk). „Immer dann, wenn jemand durch den Gebrauch einer Schusswaffe getötet wird, werden noch schärfere Bestimmungen gefordert.“ Und das, obwohl man in Deutschland bereits eines der strengsten Waffengesetze der Welt habe.

Was den konkreten Anlass für seine harsche Kritik betrifft, verwies er exemplarisch auf den 2011 geschlossenen Koalitionsvertrag der beiden baden-württembergischen Regierungsparteien Bündnis 90/Die Grünen und SPD, die über eine Bundesratsinitiative ein „generelles Verbot“ (ausgenommen Jäger) hinsichtlich des Privatbesitzes von großkalibrigen Faustfeuerwaffen durchsetzen wollen, sowie auf eine von der in Bremen regierenden SPD geforderte Sondersteuer in Höhe von 300 Euro pro Waffe und Jahr.

„Sollte eine solche Steuer eingeführt werden, ist nicht nur eine Vielzahl an Vereinsaustritten zu befürchten, sondern auch eine nachhaltige Beschädigung des Schützensports“, mahnte Netzer – und führte gegen die aus seiner Sicht unverhältnismäßigen Verschärfungen des Waffenrechtes von ihm im Internet recherchierte Zahlen ins Feld:

So sollen einer „Todesursachen-Statistik des Jahres 2009“ nach im Jahr 2009 insgesamt 854544 Menschen verstorben sein, von denen jedoch nur 0,00999 Prozent durch eine Schusswaffe ums Leben gekommen seien. „Hochgerechnet ergibt das ein Todesopfer auf 10000 Menschen“, resümierte der pensionierte Polizeibeamte. Die Schusswaffenopfer-Quote 1:10000 beziehe sich zudem auf alle in Deutschland verfügbaren Waffen, also sowohl solche in legalen als auch in illegalen Besitzverhältnissen – „das sind 30 bis 40 Millionen Stück“. Die legalen Sportwaffen würden demgegenüber „nicht mal ein Zwölftel“ des Gesamtbestandes ausmachen.

„Die Gefahr, durch eine legale Sportwaffe ums Leben zu kommen, ist sehr gering“, stellte Netzer fest. „Deshalb können wir Sportschützen nicht verstehen, wenn profilierungssüchtige Politiker und auch die Medien noch mehr auf uns herum hauen. Wir, das sind rund 1,4 Millionen Mitglieder im Deutschen Schützenbund – also 1,4 Millionen potenzielle Täter.“

Zum Vergleich führte Netzer noch eine auch von ihm im Internet gefundene Statistik der Polizei in Frankfurt am Main an, nach der die Zahl aller dortigen Waffendelikte des Jahres 2010 einen Anteil von unter einem Prozent an der Gesamtkriminalität gehabt haben soll und deren Anteil auch 2011 bei 0,8 Prozent stagniert haben soll. „Wohlgemerkt: Waffendelikte! Darin ist alles enthalten, was irgendwie mit Waffen (gleich welcher Art) zu tun hat“, betonte er. „Darunter fällt auch der Besitz eines Schlagringes, das Mitführen einer Schreckschusspistole ohne kleinen Waffenschein oder die Bedrohung mit einem Messer.“

Wie gering müsse erst der in diesen Zahlen bereits enthaltene Anteil von Fällen des Schusswaffengebrauchs, und noch geringer der Anteil der Tötungsdelikte und noch geringer der Anteil der Tötungsdelikte mit Sportwaffen sein, stellte er als Frage in den Raum, um gleich darauf seine Antwort zu geben: „Das ist gar nicht mehr auswertbar!“

Netzers Fazit lautet am Ende: „Vergleicht man all diese Statistiken mit den populistischen Forderungen mancher Politiker und sogar Regierungskoalitionen, dann kann man unschwer erkennen, dass diesen selbst ernannten Fachleuten in Sachen Schießsport jeglicher Sachverstand fehlt.“

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