Jump to content

Razzia bei rechter Gruppe – Schusswaffen gefunden


Jägermeister

Recommended Posts

Sie nennen sich "Jagdstaffel D.S.T." – das Kürzel steht für "deutsch, stolz, treu" – und sie sammeln Waffen. Mit einer Razzia gegen die rechtsextremistische Gruppe will die Polizei ein Zeichen setzen.

Razzia-bei-rechter-Gruppe-Schusswaffen-gefunden.jpg

© DPA Bei einer Razzia gegen Rechtsextremisten haben Fahnder zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt. Bei 31 Durchsuchungen in München und dem oberbayerischen Umland beschlagnahmten die 300 beteiligten Ermittler bei Mitgliedern der als extremistisch eingestuften Gruppierung "Jagdstaffel D.S.T." unter anderem Deko-Waffen, die möglicherweise wieder schussfertig gemacht werden sollten

Schusswaffen, Messer, Schlagringe, Totschläger und eine Axt: Bei einer Razzia gegen Rechtsextremisten haben Fahnder zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt. Bei 31 Durchsuchungen in München und dem Umland beschlagnahmten die Ermittler bei Mitgliedern der als extremistisch eingestuften Gruppierung "Jagdstaffel D.S.T." rund 5800 Einzelteile.

Mindestens ein gefundener Revolver und eine Signalpistole fallen unter das Waffengesetz, wie die Polizei in München mitteilte – eine bestimmte Munition möglicherweise sogar unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Beamten fanden außerdem Deko-Waffen, die möglicherweise wieder schussfertig gemacht werden sollten, darunter ein Gewehr aus dem Zweiten Weltkrieg.

Einige Rechte bereits polizeibekannt

19 Beschuldigte im Alter zwischen 20 und 33 Jahren stehen unter Verdacht – und nach Polizeiangaben vermutlich auch im Zusammenhang mit der rechtsextremen Organisation "Freies Netz Süd". Einige von ihnen waren der Polizei bereits wegen Gewaltdelikten oder Waffenbesitzes bekannt. Die Beschuldigten wurden befragt und sind derzeit wieder auf freiem Fuß.

Ins Visier der Ermittler geriet auch die umfangreiche Waffensammlung eines Sportschützen – Vater von einem der "Jagdstaffel"-Mitglieder. Sein Sohn lebt bei ihm im Haus. Mehr als 50 Waffen besitze der Vater, für die er allerdings auch Waffenscheine habe und die zum Zeitpunkt der Durchsuchung ordnungsgemäß gesichert waren.

Die "Jagdstaffel D.S.T.", deren Kürzel für "deutsch, stolz, treu" steht und 2009 von Mitgliedern der Skinhead-Szene gegründet wurde, stand bereits seit 2010 unter Beobachtung. Seit Ende 2011 liefen konkrete Ermittlungen gegen ihre Mitglieder.

"Die Gruppierung ähnelt aufgrund des Erscheinungsbildes Rockergruppen", sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp. Es gebe bestimmte Hierarchien, die Mitgliedschaft müssten Anwärter sich erst erarbeiten. Neben Waffen wurden bei der Gruppe auch "Devotionalien aus der NS-Zeit und Propaganda-Material" gefunden, darunter ein Schal des rechtsextremen und in Deutschland verbotenen Netzwerkes "Blood & Honour" ("Blut und Ehre").

"Man hätte früher aktiv werden müssen"

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag, Susanna Tausendfreund, hat in den vergangenen Jahren bereits zwei Anfragen zur "Jagdstaffel" an das Innenministerium gerichtet. "Ich denke, man hätte hier früher aktiv werden müssen", sagte sie. "Die Jagdstaffel halte ich für eine brandgefährliche Truppe."

Als Grund nannte sie vor allem wiederholte Schießübungen in Tschechien. Nach ihren Informationen schossen die Rechtsextremen dabei auch auf Schießscheiben mit der Form eines Menschenabbildes. Tausendfreund forderte, auch andere rechtsextreme Gruppen, die ebenfalls bei den Übungen dabei gewesen seien, zu überprüfen. Polizeivizepräsident Kopp bestätigte Hinweise auf Schießtrainings in Tschechien.

Etwa 300 Beamte waren nach Polizeiangaben an der Durchsuchungsaktion vom Donnerstag beteiligt, die Gruppe habe keine Möglichkeit gehabt, sich gegenseitig zu warnen. "Es gab einige kaputte Türen", sagte Kopp. Mit der Aktion hätten die Behörden vor allem ein Zeichen setzen wollen: "Bis hierhin und nicht weiter." Rechtsextremismus müsse "mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln" bekämpft werden.

In München würden rund 200 Menschen dem rechtsextremen Spektrum zugerechnet, rund die Hälfte von ihnen gelte als gewaltbereit.

Quelle: http://www.welt.de/regionales/muenchen/article106261009/Razzia-bei-rechter-Gruppe-Schusswaffen-gefunden.html

Schon spannend, wie sich unser sog. Rechtsstaat hier gebärdet! Fast sämtliche Unterstellungen und Anschuldigungen beruhen auf Mutmaßungen. Hatten wir das nicht schon einmal? :peinlich:

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich heiße das sonstige Tun dieser Leute nicht für gut, aber auch sie haben schützenswerte Bürgerrechte!

Link to comment
Share on other sites

Dazu passt dieser Artikel: Betroffener erzählt:

Wie es ist, wenn beim Nachbarn eine Razzia steigt

Wie ist das eigentlich, wenn man von der Polizei erfährt, der Nachbar ist ein Nazi, hat Waffen zuhause – und ist auch noch ein Messi? Der Regensburger Andreas (Name der Redaktion bekannt) schildert das in folgendem Text. Er muss nun aufräumen, fürchten, dass sein Ruf am beschaulichen Keilberg ruiniert ist – dafür kann er indes nichts.

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Wie-es-ist-wenn-beim-Nachbarn-eine-Razzia-steigt;art1172,98515

Auszug: Wir gehen in den Keller und muss erstaunt feststellen: ALLE Kellerschlösser wurden geknackt, auch die der unbeteiligten Bewohner bzw. Wohnungseigentümer!

...

Bilanz: ein kaputtes Schuhregal, zwei Vorhängeschlösser und eine Türangel … denkste!

Ich bringe später den Müll raus. Will dann wieder die Haustüre aufsperren und der Schlüssel greift ins Leere. Das SEK hat auch noch das Haustürschloss „raus gesprengt“.

Zurück bleibt, ein riesen Verwaltungsaufwand und Telefonate um die Beschädigungen von der Polizei ersetzt zu bekommen. Es müssen Kostenvoranschläge eingeholt werden, Fotos vom Schaden gemacht werden, die dann mit einer Schadensmeldung an den zuständigen Sachbearbeiter geschickt werden muss. Zu guter Letzt, muss das Polizeipräsidium den Ersatz genehmigen.

Zurück bleiben auch, schlaflose Nächte, die Gewissheit, einen (gefährlichen) Straftäter im Haus zu haben und die Machtlosigkeit der Justiz, obwohl Indizien vorliegen.

--------------

Anm.: es ist noch fraglich, ob der Durchsuchte ein Gefahr darstellt. In jedem Falle gilt er jetzt in den Augen der Nachbarn als nicht nur anders, sondern nun auch gefährlich. War doch das SEK da und der Staatsanwalt und, und, und.....

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...

Gemach, gemach auf auf dem linken Auge ist der Staat nicht blind. Hausdurchsuchungen , Razzien usw. gibt es dort genaus viel (oder sogar mehr) als auf der rechten Seite. Es wird bloß nicht so ein Bohey darum in den Medien gemacht. Die meisten Einsätze dieser Art schaffen es höchstens in den amtlichen Polizeibericht.

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)