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Gewerkschaft der Polizei fordert stärkere Polizeipräsenz


Jägermeister

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Man nehme:

- Eine handvoll aktueller Fall,

- einen Sack voll Bürgerängste,

- je eine Prise nichts sagender Zahlen, Prozente und Jahre, und

- lasse das Ganze in einem Topf voll abgestandener Forderungen langsam köcheln.

Garniert mit fein gehackter Empörung serviere man es als Forderung à la GdP. Wohl bekomm's!

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Wieso, die haben doch recht !

Zumindest muss sich die Politik damit auseinandersetzen, dass Einzelfälle auch hier dazu "ausgeschlachtet" werden, um Forderungen zu produzieren.

Andererseits habe ich selbst erst wieder einen Fall auf dem Tisch, wo ein ständig besoffener Asozialer eine alte Frau terrorisiert und die StA stellt das ein, weil hier "nur das Rechtsverhältnis zwischen Nachbarn" involviert sei. Dass die Frau mittlerweile nicht mehr schlafen kann und nur noch Angst hat, interessiert da überhaupt nicht.

Diesem Satz: "Hinter den zwei Millionen eingestellten Strafverfahren stehen zwei Millionen Opfer, denen der Staat sagt, so schlimm sei das, was ihnen widerfahren ist, ja gar nicht", kann ich mich nur anschliessen.

Wenn sich das im vermögensdeliktischen Bereich abspielt, gehts ja (vielleicht ?) noch, aber ein derartiger Fall ist inakzeptabel, insbesondere, wenn sich "der Staat" als Inhaber des Gewaltmonopols bezeichnet, es aber zugleich nicht wirklich ausübt, oder sich aus der Verfolgung bestimmter Deliktsgruppen zurückzieht.

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insbesondere, wenn sich "der Staat" als Inhaber des Gewaltmonopols bezeichnet, es aber zugleich nicht wirklich ausübt, oder sich aus der Verfolgung bestimmter Deliktsgruppen zurückzieht.

Wollen vielleicht schon, aber ich bezweifle mal ob der Inhaber des Gewaltmonopls überhaupt noch in der Lage ist dieses flächendeckend auch aus zuüben. Da sind bei all diesen Polizeireformen schon stellenweise hohe Zweifel angebracht.

Gruß

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Die GdP hat Recht. Betrachtet man den Teil der Kriminalstatistik, der noch veröffentlicht wird, dann haben Roheitsdelikte und Jugendkriminalität massiv zugenommen ( ca. 300 % in 30 Jahren). Trotzdem werden bei Polizei, Zoll und Bundesgrenzschutz immer mehr Stellen abgebaut, die wenigen verbliebenen beamten sollen ein immer komplizierteres und unsinnigeres Recht durchsetzen, beispielsweise der Besitz einer Spielzeugpistole ohne CE-Zeichen oder eines gewöhnlichen Taschenmessers mit einhändig arretierbarer Klinge als Straftatbestand gegen das WaffG.

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Die GdP hat Recht. Betrachtet man den Teil der Kriminalstatistik, der noch veröffentlicht wird, dann haben Roheitsdelikte und Jugendkriminalität massiv zugenommen ( ca. 300 % in 30 Jahren). Trotzdem werden bei Polizei, Zoll und Bundesgrenzschutz immer mehr Stellen abgebaut, die wenigen verbliebenen beamten sollen ein immer komplizierteres und unsinnigeres Recht durchsetzen, beispielsweise der Besitz einer Spielzeugpistole ohne CE-Zeichen oder eines gewöhnlichen Taschenmessers mit einhändig arretierbarer Klinge als Straftatbestand gegen das WaffG.

Und die zahlreichen Verstöße von KüchenMesserkäufern im WMF-Laden, wenn sie das Teil nach Hause tragen, wollen wir garnicht mitrechnen.

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...

Wenn sich das im vermögensdeliktischen Bereich abspielt, gehts ja (vielleicht ?) noch, aber ein derartiger Fall ist inakzeptabel, insbesondere, wenn sich "der Staat" als Inhaber des Gewaltmonopols bezeichnet, es aber zugleich nicht wirklich ausübt, oder sich aus der Verfolgung bestimmter Deliktsgruppen zurückzieht.

Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes in Karlsruhe wurden im Jahr 2009 rund sechs Millionen Kriminalitätsfälle polizeilich registriert. Hiervon wurden 30 Prozent wegen Geringfügigkeit eingestellt. Witthaut sagte dazu:„ Hinter den zwei Millionen eingestellten Strafverfahren stehen zwei Millionen Opfer, denen der Staat sagt, so schlimm sei das, was ihnen widerfahren ist, ja gar nicht. Dies ist eine völlig inakzeptable Geringschätzung der Kriminalitätsopfer.“

Und hier liegt der Hund begraben.

- Angesichts der Gewaltkriminalität auf der Straße, und das ist ja der Aufmacher des Artikels, fühle auch ich mich nicht mehr wohl wenn ich zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs bin.

- Personalnotstand und Motivation der Kollegen sind mir auch bekannt, was mein mieses Gefühl noch bestärkt.

- Und jetzt kommen wir zu den "Fakten" über die eingestellten Verfahren.

-- Welche Delikte wurden eingestellt? Was genau bedeutet Geringfügigkeit?

-- Die GdP spielt hier eine Art Joker als Trumpfkarte und bedient (verständliche) Ängste. Das ist unredlich, denn die können das Zahlenmaterial lesen und verstehen.

Zu wenig Personal? Da bin ich bei ihnen, aber das kann man auch vernünftig begründen. Müsste man aber den Dienstherren auf die Füße treten. Das schwächt die ohnehin schwache Verhandlungsposition die die Gewerkschaften der Polizei gegenüber den Dienstherren hat nochmals.

Und macht dem Adressaten des Artikels eventuell auch klar das da ein Zahnloser Papiertiger brüllt.

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Hier in Ingelheim waren es:

falsche Verdächtigung, besonders schwerer Diebstahl (Opfer hilflos), Vandalismus, schwere Körperverletzung, Vergewaltigung. Rechtfertigt alles keine Verfolgung der Täter

Hier haben Kupferdiebe 2x die Kabel für Entwässerungspumpen heraus geschnitten und damit der ausführenden Baufirma jeweils einen Gesamtschaden im fünfstelligen Bereich verursacht. Obwohl die Täter gefasst wurden wurde durch die StA keine Anklage erhoben - kein öffentliches Interesse. Die Geschädigten sollen ihre Ansprüche zivilrechtlich durchsetzen.

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Ich weiß nicht wie gut genug (bzw. aktuell) die Ausbildung bei den Polizei-Organen ist, aber wenn ich höre, das Beamte von sich selbst behaupten sie seien zu über 70% (vorrangig) "Sachbearbeiter", dann frage ich mich doch ernsthaft ob das Ganze nicht doch ein eher hausgemachtes Problem ist.

grüße,

zykez

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Hehe....das hab ich schon, vor einigen Wochen. Die Antwort: So viel wie ich brauche und Medikament bekomme ich, falls was vorrätig ist, auch gleich beim ihm. Aber gut, bin privatversichert, jedoch zahle ich für meine Gesundheit gerne etwas mehr. ;)

Ich hab ja nicht behauptet die Ausbildung bei der Polizei sei (generell) schlecht, mir gings nur darum, ob die Ausbildungsthemen nicht doch etwas angepasst werden. Wenn ich mir vorstelle, Berichte aus Zeitungen bzgl. Polizeieinsätze, das die Cops in den USA (obwohl nur angestellt) dort meist nur mit kollegialer Verstärkung eine Situation klären, wogegen hier in DE erstma das SEK anrücken muss; dann hat das ganze doch schon eine Geschmäckle. Natürlich passiert hier weniger gefährliches, aber nichts desto trotz hab ich das Gefühl die dt. Polizistien werden nicht (ggf. auch mehrmals) ausreichend für bestimmte Situationen durchweg geschult.

Da ich die Ausbildungsinhalte nicht kenne, kann ich mich natürlich irren, rein subjektive Ansicht.

grüße,

zykez

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Obwohl die Täter gefasst wurden wurde durch die StA keine Anklage erhoben - kein öffentliches Interesse.

Das ist echt unerhört.

Kein öffentliches Interesse? Was ist das denn für ein Clown?

Die klauen hier bei hellerlichtem Tage die Dachrinnen von den Häusern!

Und den Stromversorgern klauen sie die Kupferleitungen.

DAS IST öffentlich.

Diesem Staatsanwalt wünsche ich, daß sie ihm die Klinke von der Haustür klauen. So ein ... :pani:

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Sachbearbeiter, da ist was dran. Sprechen kann ich da nur für das Berliner Modell, wie es anderswo aussieht weiß ich nicht.

Betrachten wir nur mal die Bearbeitung von Straftaten mit Ausnahme der sogenannten Verkehrsstraftaten (Trunkenheit, Unfälle mit Sachbeschädigungen und/oder Körperverletzungen oder gar Toten). Da war die klassische Rolle der Schutzpolizei (stark verkürzt dargestellt) die des sogenannten ersten Angriffs. Also Einsatz vor Ort nach Alarmierung oder eigener Feststellung. Erste Befragung von Opfern, Zeugen und Beschuldigten, deren Aussagen wurden aber nur stichpunktartig in der Anzeige protokolliert. Fahndungsabfragen nach Personen und/oder Gegenständen, Ermittlungen von Meldeverhältnissen etc., Anzeigenfertigung inklusive EDV-Erfassung. Letztlich Abgabe des Vorgangs an die zuständige Fachdienststelle der Kriminalpolizei.

Die dann die eigentliche Sachbearbeitung übernahm. Vorladungen an die Beteiligten zur "richtigen" Vernehmung, weitergehende Ermittlungen weil die Zugriff auf mehr Daten z.b. in den EDV-Systemen hatten, abschließend Abgabe des Vorgangs an die Staatsanwaltschaft.

Heutzutage nimmt die Schupo der Kripo eine Menge Arbeit ab. Die Bagatellkriminalität wird dort abschließend bearbeitet. Und das macht Sinn. Wenn wir in Berlin schon etwas weniger Polizeivollzugsbeamte haben als alleine in den Achtzigern in West-Berlin, dann müssen wir schon dafür sorgen das diejenigen die man als solche erkennt, vermehrt Papierkram im Büro erledigen. Das spart auch Sprit und Schuhsohlen. Zumal Berlin seit dem Mauerfall ja auch viel weniger Kriminalität zu verzeichnen hat, die Verkehrs- und sonstige Regeln für ein gedeihliches Zusammenleben der Bürger viel stärker beachtet werden.

Und ja, für die Haupstadtaufgaben braucht man auch kein zusätzliches Personal... :aua:

Wenn ich mir vorstelle, Berichte aus Zeitungen bzgl. Polizeieinsätze, das die Cops in den USA (obwohl nur angestellt) dort meist nur mit kollegialer Verstärkung eine Situation klären, wogegen hier in DE erstma das SEK anrücken muss; dann hat das ganze doch schon eine Geschmäckle.

1. Wenn schon ein Vergleich, dann bitte an einem konkreten Beispiel unter Benennung aller relevanten Fakten. Was kaum möglich ist, denn wie bitte sieht den z.B. die Organisation der US-Polizei aus?

2. Früher, wenn sich schon im Vorfeld abgezeichnet hat es könnte brisant werden, dann sind schon von sich aus Unterstützungskräfte mit zum Einsatzort gefahren, auch ohne das jemand um Hilfe rufen musste. Alleine das hat in den meisten Fällen gereicht um eine Situation gar nicht erst eskalieren zu lassen.

Heutzutage ist das wegen der Personalknappheit kaum möglich. Das man mal einen Schwarm Funkwagen mit Horn und Fackel in eine Richtung rasen sieht hat Seltenheitswert.

a.) Es gibt weniger davon als noch vor rund 20 Jahren.

b.) Die kreiseln auch nicht mehr durch die Gegend um sich was zu suchen, die Fahren die meiste Zeit von einem Auftrag zum nächsten und setzen sich zum Ende der Schicht hin, machen den Papierkram und produzieren dabei Überstunden bis zum Ko*zen.

c.) Dienstsport ist zum Fremdwort geworden. Privat halten sich nur noch Idealisten fit. Und idealerweise habe die keine Familie und somit Zeit dafür.

d.) Der Altersdurchschnitt ist rapide gestiegen. In den Neunzigern etwa 35 Jahre auf jetzt 48 oder 49 Jahre. Da überlässt man kritische Einsätze doch gerne den hoch motivierten, bestens ausgebildeten und richtig fitten Spezialisten, oder?

Zumal, für Unterstützungseinsätze gab es zu West-Berliner Zeiten noch insgesamt 21 Bereitschaften (Hundertschaften), von denen mindestens fünf im Dienst waren (nachts), tagsüber waren es bis zu fünfzehn.

Heutzutage verfügt jede örtliche Direktion über eine sogenannte Direktionshundertschaft, von der ein Zug im Dienst ist. Und der erreicht oftmals gerade einmal Gruppenstärke.

Dann haben wir ja noch zwei Abteilungen Bereitschaftspolizei. Wenn die mal nicht auswärtig eingesetzt oder durch Großeinsätze in Berlin gebunden sind, dann müssen die auch zufällig einen Einsatz in der Nähe haben um kurzfristig unterstützen zu können. Die hat man nämlich strategisch ungünstig einmal im Zentrum (Tiergarten) und einmal noch viel ungünstiger am nordwestlichen Stadtrand untergebracht (Schulzendorf). :aua:

Die Aus- und Fortbildungskonzepte haben sich übrigens durchaus der heutigen Lage angepasst. Wohl gemerkt, die Konzepte. Gerade was die Fortbildung anbelangt, da hapert es am Geld und an mangelnder Kapazität an Trainern und Trainingszeit.

Ich fürchte so sieht es nicht nur in Berlin aus.

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http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Wilhelmshaven/Artikel/2877566/Die-Angst-wird-k%FCnftig-st%E4ndiger-Begleiter-sein.html

...

Der Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt: Er gehört der rechten Szene an und ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung, Raubes, Volksverhetzung und Hakenkreuzschmierereien, Verstoßes gegen das Waffengesetz und Betrugs. Zum Zeitpunkt der Erpressung stand er unter Bewährung.

...

Der Verteidiger des Angeklagten plädierte auf Freispruch. Das Gericht dagegen verhängte gegen den 23-Jährigen, der in diesem Jahr schon zweimal zu Geldstrafen verurteilt worden ist, jedoch noch keine davon bezahlt hat, eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten ohne Bewährung.

Na wenn das nicht mal Zeit wurde, den Typen endlich zu verknacken! Diese 68'er Kuschelrichter sind wirklich das Letzte.

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