horidoman Posted February 11, 2025 at 06:56 AM Posted February 11, 2025 at 06:56 AM (edited) Die große Bewährungsprobe hatte der Gasser Revolver 1870/71 im Feldzug zur Besetzung Bosnien-Herzegowina 1878. Es gibt etliche Schilderungen, wie er zum Lebensretter wurde. Muss bei Gelegenheit mal suchen. ANNO, Figaro, 1887-11-26, Seite 12 ANNO, Die Vedette, 1879-10-19, Seite 6 Edited February 11, 2025 at 07:02 AM by horidoman 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 07:37 AM Posted February 11, 2025 at 07:37 AM (edited) Eines der erwähnten Beispiele: Die Schilderungen der Kämpfe 1878 sind oft übel und erinnern auch an spätere Jahrhunderte am Balkan. "Türken" steht hier für Bosnische Insurgenten aller Nationalitäten. ANNO, Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe), 1878-08-31, Seite 2 Edited February 11, 2025 at 07:42 AM by horidoman
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 07:49 AM Author Posted February 11, 2025 at 07:49 AM Selber schuld! Warum mussten die Ösls sich solche Läuse in den Pelz setzen? Die Annexion Bosnien-Herzegowinas war absolut unnötig und schädlich. Der BeKaaZ hatte völlig recht: Der Balkan ist mir nicht die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert. GRUẞ 1
Glockologe Posted February 11, 2025 at 07:56 AM Posted February 11, 2025 at 07:56 AM Am 11.2.2025 at 08:49 , Hollowpoint sagte: Warum mussten die Ösls sich solche Läuse in den Pelz setzen? Pufferzone gegen die Osmanen. 1 1
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 07:58 AM Author Posted February 11, 2025 at 07:58 AM Tolle Pufferzone......unzählige Unzufriedene, Aufrührer, Fanatiker und Taugenichtse aller Art. GRUẞ
Glockologe Posted February 11, 2025 at 08:01 AM Posted February 11, 2025 at 08:01 AM Die Bosniaken zählten zu den besten leichten Infanteristen vulgo "Grenzer" der k.u.k. Armee. 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 08:53 AM Posted February 11, 2025 at 08:53 AM (edited) Am 11.2.2025 at 08:58 , Hollowpoint sagte: Tolle Pufferzone......unzählige Unzufriedene, Aufrührer, Fanatiker und Taugenichtse aller Art. Das blieb nicht lange so. Die Österreicher haben es damals verstanden, richtig aufzutreten. Im ersten Weltkrieg waren die Bosniaken neben den Deutschösterreichern und den Juden das erste und das letzte der vielen Völker, die zum Kaiser hielten. Dieses Ding unterhalb des Predilpasses aus dem Jahr 1916 sieht nicht umsonst so aus, wie es aussieht! Edited February 11, 2025 at 08:59 AM by horidoman 1
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 08:57 AM Author Posted February 11, 2025 at 08:57 AM Und Panduren und Labanzen. GRUẞ 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 09:01 AM Posted February 11, 2025 at 09:01 AM Sereschaner und Tollpatsche 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 09:32 AM Posted February 11, 2025 at 09:32 AM (edited) Und nochmal zum Revolver, der im Kunsthistorischen Museum zu Wien wohnt. Genauer in der Waffensammlung in der Hofburg. Kunsthistorisches Museum: Revolver: Reich verzierter, sechsschüssiger Zentralfeuerrevolver im Ringstraßenstil samt Garnitur in einer Kassette Zitat Reich verzierter, sechsschüssiger Zentralfeuerrevolver im Ringstraßenstil samt Garnitur in einer Kassette Dieser reich verzierte Trommelrevolver ist ein Werk der Wiener Waffenfabrik Leopold Gasser. Leopold Gasser hatte 1869 einen Armeerevolver entwickelt, den 1870 die österreichisch-ungarische Armee als Ordonnanzwaffe übernahm. Nach Leopolds Tod 1871 führte dessen Bruder Johann Gasser die Fabrik. Der erfolgreiche Armeerevolver der Fabrik diente als Grundlage für das vorliegende, aufwendig gestaltete Exemplar für Kaiser Franz Joseph I.Die Griffschalen des Revolvers bestehen aus Ebenholz und zeigen das Monogramm »FJ« sowie den kaiserlichen Doppeladler und Franz Josephs Wahlspruch »Viribus Unitis« (»Mit vereinten Kräften«). Auf der Verschlusswand der Trommel finden sich das habsburgische Hauswappen und das Wappen der Stadt Wien. Der Abzugbügel ist als Drache gestaltet, dieser hält in seinen Pranken ein Wappenschildchen mit emailliertem Doppeladler.Der Revolver ist nicht datiert, dürfte jedoch kurz nach 1874 entstanden sein. Er ist mit dem verbesserten, 1874 eingeführten Griffstück ausgestattet; dieses ist im vorderen Bereich, wo es mit dem Lauf verschraubt ist, verstärkt. Die Modellserie von 1870 hatte noch einen wesentlich schwächeren vorderen Rahmen, wodurch sich die Schraube zur Befestigung des Laufes mitunter lockern konnte. Zur vorliegenden Waffe gehört eine Kassette, die mit schwarzem Leder bezogen und mit silbernen Appliken verziert ist. Die Kassette ist mit violetter Seide ausgelegt. Sie enthält neben dem Revolver auch das Zubehör zum Zerlegen und Säubern der Waffe sowie sechs Patronen. Der Revolver befand sich bis 1884 im persönlichen Besitz Franz Josephs und gelangte dann in die Hofgewehrkammer (Nr. 10) und mit diesem Bestand später in das Kunsthistorische Museum. Edited February 11, 2025 at 09:35 AM by horidoman 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 09:58 AM Posted February 11, 2025 at 09:58 AM ANNO, Der Kamerad: österreichisch-ungarische Wehr-Zeitung, 1871-05-31, Seite 9
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 10:02 AM Author Posted February 11, 2025 at 10:02 AM Ein etwas dubioses Konstrukt.......36mm Hülsenlänge und offener Rahmen.......mutig...... GRUẞ 1
Glockologe Posted February 11, 2025 at 10:16 AM Posted February 11, 2025 at 10:16 AM (edited) Das ist ein ziemliches Trumm, etwa wie der erste Reichsrevolver, aber als Waffe weit überlegen, weil DA. Dazu eine SP Patrone, also drucktechnisch nicht so bedenklich.. Nachdem er sich ziemlich lange gehalten hat, kann er so schlecht nicht gewesen sein. Wobei die Aussage zu den Gewehrpatronen, .... nun im Notfall sicher, aber als Dauerlösung sehr bedenklich. Edited February 11, 2025 at 10:17 AM by Glockologe 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 10:38 AM Posted February 11, 2025 at 10:38 AM (edited) Die Österreicher lebten damals auch nicht hinter dem Mond! Vom Kaiser mal abgesehen. Alles, was damals in den USA gebaut wurde, war binnen Wochen bekannt und verfügbar. Bei der Marine war man sogar besonders an Neuem Interessiert. Der Colt Navy (mw. als Nachbau von Peterlongo in Innsbruck) war 1866 bei der Seeschlacht von Lissa mit an Bord genauso wie eine Gatling (kann das jetzt nicht beschwören, glaube aber mal ein Gemälde gesehen zu haben, wo Österreicher von einer Mastplattform mit einer Gatling herunterfeuern! Demnach, was die Österreicher damals an Gewehren ausprobiert haben, dürfte auch der Gasser Revolver einige Tests überstanden haben. Und der Smith & Wesson Modell Russian oä. oder der Colt SAA war damals 1871 mit Sicherheit hier bekannt. Man bohrte bei bestimmten Kreisen der Armee aber immer noch ziemlich dicke Bretter, was die Einführung von Revolvern überhaupt betrifft, wie ich vermute. Hier ein Beispiel, wie für Revolver und gegen den Säbel als Hauptwaffe bei der Kavallerie angeschrieben wird. Und das 1884! ANNO, Die Vedette, 1884-12-24, Seite 2 Edited February 11, 2025 at 10:51 AM by horidoman
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 10:50 AM Author Posted February 11, 2025 at 10:50 AM Die Revolverversion hatte ja einen Füller aus Fliespapier drin, um die Ladung auf 20 grs begrenzen zu können. Die Karabinerpatrone fasste 10 grs mehr. Mmmhhh......obwohl.......30 grs SP sollte selbst ein Offenrahmer aushalten. GRUẞ 1
Glockologe Posted February 11, 2025 at 10:53 AM Posted February 11, 2025 at 10:53 AM Am 11.2.2025 at 11:38 , horidoman sagte: Die Österreicher lebten damals auch nicht hinter dem Mond! Überhaupt nicht. Ich mag mich da an meiner Wahlheimat versündigen aber ein M95 ist IMHO als Infantriegewehr dem 98er mindestens gleichwertig, schlichter und stressicherer. Der dem 71er Gasser folgende achtschüssige 98er und erst recht die beiden Selbstladepistolen mußten sich keineswegs vor der Konkurrenz verstecken und waren in manchen Punkten voraus. Die Führung war halt stockkonservativ und hat viele Innovationen verhindert. 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 10:53 AM Posted February 11, 2025 at 10:53 AM Muss mal genauer suchen, ob irgendwo Schießveruche beschrieben sind. Habe bis jetzt auf die Schnelle noch nichts entdeckt, was mit der Aufregung um die Hinterladergewehre aus dieser Zeit vergleichbar wäre.
Glockologe Posted February 11, 2025 at 11:05 AM Posted February 11, 2025 at 11:05 AM Hier wird über Tests gesprochen. 1
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 11:06 AM Author Posted February 11, 2025 at 11:06 AM Der Gasser war sicher nicht der schlechteste Revolver, aber ein geschlossener Rahmen war Stand der Technik seit den 1850-ern. Übertriebene Sparsamkeit? GRUẞ
horidoman Posted February 11, 2025 at 11:16 AM Posted February 11, 2025 at 11:16 AM (edited) Schwer zu sagen warum, die Gasser Montenegriner hatten einen geschlossenen Rahmen. Und vorher rannten die ja alle mit der dienstlichen Lorenz Pistole herum, wenn sie überhaupt eine FFW hatten. Edited February 11, 2025 at 11:28 AM by horidoman
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 11:38 AM Author Posted February 11, 2025 at 11:38 AM Am 11.2.2025 at 12:16 , horidoman sagte: Und vorher rannten die alle mit der Lorenz Pistole herum. Die war nicht schlecht. Entweder der Disput war nach einem Schuss beendet, sonst mussten stichhaltige Argumente ausgetauscht werden. GRUẞ 1
Glockologe Posted February 11, 2025 at 11:49 AM Posted February 11, 2025 at 11:49 AM Am 11.2.2025 at 12:38 , Hollowpoint sagte: sonst mussten stichhaltige Argumente ausgetauscht werden. Österreichischer Kürassier Pallasch. 1
horidoman Posted February 11, 2025 at 11:55 AM Posted February 11, 2025 at 11:55 AM (edited) Noch drei Jahre nach Königgrätz konnte man von österreichischen "Militärexperten" sowas hier lesen! Gemeint dürften hier privat beschaffte Revolver sein (andere gabs ja nicht, außer bei der Kriegsmarine). ÖNB-ANNO - Neue Militärische Zeitschrift 1869 Edited February 11, 2025 at 11:57 AM by horidoman
Hollowpoint Posted February 11, 2025 at 11:59 AM Author Posted February 11, 2025 at 11:59 AM Am 11.2.2025 at 12:49 , Glockologe sagte: Österreichischer Kürassier Pallasch. Sperriges Dings......ich fenke da eher an Dolche und Stilette. GRUẞ
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