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Ernte treibt Wildtiere aus dem Mais


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Rheinland-Pfalz meldet mehr Wildunfälle

Wenn die Erntesaison beginnt, schlägt für so manches Wildschwein das letzte Stündlein. Denn viele Tiere ergreifen vor den Mähdreschern die Flucht – und rennen über die Straßen, wo sie überfahren werden. Die Zahl der Unfälle ist hoch – und sie nimmt weiter zu.

In Rheinland-Pfalz steigt die Zahl der Wildunfälle auf den Straßen. Zwar nimmt sie nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht überall in gleichem Maße zu. Im Vergleich zum Jahr 2011 gab es aber bis zum September mehr Unfälle mit Rehen, Wildschweinen und Hasen. Ein Grund für die Zunahme: das Ende der Erntesaison. Vor allem Wildschweine verstecken sich gerne in den Feldern. Werden diese abgeerntet, nehmen die Tiere Reißaus und laufen oft über Straßen. Aber auch während der Paarungszeit liebestoller Rehe im Juli oder bei Zeitumstellungen kracht es deutlich häufiger.

Einer der jüngsten Fälle: Ein Motorradfahrer ist Anfang Oktober in der Pfalz mit einem Reh zusammengestoßen, er wurde dabei lebensgefährlich verletzt worden. Ein anderer kam Mitte Juni ums Leben, als er in der Nähe von Norheim (Landkreis Bad Kreuznach) mit einem Reh zusammenstieß. Dass es ausgerechnet zwei Exemplare der kleinsten Hirschart waren, die den beiden Verunglückten vor das Motorrad liefen, ist kein Zufall. „Unserer Erfahrung nach sind es in Rheinland-Pfalz in zwei Drittel Rehe, die einen Wildunfall verursachen“, sagt Günther Diether Klein vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz.

Die Polizeipräsidien Trier und Rheinpfalz verzeichnen leichte Zuwächse bei den Wildunfällen. So ereigneten sich im Gebiet der Trierer Polizisten bis September 1800 Unfälle, das sind 150 mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Im Süden des Landes stießen Autofahrer bis zum September insgesamt 1649 Mal mit Waldtieren zusammen. Gegenüber einem vergleichbaren Zeitraum im Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 200 Unfällen. Zwar schwankten die Zahlen von Jahr zu Jahr erheblich. „Aber seit 2005 geht die Sinuskurve jährlich ein Stück nach oben“, berichtete Hans-Jürgen Lutz vom Polizeipräsidium Rheinpfalz.

Besonders rasant haben die Karambolagen im Gebiet des Polizeipräsidiums Koblenz zugenommen. Rund 5600 Wildunfälle waren es bis Ende September 2012 – insgesamt 1000 mehr als in derselben Zeitspanne im Vorjahr. Da in den sehr kalten Wintermonaten viel Getreide erfroren sei, hätten Landwirte großflächige Maisfelder angelegt, erklärte der Vorsitzende des Kreises Mayen/Koblenz im Landesjagdverband, Dieter Mannheim. „In diesen verstecken sich Wildschweine gerne.“ Als dann im September die Felder mit einem Mal abgeerntet worden seien, habe besonders viel Wild die Flucht ergriffen.

Das Polizeipräsidium Mainz registrierte knapp 1850 Wildunfälle – insgesamt 81 mehr als im selben Zeitraum 2011. „Wir bleiben konstant auf einem hohen Niveau“, sagt Pressesprecher René Nauheimer. Das Polizeipräsidium Westpfalz hat aus dem Vorjahr keine vergleichbaren Daten. „Es sieht aber im Moment so aus, als wenn es mehr geworden wären“, sagte Sprecher Wolfgang Denzer. Im Bereich des Präsidiums gebe es aber seit Jahren periodische Schwankungen zwischen 2500 und 3000 Unfällen im Jahr.

Der DJV ruft Autofahrer dazu auf, besonders umsichtig zu fahren. Um mehr als 20 Meter verkürzt sich der Bremsweg bei einer Autofahrt mit Tempo 80 statt 100. Unter Umständen ist das lebenswichtig zu wissen, denn: In Deutschland kracht es alle zweieinhalb Minuten zwischen Auto und Wildtier. Allein 28.000 Unfälle gingen dabei im vergangenen Jahr auf das Konto der Wildschweine, dies zeigt die jährliche DJV-Wildunfallstatistik. Aktuelle Zahlen werden im November dieses Jahres veröffentlicht.

Lässt sich ein Zusammenprall mit dem Tier nicht vermeiden, rät die Polizei am besten das Lenkrad festzuhalten und einfach weiterzufahren. Gibt es trotzdem einen Zusammenstoß, sollten Fahrer sofort anhalten und die Polizei alarmieren. Dringend wird davor gewarnt, die Tiere mit bloßen Händen anzufassen – sie könnten Tollwut haben.

Quelle: DJV
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