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Glock17

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Amokläufer in Berlin schiesst auf die Angestellten seiner Firma, mit einer Pistole mit Schalldämpfer und Laserpointer und einem SSG Schallgedämpft. Die Polizei findet heraus das er Mitglied in einem Schützenverein ist. Die Polizistin: Er ist im Schützenverein, das erklärt auch seine Ausrüstung. Mit was man so alles Schiesst im Schützenverein in Berlin :shock: :| :roll:

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  • 3 years later...

Eine Betrachtung von Ironmonger

Am Anfang steht eine Story, wie ich sie schon so oft - zu oft - erlebt habe. Ein netter, kuscheliger Run, irgendwo im Rhein-Ruhr-Plex. Das Ziel: eine kleine Konzern-Enklave. Soweit geht alles gut: saubere astrale Aufklärung, saubere magische Tarnung, perfekte Annäherung. Und dann geht alles bergab. Ein paar Paracritter - Schreckhähne. Also pack? ich meinen Compoundbogen aus. Ich könnte auch meinen AK-Karabiner benutzen, denn auf den Mündung sitzt eine ordentlicher Schallminderer, aber die Viecher sind zu weit weg. Da plötzlich neben mir ein Bumm-Bumm-Bumm und einer der Schreckhähne platzt mit Geschepper. Dieser verdammte Straßensamurai-Verschnitt!

Was kommt, kann man sich denken: eine lustige Flucht durch Konzerngebiet mit Blaulicht und Sirenengeheul.

Schalldämpfer, ExExplosiv-Muni und Salven-Modus? Ja, genau das war?s!

Also setzte ich mich hin, um etwas über schallgedämpfte Waffen zu schreiben. Etwas darüber, wie Schalldämpfer und -minderer (das sind Schalldämpfer für automatische Waffen, engl. suppressor) eigentlich funktionieren und ein bißchen allgemeine Information über gedämpfte Waffen.

Zu den Grundlagen: Feuerwaffen verbrennen Treibmittel in einen geschlossenen Raum. Bei der Verbrennung wird das Treibmittel in ein Gas von deutlich größerem Volumen umgesetzt. Die Gase stehen daher unter hohem Druck. Da der Verbrennungsraum auf einer Seite nur mit einem relativ locker sitzenden Geschoß verstopft ist, wird dieses weggedrückt. Das Geschoß wird im Lauf beschleunigt und verläßt diesen mit einer beträchtlichen Geschwindigkeit. Die Gase treten nach dem Geschoß aus dem Lauf aus und entspannen sich schlagartig.

Aufgrund dieser Phänomene verursachen Schußwaffen auf unterschiedliche Weise Geräusche:

1. die explosionsartige Verbrennung des Treibmittels

2. das Geschoß durchbricht die Schallmauer

3. die schlagartige Ausdehnung der Gase an der Mündung

4. mechanische Geräusche in der Waffe vor und nach dem Schuß

Durch Schalldämpfung versucht man, diese Geräusche zu vermindern oder zu beseitigen.

Zweck der Schalldämpfung ist es, die Waffe unbemerkt einsetzen zu können. Während schallgedämpfte Waffen gelegentlich verwendet werden, um Tiere töten zu können, ohne andere Tiere aufzuscheuchen, dienen sie hauptsächlich dazu, von Menschen unbemerkt zu töten. Man will vermeiden, Aufmerksamkeit auf sein Tun zu lenken, sei es, einen Auftrag unbemerkt durchführen zu können, oder nur der kriminalistischen Verfolgung zu entgehen.

Die oben beschriebenen Geräusche faßt man zum Schußknall oder -geräusch zusammen. Um den Schußknall zu unterdrücken, befaßt man sich einzeln oder gesammelt mit jeder der oben beschriebenen Geräuschquellen.

1. die Verbrennung des Treibmittels läßt sich nicht umgehen, da sie integraler Bestandteil jeder Feuerwaffe ist.

2. das Geschoß wird so verlangsamt, daß es die Schallmauer nicht mehr durchbricht. Dies geschieht entweder (a) durch Verwendung sogenannter Unterschall-Munition (engl. sub-sonic ammunition), die durch eine schwächere Treibladung nur geringere Geschoßgeschwindigkeiten ermöglicht, oder (B) durch das Anbohren des Laufes. Bei dieser Methode entweicht soviel Treibgas durch Bohrungen im Lauf, daß das Geschoß unterschallschnell bleibt. Die Gase werden in einem Laufmantel aufgefangen. Die Methode funktioniert jedoch für sich allein nicht (s. unten). In beiden Fällen sinkt jedoch die Geschoßenergie und damit die Durchschlagsleistung der Munition.

3. die Mündungsgase werden an der schlagartigen Ausdehnung an der Mündung gehindert, in dem sie durch ein System von Kammern geführt werden, in denen sie sich langsam ausdehnen und schließlich austreten können. Diese Methode wird oft mit der obigen kombiniert, wobei die aus den Bohrungen im Lauf austretenden Gase ebenfalls durch die Kammern geführt werden.

4. die mechanischen Geräusche werden oft dadurch minimiert, daß man die Waffe am selbsttätigen Nachladen hindert (durch entsprechende Sperren) oder man solche benutzt, die manuell nachzuladen sind.

Ich versuche am besten, das Zusammenwirken der Methoden an einigen Beispielen zu erklären.

Beispiel: Die HK MP5SDA6 ist eine schallgedämpfte Maschinenpistole im Kaliber 9x19mm Luger. Sie kann wahlweise Einzel- und Dauerfeuer sowie Feuerstöße zu drei Schuß abgeben. Der Lauf ist in der vorderen Hälfte mit vielen Bohrungen versehen (Methode 2b). Der Lauf ist mit einem Mantel umgeben, der über die eigentliche Mündung hinausgeht. Dieser vordere Teil ist innen mit einer Art archimedischer Schraube versehen (Methode 3). Passiert das Geschoß auf seinem Weg durch den Lauf die Bohrungen, so tritt hinter ihm soviel Gas aus dem Lauf aus, daß das Geschoß die Schallgeschwindigkeit nicht mehr erreicht. Die Gase strömen unter Druck im Mantel nach vorn in die Schraube. Verläßt das Geschoß die Mündung, treten hinter ihm die verbleibenden Gase aus. Sie werden durch die Schraube nach vorn geführt, wobei sie sich langsam ausdehnen können. Mit erheblich gemindertem Druck verlassen sie schließlich den Mantel, der am vorderen Ende lediglich eine etwas mehr als kalibergroße Bohrung besitzt. Das Geschoß dient bis dahin praktisch als Stopfen.

Der Schalldämpfer ist mit einem dicken Handschutz versehen, um zu verhindern, daß sich der Schütze am heißen Laufmantel die Finger verbrennt. Wird mit der Waffe Dauerfeuer (oder auch nur Feuerstöße) geschossen, kann die dabei entstehende Gasmenge nicht bewältigt werden, d.h. die Lautstärke nimmt von Schuß zu Schuß zu. Die HK MP5SDA6 verwendet normale Munition.

Beispiel: Der DeLisle Silent Carbine ist ein Repetierer mit Kammerverschluß. Der integrierte Schalldämpfer arbeitet nach dem Kammerprinzip (Methode 3). Die verwendete Munition (.45 ACP) ist ohnehin unterschallschnell. Der Schütze muß nach jedem Schuß manuell durchladen, kann also erforderlichenfalls damit warten, bis er unbemerkt bleibt (Methode 4).

Beispiel: Die Smith&Wesson Mark22, Mod. 0 "Hush Puppy" ist eine Selbstladepistole mit speziell abgestimmtem Schalldämpfer. Sie verwendet Unterschall-Munition (Methode 2a); der Dämpfer wird auf die Mündung geschraubt (Methode 3). Falls erforderlich, kann der Schlitten verriegelt werden, so daß der Schütze nach jedem Schuß manuell durchladen kann (Methode 4).

Beispiel: Die als Prototyp existierende HK MP2000 verfügt über einen speziellen Laufmantel, der drehbar ist. In der Niederdruck-Stellung gibt er Bohrungen im Lauf frei, so daß normale Munition verschossen werden kann. Steht Unterschall-Munition zu Verfügung, wird er in die Hochdruck-Stellung gebracht, wodurch die Bohrungen verschlossen werden. Der Dämpfer wird auf die Mündung geschraubt. Der Mechanismus kann bei Bedarf verriegelt werden. Die MP2000 vereinigt also die Methoden 2a, 2b, 3 und 4.

Schalldämpfer und -minderer unterscheiden sich eigentlich nur in ihrem Volumen. Schallminderer sollen die bei schnellem Feuern entstehenden Gasmengen verkraften können und sind daher dicker und länger als Dämpfer. Außerdem verfügen sie oft über einen wärmeisolierenden Handschutz.

Die in Shadowrun beschriebenen Geräte sind externe Typen, d.h. sie werden auf die Mündung der Waffe geschraubt, was bedeutet, daß der Lauf ein entsprechendes Gewinde aufweisen muß. Es gibt aber auch solche, die über einen Mündungsfeuerdämpfer (d.h. Gasventil) geschoben und arretiert werden können. Dies gilt besonders für Sturmgewehre.

Die HK 227S verfügt als Nachfolger der MP5SD-Serie über einen internen Schallminderer wie die HK MP5SDA6, was heißt, daß sie wesentlich leiser ist als eine HK227 mit aufgeschobenem Minderer.

Weder Schalldämpfer noch -minderer lassen sich mit irgendeiner Form von Gasventil vereinigen. Die Geräte, die bei der Ranger Arms SM-3 und der HK Urban Combat verwendet werden sollen, sind schlicht Blödsinn. Schalldämpfer und Gasventile (das Original heißt Gas Vent, was man besser mit Gasaustritt oder Gasablenkung übersetzen sollte) basieren auf ganz verschiedenen - eigentlich sogar gegensätzlichen - Prinzipien.

Während man bei der Dämpfung eine Einrichtung schafft, die das zu schnelle Ausströmen der Treibgase aus der Mündung zu verhindern, leitet man beim Gas Vent die Gase bei normaler Ausströmgeschwindigkeit um. Zwei typische Formen sind die Mündungsbremse (wie man sie z.B. bei Geschützen findet) und der Kompensator (den man bei Sportpistolen findet). Die Mündungsbremse lenkt die austretenden Treibgase nach hinten um, um dem Rückstoß entgegenzuwirken. Der Kompensator wirkt nicht direkt dem Rückstoß entgegen, sondern dem Hochschlagen der Mündung, welches aus einer Drehbewegung der Waffe unter Einfluß des Rückstoßes entsteht. Er lenkt die Gase nach oben ab. Während die Mündungsbremse die Rückstoßkraft mindert, die auf die Lafette oder die Schulter des Schützen wirkt, sorgt der Kompensator dafür, daß sich die Waffe nicht zu sehr aus der Zielrichtung bewegt. Würden die Gase hier langsam austreten, würde ihre Schubwirkung zu spät auftreten. Würde man umgekehrt Gase mit hoher Geschwindigkeit aus dem Dämpfer austreten lassen, würde dieser nicht viel bringen.

Die Kombination von Dämpfer und Gas Vent ist ungefähr so, als hätte man zur selben Zeit Durchfall und Verstopfung...

Gas Vents werden üblicherweise auf ein Mündungsgewinde aufgeschraubt und lassen sich - dem Regelwerk zum Trotz - auch wieder abschrauben. Dämpfer, die über ein Gas Vent geschoben werden können, setzen dieses natürlich außer Betrieb.

Kurz zu Mündungsfeuerdämpfern: Fast jedes moderne Sturmgewehr hat so etwas. Der Mündungsfeuerdämpfer tut, was sein Name sagt: er dämpft das Mündungsfeuer. Der englische Begriff ist Flash Suppressor, d.h. Blitzunterdrücker. Man muß zunächst verstehen, was Mündungsfeuer ist. Eine Feuerwaffe ist - wie gesagt - eine Verbrennungsmaschine. Das Problem ist nur, daß das Treibmittel nicht schlagartig komplett verbrennt. Dazu sind die Treibmittel nicht brisant genug. Ein Teil des Pulvers verbrennt also erst im Lauf. Ist der Lauf zu kurz, kann nicht alles im Lauf verbrennen und ist als Feuerball an der Mündung zu sehen. Bei ganz kurzen Läufen kann man sogar brennende Pulverteile aus der Mündung fliegen sehen. Da das Mündungsfeuer besonders nachts weithin zu sehen ist und außerdem den Schützen blenden kann, verwendet man Mündungsfeuerdämpfer, die zum Teil das Mündungsfeuer nur nach hinten und zu den Seiten abschirmen; manche dienen zugleich als Kompensatoren oder sogar als Mündungsbremse.

Waffen, die aus kurzen Läufen normale Gewehrmunition verschießen (z.B. die Colt XM177E2 "Commando" oder die AKR/AKSU-74) sind mit einer Ausdehnungskammer an der Mündung versehen, auf der der Mündungsfeuerdämpfer sitzt. Die Kammer hat in etwa das Volumen, welches ein Laufstück hätte, das man bräuchte, um den Lauf auf normale Länge zu bringen. Anschaulich wird die Sache, wenn man die Waffen der AK-74-Serie vergleicht. Die AKSU-74 ist ein Maschinenkarabiner (d.h. so groß wie eine MP, aber verschießt Gewehrmunition) mit kurzem Lauf. Er hat eine große Kammer mit anschließendem trichterförmigem Mündungsfeuerdämpfer. Die AK-74 ist ein Sturmgewehr mit mittellangem Lauf. Die Kammer ist viel kleiner und ihr vorderes Ende ist als Mündungsbremse ausgelegt. Das leichte Maschinengewehr RPK-74 hat einen langen Lauf und nur einen recht kleinen Mündungsfeuerdämpfer.

Die Mündungsbremse mit Kammer senkt den Mündungsknall auf ein erträgliches Maß, von Schalldämpfung kann man kaum sprechen.

Apropos: Revolver! Das Regelwerk sagt, man könne Revolver nicht schalldämpfen. Das stimmt so nicht. Auf die Mündung geschraubte Schalldämpfer sind recht unwirksam - das stimmt! Die Tücke steckt im Revolversystem: zwischen Trommel und Laufende ist ein Spalt, durch den immer etwas Treibgas austritt. Der Revolver knallt also vorn und hinten. Dennoch gibt es schallgedämpfte Revolver. Eine Methode ist, den Lauf und die Trommel zu verkleiden - so wie man den angebohrten Lauf mit einem Mantel umgibt. Die andere Methode ist es, einen gasdichten Revolver zu verwenden, bei dem im Augenblick der Schußabgabe sich die Trommelbohrung über das Laufende stülpt und die sich ausdehnende Hülse den Spalt abdichtet. Kompliziert? Nein! Der bekannteste Revolver dieser Art ist der in Belgien gegen Ende des 19. Jahrhundert entwickelte und bis 1945 in der UdSSR gebaute Moisin-Nagant. Waffen diesen Typs waren - mit zusätzlich angebohrtem Lauf und darübergeschobenem Dämpfer lange Zeit eine Standardwaffe des KGB.

Schrotflinten - ja, auch die kann man schalldämpfen. Aber es gibt einige Probleme. Einmal ist die Mündung sehr groß (bei Kaliber 12 immerhin 18,5 mm), was bedeutet, daß die Gase schnell austreten. Bei der Verwendung von Schrot passiert sogar ein Teil der Gase den Schrot auf seinem Weg durch den Lauf, was heißt, daß der Lauf nicht verschlossen ist, bis das Geschoß aus der Mündung ist. Dazu kommt, daß die anfallende Gasmenge recht groß ist. Man kann einen Schalldämpfer bauen, der entsprechend groß ist. Verwendet man dann noch moderne Munition, bei der die Schrotladung in einem Becher geführt wird, bis sie die Mündung verläßt, reduziert sich der Gasverlust auf ein vertretbares Maß, aber die Gefahr eines Verkantens in den Kammern und somit ein Abreißen des Dämpfers besteht. Außerdem wird der Dämpfer sehr schwer und ziemlich unhandlich. Feuerstöße mit einer gedämpften Flinte sollte man gleich vergessen...

Für Schrotflinten entwickelte die US Navy eine schallgeminderte Spezialpatrone für Schrotflinten, die als TeleShot (Telescoping Shotshell) bezeichnet wurde. Diese Patrone funktionierte - grob gesagt - so, daß in die Metallhülse eine nach vorn geschlossene Innenhülse eingesetzt wurde, nachdem die Treibladung eingebracht war. Diese Innenhülse wurde dann nach Innen gestülpt und eine Plastikstößel und die Schrotladung eingebracht. Beim Schuß stülpten die Treibgase die Innenhülse wieder nach außen, wobei der Plastikstößel als Führung für eine gleichmäßige Bewegung sorgte und die Schrotladung aus der Hülse trieb. Die Innenhülse hinderte die Treibgase jedoch am Verlassen der eigentlichen Hülse, wodurch ein Mündungsknall nicht entstehen konnte. Die Patronen waren nicht so leistungsfähig wie vergleichbare Standardpatronen, aber sehr leise. Auf kurze Entfernung waren die Patronen ausreichend effektiv. Ähnliche Patronen wurden auch für andere Waffen entwickelt (insbesondere für Revolver).

Ganz unkritisch ist die Verwendung von Schalldämpfern auf Pistolen mit verriegeltem Verschluß auch nicht. Einen verriegelten Verschluß weist nahezu jede stärkere Pistole (d.h. leichte und schwere) auf. Bei diesem System werden Schlitten/Verschluß und Lauf miteinander verriegelt. Beim Schuß treibt der auf den Hülsenboden wirkende Gasdruck (Rückstoß) Lauf und Verschluß als Einheit zurück. Nachdem sie gemeinsam etwa 5 mm gelaufen sind, ist der Gasdruck in der Waffe auf ein tolerierbares Maß abgefallen und der Verschluß kann vom Lauf getrennt werden, um seinen Weg allein fortzusetzen. Montiert man einen schweren Dämpfer auf den Lauf, so kann es vorkommen, daß der Rückstoß das kombinierte Gewicht nicht oder noch gerade überwinden kann. Die Folge ist, daß die Waffe nicht selbsttätig nachlädt oder Ladehemmungen auftreten. Um diesem Problem zu begegnen, verwendete man überwiegend Pistole mit unverriegeltem Verschluß. Bei diesen Waffen steht der Lauf fest und der Ladevorgang wird durch das zusätzliche Gewicht nicht behindert.

Die amerikanische Firma LaFrance fand eine andere Lösung: man verwendete eine umgebaute Colt M1911A1, die normalerweise einen verriegelten Verschluß hat. Man beseitigte die Verriegelung, schweißte den Lauf im Rahmen fest und verband den Schalldämpfer mit dem Schlitten. Das erhöhte Gewicht des Schlittens hielt den Verschluß lange genug verschlossen.

In den Neunzigern des 20. Jahrhunderts entwickelte die Firma AWC Systems Technology den sogenannten Impulsschalldämpfer. Bei dieser Konstruktion sitzt im Dämpfer ein schwimmend gelagerter Kolben, welcher mit dem Lauf verbunden ist. Bei Schuß tritt Treibgas in den Dämpfer ein und baut zwischen dem Kolben und dem Dämpfergehäuse auf, wodurch der Dämpfer vor- und der Kolben rückwärts getrieben werden . Die übliche Zusatzmasse, die den Ladevorgang behindern könnte, wird somit aufgehoben. Der Dämpfer muß jedoch regelmäßig gewartet werden, um einwandfrei zu funktionieren. Interessanterweise wird beim als "Nexus" vermarkteten Dämpfer ein etwa anderes Prinzip als bei üblichen Modellen verwendet. Da man die Ausdehnung von Gasen auch durch deren Abkühlung beeinflussen kann, besteht das Innenleben des "Nexus" aus sogenannten "Naßzellen", die mit Schmieröl auf Lithiumbasis getränkt sind. Diese Verfahren ist ebenfalls recht effektiv, bedeutet aber, daß der Dämpfer regelmäßig "abgeschmiert" werden muß. Das Impuls Prinzip kann aber auch auf Kammerdämpfer angewendet werden. Für alle fabrikmäßig hergestellten Dämpfer der 2050er kann man annehmen, daß es sich um Impulsmodelle handelt und selbst einige Straßenwerkstätten werden die Technologie aufgegriffen haben.

Neben Unterschall-Munition gibt es Spezialkaliber, die eigens für die Verwendung in schallgedämpften Waffen entwickelt wurden. Beispiele sind die .458 Barnes und die .416 Whisper. Diese Patronen verwenden lange Geschosse, die bei gleichen Geschoßquerschnitt ein höheres Gewicht besitzen als normale Pistolengeschosse. Um diese Geschosse an die Schallgrenze zu bringen, ist eine stärkere Treibladung erforderlich, was bedeutet, daß die Geschoßenergie - und damit die Durchschlagsleistung - entsprechend hoch ausfällt. Außerdem ist der Energieverlust durch Luftwiderstand u.ä. durch das größere Beharrungsvermögen geringer.

APDS-Munition, die eine höhere Geschwindigkeit erreicht als normale Munition, ist natürlich für die Verwendung in schallgedämpften Waffen ungeeignet; ebenso Explosiv-Munition, da diese im Ziel ebenfalls Lärm verursacht, der die Anstrengung zunichte macht.

Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Je geringer die Mündungsgeschwindigkeit der Waffe ist, umso besser läßt sie sich schalldämpfen. Die geringe Mündungsgeschwindigkeit kann man durch Verwendung spezieller Munition oder besondere Vorkehrungen an der Waffe erreichen. Das Hauptaugenmerk vieler Dämpfer richtet sich jedoch auf den Mündungsknall, der durch sich ausdehnende Treibgase entsteht, nicht auf den Überschallknall des Geschosses. Gewehre, Revolver und Schrotflinten eignen sich aus verschiedenen Gründe nicht zur Schalldämpfung. Am geeignetsten sind Pistolen und Maschinenpistolen. Bei Maschinenpistolen sinkt die Effektivität der Dämpfung jedoch durch automatisches Feuer.

Die in der Second Edition angegebenen Werte für Wahrnehmungsproben sind okay, sofern sie Pistolen und Maschinenpistolen betreffen. Man kann jedoch erwägen, den Mindestwurf für jeden Punkt, den das Powerniveau einer Waffe über 6 liegt, um einen Punkt zu senken. Entsprechend kann man den Mindestwurf für schwächere Waffen erhöhen. Für die HK227S sollte man den Schadenscode auf 4M senken.

Automatisches Feuer und Feuerstöße senken den Mindestwurf pro zusätzlich abgegebenem Schuß um 1, d.h. fünf Schuß senken den Mindestwurf um vier Punkte. Diese Modifikatoren werden addiert, bis der Schütze die Waffe abkühlen läßt, und zwar für eine volle Kampfrunde.

Das hohe Gewicht eines Dämpfer und seine Leistung geben einen Punkt Rückstoßkompensation. Schallminderer geben zwei Punkte.

Beispiel: Aus einer HK 227S wird ein Feuerstoß abgegeben. Der Mindestwurf berechnet sich wie folgt: normaler Mindestwurf 4, Powerniveau 4 (4-6= -2) -2, drei Schuß +2, gesamt also 4.

Beispiel: Aus einem Colt M23 mit Schallminderer wird ein Feuerstoß abgegeben. Der Mindestwurf berechnet sich wie folgt: normaler Mindestwurf 4, Powerniveau 4 (8-6= 2) 2, drei Schuß +2, gesamt also 6.

Quellen:

Peter G. Kokalis (Herausgeber), Soldier Of Fortune/Fighting Firearms, Frühjahrsausgabe 1992, Mountain Star Inc.

Frank C. Barnes, Cartridges Of The World, 6. Auflage, DBI Books Inc.

Edward C. Ezell, Small Arms Of The World, 12. Auflage, Stackpole Books

Thomas F. Swearengen, The World?s Fighting Shotguns, TBN Enterprises

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