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DH Kolumne No. 34 - Tabuthema Selbstmord mit Schusswaffe


DirtyHarry

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Dem Tip kann ich nur beipflichten, Dynamite. Gilt übrigens meines

Erachtens nicht nur für Schußwaffen sondern auch für andere "Hilfs-

mittel" wie "Stricke", "Tabletten" o.ae. :dr:

Deshalb bin ich auch nicht der Meinung daß bei derartigen Selbst-

mordtaten die Schußwaffe keine besondere Rolle spielt.

Wer sich gerne umbringen möchte hat dazu auch ohne Schußwaffen

leider genügend Möglichkeiten und Gelegenheiten.

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Genau. Ausserdem bietet so ein Forum wie gunboard viel zu viel

Lebensfreude, als dass es sich noch ernstlich lohnen könnte!

:mrgreen:

Das Leben ist eh so schon kurz genug...

Was mich aber wirklich wütend machen kann: wenn in Film und Fernsehen dauernd klinisch sauber geschossen und getötet wird, jeder noch so grosse Muskelklotz bei den kleinsten Kügelchen tot umfällt - wenn nicht noch vorher meterweit zurückfliegt... Zeigt man aber einmal die Realität, das Grauen und Leiden, das Blut und die schweren Verletzungen, heben die Moralisten sofort den Zeigefinger. Zynisch, nicht..?!

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Wer Interesse am forensichen Blickwinkel des Themas "Mißbrauch von Schusswaffen" hat, dem empfehle ich die Lektüre des (leider nicht billigen) Buches "Gunshot Wounds" von Dr. Vincent J.M. Di Maio.

Darin sind auch Bilder von diversen Suiziden mit Schusswaffen enthalten (nix für sensible Naturen!!!).

Allerdings ist dieses Standardwerk der forensischen Ballistik in ziemlich anspruchsvollem Stil geschrieben, mit vielen medizinischen Fachausdrücken. Gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung um dieses Buch lesen zu können.

GRUß

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Nichts ist 100% sicher, auch keine Suizidmethode. Von allen, die in Frage kommen, ist der Gebrauch großkalibriger Schußwaffen aber gewiß eine der sichersten.

Es kommt gar nicht drauf an, ob man exakt was trifft, wenn's nicht gerade eine 6,35 mm-Offizierspistole ist, die man verwendet. Durch Druck, temporäre Wundhöle etc. entstehen in fast allen Fällen sofort tödliche Verletzungen im Gehirn. Mag sein, daß es Ausnahmen gibt, aber die sind selten.

Im übrigen fällt es im konkreten Fall sicher schwer, sich vorzustellen, welche Probleme ein Paar Anfang 20 gehabt haben mag, die derart schwerwiegend waren, daß nur noch eine so endgültige Lösung möglich zu sein schien.

Im allgemeinen kann ich mich aber der hier teilweise aufscheinenden moralischen Überheblichkeit gegenüber dem Freitod keineswegs anschließen.

Derlei ist auch überhaupt nicht zu begründen. Die Beendigung des eigenen Lebens ist eine spezifisch menschliche Option; sie kann dem ohnehin unvermeidlichen Lebensende unter Umständen auch die einzigartige Würde der autonomen Entscheidung verleihen. Glücklich der, der hier rechtzeitig handeln kann.

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Verurteilen tu ich den Freitod nicht generell, aber ich bin überzeugt, dass in vielen Fällen "bloss" lösbare psychische Probleme vorliegen, gerade bei jungen Menschen.

Hat nicht sogar die Suizidrate in den letzten Jahrzenten abgenommen wegen verbesserter Anti-Depressiva..? Habe jetzt aber keine konkreten Angaben zur Hand.

PS: habe ausserdem selbst erlebt, wie Schweizerische Freitodgesellschaften arbeiten - hatte das Gefühl, in einen billigen 70er Jahre Gruselfilm zurückversetzt zu sein; hoffe, dass die bald einmal durch die Politik in die Schranken gewiesen werden!

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PS: habe ausserdem selbst erlebt, wie Schweizerische Freitodgesellschaften arbeiten - hatte das Gefühl, in einen billigen 70er Jahre Gruselfilm zurückversetzt zu sein; hoffe, dass die bald einmal durch die Politik in die Schranken gewiesen werden!

Darüber habe ich gelesen, und ich finde das auch ziemlich hinterfragbar.

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Ja es ist schrecklich. Eine Ausnutzung der Lage dieser verzweifelten Leute. - Vor ich es selbst gesehen habe, dachte ich immer, es wäre doch eine gute liberale etc. Sache. Aber was da abgeht, ist alles andere als korrekt! Wenn der "Todes"-Arzt nur Stunden vor dem Todestrunk noch die Formalitäten regelt oder da überhaupt zum ersten Mal den Patienten sieht und zudem mit der Agentur unter einer Decke steckt, wenn die Todeswohnung im billigsten Stadtviertel in einem oberen Stockwerk eines normalen Wohnblocks liegt und das Treppenhaus so eng ist, dass der Sarg vertikal transportiert werden muss, wenn man nicht einmal ein genug stabiles Bett hat, damit es bei Übergewichtigen nicht zusammenkracht...

:roll:

Wahrscheinlich wäre eine Verstaatlichung hier doch das beste, so grundsätzlich schwer vorstellbar es sein mag.

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Wahrscheinlich wäre eine Verstaatlichung hier doch das beste, so grundsätzlich schwer vorstellbar es sein mag.

Nein, bloß nicht. Weder Verstaatlichung noch Vereine, sowas muß man selber und alleine hinkriegen oder gar nicht.

Kleines Zitat noch?

"Ich habe begriffen, daß der Weg des Samurai Tod bedeudet.

Vor die Alternative gestellt, wird er jederzeit den Tod wählen. Das ist alles. (...)

Wenn man vor der Wahl zwischen Leben und Tod steht, darf man nicht den Zweck betrachten.

Alle Welt zieht es vor, zu leben und das ist zweifellos der Wille der Vernunft... (...)

Auf ein Scheitern hin zu sterben, heißt töricht sterben. Es ist unvernünftig, aber es ist nicht entehrend, sondern der sichere Boden des Bushido.

Wenn man jeden Morgen und jeden Abend stirbt, wenn man stets und überall mit einem Bein im Tode steht, dann findet man notwendigerweise die Freiheit und entledigt sich, vor jeder Entehrung geschützt, seiner Berufung."

Yamamoto Tsunetomo: "Hagakure"

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(wäre ein Herzschuss vielleicht sicherer?

aber wer bringt das schon übers Herz....)

Wenn Du irgendwie sicherstellen kannst, dass nicht innerhalb kürzester Zeit ärztliche Hilfe da ist (einsame Berghütte oder ähnliches), dann sollte das doch funktionieren ? Notfalls durch Verbluten.

Vielleicht sollte man leicht von der Wirbelsäule wegzielen, um bei einem Fehlschlag nicht querschnittsgelähmt im Rollstuhl zu sitzen. Jedenfalls muss man dann nicht mit einem weggeschossenen Gesicht/Kopf weiterleben, wie bei einem missglückten Kopfschuss.

JM

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Hallo Leute

Da diese Diskussion langsam aber sicher ins Makabere abgleitet, gebe ich meinen Senf auch noch dazu. Hatte das "Vergnügen" die Effizienz der beschriebenen Methode mit eigenen Augen zu sehen.

Mund mit Wasser füllen, Mündung eines geladenen Sturmgewehr 57 unter das Kinn und mit dem Fuss den ausgeklappten Winterabzug betätigen. Wirkung wie eine Guillotine, nur dass mehr als zwei Teile übrigbleiben. Für die anschliessende Renovation des Raumes ist eine längere Zeitspanne einzuplanen.

MfG

Mitr

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Btw wußtest du das das Buch in deutscher Übersetzung an die SS und Waffen-SS verteilt wurde?

Das ist schlicht und einfach unwahr.

Auszüge aus "Hagakure" finden sich in "Bushido - die Seele Japans" von Inazu Nitobe, das 1937 in Deutschland erschien, aber keineswegs an die SS verteilt wurde.

Verteilt an die SS wurde vielmehr ein obskures Buch namens "Die Samurai - Ritter des Reiches in Ehre und Treue" von einem gewissen Heinz Corazza.

"Hagakure" ist erstmals im Jahre 2000 auf deutsch erschienen.

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Ja.. Völlständige Englische Übersetzung, Deutsche in Auszügen (2 Bände Piper Verlag), und das Taschenbuch von Heinz Corazza stehen bei mir hier im Schrank (Vorwort von Himmler) :mrgreen:

Große Aufsatzsammlung von Irren wie Walter Wüst...

Mehr von dem Kram gabs auch in Machtwerken wie "Das Geheimnis japanischer Kraft" "Das Reich und Japan" sowie ein Jahr vor Kriegsende "Bushido - Soldatengeist von Japan"

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Genau!.. und deswegen retour zum eigentlichen allgemeinen Thema.

Meine Meinung zum Thema Schusswaffen ist,

daß viele durch die Medien glauben, daß jeder Schuss aus jeder Waffe tödlich sein muss. Daher sind diejenigen, die die Waffe nehmen auch dazu entschlossen, wenn sie mit dem Finger den Abzug betätigen.

Umgekehrt, sind aber auch schon Hilferufe - die durch zB Tablettenmissbrauch gesetzt werden, tödlich ausgegangen, weil eben nicht schnell genug Hilfe da war.

Und ausserdem bin ich der Meinung, daß viele Selbstmorde bei jungen Menschen und Menschen mittleren Alters verhindert werden könnten, wenn es im Bekanntenkreis wenigstens einen Menschen gegeben hätte, der die Zeichen der inneren Vereinsamung erkannt hätte und Hilfe anbieten hätte können.

Zur Waffe als Mittel zum Selbstmord, kann ich aus weiblicher Perspektive sagen, daß ich sie wohl nie verwenden würde, weil ich immer daran denken müsste, wieviel da zu putzen wäre, wenn es doch nicht klappen würde :mrgreen:

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Dann greife halt zur Baby Browning Kaliber 6,35. Das gibt keine große Sauerei, nur ein paar Tropfen Blut auf dem Parkett.

Allerdings muß man bei diesem Kaliber hinreichende anatomische Grundkenntnisse der menschlichen Gehirns haben und GUT zielen.

Das man sich selbst mit dieser Mäusepistole das Licht ausknipsen kann hat ja der Herr A. H. aus Braunau bewiesen.

GRUß

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