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Zerlegebetrieb bei Jessenitz macht seinem Namen Ehre

Jessenitz (Von Mayk Pohle) ? An Explosionen sind die Einwohner von Jessenitz und Umgebung seit Jahrzehnten eigentlich durch den Übungsplatz gewöhnt. Auch im vergangenen Jahr war selten Ruhe, doch das lag eher am Fleiß der Männer um Ekkehard Hornig. Sie beseitigten in diesem Jahr besonders viele Hinterlassenschaften der Militärzeit, oft durch Sprengungen. ?Wir haben in diesem Jahr deutlich mehr zerstört als in den vergangenen Jahren?, erklärt stolz Ekkehard Hornig, der Leiter des Munitionszerlegebetriebes Jessenitz. Der Jahresbericht seines Betriebes, der zum Landesamt für Katastrophenschutz (Munitionsbergungsdienst) gehört, spricht wieder einmal Bände. Klare Botschaft der Experten für die gefährlichen Hinterlassenschaften aus den Kriegen und Zeiten der militärischen Hochrüstung: Die Gefahr in unserer Region ist noch lange nicht vorbei, und sie wird noch für viele Jahre präsent bleiben. Dafür spricht allein die Liste der Munition, die im vergangenen Jahr im Bereich südlich der A 24 bis zur Landesgrenze nach Brandenburg gefunden wurde.

Von Raketengeschossen bis zur Leuchtmunition

Die Palette reicht da von Raketensprenggeschossen über Handgranaten, Panzerfäuste, Leucht- und Signalmunition, Brandbomben bis hin zu Wurfgranaten und natürlich Bomben. Insgesamt waren das 5067 Teile mit einem Gewicht von mehr als zweieinhalb Tonnen. Das klingt zunächst nicht besonders beeindruckend, doch im Ernstfall reichen auch kleine Geschosse oder Munitionsreste für große Verletzungen aus.

Vergleicht man die Zahl der Funde mit den Vorjahren, so ist schon eine deutliche Abnahme spürbar. Doch dafür gibt es nachvollziehbare Gründe. Die Jessenitzer Munitionszerleger waren 2006 einfach weniger auf der Suche, z. B. um Bau- und Gewerbegebiete auf ihre Belastung zu untersuchen. Wenn weniger Häuser und Straßen gebaut werden, dann sinkt auch die Nachfrage bei den Munitionsbergern. Hornig: ?Wir haben uns zudem im letzten Jahr mit voller Absicht auf unsere wichtigste Aufgabe konzentriert, die wirkungsvolle Vernichtung der bereits eingelagerten Munition.? Und da gibt es mehrere Methoden.

Spektakulär und wirksam zugleich ist die Sprengung der hoch gefährlichen Hinterlassenschaft der früheren Krieger. Immerhin gab es in Verantwortung der Jessenitzer im vergangenen Jahr 96 Sprengungen. Die fanden, so die offizielle Sprachregelung, im Lübtheener Raum statt. Genauer will man bei den Munitionsbergern nicht werden, schon, um sich zu eifrige Militaria-Sammler vom Hals zu halten und natürlich auch, um die Sicherheit bei den Sprengungen zu gewährleisten. Und die laufen trotz ihrer häufigen Zahl nicht nach dem Null-Acht-Fünzehn-System ab. Planung, Aushub von exakt platzierten Sprenglöchern, das Einbringen der Munition bis hin zur richtige Lage des Initialsprengstoffes - all das gehört ebenso zu einer Sprengung wie eine weiträumige Absperrung und die Nachkontrolle. ?Die Sprengung ist schon sicher, immerhin erreichen wir eine Quote von 98 Prozent?, weiß Hornig.

Die Hauptarbeit bei der Vernichtung der alten Granaten, Bomben und Waffen bleibt jedoch die Zerlegung. Auch da sind die Jessenitzer im vergangenen Jahr gewaltig vorangekommen. Insgesamt konnten 73564 Teile bei einem Gewicht von 101 Tonnen von der Liste der noch zu vernichtenden Munition gestrichen werden. Unter den Teilen findet sich natürlich viel Munition für Schützenwaffen aber auch die größeren Kaliber sind darunter. Immerhin wurde sieben 250-Kg-Bomben und eine schwere 500-kg-Bombe vernichtet genauso wie drei reaktive Wasserbomben.

Auch Spezialisten müssen sich weiter ausbildenAus- und Weiterbildung ist gerade für Sprengspezialisten wichtig, die sich bekanntlich ja keinen Irrtum leisten können. Und die Jessenitzer geben ihr Wissen auch regelmäßig an andere weiter. So gehören Belehrungen von Kameraden der Feuerwehr, Polizisten oder der Feldjäger der Bundeswehr genauso dazu, wie die Arbeit mit Schulen, denn die Erfahrung der Experten kann wirklich Leben retten.

Quelle = http://www.svz.de

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