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Der Gipfel der Geschmacklosigkeit???


rubberduck

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Hallo Forum. Gestern saß ich im Vereinsheim, da fiel mir die Januar Ausgabe der Bayerischen Schützenzeitung in die Hände. Auf der Titelseite ein Gemälde?, eine mit Lendenschurz bekleidete Person an einer Art Marterpfahl gebunden, mit Pfeilen in Beine und Oberkörper gespickt, Blut läuft aus den Wunden. Aussenrum Publikum und die "Schützen". Alle offensichtlich mit Spass dabei, den Typen am Pfahl zu Tode zu quälen.

Sorry, aber noch mehr daneben geht doch wohl nicht, oder?:jaja:

Um die Wirkung in der Öffentlichkeit brauche ich mir da wohl keine Sorgen mehr zu machen!

Sehe ich das jetzt übertrieben eng, oder was?

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Der Januar ist der Monat des heiligen Sebastians, dem Schutzpatron der Schützen. Der Märtyrer ist aber auch der Fürspre- cher einer Vielzahl weite- rer Gruppen und Vereini- gungen, teilweise auch solcher, die unter Diskrimi- nierung zu leiden haben. Deshalb soll er uns zu mehr Toleranz und Offen- heit aufrufen.

Bssz

Außerdem ist er Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, Stadt-/Gemeindepolizisten (D) und (I)[1], Soldaten und Schützenbruderschaften, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisen- und Zinngießer, Steinmetze, Jäger, Leichenträger, Waldarbeiter, weiter auch Patronat gegen Kirchenfeinde.

Wikipedia

Ich finds vor dem Hintergrund schon okay.

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Es wäre ja mal Interessant zu wissen welches Bild das ist, um den Hintergrund zu kennen.

Pauschal verurteilen? nöööö

Der heilige Sebastian ist u.a. Schutzpatron der Schützen, viele Schützengilden haben ihn in ihrem Wappen.

... das Bild ist auf den ersten Blick zugegebener Maßen nicht ganz glücklich gewählt, kann aber durchaus zu einem Wachrüttler für einige Schlafmützen werden.

So bedacht... ich finde es gut!

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Sebastian hin oder her, ich finds trotzdem reichlich deplatziert auf einer Schützenzeitung. Einerseits ist man so peinlich auf Aussenwirkung bedacht, das man statt Waffe lieber den Begriff "Sportgerät" in den Mund nimmt, andererseits lacht einem von der Titelseite so eine blutrünstige Folterszene an.

Denkt doch nur mal an das "Dynamische Trio"...

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Sebastian hin oder her, ich finds trotzdem reichlich deplatziert auf einer Schützenzeitung. Einerseits ist man so peinlich auf Aussenwirkung bedacht, das man statt Waffe lieber den Begriff "Sportgerät" in den Mund nimmt, andererseits lacht einem von der Titelseite so eine blutrünstige Folterszene an.

Denkt doch nur mal an das "Dynamische Trio"...

Das Titelbild ist nur dann deplaziert, wenn im Heft nicht in irgendeiner Form darauf Bezug genommen und der geschichtliche Hintergrund nicht erklärt wird

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Hi Rubberduck,

schau Dich bitte mal in Kirchen um wie dort die Märtyrer dargestellt werden.

Du wirst staunen. Meistens nämlich in der Darstellung ihres Martyriums, sprich der Folter.

Tja und nun?

Und in die Kirche gehen ja wohl auch viele Nichtschützen. Also eine gewaltverherrlichende Kirche? Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Peter

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Das Titelbild ist nur dann deplaziert, wenn im Heft nicht in irgendeiner Form darauf Bezug genommen und der geschichtliche Hintergrund nicht erklärt wird

Na ja, Ansichtssache. Der unbedarfte Bürger sieht das Bild und macht sich seine Gedanken. So geschehen gestern am Schießstand: 2 Interessenten sahen die Zeitung und sahen sich mit vielsagenden Blicken an...

Aber gut, vielleicht sehe ich das Ganze einfach zu eng. Ich hätts nicht so gebracht.

Deckel drauf und fertig!

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Es könnte auch die Abbildung einer historischen Zielscheibe aus dem süddeutschen Raum zu sein.

Zugegeben, aus heutiger Sicht sind viele Motive die damals üblich waren und

keinerlei Anstoß erregten,

wie z.B. auch ein entblößter, draller, weiblicher Hintern mit Zielpunkt mitten auf der

Backe,

weder p.c. noch geschmackvoll.

Manche davon würden heute sogar unter gesetzliche Verbote fallen, da das Schießen auf menschliche Abbildungen nicht zulässig ist.

Zur damaligen Zeit war es ein Ausdruck zeitgenössischer Volkskunst.

Vor diesem Hintergrund betrachtet, wird das Bild verständlicherweise immer noch nicht jedem gefallen,

aber es hat nicht mehr Anstößigkeit als viele andere Dinge, die man nur in Bezug auf die Zeit ihrer Entstehung bewerten darf, so jedenfalls sehe ich dieses Titelbild.

GP

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Zugegeben, aus heutiger Sicht sind viele Motive die damals üblich waren und

keinerlei Anstoß erregten,

wie z.B. auch ein entblößter, draller, weiblicher Hintern mit Zielpunkt mitten auf der

Backe,...

So eine Scheibe hängt bei uns auch, auf dem VBild ist noch eine Rakete zu sehen.

Wir haben auch Scheiben, auf denen z.B. ein vollbesetzter Reisebus zu sehen ist oder andere aus heuitiger Sicht seltsame Abbildungen und Ziele wie ein Saufgelage von Jägern...

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