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Niederlage der Meinungsterroristen


Coltfan

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In Essen hat es seit einem Dreivierteljahr eine heftige Auseinandersetzung um die Rückbenennung der "Von-Seeckt-Strasse" und der "Von-Einem-Strasse gegeben.

Beide Herren waren hochrangige Militärs der Kaiserzeit und der Weimarer Republik, stramme Vertreter des alten preußischen Militärs. Beide starben nach der Machtergreifung, 1934 und 1936, nach ihnen wurden vom damaligen Nazi-Bürgermeister 2 Strassen in Essen-Rüttenscheid umbenannt.

Die Rot-rot-grüne Bezirksvertretung hatte die Rückbenennung dieser Strassen im Frühjahr 2012 beschlossen. Die Anwohner waren nicht gefragt worden und der Ärger war groß. Umschreibung von Adressen, Papieren, etc., ein erheblicher Aufwand. Zudem fühlte man sich überfahren, das Ganze war wohl nicht oder wenig kommuniziert worden.

Ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung war erfolglos, die Bezirksvertretung hielt an der Entscheidung fest. Daraufhin wurden Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt, der kam auch schnell zustande.

Zwischenzeitlich gingen die Stimmungswogen recht steil: Die Umbenennungsbefürworter hingen ein Plakat auf, das von Seeckt mit Hitler zeigte, aber einen Teil seines damaligen Zitats unterschlug, man packte also die große Nazikeule aus, was großen Ärger verursachte.

Heute kam die Entscheidung:

http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/essen/von-seeckt-und-von-einem-strasse-behalten-ihre-namen-id7562309.html?service=mobile

Schade, dass Demokratie manchmal doch funktioniert ...

Wieder ein Paradebeispiel dafür, dass nur die Gutmenschen wirklich wissen, was gut für uns ist.

Meine Meinung: Die beiden Generäle sind aus heutiger Sicht sicher keine Demokraten. Sie waren aber auch keine Nazis, sondern Vertreter einer alten deutschen Epoche. Wo sie hinführte, wissen wir heute. Diese Personen aber aus ihrem Zeitalter heraus zu verstehen und zu interpretieren, führt zu Geschichtsbewußtsein. Diese Geschichte zu tilgen, ist Erinnerungstilgung und letztlich Geschichtsumschreibung. Und das wiederum kommt für mich eher einer Bücherverbrennung gleich. Hier hat es Gottseidank nicht geklappt.

Edited by Coltfan
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Ich bin ja vor Ort, außerdem wurde auf Radio Essen intensiv berichtet.

Ich war nicht stimmberechtigt, da nur die betroffenen Stadtteile wählen durften, aber hier wurde dem Irrsinn endlich mal Einhalt geboten.

Zu hoffen ist, daß die Hindenburgstraße und die Kruppstraße (und weitere) jetzt erst mal vor den Gutmenschen sicher sind.

Manchmal werden Politiker doch mal in die Realität zurückgeholt, denn hier sollte die große Mehrheit der Menschen gnadenlos übergangen werden.

lg Rüdiger:-)

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Hmm, das ganze haben sie in meiner Heimatgemeinde auch schon durchgezogen. Da ging es um einen ehemaligen Wehrmachtsgeneral. Der verlebte seinen Ruhestand dort. In den Siebzigern wurde eine Strasse nach ihm benannt. Vor ein paar Jahren wurde das ganze umbenannt. Angeblich hatte ein Historiker was ausgegraben. Von den Betroffenen Anwohnern wurde keiner gefragt......

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Was ich ganz interessant fand:

Die Presse hat im Vorfeld (immerhin etwa ein Dreivierteljahr) tendentiell eher deutlich für die Umbenennung geschrieben, das war aus den Überschriften und Texten gut zu entnehmen.

Jetzt loben sie den Bürgerwillen, diese :nar: ! Man muss ihnen nur klarmachen, dass sie nicht jeden Stuß verzapfen können um ihrer eigenen Einstellungen willen.

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