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Waffen ...


mrsnake

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  • 3 years later...

12. März 2007, 10:47 Uhr Von Franz Solms-Laubach

Sicherheit

Mörderische Waffen, die niemand braucht

Auf der Internationalen Waffenausstellung in Nürnberg hat die Branche gezeigt, was sie zu bieten hat. Dabei gab es nicht nur Jagdgewehre und Messer zu sehen. Das Interesse an Kriegswaffen nimmt immer mehr zu. Die Polizeigewerkschaft warnt vor den Folgen.

Sturmgewehr-Teaser-_182820g.jpg

Foto: dpaDafür sind Kriegswaffen gemacht und nicht für Jäger und Sportschützen: Ein Infanterist des Jägerlehrbataillons 353 mit seinem G 36 Sturmgewehr mit Granatwerfer und Lampe

Am frühen Abend des 19. September 2000 kommt der Einsatzbefehl. Eine Frau hat in der Notrufzentrale in Ulm einen verdächtigen ?Mann mit Gewehr? gemeldet. Zwei Streifenpolizisten rücken zur Kontrolle auf einen Waldparkplatz aus. Reine Routine, so schient es. Doch diesmal nicht. Es ist bereits ziemlich dämmrig als die Polizisten den 28-jährigen Vietnamesen Khan Bui am Waldrand entdecken. Sie sehen ihn zwar nur von hinten, doch dass er eine Waffe hat, ist trotz der Lichtverhältnisse zu erkennen. ?Stehen bleiben und Waffe fallen lassen?, ruft einer der Beamten. Doch anstatt darauf zu reagieren, kommt der Mann mit erhobener Waffe auf die beiden Streifenpolizisten zu. Was dann folgt, sorgt lange Zeit für Schlagzeilen: Beide Beamte eröffneten das Feuer und töten den geistig behinderten Vietnamesen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei der angeblichen Schnellfeuerwaffe nur um die Nachbildung eines Sturmgewehrs. Es war ein täuschend echt aussehendes, aber harmloses Spielzeug.

Massenhafter Verkauf von Sturmgewehren droht

Zu solch tragischen Verwechslungen kann es in Zukunft immer öfter kommen, denn wie die Internationale Waffenausstellung (IWA) in Nürnberg am Wochenende gezeigt hat, boomt der Markt der ?Anscheinswaffen?. Anscheinswaffen sind Waffen, die nur den Anschein einer vollautomatischen Kriegswaffe erwecken. Dazu gehören Kriegswaffennachbildungen, sowie halbautomatische Maschinenpistolen und Sturmgewehre. Besonders beliebt sind ?Soft-Air-Waffen?, also Kopien echter Waffen, die mit Gasdruck kleine Plastikkugeln verschießen. Möglich geworden ist der massenhafte Verkauf dieser Waffen nach der Novellierung des Waffengesetzes im April 2003. Im Gegensatz zum Alten enthält das neue Gesetz nämlich keine Anscheinsbestimmung mehr. Damit ist nicht nur der Verkauf von funktionsfähigen Sturmgewehren an Jäger und Sportschützen ermöglicht, sondern auch der realistische Nachbau kriegswaffenähnlicher Spielzeugs- und Soft-Air-Waffen erleichtert worden. Und die Waffenbranche macht von dieser neuen Gesetzeslage regen Gebrauch.

Polizeigewerkschaft fordert Verbot der Waffen

?Mit dieser Entwicklung kommt ein riesiges Problem auf uns zu?, sagte Wolfgang Speck, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), WELT ONLINE. Mit täuschend echten Waffen sind Polizisten im Streifendienst fast täglich konfrontiert. Dass es bisher noch nicht häufiger zu solch dramatischen Ereignissen wie in Ulm vor sechs Jahren gekommen ist, ist reines Glück. ?Unsere Beamten sind massiv verunsichert. Sie wissen einfach nicht mehr, ob die Waffen, denen sie begegnen echt sind oder nicht?, sagte Speck. Im Zweifelsfall gehen Polizisten also immer davon aus, dass eine Waffe echt ist. Speck forderte deshalb eine Verschärfung des Waffengesetzes und ein Verbot von Anscheinswaffen. ?Es war ein Fehler die Anscheinsbestimmung aufzugeben. Die Polizei muss vor Situationen wie in Ulm einfach geschützt werden. Deshalb wollen wir den Verbotsparagraphen 37 des alten Waffengesetzes in seiner ursprünglichen Form wieder haben?, sagte Speck.

Bilder wie aus Rambos geheimem Arsenal

Die IWA hat deutlich gemacht, warum. Bedrohlich muteten vor allem die Auslagen der Aussteller in Halle 3 der Waffenmesse an. Dort ballten sich die Stände der Aussteller von Waffen, die aussehen, als stammten sie direkt aus Rambos Arsenal. So bietet beispielsweise die russische Waffenfirma ?Molot? in erster Linie Waffen an, die auf dem System des leichten Sturmgewehres AK-47, auch bekannt als Kalaschnikow, basieren. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Ausführungen des Gewehrs. Eine halbautomatische Büchse, ?Vepr? die in mehreren Jagdkalibern angeboten wird, und eine halbautomatische Schrotflinte, ?Vepr ? 12 Molot? im Kaliber 12/76 Magnum. Das sind Waffen die eine immense Feuerkraft haben und trotzdem in Deutschland für Jagd- und Sportschützen angeboten werden. Sie sind vom neuen Waffengesetz gedeckt, auch wenn sie für Laien wie die Kriegswaffen aussehen, die täglich von den Rebellen im Irak und in Afghanistan benutzt werden. Eins ist jedoch klar. Für die Ausübung der Jagd sind sie völlig ungeeignet. Sie bieten nichts, was nicht auch mit einer herkömmlichen Repetierbüchse oder Schrotflinte erreicht werden könnte. In sechs Hallen stellten am Wochenende 1055 Hersteller aus 48 Ländern ihre Produkte vor. Über sechzig Prozent der Aussteller verkauften Jagd- und Sportwaffen, Faustfeuerwaffen (Pistolen, Revolver), sowie Soft-Air-Waffen. Das weltweite Handelsvolumen für Jagd- und Sportwaffen liegt bei etwa 6 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch rund eine Milliarde Euro für die dazugehörige Munition. Ein nicht unerheblicher Teil davon wird mittlerweile von den Anscheinswaffen eingenommen.

Gewehre für die Jagd nahezu unbrauchbar

?Jagdlich gesprochen gibt es für diese Waffen keinen Bedarf und auch keine Begründung?, sagte Goddert von Wülfing, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) im Gespräch mit WELT ONLINE. Auf den meisten Jagden seien diese Waffen auch verpönt. Als Dachverband der 350.000 deutschen Jäger will sich der DJV jedoch offiziell nicht zu einem, wie von der DPolG gefordertem, Verbot halbautomatischer Anscheinswaffen äußern. UMFRAGE.Kriegswaffen

Was meinen Sie: Ist es richtig, dass Sturmgewehre an Jäger und Sportschützen verkauft werden?

Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

Ich bin sowieso gegen Waffen

Mir ist das egal

abstimmen Ergebnis

13% Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

32% Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

10% Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

22% Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

14% Ich bin sowieso gegen Waffen

10% Mir ist das egal

Aktuell: 208 Stimmen Anders Joachim Streitberger, hauptamtlicher Sprecher des ?Forums Waffenrecht? (FWR), der Interessenvertretung der über 2 Millionen legalen Waffenbesitzer, Sportschützen und Jäger in Deutschland. ?Wer will sich anmaßen zu sagen, was verkauft werden darf und was nicht?, sagte Streitberger WELT ONLINE. Er streitet die potentielle Bedrohung ab, die von Anscheinswaffen ausgeht. ?Ich gebe zu, dass die Waffen ein erhebliches Drohpotential haben, aber objektiv geht von ihnen keine höhere Gefahr aus, als von anderen legalen Waffen?, sagte Streitberger. Die meisten Besitzer halbautomatischer Waffen wie etwa der ?Vepr? nutzen die Waffen ohnehin kaum. Es seien zumeist ?Sammlerstücke?, die ein fest verschlossenes Dasein im Waffenschrank ihrer Besitzer fristen, sagt Streitberger. Zudem seien die Besitzer meist ?randständige Sportschützen, aber keinesfalls randständige Existenzen.? Was auch immer er damit gemeint haben will. Dass diese Schützen mit ihren Waffen Schindluder treiben, sei so gut wie ausgeschlossen. Denn sie sind als Inhaber einer Waffenbesitzkarte bei der Polizei als Inhaber dieser Waffen auch gemeldet. Das wird einem Polizisten bei der überraschenden Konfrontation bei einem Einsatz allerdings nicht viel nützen. Er wird kaum nach der Waffenbesitzkarte fragen könne, wenn ihm sein Gegenüber den Lauf vor das Gesicht hält. Trotzdem verweist Streitberger auf die ebenfalls nicht unerheblich Gefahr, die in Deutschland von den mehr als 20 Millionen illegalen Waffen ausgeht. Das sind doppelt so viele wie die legal Registrierten.

Perverse Form der Vermarktung

Schlagworte

IWA Nürnberg Waffen Anscheinswaffen Kriegswaffen Sturmgewehr Wolfgang Speck Waffengesetz Verschärfung Trotzdem nimmt die Vermarktung und Weiterentwicklung solcher Gewehre fast perverse Formen an. Mit dem Spruch ?Freizeit neu erleben? wirbt die Waffenfirma ?Röhm? für ihre neuen Produkte. Und die kommen recht martialisch daher. Das ?TM Desperado Sniper? etwa, ein zerlegbares Luftdruckgewehr, sieht aus wie ein Scharfschützengewehr und ist für 399,- Euro zu haben. Für 139,- Euro zusätzlich gibt es das Gewehr in einem speziell angefertigten Gitarrenkoffer. Das sieht nicht nur kriminell aus, es ist auch so gemeint. ?Ursprünglich wollten wir den Gitarrenkoffer von Antonio Banderas aus dem Film ?Desperado? nur für die Schaufensterdekoration produzieren, aber er entpuppt sich als echter Renner?, sagte ein Vertreter der Firma Röhm auf der IWA. In einer gläsernen Vitrine ist der Koffer samt zerlegtem Gewehr als Blickfang aufgebaut. Dahinter hängt das Filmplakat mit Antonio Banderas, der in Gedanken vertieft eine abgesägte Schrotflinte auf seine Schulter legt. ?Heute rechne ich mit Dir ab ? und wenn alle dabei drauf gehen!? ? ist darauf zu lesen. Sein vor Waffen strotzender Gitarrenkoffer hilft ihm dabei.

Leute das kann man so nicht stehen lassen......zum Artikel

Also zeigt dem Schreiberling, auf natürlicht politsch korrektem wege, was ihr von diesem Bericht haltet

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Der aktuelle Stand der Umfrage um 17:15 uhr

Ist es richtig, dass Sturmgewehre an Jäger und Sportschützen verkauft werden?

Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

Ich bin sowieso gegen Waffen

Mir ist das egal

abstimmen Ergebnis

10% Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

46% Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

7% Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

14% Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

17% Ich bin sowieso gegen Waffen

6% Mir ist das egal

Aktuell: 967 Stimmen

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UMFRAGE.Kriegswaffen

Ist es richtig, dass Sturmgewehre an Jäger und Sportschützen verkauft werden?

Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

Ich bin sowieso gegen Waffen

Mir ist das egal

abstimmen Ergebnis

3% Ja, das neue Waffengesetz erlaubt den Verkauf ja schließlich

80% Ja, die Gewehre wurden ja auf zivile Bedürfnisse geändert

1% Nein, das Risiko ist viel zu groß, dass sie in falsche Hände fallen

3% Nein, es sind ja schließlich Kriegswaffen, die keinen zivilen Zweck erfüllen

11% Ich bin sowieso gegen Waffen

3% Mir ist das egal

Aktuell: 1405 Stimmen

da geht was PDT_Armataz_01_12

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  • 4 weeks later...

ich habe auch nichts gegen Softairwaffen.

Außerdem sollte man wenn man sich ein Spielzeug kauft, das einer echten Waffe täuschend ähnlich sieht, durchaus darüber im Klaren sein, dass jemand das Spielzeug mit einer Waffe verwechseln könnte - das ist ja auch der Sinn des Aussehens.

Und wenn man dann eben doch eine solche Softairwaffe kauft, dann muss man auch die Konsequenzen tragen und verantowortungsbewusst damit umgehen

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