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DH Kolumne No. 9/2013 - Al-Shaitan Ramadi !


DirtyHarry

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Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

der "Teufel von Ramadi" hatte wieder einmal zugeschlagen. Wie von einer Geisterfaust war der irakische Terrorist erfasst worden und er war bereits tot als er den Boden berührte. So wie ein dutzend weiterer Verbrecher, welche das selbe Schicksal zuvor an diesem Tag erlitten hatten. Und alle wurden sie selben vom "Teufel" auf frischer Tat gestellt, verurteilt und exekutiert. Aber hunderte potentieller Opfer würden dank ihres Todes weiterleben können.

Doch der "Teufel von Ramadi" hat einen höchst irdischen Namen: Chris Kyle, der erfolgreichste US Scharfschütze mit 160 bestätigten (für die gewisse Anforderungen gelten) Abschüssen. Tatsächlich dürften aber mehr als 255 Terroristen durch seine Hand den Tod gefunden haben - lediglich in seiner Eigenschaft als Scharfschütze. Dazu kommen noch viele Abschüsse als MG Schütze oder innerhalb von Nahkämpfen. Am Ende dürften wohl 300 - 500 Terroristen (sowie irakische Soldaten) ihr Leben durch diesen Navy Seal ihr Leben verloren haben.

Der Texaner Kyle bekam im Alter von nur 8 Jahren eine 30-06 Büchse geschenkt und sammelte schon früh damit Erfahrungen im Schiessen. Danach arbeitete er hauptsächlich als professioneller Cowboy bevor sich bei den damals noch kaum unbekannten Navy Seals bewarb. Nach einer ersten Ablehnung (wegen eines Metallimplantats im Arm aufgrund eines Reitunfalls) wurde er schließlich für das Auswahlverfahren zugelassen, welches er auch bestand. Er war innerhalb von 4 Einsatzmapagnen im Irak. Das erste Mal gegen Saddams Soldaten, dann folgten Einsätze in Fallujah, Ramadi und Sadr City gegen Terroristen.

Als Waffen verwendete er folgende Systeme:

Mk-11 Rifle: Eine halbautomatische SPR Rifle welche einem AR-10 ähnlich ist in 7,62 (.308 Winchester)

Mk-12 Rifle: Eine halbautomatische SPR Rifle die einem M4 ähnlich ist in 5,56 (.223 Remmington)

.300 WinMag Bolt Action Rifle mit MacMillan oder AI Schäften - diese Waffe setzte er bei den meisten Abschüssen ein

.338 Lapua Magnum Bolt Action Rifle - Die damals noch neuartige Waffe wurde bei der vierten Einsatzkampagne eingesetzt

Zur Selbstverteidigung führte er einen M4 Carbine und (z.T. private) SIG Pistolen in 9mm und .45 ACP. Für Nahkämpfe lieh er sich bei Bedarf auch normale M-16 Rifles von der Army aus.

Es folgen freie Nacherzählungen der Geschehnisse aus dem von ihm geschriebenen, englischen Buch - im Schreibstil des Buches - sie stellen aber keine Übersetzung dar, was dem Urheberrecht damit Genüge tut.

Der Irak und die Situtation:

Plündern, vergewaltigen, töten, foltern, entführen und erpressen. Das ist die Dauerbeschäftigung von vielen, kriminellen Elementen im Irak. Unabhängig von der Anwesenheit der GI's oder nicht. Die meisten Opfer sind Iraker untereinander. Bevorzugt Moscheen und Friedhöfe werden zu Waffenlagern oder Festungen ausgebaut, weil damit gerechnet wird, dass die Amerikaner - oder noch schlimmer - die jeweils andere, feindliche islamische Glaubensrichtung diese schonen würde. Manche Angehörigen von getroffenen Terroristen reißen sich die Kleider vom Leib und wälzen sich im Blut der toten Kriminellen. Ich bin in einem Land von "Wilden" gelandet, etwas freundlichers vermag ich darüber nicht zu sagen.

Der erste Abschuss:

Eigentlich sollte ich nur kurze Zeit durch das Zielfernrohr sehen um dem vorgesetzten Kollegen eine Pause zu verschaffen. Eine Frau mit einem Kind an der Hand bewegt sich auf eine Gruppe von Marines zu. Viele Einheimische stehen daneben. In einer Hand hält sie eine chinesische Handgranate. Ich melde es und behalte sie im Fadenkreuz. "Fire !" "Fire !" "Fire !" dröhnt es, als würde es von weit her kommen. Obwohl es nur eine Sekunde dauert, kommt es mir endlos vor. Irgendwann ziehe ich den Abzug durch und sehe wie die Frau getroffen wird. Sie sinkt zu Boden und die Blutlache um sie wird größer. Sie ist tot. Der erste Abschuss. Nie wieder werde ich zögern ! Ich habe vielen Marines und auch Irakern das Leben gerettet. Ihrem Kind wohl auch.

Bestien am Werk:

Irgendwo in Fallujah. Wir sind auf eine Folterstätte der Terroristen gestossen. Aufgehängte und grässlich verstümmelte Körper hängen von der Decke. Der Boden voll mit abgeschlagenen Körperteilen und Organen. Seen voller Blut. Dafür werden die Mörder bezahlen ! Der Teufel soll sie holen !

Leichenberge auf der Strasse:

Ein Mann mit einer AK zeigt sich auf der Strasse. Die .300 Winmag streckt ihn nieder. Egal wohin du triffst, die Zielperson steht nicht mehr auf. Minuten später kommt ein weiterer Terrorist, der die Waffe aufnehmen will. Auch ihn ereilt das selbe Schicksal. So wie ein weiteres Dutzend dieser finsteren Gesellen. Diese anspruchslosen Abschüsse werden langsam langweilig.

Beschützer

Diesmal geht es darum die Kinder der Wahlhelfer vor Terroristen zu beschützen. Vier Jugendliche bewegen sich in verdächtiger Weise auf das zu beschützende Kind zu. Einer zieht eine Pistole und hält sie dem Opfer an den Kopf. Die .300 Winmag zerfetzt seinen Oberkörper und der Verbrecher ist auf der Stelle tot. Die drei anderen wollen flüchten. Zwei davon werden getroffen. Sie werden nie wieder jemanden entführen können.

Best Bang for Buck

Ramadi. Zwei Terroristen auf einem Motorrad werfen eine IED Bombe in einen Mülleimer. Meine Kugel trifft den ersten und durchbohrt auch den zweiten. Das Motorrad schlingert und fährt gegen eine Wand. "Best Bang for Buck" für den Steuerzahler. Ein Patrone für zwei Verbrecher.

Am 2. Februar wurde Chris Kyle und ein weiterer ehemaliger US Soldat durch einen Amokläufer auf einem Schiesstand ermordet. Sie hatten den psychisch kranken Mann selbst mitgenommen. Ungewöhnlich für einen Soldaten waren die vielen tausend Bürger die von ihm während der Trauerfeier Abschied nahmen.

Seine Memoiren sind im Buch "American Sniper" aufgeschrieben welches auf englisch und deutsch erschienen ist. Lesern die englisch können sei natürlich die US Originalausgabe empfohlen. Sein Buch wurde mehr als eine Million mal verkauft.

Chris Kyle der Teufel der eigentlich ein Engel war ? Was meinen Sie ?

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Problem sehe ich auch keines - es interessiert mich nur einfach nicht.

Kann ich beidem zustimmen. Scharfschützen gab es schon seit Beginn der Schusswaffen, gibt es heute und wird es immer geben. Auch die Bundeswehr verfügt über gut ausgebildete Männer, die ihre Kameraden schützen. Und dabei kann es eben zu Verlusten auf gegnerischer Seite kommen. So what?

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Da muss ich noch eine Begebenheit aus dem Buch anmerken. Irgendwann fiel Chris Kyle auf, dass die Marines total leichtsinnig wurden. Er fragte sie ob ihnen eigentlich klar wäre, wie unvorsichtig sie wären. Da meinten sie, da sie ja von ihm und den anderen Scharfschützen beschützt würden es doch eigentlich gar nicht mehr gefährlich wäre ...

Kann ich beidem zustimmen. Scharfschützen gab es schon seit Beginn der Schusswaffen, gibt es heute und wird es immer geben. Auch die Bundeswehr verfügt über gut ausgebildete Männer, die ihre Kameraden schützen. Und dabei kann es eben zu Verlusten auf gegnerischer Seite kommen. So what?
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Er hat seinen Job gemacht - und das anscheinend sehr gut.

Man mag bestimmte Berufe nicht mögen - es gibt sie aber nun mal.

Und als Soldat wäre ich froh, wenn ich wüßte, daß ich Rückendeckung von einem solch präzisen Schützen hätte. - auch dann, wenn es mein Überleben nicht garantieren kann; die Wahrscheinlichkeit des Überlebens aber doch merklich erhöhen könnte.

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