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KIMME-KORN mit neuem Internetauftritt


klaus-gr

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Hallo Schützen,

schöne Seiten bei www.kimme-korn.de !

Auch wir als moderer zukunftsorientierter Verein präsentieren uns seit kurzem mit neu gestalteter Homepage im Internet,

www.sg-rohrbach.de

Auch auf diesem Wege möchten wir den Schiesssport in den öffentlichen Medien positiv darstellen und fördern.

Mit freundlichen Schützengrüßen

S.G.-Rohrbach

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  • 3 years later...

Washington/MZ. Vor wenigen Tagen wurde Philip Thompson, ein Mitarbeiter des demokratischen Senators Jim Webb, festgenommen, als er das Kapitol in Washington betreten wollte. Er trug in der Aktentasche eine geladene Pistole, Kaliber 45. Natürlich handelte es sich bei der Festnahme um ein Missverständnis: Die Pistole gehörte nicht Thompson, sondern seinem Chef, dem Senator des Staates Virginia. Und wenn der Senator sie selbst getragen hätte, wäre alles in Ordnung gewesen. Denn natürlich darf ein US-Parlamentarier seine eigene Waffe mit ins Parlament nehmen.

Der Wahnsinn hat Methode und eine lange Geschichte. Amerika und die Waffen - das kann man nur historisch verstehen, werden staunende Europäer belehrt. Die ersten Kolonien, der Kampf gegen wilde Tiere und Indianer, die Siedlertrecks des 19. Jahrhundertes - das alles muss als Erklärung herhalten, wenn es um den amerikanischen Waffenkult geht.

Die Vorstellung, dass Waffen nur in die Hände von Polizisten und Soldaten gehören, ist für viele Amerikaner absurd. Man schätzt, dass mindestens 100 Millionen Amerikaner eine eigene Waffe besitzen. Genau weiß es niemand, da längst nicht alle Waffen registriert werden müssen. Doch auch 100 Millionen Waffenbesitzer sind keine Erklärung dafür, dass ein Student in einem Amoklauf 32 Menschen erschießt. Amokläufe an Schulen und Universitäten hat es auch in Ländern wie Deutschland und Kanada gegeben, wo der Waffenbesitz streng reglementiert ist. Aber in keinem westlichen Industriestaat gibt es so viele Schusswaffenopfer wie in den USA: Mehr als 8 000 Menschen werden Jahr für Jahr erschossen.

Waffengewalt ist Teil der US-Gesellschaft, und sie ist dabei nicht durchweg negativ besetzt. Im Gegenteil: Die Eltern sind stolz, wenn Sohn oder Tochter Soldat werden, der gemeinsame Jagdausflug ist vielerorts gute Familientradition. Politisch und kulturell setzt sich die Waffengewalt als Leitmotiv fort: in den Schieß- und Gewaltorgien Hollywoods und in der Außenpolitik, die Krieg als normales Mittel der Politik begreift.

Das heißt nicht, dass die Gesellschaft die Schuld trägt an der Wahnsinnstat von Blacksburg. Geschossen, gemordet hat ein einzelner Mensch und nicht "die Gesellschaft". Doch man kann und muss über die individuelle Schuld des 23-jährigen Täters hinaus Fragen stellen: Was hat den Todesschützen getrieben? Warum hat ihn keiner aufgehalten? Warum war ihm ein Menschenleben nichts mehr wert?

Einfache Antworten auf diese Fragen wird es nicht geben. Doch eines steht fest: Der Täter, auch wenn er als Fremder in die USA gekommen ist, war am Ende doch Teil einer Gesellschaft, in der die Waffe als Freiheits- und Männlichkeitsemblem vergöttert wird. Er lebte in einem Land, in dem die Massen jubeln, wenn der greise Mime Charlton Heston mit der zittrigen Hand sein Gewehr hochhebt und brüllt, dass er sich noch lange nicht die Waffe entreißen lassen wird: "Erst aus meinen kalten, toten Händen..."

Kontakt zum Autor: Markus Günther

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