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Besonders rechtstreue Waffenbesitzer?


Neuser

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In vielen Diskussionen höre ich immer wieder, dass legale Waffenbesitzer (besonders Sportschützen) sich dadurch auszeichnen sollen, dass diese sich besonders genau (teiweise soagr pedantisch) an Gesetze halten und auch weniger Vergehen und Straftaten begehen als andere.

Ich selber vertrete auch diese Meinung, da ich glaube, dass sich Sportschützen darüber im klaren sind, dass sie ein Privilg genießen (nämlich den legalen Waffenbesitz) und auch wissen, dass sie es bei einem Vergehen einbüßen würden. Vielleicht kann im Einzelfall sogar davon gesprochen werden, dass die Tatsache eine erlaubnispflichtige Waffe zu besitzen sich rechtsförderlich auswirken kann.

Nun meine Frage: Gibt es Zahlen in der allgemeinen Kriminalitätsstatistik, die das auch belegen können oder sonstige Quellen?

Wenn ja, dann wären diese Zahlen für mich und meine wissenschaftliche Arbeit sehr interessant und bestimmt auch als Argumentationsgrundlage für spätere Diskussionen mit Waffengegnern.

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Lieber Neuser,

1. Es mag rechtlich gesehen in DE vielleicht ein Privileg sein eine Waffe zu besitzen, aber meinesachtens ist es ein Recht was jeder Buerger hat.

Leben ist Gottgegeben und sein Leben zu verteidigen leite ich als Gottgegeben davon ab. Das man dazu zeitgerechten Mitteln braucht leite ich auch davon ab.

2. Als ehrlicher Buerger sollte man die Gesetze so oder so befolgen, das hat nichts damit zu tun das man Waffenbesitzer ist.

3. Ich glaube nicht, dass es da eine spezielle Statistik gibt.

Das ist vom Staatswegen auch nicht gewuenscht, da Sportschuetzen tatzaechlich fast kaum diese Waffen kriminell nutzen.

Die Statistik in DE sieht nur "Legalwaffen" vor, welche die von Wachdiensten, der Polizei und BW mit einbezieht.

Das hat dann den Effekt, dass wenn der Wehrpflichtige sein G36 "verliert" oder der Polizeibeamte mit seiner Dienstwaffe Dummheiten anstellt (wie z.B. mit in den Urlaub nach Tunesien nimmt), dann geht das in die Statistik genauso ein wie als wenn ein Sportschuetze Mist baut!

Fair nicht wahr.

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In vielen Diskussionen höre ich immer wieder, dass legale Waffenbesitzer (besonders Sportschützen) sich dadurch auszeichnen sollen, dass diese sich besonders genau (teiweise soagr pedantisch) an Gesetze halten und auch weniger Vergehen und Straftaten begehen als andere.

1) Werden Legalwaffenbesitzer, wie Du weißt, regelmäßig auf ihre weiße Weste hin überprüft - so erhalten also bereits straffällig gewordene Bürger lange Zeit keine WBK, sind also von vornherein vom Legalwaffenbesitz ausgeschlossen.

2) Ist der drohende Verlust der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit und die damit verbundenen zusätzlichen Verluste (Verkauf der Waffen unter Zwang!) sicher auch eine Motivation, die Gesetzte einzuhalten.

3) Ist Schießsport eine Sportart, die Selbstbeherrschung und Konzentration fördert

4) Will die Antiwaffenlobby nicht, daß diese Zusammenhänge nachvollziehbar sind - darum wird die offizielle Statistik Dir auch keine Antworten liefern.

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Es gibt mehrere Gründe warum Waffenbesitzer als gesetzestreuer anzusehen sind.

Zum einen sind es natürlich die gesetzlichen Vorgaben, die den Kreis der Besitzer - zumindest bei uns - deutlich einschränken (Zuverlässigkeitsprüfung, Sachkunde, Bedürfnis...etc) und auf einen "gehobenen" Personenkreis begrenzen.

Ein anderer Grund liegt darin, dass jeder Waffenbesitzer natürlich im wahrsten Sinne des Wortes "was zu verlieren" hat und daher jedes Risikoverhalten vermeidet.

Dem muss man allerdings entgegen halten, dass in Deutschland auch ca 20 Millionen illegale Waffen im Umlauf sind; also mehr als doppelt so viele! ....und mit diesen (illegalen) passiert in Deutschland statistisch gesehen auch relativ wenig. Die meissten Verbrechen werden nämlich vorwiegend mit anderen Tatmitteln begangen, als mit Schusswaffen.

Folgerichtig kann es nicht nur allein an der Begrenzung des Waffenbesitzes auf besonders zuverlässige Bevölkerungsgruppen liegen.

Sicherlich kann man sagen, dass der Besitz einer Waffe generell eine gewisse Hemmschwelle zur Gewaltanwendung aufbaut. Denn jeder weiss, dass wenn er eine Waffe zieht, es ERNST wird und daher überlegt man sich auch die Konsequenzen sehr viel genauer. Der Unbewaffnete dagegen handelt oft sehr viel spontaner und unüberlegter.

Man kann also darauf schliessen, dass der Besitz einer Waffe eine gewisse beruhigende Wirkung auf seinen Besitzer ausübt.

Nicht zuletzt - und da komme ich auf den Beitrag von Marc zurück - haben Waffenbesitzer meiner Ansicht nach ein "gefestigteres Weltbild", dass sich nicht so leicht verbiegen lässt. Ein Waffenbesitzer hat häufig ein sehr viel feineres Gespür für "Gut" und "Böse" , wenn ich das mal so plump formulieren darf. Das führt dann dazu, dass man schwierigen Lebenssituatinen sehr viel souveräner gegenübertreten kann, als andere Menschen. In vielen Kulturen steht der Besitz einer Waffe dafür, dass der Besitzer seine vollen Bürgerrechte innehat - der unbewaffnete dagegen, gilt als Looser oder Sklave.

Man kann einem Waffenbesitzer (völlig unabhängig davon ob er die Waffe legal besitzt oder nicht) kurzum bescheinigen, dass er sehr wahrscheinlich eine sehr viel gefestigtere Persönlichkeit besitzt.

Letzterer ist meiner Ansicht nach der wichtigste Punkt von allen!

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Dem muss man allerdings entgegen halten, dass in Deutschland auch ca 20 Millionen illegale Waffen im Umlauf sind; also mehr als doppelt so viele! ....und mit diesen (illegalen) passiert in Deutschland statistisch gesehen auch relativ wenig. Die meissten Verbrechen werden nämlich vorwiegend mit anderen Tatmitteln begangen, als mit Schusswaffen.

Sehr richtig, passend dazu aus dem FWR 02/2004

http://www.fwr.de/16-07-2002%20Toetungsdelikte%20FRA.htm

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Danke für die Antworten. Nur leider bringen die mich noch keinen Schritt weiter. Da ich selber seit 8 Jahren Sportschütze bin und auch viel Öffentlichkeitsarbeit für diesen Sport betreibe, kenne ich alle hier angeführten Argumentationen zu genüge in und auswendig. Leider reichen aber für meine wissenschaftliche Arbeit hier keine postulierten und in sich logischen Kausalzusammenhänge, sondern nur nakte Zahlen. :|

Interessant in diesem Zusammenhng ist überigens ein Gespräch, welches ich heute mit einer Dame im BMI geführt habe. Dort wurde mir gesagt, dass damals (nach Bad Reichehall) eine entsprechende Statistik angefertigt werden sollte (also wie viele Waffenbesitzer begehen während der Zeit, in der sie eine Waffe besitzen eine Straftat [egal ob mit oder ohne Waffe]). Eine solche Untersuchung wäre natürlich genau geeignet gewesen, die oben beschriebenen Thesen zu stützen. :!: :!:

Dummerweise hatten damals wohl die verbände der legalen Waffenbesitzer (welche es genau waren, könnte ich auch noch herausfinden lassen) etwas dagegen. :shock: :?:

Die Dame meinte dann recht amüsiert, dass wohl die Sportschützenverbände sich wohl damals selber nicht so ganz sicher gewesen wären mit ihren Mitgliedern :?

........... soviel zu diesem Thema......

Mich hätte daher interessiert, ob es vielleicht in einzelnen Bundesländern entsprechende Zahlen gibt.

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Da wirst Du wohl nicht viel Glück mit haben.

Soweit mir bekannt ist, ist das Anlegen von solchen Bevölkerungsgruppen bezogenen Statistiken oder Dossiers verfassungsrechtlich und datenschutzrechtlich verboten. Im Umkehrschluss könnten nämlich sonst auch negativ Bewertungen ganzer Bevölkerungsteile konstruiert werden(z.b. sind Bäcker gewattätiger als Zahnärzte?...). Dies wäre dann ein ganz klarer Verstoss gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn eine Behörde eine solche Statistik führen würde. Die gute Frau, die eine solche anfertigen lassen wollte, hätte sich somit in ernste Schwierigkeiten gebracht! Vor dem Gesetz ist nämlich zunächst erst mal jeder gleich und jede Einzelperson hat daraufhin ein Anrecht auf eine individuelle Behandlung. Der Staat könnte sonst ja anhand einer solchen Statistik ganze Bevölkerungsteile (da war doch mal was mit den "unzuverlässigen Bevölkerungsteilen"?) vorsorglich vom Waffenbesitz und anderen Dingen ausschliessen. Dies käme dann schon der Art und Weise wie die Nazis ihre Gegner verfolgt haben sehr nahe.

Daher keine Chance! ...und das ist auch gut so!

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Naja, ich weiss nicht ob es so erstrebenswert wäre, einen Menschen ausschliesslich an seiner Gesetzestreue zu messen. Demnach müsste man den Leuten, die sich zu Zeiten des Nationalsozialismus penibel an die damaligen Gesetze gehalten haben, allesamt ein schlechtes Zeugnis ausstellen, was ihre "Menschlichkeit" anbelangt. Man darf nicht vergessen, dass die Leute, die damals allesamt eine gewisse affinität zum Ungehorsam gezeigt hatten, heute unsere Helden sind.

Gesetzestreue kann also kein Massstab dafür sein, ob jemand ein guter oder ein schlechter Mensch ist!

Oder stell dir mal vor, wenn eine solche Untersuchung auf einmal herausstellen würde, dass Waffenbesitzer zwar gesetzetreuer sind, dafür aber schlechtere Sexualpartner. Das hättest du dann quasi auch amtlich! :mrgreen:

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Ja mit Statistiken kann man viele tolle Sachen anstellen. Wobei, wenn ich mir einige Sportschützen ansehe, könnte ich der Vermutung mit dem schlechteren Sex zumindest für einen Teil zustimmen :)

Die Bewertung, wer ein guter Mensch ist wer nicht, obliegt i. d. R. in der Praxis einfach der Mehrheit derer, die es gerade, in einer Subgruppe, zu sagen haben.

Hätte Deutschland den Krieg gewonnen, was für das Leben auf der ganzen Welt bestimmt keinen positiven Einfluss gehabt hätte, so wären das heute immer noch keine Helden, sondern würden, genauso wie Pfarrer und andere Menschen, die die Gleichheit aller Menschen proklamieren, als Verbrecher bezeichnet werden.

Insofern bringt eine Diskussion über gute und schlechte Menschen leider nichts. Dies ist zum einen von der Bezugsgruppe des Bewerters abhängig (die Amerikaner bezeichnen sich im Irak auch als die uneingeschränkt guten Befreier, wobei ich diese Aussage auf jeden Fall stark relativieren würde) und zum anderen stark dem Zeitgeist unterworfen (die Inquisitoren waren mal hoch angesehen, heute würde man Menschen bei gleichen Handlungen bei uns in Sicherheitsverwahrung stecken.

Eine Aussage über Rechsttreue spiegelt damit bestimmt nicht die Qualität eines Menschen wieder, sondern viel mehr die Aktzeptanz und die Anpassung an gesellschaftliche Regeln. Ob dies immer gut ist will ich nicht bewerten, aber dies wird nicht selten so gesehen.

Nebenbei habe ich gerade erfahren, dass es nur Statistiken darüber gibt, woher Waffen stammen, die bei Delikten eingesetzt worden sind (legal, illegal, Gaswaffen, etc.). Damit lässt sich auch schon etwas machen.

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