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DH Kolumne No. 62 - Born to kill !


DirtyHarry

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Sehr geehrte Gunboardler,

Ich höre leise Schritte. Bringe die SAW in Anschlag. Ein bewaffneter Iraker klettert über eine Mauer. Meine SAW mäht ihn nieder. 20 Schüsse quer über die Brust von unten nach oben. So wie man es in der Ausbildung gelernt hat. Der Iraker fällt wie ein Stein zu Boden. Er gibt keinen Laut von sich. War das nun schon der 20. oder 30. Iraker den ich getötet habe ? Erst letzthin habe ich einen neuen Rekord aufgestellt - die Tötung von drei Irakern in weniger als 2 Sekunden. Doch keine Zeit zum

Nachdenken. Ein weiterer Iraker mit einer AK 47 kommt vorsichtig um den Häuserblock. Abermals spukt die SAW Tod und Verderben. Ich will dem Toten die Waffe wegnehmen. Doch diesmal ist es anders - er ist noch nicht tot. Seine Augen sehen mich mit voller Hass an. In wenigen Sekunden verstirbt auch er lautlos. Ich kann diesen Augenblick nicht mehr vergessen. Ich kann nicht mehr töten.

Eine Nacherzählung was man in den Computerspielen "Delta Force" & Co erleben kann ? Nein, mitnichten. Es handelt sich um die Geschichte von Tyrone Roper, die er vor Monaten im "Weltspiegel" im Rahmen eines Interviews erzählte. Einer der erfolgreichsten Soldaten in diesem Irakkrieg - mittlerweile wegen psychischer Krankheit aus dem Dienst entlassen weil gegenüber seinen Kameraden, Vorgesetzten und seiner Familie gewaltätig wurde. Mit dem Gewehr geht der indianische stämmige Irakkriegsveteran immer noch die Jagd - doch nie mehr auf Menschenjagd.

Erinnern Sie sich noch an den Afganistankrieg ? Kaum waren die Soldaten wieder zurück in Fort Braig schon ging das fröhliche Massaker weiter. In kurzer Zeit starben etliche Menschen. Soldaten erschiessen ihre Ehefrauen, ihre Kameraden und sich selber.

Vietnamkrieg gefällig ? Tagsüber nach dem bewährten PVT Prinzip vorgehen (Plündern, Vergewaltigen, Töten) und abends im Drogenrausch ein paar Gefangene foltern und verstümmeln. Angeblich haben doppelt so viele US Soldaten nach dem Vietnamkrieg Selbstmord begangen wie bei den Kampfhandlungen umgekommen sind. Von den vielen Amokläufen einmal ganz zu schweigen. Auf bei den Briten gab es nach dem Falklandkrieg hunderte Selbstmorde.

Und heute im Irak ? Kaum etwas hat sich geändert. Auf höchstem Befehl (auch wenn die US Regierung dies abstreitet) hin wird Folter erlaubt. Was eigentlich für die ganz wenige ganz böse Jungs gedacht war, wird plötzlich zum Standard. Ergänzt mit Varianten lokaler Kerkermeister. Alles abgelichtet und dann die Weltpresse. Auf diese Weise demonstriert man der irakischen Zvilbevölkerung die moralische Überlegenheit westlicher Werte

Hart gegen sich selbst. Schon bei der Ausbildung spezieller Truppen gibt es regelmäßig Tote. Natürliche Auslese. Auch in der US Armee werden (trotz drakonischer Strafen) Kameraden und Kameradinnen misshandelt und vergewaltigt was das Zeug hält. Zustände wie bei den Russen ?

Wenn solche Zustände bei westlichen, zivilisierten Staaten schon alltäglich sind, dann kann man sich ausrechnen wie es dann bei Ländern wie Afganistan, Irak, Iran oder Pakistan aussieht. Da sollte man als "Westler" nicht unbedingt in Gefangenschaft geraten. Und genau mit diesem Argument werden die eigenen Soldaten zu ihrem Schutz brutalisiert ...

Und was hat das Ganze eigentlich mit Sportschiessen, Jagd oder Polizeidienst zu tun ? Richtig, da will uns die Regierung vor uns selber schützen. Könnte ja sein dass durch das Leerschiessen eines 30 Schuss Magazins, zivilem Combatschiessen, dem Verwenden von Waffen mit weniger als 3 Zoll Lauflänge oder Gotchaspielen von Privatleuten oder Polizisten jemand ernstzunehmenden psychischen Schaden erleidet und dann auf die Idee kommt ein bischen in der nächsten Schule rumzuballern. Und ausserdem haben wir ja noch Killermusik, Killerfilme und Killerspiele.

Völlig harmlos hingegen ist, wenn einem Killerpolitiker das G36 in die Hand drücken einen in den "Born to kill" Lehrgang schicken und anschließend nach Hintertimbuktu um die EU Verordnung bezüglich des Krümmungswinkels von Bananen gegenüber einheimischen Wilden durchzusetzen. Was meinen Sie ?

In diesem Sinne,

ihr Dirty Harry

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Stellen wir doch mal die Ereignisse kurz zusammen:

Irak war schon vor dem 11.9. im Visier der USA (Unruheherd im Nahen Osten, Feind von Israel, 2.-grösste Ölvorkommen der Welt)

Hussein war ein schlimmer Diktator – seine Eliminierung mehr als angemessen (würde aber auch auf viele andere Diktatoren in der Welt zutreffen)

Krieg war völkerrechtswidrig (Juristen sagen aber- Völkerrecht gibt es nicht)

Kriegsgründe beruhen auf (wahrscheinlich bewussten Fehlinformationen des Geheimdienstes)

Zahl der Bodentruppen zu gering (Generäle hatten andere Vorstellungen als Rumsfeld, der sich aber durchsetzte)

Konzept für Nachkriegsirak war offensichtlich nicht vorhanden

schlimme Folterfotos werden bekannt

der einsetzende, andauernde Terror ist nicht beherrschbar

Zusammengefasst muss gesagt werden, dass ein Ausweg aus dem Debakel IRAK der USA nicht erkennbar ist mit all den schlimmen Folgen, angefangen bei den traumatisierten Soldaten bis zum „schwierigen“ Ansehen der westlichen Welt bzw. Wertesystem .... :roll:

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Die Amis sind eben doch nicht so "harte Hunde", wie sie gerne sein wollen, bzw. wie sie sich immer selbst darstellen.

Die überlebenden deutschen Soldaten der Weltkriege haben auch etliche Gegner getötet und sie haben das Grauen des Krieges überreichlich "genießen" dürfen.

Und sind sie deshalb alle zu Mördern, Selbstmördern und Psychowracks geworden?!?

Eher nicht. Sie haben halt die Zähne zusammengebissen und sich hinterher eine neue Existenz aufgebaut.

GRUß

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"Völlig harmlos hingegen ist, wenn einem Killerpolitiker das G36 in die Hand drücken einen in den "Born to kill" Lehrgang schicken und anschließend nach Hintertimbuktu um die EU Verordnung bezüglich des Krümmungswinkels von Bananen gegenüber einheimischen Wilden durchzusetzen."

Welchen Politiker meinst Du denn bitte ???

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  • 2 years later...

Mehr als 60 BundeswehrgegnerInnen belagerten das blutrot-verschmierte Berufsinformationszentrum der Kölner Arbeitsagentur. Dessen Sicherheitskräfte und die Polizei waren überrascht von der Anzahl der BundeswehrgegnerInnen und verriegelten nach deren erstem Stürmungsversuch vorsichtshalber alle Zugänge. Draußen wurden potenzielle RekrutInnen vermessen und durften im Sarg probeliegen. Letztes Geleit für den Kölner Kameraden Jan Schmitz, dessen Tod im Kampf für eine neoliberale Weltordnung nicht umsonst war.

Mehr als 60 BundeswehrgegnerInnen belagerten das blutrot-verschmierte Berufsinformationszentrum der Kölner Arbeitsagentur. Obwohl die Agentur durchaus bemüht war, der Bundeswehr (trotz der vielen roten Farbe an Scheiben, Wänden und vor dem Eingang) eine attraktive Werbeveranstaltung zu ermöglichen, lief auch beim sechsten diesjährigen Anlauf der Bundeswehr alles schief. Sicherheitskräfte und Polizei waren überrascht von der Anzahl der BundeswehrgegnerInnen und verriegelten nach dem ersten Stürmungsversuch einer sehr entschlossenen Clowns-Army die Zugänge. Damit blieb die Tür auch Bundeswehr-Interessierten (und TeilnehmerInnen anderer Veranstaltungen) verschlossen. Draußen wurden derweil potenzielle RekrutInnen vermessen. Diese durften im Sarg probeliegen. Die Ausstellung eines Sargpasses mit der Option auf Heimatbestattung als Reaktion der Bundeswehr auf eine wachsende Verunsicherung in weiten Bevölkerungsteilen löste bei vielen Erwerbslosen Befremden aus. Für die Bundeswehr besorgniserregend: Sogar die nicht-zivile Bevölkerung gibt sich derzeit wenig kriegslüstern: die Zahl der nachträglich verweigernden Soldaten ist im letzten Jahr um 40% gestiegen (siehe Kurznachrichten auf www.bundeswehr-wegtreten.tk).

Doch auch hier versuchte die Bundeswehr gegenzusteuern. Eine von Bläserinnen begleitete Trauerprozession gab dem Kölner Kameraden Jan Schmitz das letzte Geleit. In seiner Trauerpredigt betonte Pfarrer Jung, dessen Tod im Kampf um eine neoliberale Weltordnung dürfe nicht umsonst gewesen sein. Sichtlich bewegt und dennoch siegesgewiss schwor er die Trauergemeinde auf lange und mitunter verlustreiche militärische Auseinandersetzungen weltweit ein. Zum eingeschlagenen Kurs der Bundesrepublik im Kampf (wahlweise) für das Gute oder gegen das Böse gäbe es keine Alternative.

Traurige Bilanz des heutigen Tages: Während draussen die Rebel Clown Army für einen durchaus werbewirksamen Einsatz sorgte, war die Ausbeute für BundesArmy und BundesAgentur eher mau. Ganze zwei junge Frauen hatten es als interessierte Soldatinnen ins Berufsinformationszentrum geschafft.

Ebenfalls bemerkenswert: Die Bundeswehr hat in Köln bisher keine weiteren Veranstaltungstermine angekündigt. Natürlich wird es weiterhin den Versuch von Reklameeinsätzen auch im Arbeitsamt geben - und wir werden Euch rechtzeitig informieren. Dennoch erreicht der Kölner Bundeswehrstandort derzeit kein "Laufpublikum" per Internet oder über die bisher üblichen Aushänge und Handzettel.

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Richtig, zudem sind die Auslandseinsätze für Berufsoldaten oder Zeitsoldaten, nicht aber für Wehrpflichtige, ausser sie melden freiwillig.

Und wenn ich mir den Beruf " Soldat " aussuche muss ich auch damit rechnen an Auslandeinsätzen mitzuwirken.

Krieg ist nicht schön, aber Krieg hat es schon immer gegeben, auch in der Steinzeit, deswegen ist es wichtig eine schlagkräftige Armee im land zu haben um vor Angriffen von außen geschützt zu sein, aber die Trotteln vergessen das gerne, lieber auf die Strasse und wegen Blödsinnigkeiten Demonstrieren.

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Muss ich dir wiedersprechen liebe Geli, ich habe zum Beispiel meine Ausbildung zum KFZ Mechaniker bei der Bundeswehr gemacht und meinen Meisterbrief auch, als ich dann meinen Abschied nahm und mich im Zivilien Leben um eine Stelle bewarb hatte ich keine Schwierigkeiten eine Anstellung zu finden da viele wissen das die Ausbildung beim Bund seines gleichen sucht.

Und ich denke doch das Mechaniker und sonstige Berufe die man beim Bund erlernen kann auch im zivilen Leben seine Früchte trägt.

Und ich kenne einige Leute die keine Lehre fanden, als die beim Bund waren konnten die dann Ihre Lehre beginnen und erfolgreich abschließen.

Aber die blöden Demos sind lachhaft, also lieber Arbeitslos bleiben, ohne Lehre und vom Staat leben, naja wenn ich mir die Kiffer so anschaue auf den Bildern ist es zu verstehen, lieber Schmarotzen als zu Arbeiten. PDT_Armataz_01_19

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Bei uns in Österreich ist es ähnlich.

Man kann ebenfalls eine Ausbildung anstreben.

Weiters sind diee Jungs bei uns hauptsächlich im zivilen Bereich tätig.

Gerade bei Schneechaos, Überschwemmung etc. sind wir auf eine funktionierendes Heer angewiesen.

Ob wir bei einem tatsächlichen Angriff auf unsere Landesgrenzen jedoch mehr als ein paar Tage stand halten könnten wage ich ernsthaft zu bezweifeln...

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