Raubtier und Störenfried

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22. Januar 2014 (dpa) Magdeburg

[h=1]Raubtier und Störenfried[/h] [h=2]Waschbär breitet sich in der Region[/h] Waschbären breiten sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Dabei sind längst nicht nur ländliche Regionen betroffen. Nach Halle sowie Dessau-Roßlau drohe der Waschbär nun auch in der Landeshauptstadt Magdeburg Einzug zu halten, sagte der Sprecher des Umweltministeriums, Detlef Thiel, am Dienstag. «Wir haben definitiv zu viele Waschbären, die Population hat sich explosiv entwickelt». Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» (Dienstag) über die Waschbär-Plage berichtet.

Im gesamten Land erlegten Jäger in der vergangenen Jagdsaison nach Angaben des Landesjagdverbandes (LJV) 16 300 Waschbären. Das Tier ist eigentlich in Nordamerika zu Hause. Seit zwei Jahrzehnten breitet es sich aber auch in Sachsen-Anhalt aus.

«Waschbären sind Störenfriede, ziehen Unrat an und lärmen», sagte Thiel. «Zudem sind sie große Obstdiebe.» Den Winzern in der Saale-Unstrut-Gegend fügen die Raubtiere empfindlichen wirtschaftlichen Schaden zu.

Auch die Stadtbewohner sind zunehmend von den Raubtieren bedroht. «Waschbären sind hervorragende Kletterer und zudem raffiniert und anpassungsfähig», sagte Ministeriumssprecher Thiel. «Steht nur einmal kurz das Fenster auf zum Lüften, sind sie ruck zuck in der Wohnung.» Die Tiere seien gefräßig und enorm neugierig.

Waschbären übertragen außerdem gefährliche Krankheiten. «Im Harz hatten wir einen Fall, dass Waschbären einen Menschen mit Kuhpocken ansteckten», sagte Jagdverbands-Chef Wilko Florstedt. Bei einer Waschbär-Plage können sich Bürger an das Ordnungsamt wenden, im Extremfall kann ein Jäger angefordert werden.

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