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von stössen und rückstössen


Nasenbär

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Liebe Gemeinde,

was gehört beim Schiessen nun mal zwangsläufig und unvermeidbar mit dazu?

Die WBK? Die Standgebühr? Die Userlöschungen bei WO???? Die leeren Berdanhülsen, die hinterher keiner mehr haben will???

Nein – es ist der RÜCKSTOSS.

Und eben damit gibt es immer wieder viele lustige und weniger lustige Erlebnisse, vor allem wenn er (der Rückstoss) über- oder unterschätzt wird.

Erinnert ihr euch an den Beitrag im „Catridges of the World“, wo ein Wildcatter ein Gewehr in einem selbstentwickelten Grosswild-Kaliber im Sitzen auf einen Baum abfeuert – der Baum fällt um und den Schützen hat es auf dem Gesäss meterweit nach hinten geschoben ???

Also – um das zu glauben müsste ich es schon gesehen haben.

Trotzdem gibt es immer wieder viele denkwürdige Erlebnisse. Ich bin schon mal gespannt, was Ihr so berichten habt!

Und deswegen werde ich mich jetzt als erstes „outen“

Langwaffe

Also, meinen einzigen echten „Weatherbykiss“ hab ich einem leichten Kipplaufbüchschen im doch nicht ganz so leichten Kaliber .30-06 zu verdanken. Es war auf einer Hausmesse bei einem Waffenimporteur, der im Keller einen 100 Meter Stand (geschossen wurde durch ein Betonrohr) hatte.

Jeder sollte einen Schuss machen und der beste Schütze hat irgendwas gewonnen. Eigentlich wollte ich gar nicht schiessen, aber was soll´s ... Naja, jemand hat mir das Teil in die Hand gedrückt ... was, so n Spielzeug???

Naja, was soll´s .... und da ich damals (das ist so etwa 10-15 Jahre her) noch jung und unbedacht war, hab ich den Schuss halt mal rausgehauen ..... wow, war das schön, als der Schmerz langsam wieder nachgelassen hat. Das rechte Auge war mit einem herrlichen roten Ring verziert, der sich später in einen schönen blauen und dann jagdlich grünen Ring verwandelte.

Nicht so schlimm war die hübsche, blonde, wohlriechende und ansprechend geformte Dame, die sich nach der Schussabgabe wirklich hinreissend um mich kümmerte und einen Eisbeutel nach dem anderen brachte. Vielleicht hätte ich doch noch einen zweiten Schuss abgeben sollen???

Schwarzpulver

In meinem Besitz befindet sich ein Perkussions-Sharps Replikat von Pedersoli im Kaliber .54. Das hab ich mal über egun bekommen. Der Vorbesitzer hatte das Kartuschenlager länger gerieben und die Waffe neu beschiessen lassen; offenbar also eine Büchsenmacherarbeit. In das längere Kartuschenlager geht natürlich wesentlich mehr Pulver.

Mit der Waffe hatte ich ein paar Geschosse aus der Pedersoli „Modern“-Kokille und einige sehr lange Geschosse mit schönen Fettrillen bekommen, die mehr als 700 Grains wogen.

Nun denn, erst mal hab ich ein paar schöne Schuss mit Papierpatronen und den Pedersoli-"Original"-Geschossen gemacht – alles normal, die Waffe war sogar erstaunlich dicht, lagen ganz gut beisammen.

Ein 700 Grainsgeschoss musste natürlich auch mal getestet werden, was ich auch machte – schön gefettet und eine schöne Papierkartusche ins Lager .... mit etwas mehr als 100 Grains vom guten Schwarzen.

In´s Ziel gegangen. Eingestochen. Den Abzug angehaucht. Der Hammer fällt – das Zündhütchen ...... und wummmm.

Der Knall war nicht lauter, aber irgendwie länger und sehr tief. Leider konnte ich ihn nur bis zu dem Moment geniessen, bis die Weicheisenschaftkappe des Gewehres meine Schulter küsste – ungefähr so, wie ein 40 Tonner-LKW mit 100 Stundenkilometern in dunkelster Nacht eine Mauer küsst, die quer über die Autobahn führt.

Klüger wäre gewesen, stehend freihändig zu schiessen anstatt im Sitzen vom Gestell. Mir war etwas schwindlig und ich hörte den wunderschönen Gesang der 13 Muse, die erst lange nach Ende der griechischen Kultur unter dem Namen „Weatherbine“ auf dem Olymp das Licht der Welt erblickte .....

Haben damit wirklich die Büffeljäger geschossen???? Naja, das müssen recht raue Kerle gewesen sein. Übrigens: Ich hab noch ein 700 Grainsgeschoss ..... wer also Interesse hat ....

Kurzwaffe

Meine zweite Kurzwaffe war eine Smith & Wesson No. 29 in (ist ja wohl klar) .44 Magnum. Ich habe sie heute noch und sie gehört zu den Dingen, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde.

Dazu gab es zwei Päckchen Fabrikmunition von Winchester ... die waren ja gleich weg.

Fazit: Schiesst wirklich erstaunlich präzise. Ich war angenehm überrascht - zumal ich selbst noch nie zu den Leuten gehörte, die mit Kurzwaffen erstaunlich präzise schiessen; schon dreimal nicht zu den Gelegenheiten, wo es drauf ankommt .....

Zum Laden hatte ich mir das H 110 bestellt; darauf musste man damals warten. In der Zwischenzeit lud und schoss ich Bleiladungen mit Green Dot – und da muss ich mich irgendwie an den schwachen Rückstoss gewöhnt haben.

Dann war das H110 endlich da .... und ich lud mit schönen 240 Grains Teilmantelgeschossen. Bloss nicht unterladen (steht ja extra im Ladebuch) aber ich hab die Höchstladung natürlich auch nicht ausgeschöpft.

Auf dem Stand wollte ich die Muni natürlich gleich mal testen – ich schoss ....... und mich traf wirklich der Blitz und der Donner!

Der Lärm war so gigantisch, das ich dachte, mir wäre die Waffe geplatzt. Die Kanone in meiner Hand hing irgendwo fast an der Decke und ich war mir im ersten Moment nicht sicher, ob mir das Teil an die Rübe geknallt ist, weil ich irgendwie total schockiert war.

Erst mal Waffe entladen, ablegen. Tief durchatmen. Genau kontrollieren.

Alles in Ordnung. Die Mun war auch OK – beim Laden pass ich schon auf. Nach einer Pause hab ich weitergeschossen und da war es schon nicht mehr soooo laut – aber überraschend präzise, was mich schon erstaunt hat.

Ich hatte mich nur irgendwie an die weichen Bleiladungen gewöhnt und war deswegen von einer Fullhouse-Magnumladung überrascht worden.

Trotzdem: Der Schreck sass mir lange in den Knochen und ich werde die Aktion nie vergessen.

So, nun bin ich mal auf Eure Beiträge gespannt, bevor ich hier noch weiteres zum Besten gebe.

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Na dann will ich auch mal was zum besten geben. Meine Schulter und mein Ego machten Bekanntschaft mit der .458 Win Mag und den Wiederladekünsten eines Bekannten. Es ist schon etwas her, da traf sich unsere RAG einmal Samstags im Monat auf der Hardhöhe zum Schießen. Jeder brachte was mit und die Wummen wurden kräftig ausprobiert. Nur Christoph blieb mit seiner .458 ziemlich einsam. Mein Mitleid siegte und er drückte mir voller Freude sein Gewehr in die Hand und ich legte mich in Positur. Mehrfache Einwände wie z.B. stell dich besser hin, das ist angenehmer wurden schlichtweg ignoriert, den als Held vom Erdbeerfeld gibt man sich ja keine Blöße. Es rummste gewaltig, mein Lage verschob sich um einige Zentimeter nach hinten und ein brummen wie nach einem Stromschlag erfüllte meine Schulter. Als das allgemeine Gelächter etwas nachließ, gab man mir eine zweite Patrone die ich dankend ablehnte. Für den Rest des Tages hatte sich das Schießen für mich erledigt. Fazit: Seit dem höre ich auf gut gemeinte Ratschläge. Grüße, Thomas

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Zum ersten mal mit der .58er Springfield 1861 auf´m Stand. Natürlich 100 Meter liegend, wie sichs für die Disziplin gehört. Waffe mit 500gn Minié und 65 Grains WasagPP gefüttert. Oh! Schiesst sich angenehm! Rückstoss ist ja doch gar nicht soooo wild! Und macht Spass! Eine 15er-Serie, noch eine, noch eine, zwischenwischen, und für eine war noch Pulver da. Also insgesamt 60 Schuss.

Die Keule kam dann am nächsten Tag, als ich aufwachte, mit tierisch schmerzender Schulter. Verdammt, im Bett falsch gelegen? Nein, der Blick in den Spiegel zeigte einen untertassengrossen Fleck, der in allen Regenbogenfarben schillerte! Jede Berührung, jede Armbewegung tat weh. Man konnte, meinte ich, fast noch die Konturen der Stahlkappe als Negativabdruck sehen! :dr:

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Na gut.... eine Serie .45-70 Govt. aus der Infantry-Sharps nur mit einem leichten Calico-Hemd. Der Eindruck meiner Schulteram Tag darauf: Soviele Farben dass ein moderner Drucker neidisch würde :wink:

@ Whitetail/Carsten: Mein kleine "Annie" (58er 3-Band Enfield) ist dagegen ein Steichelzoo. Aber nur mit 60gn Ch #4. 65gn Wasag PP ist m. E. schon etwas heftig, mal abgesehen von mehr Dreck.

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Was richtig böses habe ich mit einer Langwaffe noch nicht geschossen (kenne keinen, der was über .30-06 hat). Hat keiner das Bedürfnis mich mal .458 Win Mag od. ähnliches schießen zu lassen ???)

Kurze Beschreibung, wenn man den Ruger in .454 Casull (mit Magtech-Fabrikmun.) nicht richtig packt.

Zwischen Daumen und Zeigefinger hebt sich nach 5 Schuß in 20 sec. etwas Material ab, so daß man beim nächsetn Mal dran denkt, den Griff richtig in die Hand zu nehmen.

Bis zur Stirn hat es den Hahn aber noch nie gehoben. Liegt's daran, daß ich schwere Knochen habe :?: :oops:

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