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SWR-Fernsehen heute Abend: "Waffenland RLP! Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"


CZ 75 Sport II

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Aufgrund einer Dienstreise komme ich erst heute dazu, sie hier zu posten.

Den Namen der Redaktionsleiterin sowie meinen habe ich aus dem email rausgenommen.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: xxx@swr.de

Gesendet: Montag, 3. Februar 2014 13:51

Betreff: Zuschauerzuschrift Zur Sache: Waffenfunde

Sehr geehrter Herr,

vielen Dank für Ihre Mail an "zur Sache Rheinland-Pfalz!" zum Thema "Waffenfund". Wir bedauern, dass Ihnen der Filmbeitrag nicht gefallen hat.

Ihre Kritik nehmen wir ernst, den Vorwurf einer "demagogisch hetzerisch und manipulativen" Falschberichterstattung weisen wir allerdings von uns.

Anlass für den Film war die Tatsache, dass der Polizei aktuell einer der größten Waffenfunde in Rheinland-Pfalz gelungen war. Zudem ist es Fakt, dass Rheinland-Pfalz, nach dem Saarland, bundesweit die größte Pro-Kopf-Waffendichte hat. Ausgehend davon sind wir der Frage nachgegangen, was die Ursachen und Folgen dieser Tatsache sind.

Dabei haben wir sowohl die Spur der illegalen Waffen verfolgt, als auch die der legalen Waffen. Dabei fand eine klare Trennung statt. Im ersten Teil des Beitrages ging es um die illegalen Waffen (den Fund und illegale Waffenlager bei Sammlern), im zweiten Teil des Beitrages ging es um die Frage, wie viele legale Waffen es in Rheinland-Pfalz gibt, was die Ursache dafür ist und welche potentielle Folgen dies hat. Es fand also keinesfalls eine Vermischung von Zahlen zu illegalen und legalen Waffen statt.

Leider sind seriöse Zahlen zum Thema Waffendichte überraschenderweise sehr spärlich. Deshalb haben wir uns nur auf die verfügbaren Fakten und Schätzungen seriöser Quellen (z.B. des LKA und des Bundes der

Kriminalbeamten) berufen. So wird beispielsweise nicht erhoben, ob Verbrechen mit illegalen oder legalen Schusswaffen begangen wurden. Von daher lassen sich zu den von Ihnen zu recht gewünschten Zahlen, keine seriösen Aussagen machen. Wenn es sie gäbe, hätten wir sie genannt. Eine zentrale Datenerhebung gibt es zudem erst seit 2012. Das zuständige Waffenregister weigert sich jedoch, konkrete Zahlen herauszugeben. Ein Journalist der Zeitschrift "Die Zeit", hat deshalb in mühevoller Kleinarbeit, bundesweit die Zahl der Waffen in den Landkreisen/Städten abgefragt (siehe http://www.zeit.de/2014/04/waffen-deutschland). Darauf basieren auch die von uns genannten Zahlen für Rheinland-Pfalz bezogen auf die Landkreise (zur Sache hat die Zahlen für Rheinland-Pfalz ebenfalls recherchiert, sie sind deckungsgleich mit den Ergebnissen der der Zeit).

Bei der Frage nach der Ursache der hohen legalen Waffendichte haben wir die Hauptgründe genannt. Eine durch die waldreiche Vegetation und ländliche Struktur bedingte Vielzahl von Schützenvereinen (und Jägern) und die Tatsache, dass es in den Grenzregionen häufig noch Waffen gibt, die aus der Zeit des 2. Weltkrieges stammen. Diese Einschätzung des Waffenkontrolleurs aus der Eifel ist keine Einzelmeinung Herrn Schlöders, sondern deckt sich auch mit der Erfahrung anderer Kommunen bzw. Experten. Grundsätzlich haben wir in diesem Zusammenhang auch nicht kritisiert, dass Sportschützen bzw.

Jäger legale Waffen haben, wenn diese gewissenhaft aufbewahrt und eingesetzt werden. Diese Meinung vertritt im Übrigen auch der Sportschütze, der im Beitrag zu Wort kommt. Zur Pflicht der Kontrolle von sicherer Aufbewahrung und Registrierung sagt er: "Das finde ich sinnvoll.

Diese Gegenstände in den falschen Händen sind gefährlich."

Unsere Recherchen ergaben aber sehr wohl, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Besitz von legalen Waffen und dessen Einsatz in Familientragödien mit anschließender Selbsttötung gibt. Die Studie des Max-Planck-Instituts Freiburg, auf der dies basiert, zeigt hier einen bundesweiten Zusammenhang. Das Beispiel aus dem baden-württembergischen Dossenheim wurde daher lediglich exemplarisch gezeigt, gilt aber genauso für ähnliche Familientragödien, die sich in Rheinland-Pfalz ereignet haben.

Die Studie zeigt, dass in solchen Familientragödien im Vergleich zu anderen Gewalttaten überdurchschnittlich häufig Schusswaffen eingesetzt werden (50 % der Fälle). Dabei werden wiederum die Hälfte der Taten mit legalen Waffen begangen. Die Schlussfolgerung der Forscher ist, dass folglich der Waffenbesitz die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass im Falle einer Familientragödie die Waffe eingesetzt wird. Die im Film genannte These basiert also nicht auf unserer "Meinung", sondern aus den Erkenntnissen seriöser Forschung.

Wir hoffen Ihre Fragen damit beantwortet zu haben und würden uns freuen, sie auch künftig als Zuschauer begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Redaktionsleiterin "zur Sache Rheinland-Pfalz!"

SWR

Am Fort Gonsenheim 139

55122 Mainz

www.swr.de/zur-sache-rp

SWR Fernsehen - Am besten Südwesten

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Auch hier sind die Namen der beteiligten Personen wieder entfernt worden.

Als Anlage habe ich der Redaktonsleiterin das Diskussionspapier "Mehr Sicherheit durch ein Verbot legaler Schusswaffen in Privathand" von Norbert Helfinger beigefügt.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Dienstag, 4. Februar 2014 23:30

Betreff: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"

Sehr geehrte Frau,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Leider wiederholen Sie eine Ihrer Falschaussagen aus dem Filmbeitrag nun nochmal in Ihrer email:

Der Fall in Dossenheim war keinesfalls eine "Familientragödie", sondern ein Streit in einer Eigentümerversammlung.

Sie können diesen Fall also nicht exemplarisch für Ihre These: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?" heranziehen.

Desweiteren sitzen Sie leider, wie viele andere auch, den Irrlehren dieser selbst berufenen "Friedensforscher" auf!

Haben Sie die Quellen der angeführten Studie des Max-Planck-Instituts Freiburg überprüft?

Auf welcher absoluten Zahl von "Familientragödien" in Deutschland basiert denn die mathematische Ableitung "50 % davon mit Schußwaffen und wiederum 50 % davon mit legalen Schußwaffen"?

Damit man Rückschlüsse statistischer Art daraus ziehen kann, sollten das doch mal mindestens mehr wie zehn oder zwanzig gewesen sein.

Da müsste es aber viele Fälle gegeben haben, von denen keine einzige Meldung im TV kam und es auch keinen einzigen Artikel in irgendeiner Zeitung gab.

Sehr unwahrscheinlich, oder?

Ich vermute eher, daß diese Zahlen auf der Anzahl der Toten aus einigen wenigen, sicher tragischen, Einzelereignissen basieren.

Und nicht auf der Anzahl der "Familientragödien".

Wenn dann eines dieser Einzelereignisse mit mehreren Toten mit einer Schußwaffe begangen wurde, dann sind schnell die Hälfte aller Toten dieser Studie mit einer Schußwaffe umgekommen.

Sie schreiben:

"Die Schlussfolgerung der Forscher ist, dass folglich der Waffenbesitz die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass im Falle einer Familientragödie die Waffe eingesetzt wird."

Diese Schlußfolgerung kann man ziehen: Zuerst ist der Entschluß da und dann folgt die Wahl des Tatmittels!

Man kann daraus aber mitnichten die Erkenntnis gewinnen, daß eine Schußwaffe im Haushalt der Auslöser für den Entschluß einer Täterin/eines Täters zu einer Familientragödie sein soll!

Und noch weniger kann man die Schlußfolgerung daraus ziehen, daß diese Familientragödie dann nur deswegen nicht stattfinden würde, weil keine Schußwaffe im Haushalt zu finden ist!

Ich empfehle Ihnen die Lektüre des Diskussionspapiers in der Anlage.

Lassen Sie sich nicht vor den Karren dieser Gutmenschen spannen und recherchieren Sie in mehreren Richtungen!

Nicht nur in der immer wieder vorgegebenen Richtung: "Waffen sind böse!"

Auch wenn solche falschen Zusammenhänge immer und immer wieder verbreitet werden, dadurch werden sie nicht wahrer!

Aber sie verbreiten ein subtiles "Unsicherheitsgefühl" in der Bevölkerung und schüren die Vorurteile gegenüber den legalen Waffenbesitzern!

Vielleicht sind aber genau das die Beweggründe derer, die diese Zusammenhänge verbreiten.

Mit freundlichen Grüßen

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"Die Schlussfolgerung der Forscher ist, dass folglich der Waffenbesitz die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass im Falle einer Familientragödie die Waffe eingesetzt wird."

Dem kann man zustimmen, genau so wie der Aussage dass mit der Teilnahme am Strassenverkehr die Wahrscheinlichkeit eines Verkehrsunfalls zunimmt.

Was diese Schlussfolgerung aber gerade NICHT aussagt und (vorsätzlich?) verschweigt ist die Tatsache dass ohne Vorhandensein einer Waffe ein anderes Tatmittel Verwendung findet.

Suggeriert wird dass das Verbrechen bei Waffenverbot verhindert wird, eine mögliche Tatmittelsubstitution bleibt aussen vor.

Hier sollte man auf Heubrock / Uni Bremen verweisen und die Aussage dass bei innerfamiliären Verbrechen das Tatmittel zweitrangig ist.

Die extrem hohe Zahl der illegalen Waffen in Deutschland wiederlegt de Facto die Aussage des SWR, Schusswaffen sind statistisch in jedem zweiten Haushalt zu finden, werden aber im Vergleich zu anderen Tatwerkzeugen wie Messer kaum benutzt.

Grüsse,

Laloux

P.S.

Max-Planck-Institut Freiburg gibt es zwei, ich glaube dieses hier ist gemeint:

http://www.mpicc.de/ww/de/pub/home.cfm

Und mit ein Bisschen Recherche taucht dort der Name "Oberwittler" auf. der dürfte auch für die erwähnte Studie verantwortlich sein.

Ggf. kann Katja Triebel hier beisteuern wie der Mann so tickt und was seine Motivation ist.......

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Update zum Thema Oberwittler,

es scheint sich hier um die European Homicide Study zu handeln, siehe hier:

http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung/forschungsarbeit/kriminologie/familiale_toetungsdelikte.htm

Besonders interessant ist die Form der Datenerhebung für Deutschland, hier werden ausschliesslich METAINFORMATIONEN verwendet,Pressemeldungen, hauptsächlich das Pressemeldungsarchiv der DPA:

http://ehss.mpicc.de/ehss/en/pub/countries/germany.htm

De Facto: Keine offiziellen Zahlen der Behörden!

Was passiert dann mit den vielen Meldungen die es mangels Interesse (weil z.B. keine legale Schusswaffe verwendet wurde) nicht in die überregionalen Blätter schaffen? Wie sieht es mit dem Bezugszeitraum aus?

Grüsse,

Laloux

Edit:

An der Studie (oder im weitesen Umfeld) ist auch ein "Martin Killias" beteiligt, der Name kommt mir bekannt vor.

Ich denke dass dei Aussagen von Herrn Killias bereits wiederlegt wurden, finde auber gerade nichts dazu.

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Und was machen wir nun?

Sammeln wir wieder ein Haufen Zahlen und Materialien die in wunderbaren Dateien hier oder anderen Foren "veröffentlicht" werden?

Oder gelingt es uns, auch einmal einen Artikel in die Medien zu bekommen und dort den Schwachsinn zu widerlegen?

Irgendwie sollten wir einmal versuchen, aus unserem "Elfenbeinturm" auszubrechen.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Mittwoch, 5. Februar 2014 10:06

Betreff: Antwort: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"

Sehr geehrter Herr,

haben Sie vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Gerne möchte ich ein Bedenken Ihrerseits ausräumen. Der Beitrag sagt nicht, weder offen, noch verdeckt, dass Schusswaffen im Hause " der Auslöser für den Entschluß einer Täterin/eines Täters zu einer Familientragödie sein soll!". Das hat auch der Forscher des Max-Planck-Institutes nicht formuliert. Die These lautet aber, dass eine verfügbare Schusswaffe in einer emotionalen Ausnahmesituation fatale Folgen haben kann. Gerade in dieser Woche hat die Polizei in Ludwigshafen zwei Jugendliche erwischt, die einen Rucksack voller Waffen hatten. Die Waffen stammten aus dem haushalt der Eltern und waren nicht sachgerecht verwahrt.

Ich hoffe, dass die meisten Besitzer legaler Waffen sehr verantwortungsvoll damit umgehen; so wie auch der Protagonist im zur Sache Beitrag.

Mit besten Grüßen

Redaktionsleiterin "zur Sache Rheinland-Pfalz!"

SWR

Am Fort Gonsenheim 139

55122 Mainz

www.swr.de/zur-sache-rp

SWR Fernsehen - Am besten Südwesten

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....Die These lautet aber, dass eine verfügbare Schusswaffe in einer emotionalen Ausnahmesituation fatale Folgen haben kann.

Na toll, dann wären wir ja mal wieder beim Thema: bitte alle Küchemesser bei der nächsten Polizeidienststelle abgeben und ich Zukunft nur noch Gehäck kaufen. Denn ein Küchenmesser im Haus erhöht, im Fall einer emotionalen Entgleisung, die warscheinlichkeit das ein Verbrechen mit diesem verübt werden könnte :wallb: Achja...und bitte auch gleich den Autoschlüssel dort lassen.....

Ne, die drehen sich alles so hin, wie es ihnen grad in den Kram passt. Die WOLLEN doch die Wahrheit garned hören.

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"Gerade in dieser Woche hat die Polizei in Ludwigshafen zwei Jugendliche erwischt, die einen Rucksack voller Waffen hatten. Die Waffen stammten aus dem haushalt der Eltern und waren nicht sachgerecht verwahrt."

Welche Art von Waffen denn?

Dazu gibt es auc keine Pressemeldung, zumindest habe ich keine gefunden....

http://www.polizei.rlp.de/internet/nav/e6a/presse.jsp?startday=06&startmon=03&startyear=2014&endday=06&endmon=01&endyear=2014&page=1&pagesize=10&uMen=83a70d73-c9a2-b001-be59-2680a525fe06&attr=a0725f2f-f7f5-1014-4b94-615af5711f80,Polizeidirektion+Ludwigshafen

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Dank Google habe ich folgenden Link (hoppla!) zum SWR gefunden:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/kinder-waffen-ludwigshafen-streifzug/-/id=1682/did=12810010/nid=1682/130sqrq/

Da relativiert sich der Begriff "Rucksack voller Waffen" mal gleich wieder:

"Zwei Kinder mit Rucksäcken voller Waffen hat die Polizei in Ludwigshafen aufgegriffen. Die Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren hatten am Sonntag unter anderem eine durchgeladene Gaspistole, Softair-Munition und mehrere verbotene Messer bei sich. Nun wartet eine Anzeige auf die Mutter eines Jungen.

Bei den Jungen wurde zudem ein detailgetreuer Nachbau eines G-36-Sturmgewehrs gefunden. Die Kinder, die in der Nacht durch Ludwigshafen gestreift waren, gaben an, sie hätten die Waffen zum Spielen und zur Selbstverteidigung mitgenommen.

Nach ersten Ermittlungen stammen die Gegenstände aus dem Haushalt des 13-Jährigen, teilte die Polizei mit. Seine Mutter erwartet nun eine Anzeige wegen unsachgemäßer Aufbewahrung von Waffen."

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@ Laloux:

Danke für das Nachforschen der Internetseiten des Max-Planck-Instituts.

Es scheint wirklich diese „European Homicide Study“ zu sein.

Da geben sie im Vorwort ja tatsächlich ganz unverfroren zu, daß es sich nur um eine Literatur-Recherche in Zeitungsartikeln handelt!

„Das erste Ziel der Studie ist eine vollständige Erfassung von familiären Homizid-Suizid (HS) in Deutschland und weiteren europäischen Ländern (Niederlande, Finnland, Spanien, Polen, England & Wales, Schweiz) für einen Zeitraum von ca. 10 Jahren rückwärts. Die vorrangige Informationsquelle sind Archive von Nachrichtenagenturen und Zeitungen, und darauf aufbauend justizielle Akten.“

Also definitiv keine Zahlen von Behörden!

Der Zeitraum, den die Studie untersucht, wird mit „ca. 10 Jahren“ angegeben.

Und Dein Einwand, daß es (sehr wahrscheinlich) viele Meldungen mangels Interesse der Medien (weil z.B. keine legale Schusswaffe verwendet wurde), nicht in die überregionalen Blätter geschafft hat, ist absolut richtig!

Dies verfälscht ganz eindeutig den prozentualen Anteil der legalen Schußwaffen an allen „Familientragödien“ zu einer (sehr wahrscheinlich) zu großen Zahl und somit zu deren Nachteil.

Ich werde der guten Frau nochmal eine Antwort in diese Richtung schicken.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Mittwoch, 5. Februar 2014 15:28

Betreff: AW: Antwort: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"

Sehr geehrte Frau,

auch Ihnen vielen Dank, daß Sie sich die Zeit nehmen, um mit mir Argumente auszutauschen!

Nach Nachforschungen auf den Internetseiten des Max-Planck-Instituts zu schließen, scheint es sich bei der Studie um die „European Homicide Study“ von Priv.-Doz. Dr. Oberwittler zu handeln:

http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung/forschungsarbeit/kriminologie/familiale_toetungsdelikte.htm

Richtig?

Da wird im Vorwort ja tatsächlich ganz unverfroren zugegeben, daß diese Studie nicht auf offiziellen Zahlen von Behörden basiert, sandern daß es sich ganz banal um eine Literatur-Recherche in Zeitungsartikeln handelt!

Wörtlich:

„Das erste Ziel der Studie ist eine vollständige Erfassung von familiären Homizid-Suizid (HS) in Deutschland und weiteren europäischen Ländern (Niederlande, Finnland, Spanien, Polen, England & Wales, Schweiz) für einen Zeitraum von ca. 10 Jahren rückwärts. Die vorrangige Informationsquelle sind Archive von Nachrichtenagenturen und Zeitungen, und darauf aufbauend justizielle Akten.“

Ein Einwand gegen diese Studie ist, daß es (sehr wahrscheinlich) viele Meldungen mangels Interesse der Medien (weil z.B. keine legale Schusswaffe verwendet wurde und sich somit nicht für aufpeitschende Artikel eignen) nicht in die überregionalen Blätter geschafft hat.

Dies verfälscht ganz eindeutig den prozentualen Anteil der legalen Schußwaffen an allen „Familientragödien“ zu einer (sehr wahrscheinlich) zu großen Zahl und somit zu deren Nachteil.

Zu Ihrem Hinweis mit den Jugendlichen in Ludwigshafen:

Wenn man in Google dem Link zum SWR folgt:

http://www.swr.de/landesschau-aktuel...=1682/130sqrq/

dann relativiert sich der Begriff "Rucksack voller Waffen" gleich wieder:

"Zwei Kinder mit Rucksäcken voller Waffen hat die Polizei in Ludwigshafen aufgegriffen.

Die Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren hatten am Sonntag unter anderem eine durchgeladene Gaspistole, Softair-Munition und mehrere verbotene Messer bei sich.

Nun wartet eine Anzeige auf die Mutter eines Jungen.

Bei den Jungen wurde zudem ein detailgetreuer Nachbau eines G-36-Sturmgewehrs gefunden. Die Kinder, die in der Nacht durch Ludwigshafen gestreift waren, gaben an, sie hätten die Waffen zum Spielen und zur Selbstverteidigung mitgenommen.

Nach ersten Ermittlungen stammen die Gegenstände aus dem Haushalt des 13-Jährigen, teilte die Polizei mit. Seine Mutter erwartet nun eine Anzeige wegen unsachgemäßer Aufbewahrung von Waffen."

Es sind alles keine "scharfen Waffen", sondern ab 18 frei erwerbliche Waffen.

Das wird in dem Artikel aber gar nicht erwähnt.

Wohl weil es dann die Brisanz abschwächen würde.

Wenn Sie bei dem Begriff "Waffe" bitte immer zwischen Schußwaffe und anderen Waffen sowie zwischen legalen und illegalen sowie zwischen frei erwerblichen und solchen mit Waffenbesitzkarte unterscheiden würde, dann gäbe es viele Mißverständnisse nicht und die Öffentlichkeit würde über ein ihr unbekannten Sachverhalt richtig informiert.

Daß sie unabhängig davon gar nicht erst in die Hände von Kindern/Jugendlichen gelangen dürfen, ist trotzdem klar.

Die Konsequenz für die Mutter ist absolut richtig.

Mit freundlichen Grüßen!

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.

Ne, die drehen sich alles so hin, wie es ihnen grad in den Kram passt. Die WOLLEN doch die Wahrheit garned hören.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte ein paar Sachen:

1. Ist Jounalist ein Job wie jeder andere. Der Disponent einer Spedition muss schauen, dass seine LKWs am laufen sind, der Journalist muss Beiträge produzieren. Selbst diejenigen unter den Journalisten, die eine feste Anstellung haben, sollen billig, qualitätsvoll, aktuell, ausführlich und kurz berichten, dass irgendwas davon auf der Strecke bleibt ist klar. Ich will damit sagen, dass Journalisten nicht per se Waffengegner sind und nur darauf warten, uns LWBs eins auszuwischen, was mich zur nächsten Behauptung bringt:

2. Es ist so verdammt einfach, Studien, Belege und Interviews dafür zu finden, dass Waffen so verdammt böse sind. Selbst wenn man als Journalist was findet, was gegen diese Studien spricht, muss man sich doch mal anschauen, wie die Quellen aussehen. Wir haben andererseits NGOs und die UN, einen Winnenden Aktionskreis, eine internationale PETA, einen grünen Ministerpräsidenten und bremer SPDler. Die sagen alle lautstark "Böse Waffen, weg damit" und dann haben wir....ja was eigentlich? Eine Katja Triebel (klar muss die so bloggen, die hat schließlich nen Waffenladen), eine GRA (klar, so als Pirat muss man in allem liberal sein) verschiedene Foren, wie z.B. gunboard.de, das noch nicht mal im Googleindex zu sein scheint (was ja was aussagt, oder?)

Wäre ich Journalist mit dem Auftrag "da, mach mal. 14 Tage Zeit, 2 Helfer, keine Fahrten über 1 Std.", dann schmeiß ich doch zuerst mal Google an. Und Herr Google spuckt mir die professionellen Seiten der NGOs aus. Da sehe ich auch schöne Tabellen und Karten, alles von renomierten Instituten und sogar der UN! Und die andere Seite? Na ja, das sind halt ein paar Spinner die ein Forum haben und irgendwie versuchen die wissenschaftlichen Fakten so zu drehen, dass sie am Wochenende weiterballern können.

Anstatt immer auf die Journalisten zu schimpfen, muss man sich doch fragen, was die eigentlich wollen (ihre 400 Wörter abgeben und dafür Kohle sehen!) und wie man es ihnen einfach macht, auch mal die andere Seite zu beleuchten. Achja, die andere Andere Seite. An wen wende ich mich da als Jounalist? An den größten Verband wo gibt, den DSB. Und solange der DSB oder seine Untergruppen wie der RSB éine noch restriktivere Haltung vertreten als das WaffG vorsieht, können die Waffengegner ja nur Recht haben. Und an wem liegt das? An uns. Solange der Eindruck entsteht (vielleicht stimmt das ja auch?) das die Mehrheit der Sportschützen total zufrieden ist mit Olympia in London, wo man nur Lichtpistole schießen durfte, oder damit, dass der RSB keine halbautomatischen Flinten befürwortet, obwohl sie von der ISSF ausdrücklich zum Wurftauben schießen zugelassen sind, solange bleiben kleine Interessensgruppen wie Pro Legal, FWR usw. , in der Wahrnehmung, einfach nur Randerscheinungen.

Solange unserer eigene, offizielle Interessensvertretung nicht unsere Interessen vertritt, KANN die Berichterstattung gar nicht anders werden.

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Du hast Recht. Letztendlich fällt es auf das fehlende Geld zurück, um etwas professionell wie unsere Gegner aufzubauen. Das Geld, was da wäre, wird für andere Dinge ausgegeben. Ob das sinnvoll ist? Meiner Meinung nach höchstens kurzfristig, aber bestimmt nicht nachhaltig.

Du vergißt den wichtigsten Punkt - den Willen zur Zusammenarbeit.

Wie du schon schreibst - Geld wäre wohl genug da, wird aber nicht für gemeinsame koordinierte Aktionen eingesetzt, weil jeder seine Pfründe pflegt; das geht mir zunehmend auf den Senkel und deshalb werde ich im nächsten Jahr mein Geld für mich behalten.

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Ein GEMEINSAM gibt es auch bei unseren Gegnern nur in den seltensten Fällen. Die agieren auch so vor sich hin und machen das, was sie als Bestes empfinden. Da unterscheiden wir uns nicht. Allerdings brauchen die ihre Kohle nur für einen Zweck einsetzen: Waffen abschaffen, wir müssen mit den Mitteln Vereinstagesgeschäft abbilden, Stände unterhalten, Fortbildungen finanzieren, usw.

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Durch einen Hinweis eines Foren-Nutzers habe dieses email an den SWR noch nachgeschoben.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Donnerstag, 6. Februar 2014 15:10

Betreff: AW: Antwort: AW: Antwort: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"

Hallo Frau,

eine Nachfrage habe ich dann doch noch:

Wo kann man denn die genannte Studie "The European Homicide-Suicide Study (EHSS)" eigentlich in ihrer vollen Schönheit einsehen?

Auf der Website des Max-Planck-Instituts http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung/forschungsarbeit/kriminologie/familiale_toetungsdelikte.htm

heißt es:

"Zu dem europäischen Projekt gibt es eine ausführliche englischsprachige Website"

Wenn man dem Link

http://ehss.mpicc.de/ehss/en/pub/ehss_home.htm

folgt, dann kommt man auf eine Seite, des Max-Planck-Instituts, wo es zur Studie einige allgemeine Infos zu "Subject & Aims", "Data Collection", "Countries", "Publications & Presentations" sowie "People & Contact" gibt.

Aber die eigentliche Studie (muß ja ein zusammenhängendes Schriftstück sein, oder?) findet man nirgends.

Konkrete Frage:

Haben Sie diese Studie (als Datei oder auf Papier) gesehen und gelesen?

Wenn ja, wo kann man diese bekommen bzw. einsehen?

Oder ist das, was man auf der Website unter "Subject & Aims" findet, alles, was man zu der Studie findet?

Wenn ja, dann stehen die Schlußfolgerungen aus einer solchen "Zeitungsartikel-Recherche" aber auf ganz, ganz dünnem Eis!

Und umso erstaunlicher wäre es dann, daß die Medien das ohne zu hinterfragen als seriöse Wissenschaft verkaufen!

Wer hat denn z.B. (wenn auch nur stichpunktartig) kontrolliert, ob es die genannten 2.000 Homizid-Suizid-Fälle von 1996 bis 2005 in Deutschland, Niederlande, Finnland, Schweiz, Spanien, Polen, England und Wales überhaupt gegeben hat?

Und wenn ja, ob sie in die Kategorie "Tödliche Familiendramen" wirklich reingehören?

Und so weiter und so fort....

Gerade bei so einem emotionalen Thema sollte die Sachlichkeit siegen und nicht die Ideologie!

Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen

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ist vergleichbar mit dem von Parteien auf lokaler Ebene. Unser Ortsverein hat ca. 70 Mitglieder, davon sind ca. 15-20 regelmäßig bei treffen und Veranstaltungen der Ortspartei anwesend. Von diesen 15-20 sind ca. 5-8 bereit sich aktiv in die Planung und Durchführung von Aktionen einzubringen die außerhalb unserer regelmäßigen treffen liegen. Diese Problematik Trift auf alle Interessenvertretungen, Vereine und Organisationen zu. Es beteiligt sich immer nur eine Minderheit an Aktionen welche sichtbar, zeitaufwendig und im vergleich zu den regulären Sitzungen manchmal wenig bequem sind (Wahlkampf plakatieren als Beispiel).

Beim Thema Schusswaffen kommen mehrere Faktoren zusammen die ein wirksames öffentliches auftreten erschweren. Zum einen stimmt es das es den LWB's an einer starken, Bundesweit auftretenden und öffentlich wahrnehmbaren Vertretung im sinne eine NRA fehlt. Dies ist die folge einer geschichtlich völlig unterschiedlich gewachsenen Waffen Tradition zwischen Deutschland und den USA, aber häufig auch einem klein klein denken innerhalb der bestehenden verbände bei dem man gelegentlich den verdacht bekommt das der erhalt des eigenen Postens über die Effizienz einer neu organisierten Vertretung der Waffen Besitzer gestellt wird. Zum anderen ist die Medien Landschaft in Deutschland was das Thema Schusswaffen angeht weit monotoner und homogener aufgestellt als etwa die Medien in den USA. Das dabei viele Zeitungen heute an ihren Redaktionen sparen und auf Agenturmeldungen zurückgreifen (DPA) führt neben der abnehmenden Themen Vielfalt auch zu einer Meinungseinfalt in unseren Medien.

Ein letzter wichtiger punkt ist das LWB's hier in Deutschland häufig die Anonymität des Webs der Öffentlichkeit der Demonstration oder des politischen Engagements bevorzugen. Dies hat verschiedene gründe, neben den oben genannten könnte hinzukommen das man in Deutschland bei einem Engagement in diesem Bereich, die Angst haben kann öffentlich schlecht dargestellt zu werden (Medien) und dadurch negative Konsequenzen im privaten oder beruflichem Umfeld fürchten könnte (Arbeitsplatz, Sicherheit der waffenbei bekanntwerden das man sie besitzt). Diese Haltung kann sich geschichtlich entwickelt haben, obwohl das misstrauen in den Staat in dieser Hinsicht sicherlich keine rein Deutsche Spielart ist.

Im vergleich zum vielgenannten Vorbild der in den USA organisierten schützen fehlt es den Deutschen und Europäischen LWB’s folglich an drei wesentlichen Elementen wobei 2 von diesen das dritte bedingen.

1. Rechtssicherheit (Der England schock darf nicht wie ein Damoklesschwert über den schützen hängen)

2. In der Qualität verbesserte Präsenz in den wichtigen Landesweiten Medien (Wobei qualitativ sich auf den Inhalt und die Darstellung, nicht auf die Häufigkeit bezieht)

3. Landesweit organisierte und offen auftretende Interessenvertretung der LWB’S in Deutschland über die grenzen der Schießsportverbände, Berufswaffenträger, und/oder Jagdverbände hinaus. (Ein Vorbild könnte hier die IWÖ in Österreich sein)

Von punkt 1 und 2 wird wesentlich abhängen wievielte Menschen und/oder Verbände man zur aktiven Mitarbeit in solch einer Interessenvertretung gewinnen könnte.

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Zu Punkt 1, Rechtssicherheit: Die haben wir doch. Alle schimpfen auf das WaffG aber wenn man es sich mal durchliest, sieht man, dass das eigentliche Problem die Verbände sind. Da ich mich nur im DSB ein wenig auskenne, beschränke ich mich auf diesen Veband, auch wenn das jetzt möglicherweise als bashing aufgefasst wird.

Außerdem ist der DSB nun mal bei weitem der größte Verband in Deutschland und damit Interessensvertreter der Mehrheit der Sportschützen.

Da ich nicht wissen kann, wie die Mehrheit der Sportschützen wirklich tickt, kann ich den DSB auch nur an meiner Meinung messen.

Nehmen wir mal den Internetauftritt. Da finde ich nichts, wo der DSB irgendwie eine Meinung zum bestehenden WaffG oder verschiedenen Medienberichten hätte. Der DSB hat offensichtlich keine Meinung. Klicken wir uns mal über "Disziplinen" zu "Pistole" durch: http://www.dsb.de/sport/disziplinen/pistole/

Da finde ich dann

Pistole

Das Pistolenschießen ist eine der schwierigeren Disziplinen beim Sportschießen. Wettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene werden vor allem mit

der Luftpistole

der Freien Pistole

der Sportpistole und

der Olympischen Schnellfeuerpistole ausgetragen.

"

Jetzt weiß ich natürlich, dass ich ja GK schieße, also wo zur Hölle finde ich das? Man muss auf die Idee kommen, den Button "Bitte auswählen" zu klicken um GK zu finden.

Bei "Gewehr" findet man zwar GK, um Ordonanz oder Unterhebelrepetierer zu finden muss man aber wiederum den Button klicken.

Ist das Zufall? Ist das Schlampigkeit? Mir kommt es so vor, als versucht man die Hürde für "Spinner" bewußt hoch zu setzen, damit die erst gar nicht zum DSB kommen.

Schauen wir uns mal die Projekte zur Mitgliedergewinnung an. Da haben wir Projekte wie "Werben mit der Ballkanone" oder "Robin Hoods Erben".

Jugendlichen soll der Schießsport über das Bogenschießen oder das Armbrustschießen näher gebracht werden. Scheiß WaffG! Oder? Schaun wir mal

(3) Unter Obhut des zur Aufsichtsführung berechtigten Sorgeberechtigten oder verantwortlicher und zur Kinder- und Jugendarbeit für das Schießen geeigneter Aufsichtspersonen darf

1.

Kindern, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 14 Jahre alt sind, das Schießen in Schießstätten mit Druckluft-, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase verwendet werden (Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 und 1.2),

2.

Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 18 Jahre alt sind, auch das Schießen mit sonstigen Schusswaffen bis zu einem Kaliber von 5,6 mm lfB (.22 l.r.) für Munition mit Randfeuerzündung, wenn die Mündungsenergie höchstens 200 Joule (J) beträgt und Einzellader-Langwaffen mit glatten Läufen mit Kaliber 12 oder kleiner

Das WaffG trägt also in ganz besonderer Weise der Werbung von Jugendlichen Rechnung! Da hat sich jemand was gedacht, wie man Jugendliche für den Schießsport gewinnt, nur der DSB muss da päpstlicher sein als der Papst.

Viel gelobt von Politik, Medien und vom DSB immer wieder betont, ist die Tradition. Da muss ich weinen:heulkrampf:

Schützenvereine, Gilden was auch immer entstanden als Bürgermiliz. Damit sicherte sich der kölner Bürger z.B. gegen gierige Territorialfürsten im kölner Umland.

Ne richtig lange Nase wurde mit dem Königsschießen gedreht. Warum schießen wir eigentlich auf einen Adler mit Insignien anstatt auf ne Kuh oder nen Hahn? Weil der Adler ein Herrschaftszeichen war (und ist). Damit zeigte der freie Bürger "Ihr könnt uns nichts!" Schützenvereine waren also immer eine Bürgerrechtsbewegung mit liberalem Gedankengut.

Mir kommt es manchmal so vor, als hätte sich der DSB von der Gleichschaltung durch die Nazis noch nicht erholt. Der DSB hat keine Meinung und keine Ziele, da frage ich mich, wie soll denn ein anderer Verband da mitarbeiten?

Ich sehe das Problem also nicht in verschiedenen Interessensgruppen, die irgendwie nicht miteinander arbeiten, sondern darin, dass der Vertreter von über 1 Mio. Mitgliedern keine Interessen hat und diese folglich auch nicht vertreten kann.

Ob es jetzt besser ist den Verband zu wechseln, als klares Statement sozusagen, oder nicht, muss natürlich jeder selbst wissen. Ich hoffe noch darauf, dass bei den DSB-Mitgliedern irgendwann der Groschen fällt, dass man verliert, wenn man immer nur Rückzugsgefechte kämpft und man sich selber abschafft, wenn man tatenlos zusieht, wie andere abgeschafft werden.:klugopa:

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Ich sehe das Problem also nicht in verschiedenen Interessensgruppen, die irgendwie nicht miteinander arbeiten, sondern darin, dass der Vertreter von über 1 Mio. Mitgliedern keine Interessen hat und diese folglich auch nicht vertreten kann.

Nun, meiner Meinung nach sind die verschiedenen Interessengruppen erst entstanden, weil der DSB über die Jahre mehr dem "olympischen Gedanken" zugetan war als dem Gesamtschießsport. Dies lag einerseits wohl daran, daß er "vom Staat alimentiert wird", andererseits wohl auch daran, daß in den Aufbaujahren nur LG und KK möglich waren und so die meisten Schützenvereine auch nur Stände für diese Waffen (irgendwie) gebaut haben. Danach wurde das Interesse der Mitglieder in den Führungsetage mehr oder weniger bedeutungslos, weil alles reibungslos lief und man die wenigen GK-Interessierten als "Störenfriede" abstempeln konnte. Bis es dann zu den Neugründungen der GK-Verbände kam. Trotzdem ist das GK-Schießen beim DSB nur "geduldet". Zwischenzeitlich gibt es ja aber nicht nur die schießsportlichen Verbände, sondern auch noch diverse andere Vereine, die sich die Vertretung der LWB auf ihre Fahnen geschrieben haben. Aber auch deren Arbeit ist sehr leise und sie vertreten m. E. auch nur noch ihre eigenen Interessen (es gibt uns halt - das muß genügen). Keine und ich wiederhole mich da gern, keine der Interessenvertretungen ist gewillt, einen Anfang zu machen, um gemeinsame Strategien zu entwickeln und zu tragen.

Ob es jetzt besser ist den Verband zu wechseln, als klares Statement sozusagen, oder nicht, muss natürlich jeder selbst wissen. Ich hoffe noch darauf, dass bei den DSB-Mitgliedern irgendwann der Groschen fällt, dass man verliert, wenn man immer nur Rückzugsgefechte kämpft und man sich selber abschafft, wenn man tatenlos zusieht, wie andere abgeschafft werden.:klugopa:

Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, den Verband zu wechseln oder ob es nicht sinnvoller ist, Ämter im Verband zu übernehmen und die Kalkleisten abzulösen. Was wäre denn wohl geschehen, wenn die GK-Schützen nicht andauernd neue Verbände gegründet hätten, sondern den DSB aufgemischt hätten? Wir hätten heute einen Verband, unter dessen Dach alle schießsportlichen Aktivitäten ausgeübt würden und der wirklich ein gewichtiges Wort hätte. Ich glaube aber nicht, daß irgendein Präsident irgendeines GK-Verbandes freiwillig auf sein Präsidialamt (das ja mit soviel Arbeit und Prügel verbunden ist) zur Verfügung stellen und eine Wiedervereinigung mit dem DSB (unter gewissen Bedingungen - und die wäre bei mir nicht der Erhalt des Präsidialamtes, sondern die Anerkennung der schießsportlichen Disziplinen des Verbandes durch den DSB) anstreben würde. Wenn bei den Mitgliedern des DSB ein Groschen fallen müßte, dann müßte es der sein, daß man für ein Amt personelle Alternativen anzubieten hat - nur dann wird sich etwas ändern.

Mit den personellen Alternativen sieht es aber sehr mau aus und deswegen werden "Nachfolger" meist schon unter der Hand ausgehandelt und von dem Wahlverein nur noch bestätigt.

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Da ich bislang keine Antwort bekommen habe, habe ich mich nochmal beim SWR gemeldet und habe dann auch gleich die neu geplante "Dokumentation" angesprochen.

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Gesendet: Freitag, 14. Februar 2014 10:31

Betreff: AW: Antwort: AW: Antwort: AW: Antwort: "Waffenland Rheinland-Pfalz - Steigt die Zahl von tödlichen Familiendramen?"

Sehr geehrte,

bislang hat sich leider kein Autor bei mir gemeldet, der sagen könnte, ob er die Studie aus Freiburg jemals gesehen hat.

Sei's drum, das beweist mir nur, daß hier nicht mit Fakten, sondern mit Emotionen und Ideologien gearbeitet wird.

Auch bei der neuerdings geplanten "Dokumentation" über das Waffenrecht im SWR wird es angesichts der Diskussionsteilnehmer wohl leider auch keine neutrale Berichterstattung geben:

http://www.rnz.de/eberbach/00_20140214060000_110628978-SWR_Film_zum_Eberbacher_Doppelmord.html

"Hier trafen sich die Eberbacher Weggefährten von Thaler und Grote aus der Alternativen Grünen Liste und von Bündnis 90/Die Grünen, Peter Grambitter, Peter Stumpf, Kerstin Thomsen und Charlotte Schneidewind-Hartnagel zum Gespräch mit dem Filmteam. Dabei setzten sich die Beteiligten rund eineinhalb Stunden mit dem geltenden Waffenrecht und den Schützenvereinen auseinander."

Warum werden zu dieser Diskussion nur derart einseitig politische Teilnehmer eingeladen?

Wenn über das Waffenrecht und die Schützenvereine diskutiert wird, warum werden dann nicht auch Juristen, Polizisten und Mitglieder aus Schützenvereinen eingeladen?

Wiederum schade!

Ich frage mich, welch Geistes Kind die Redakteure und Chefredakteure sind.

Mit freundlichen Grüßen!

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