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DH Kolumne No. 77 - Fluch der Karibik


DirtyHarry

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Sehr geehrte Gunboardler,

Eine idylische, kleine Bucht in Mittelamerika als Stützpunkt von gottlosen Galgenstricken mit ihrer eigener Moral. Dem sogenannten Kodex. Wie wir heute alles wissen sind das nur alles grobe Richtlinien gewesen ... In Wahrheit war aber alles oft ganz anders. Die erfolgreichsten Piraten wie Francisco Draco (Franzis Drake) waren staatlich bestellte Freibeuter mit staatlichem Kaperbrief ! Was nichts anderes bedeutete, dass insbesondere die britische Krone sich einen Teil ihres Vermögens schlichtweg mit Verbrechen zusammgeraubt hat. Oder aber mit staatlichem Drogenhandel in Fernost - aber das ist eine andere Geschichte. Andere Piraten waren normale Bürger von Küstenstreifen die sich ein bischen was dazuverdienen wollten und gestrandete Schiffe

plünderten. Die hollywoodtypischen Idealpiraten gab es zwar auch, diese waren jedoch eher selten.

Piraten. Gibt es denn diese noch ? Ja ! Aber heutzutage woanders. Heutzutage legt sich kein Pirat mehr mit den Maschinenkanonen der US Coastguard oder den Maschinengewehren der deutschen Küstenwache an. Auch Piraten wollen keine Gegner sondern Opfer. Haben Piraten denn eigentlich noch eine Chance auf nicht bewaffnete Opfer zu treffen ? Leider ja ! Und genau deswegen breitet sich die Piraterie in bestimmten Gebieten immer weiter aus. Was kostet es ein Schiff kostet es ein Schiff effektiv vor Piraten zu schützen ? Wenige tausende Dollar. Ein oder zwei

Gewehre mit Zielfernrohr und ein paar Pistolen für den Nahkampf. Dazu die Ausbildung der Besatzung. Eigentlich eine Kleinigkeit oder ? Doch die Deppenmentalität macht auch bei der Schiffahrt nicht halt: Zu teuer ! Passiert schon nichts ! Zahlt doch die Versicherung ! Ein paar tote Besatzungsmitglieder kosten gar nichts !

Typischerweise greifen Piraten mit weniger als 10 Mann an. In ihren wackligen, kleinen Schnellbooten greifen sie große Schiffe (manchmal auch kleinere) an ! Ein oder zwei Schützen könnten diese Angreifer mit einem ZF Gewehren in aller Ruhe erschiessen bevor sie das Schiff erreichen. Ein Kugel könnte sogar problemlos mehrere Zielpersonen töten oder verletzen. Und sollten es doch welche bis auf das auf Schiff schaffen, könnten leicht im Nahkampf erledigt werden. Bereits ein kleineres Schiff bietet sehr viele Verstecke aus welchem man die Angreifer bequem ohne eine Verluste erledigen könnte.

Die "armen" Piraten einfach abknallen bis der Lauf glüht und die Munition knapp wird ? Wenn man selbst überleben will die einzig sinnvolle Lösung. Nur allzuoft werden normale Besatzungsmitglieder von Piraten in Südostasien ermordet - selbst wenn sie keinerlei Widerstand leisten. In einem Fall in den neunziger Jahren wurde die gesamte Besatzung über Bord geworfen. Die Täter verrieten sich später durch Prahlerei und Photos von der Tat in einer chinesischen Hafenstadt. Sie wurden verhaftet und sofort nach dem Prozess erschossen. Aber leider bleiben viele derartiger Taten ungesühnt. Laut einer Spiegelmeldung wurden

diese Woche die gesamte Besatzung eines Fischkutters vor der Küste vor Bangladesh ermordet - Die Besatzung wurde in einem Kühlraum tiefgefroren.

Ein pensionierter Seebär der viele Jahre auf diversen Schiffen mitgefahren war erzählte mir vor Jahren einmal, dass auf einem der

Schiffe die Kernbesatzung (Kapitän und Offiziere) sich Handfeuerwaffen organisiert hatte die vor jedem Einlaufen in Häfen versteckt worden sind. Gegen Piraten wurden sie zwar nicht eingesetzt, aber eine Meuterei wurde damit in Schach gehalten bis die südafrikanische Polizei die Meuterer festnehmen konnte.

Piratenüberfälle gleich im Ansatz mit Waffengewalt niederschlagen oder sich doch lieber vorsichtshalber ausrauben und umbringen lassen ? Was

meinen Sie ?

In diesem Sinne,

ihr Dirty Harry

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Harry,

als Bootscharterer könnte ich so eine freundliche Gegend leicht meiden. Für die gewerbliche Schifffahrt ist das ein Problem, man braucht dafür auch Personal, die wollen dann natürlich wieder Heuer und das macht die Sache "unnötig" teuer.

Als Alternative könnte man natürlich Mitreisemöglichkeiten für GK-Schützen anbieten, die für die Sicherheit der Schiffe dann noch zahlen.

Karl

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Oh Harry,

Du siehst zu viel fern!

Aber wenn ich Deinen Schilderungen richtig deute, soll man alle Leute, die sich auf hoher See mit einem Schnellboot nähern mit einem Gewehr abknallen. Als (Urlaubs-)taucher habe ich damit so meine Probleme. Solltest Du also irgend wann einmal auf See unterwegs sein, sag mir bitte wann und wo, damit ich diese Gegend meiden kann.

Oder haben moderne Piraten etwa alle auch die Totenkopfflagge gehisst, wenn sie angreifen (wegen dem Codex und so)?

Und dann ist da noch die eine Sache: Mach mir mal bitte vor, wie Du mit einem ZF-Gewehr auf mehrere hundert Meter (weniger kann`s nicht sein, denn Du hast ja viel Zeit), bei leichtem Seegang ein bewegliches Ziel treffen willst.

Ich sagte bereits: Du siehst zu viel fern!

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Unstrittig ist, dass es in Teilen der Asiatischen Gewässer ein Piratenproblem gibt.

Ebenso unstrittig ist es, dass sich die Schiffscrew bewaffnen sollte, damit sie sich nicht wehrlos abmurksen lassen muß.

Ob dies allerdings legal möglich ist, weiß ich nicht. Ich kenne die Waffengesetze der südostasiatischen Länder nicht.

GRUß

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ME ist es kein Problem, auf einem Schiff oder Boot Waffen mitzuführen. Will man sich korrekt verhalten, deklariert man sie bei der Einreise. Dann werden sie nach den einschlägigen Bestimmungen entweder überhaupt nicht beachtet oder die Waffenkiste wird versiegelt oder der Zoll nimmt die Waffen für die Dauer des Aufenthaltes im Hafen unter Verschluß. Man sollte nur beweisen können, daß man nach den Bestimmungen seiner Heimat die Waffen legal besitzt.

Von einem Schlauchboot aus einen fahrenden Frachter zu entern, stelle ich mir ausgesprochen schwierig vor, zumal wenn der Kapitän genau in dem Moment noch seine Feuerlöscheinrichtungen testet und mal ausprobiert, was die Schläuche noch so hergeben.

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Von einem Schlauchboot aus einen fahrenden Frachter zu entern, stelle ich mir ausgesprochen schwierig vor, zumal wenn der Kapitän genau in dem Moment noch seine Feuerlöscheinrichtungen testet und mal ausprobiert, was die Schläuche noch so hergeben.

Hi, hi,

das hätte dann sogar den Vorteil, dass die Mannschaft mit den Löschkanonen auch umgehen kann.

Bei Schußwaffen bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe gehört, es soll Menschen geben, die nichts mir Schusswaffen am Hut haben und auch weniger als fünf mal die Woche zum Scharfschützentraining gehen. Ich kann es zwar kaum glauben, aber solche Menschen soll es tatsächlich geben. :shock:

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Ich weiss nicht mehr wo das stand, aber vor nicht allzulanger Zeit habe ich gelesen, dass die meisten Ueberfaelle im Hafen stattfinden, wenn das Boot angelegt ist.

Ist dann ja ganz einfach auf das Boot zu kommen und mitbekommen tut dass dann auch nur die Betroffenen.

Dann scheiden Waffen zum Selbstschutz wegen der geltenen Landesgesetze meistens wohl aus.

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Tja, oft wird halt vergessen alle Waffen abzugeben ... So was dummes aber auch ... Ein paar Dollar um das Deck säubern zu lassen (sollten Piraten es doch wagen) und ein paar Dollar Schmiergeld für die Behörden (War ja nur ein kleines Versehen und die toten Piraten können die sich dann selber auf die Fahne Schreiben) und gut ist. So funktioniert das in allen Drittweltländern in den man doch Waffen im Hafen braucht.

Dann scheiden Waffen zum Selbstschutz wegen der geltenen Landesgesetze meistens wohl aus.

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Na ja, ich wuerde mich nicht darauf verlassen, dass die Behoerden in solchen Laender da die Augen zudruecken wuerden.

Sollte so etwas gesehen, wobei ich derzeit weder vor haben in die Seefahrt zu gehen noch in solche Laender zu fahren,

dann wuerde ich den Piraten ein entsprechendes ehrenvolles Bestaettnis machen:

Auf hoher See ohne Anteilnahme jeglicher Zeugen! :wink:

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  • 2 years later...

Der Vorstand des Forum Waffenrecht hat in der Vorstandssitzung vom 06.09.2007 ? unter Beteiligung eines Vertreters des Deutschen Schützenbundes ? die im Internet kursierenden Vorwürfe um das 2004 gegründete Unternehmen des Vorsitzenden H. H. Keusgen eingehend beraten.

Der Vorsitzende hat ausführlich die Hintergründe dieses Unternehmens dargestellt und für die Vorstandschaft überzeugend ausgeführt, dass der im Internet diskutierte Zusammenhang mit wirtschaftlichen Unternehmungen, bzw. mit Entwicklungen von Sicherungssystemen nicht existiert. Der Vorsitzende hat in diesem Zusammenhang sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass er die Gründung der Firma nicht dem Vorstand zur Kenntnis brachte, ein Sachverhalt, den der Vorstand ausdrücklich missbilligte.

Nach Würdigung der Ausführungen des Vorsitzenden und im Hinblick auf die bisherige erfolgreiche Arbeit spricht der Vorstand und der Vertreter des deutschen Schützenbund dem Vorsitzenden einstimmig sein Vertrauen aus.

Nach eingehenden Diskussionen ? insbesondere zum Vorwurf der ?Geheimdiplomatie? - kam der Vorstand zur Auffassung, dass eines der Probleme des FWR der Spagat zwischen den klaren Notwendigkeiten der Lobbyingtätigkeit einerseits und der Einbeziehung und Betreuung der Förderkreismitglieder andererseits darstellt.

Der Vorstand wird deshalb für die nächste Mitgliederversammlung Vorschläge für neue Strukturen erarbeiten, bei denen einerseits die ? ursprüngliche - Aufgabenstellung des FWR, Plattform der Verbände zu sein, in der bewährten Form erhalten bleibt, anderseits der Förderkreis eigenständig in die öffentliche Diskussion um das Waffenrecht einbezogen werden kann.

Dieser Beschluss wurde vom Vorstand einstimmig gefasst.

Unterschriften in der Reihenfolge der Unterzeichnung:

gez. Friedrich Gepperth (BDS)

gez. Hermann Thieme (DSU)

gez. Klaus Gotzen (JSM)

gez. Wolfgang Fuchs (VDB)

gez. Goddert v. Wülfing (DJV)

gez. Jürgen Kohlheim für den DSB

soweit die Erklärung,

Joachim Streitberger

Sprecher FWR e.V

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