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Colonel Jeff Cooper 1920-2006


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Der wohl wichtigste "opinion leader" im Waffenbereich verstarb am 25. September im Beisein seiner Frau und seiner Tochter.

Political Correctness war mit absoluter Sicherheit nicht seine Sache. Der Mann dachte selber und folgte definitiv keinen ideologischen Vorgaben. Und weil er sich zeitlebens brennend für Waffen interessierte und zudem nicht nur mit einem messerscharfen Verstand, sondern auch mit einer unverblümten Ausdrucksweise und einem besonderen Sinn für schwarzen Humor gesegnet war, kamen dabei auch Ansichten heraus, die so manchem Weltverbesserer so richtig sauer aufstießen. Derlei gab es auch zu hören, als ihn Dave Arnold und Ulrich Eichstädt für VISIER 3/1992 in einem Artikel portraitierten: "Nur bewaffnete Bürger sind wirklich frei", "Wer den Abzug sichert, schreibt auch die Kombinationsziffern auf die Tresortür" oder "Regel Nr. 1 bei einer Schießerei: Man muß seine Waffe dabeihaben."

"Cooper's Corner" heißt die Rubrik in "Guns and Ammo", in der Cooper seine unkonventionellen Ansichten mitteilte ? seine nunmehr letzten salzigen Sätze finden sich in der Oktober-Ausgabe, wo er sich unter anderem über die ideale Gewehr-Anschlagshaltung, über journalistischen Unkenntnis bezüglich des Unterschiedes zwischen Schrapnell und Granatsplitter, über die Wirkung der .50 BMG und über die richtige Trageweise seiner Marineinfanterie-Mütze äußerte.

Jenseits seiner scharfzüngigen Äußerungen ist da die Lebensleistung eines Mannes, die ihresgleichen sucht: Der diplomierte Politikwissenschaftler und Historiker John Dean "Jeff" Cooper, geboren am 10. Mai 1920 im kalifornischen Los Angeles, kämpfte als Offizier der US-Marineinfanterie während des II. Weltkriegs im "Pacific Theater" und später in Korea und brachte es zum Dienstrang eines Oberstleutnants. Von Kindesbeinen an begeisterter und exzellenter Schütze und passionierter Jäger,

- erfand er das praktische Pistolenschießen (1979 wählte man ihn zum IPSC-Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit),

- gründete die erste private Combat-Schießschule,

- trainierte Offiziere der Marineinfanterie, Leibwächter und FBI-Agenten im Schießen,

- verfaßte zum Thema Waffen Artikel und Bücher wie "Fireworks" oder "To Ride, To Shoot Straight and Speak the Truth",

- beriet Waffenhersteller wie Colt oder IMI,

- gründete 1971 mit dem American Pistol Institute seine eigene Schießschule,

- gründete mit der heutigen Gunsite-Ranch bei Prescott/Arizona eins der wichtigsten Ausbildungszentren im Combat-Shooting und

- avancierte zum hochrangigen Funktionär in der NRA.

Mit alldem profilierte Cooper sich als profunder Kenner der internationalen Waffenindustrie, der Schützenszene, des Militärs und der Jagd. Und in seinen Texten und Kommentaren bewies er sich als scharf denkender, mitunter harsch formulierender Freigeist, der Feuerwaffen und ihren Gebrauch immer in Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Umfeld stellen konnte und damit auch politisch Meinung machte.

All das brachte ihm Spitznamen wie "Gunner's Guru" oder "Combat-Papst" ein.

John Dean Cooper verstarb am 25. September 2006 in Gunsite.

Link zu einem US-Nachruf:

Quelle Visier

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