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Die Österreicher rüsten auf


Jägermeister

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Auch durch das Wiederholen wird diese Aussage nicht richtiger.

Sind Richtig und Falsch absolute Werte oder jeweilige Endpunkte auf einer Skala?

Die Waffe per se macht tatsächlich gar nix aus. Das Wissen um die Existenz geschulter Waffenträger sehr wohl. Bereits oft genanntes Beispiel ist die Absenz von Schulschiessereien in Israel.

Ich persönlich bin ein Anderer wenn ich eine Waffe trage. Allerdings renne ich auch nicht dauernd in Condition Red rum. Das wäre auch nicht im Sinne des Erfinders. Yellow ist schon ok. Hier versuche ich dies mit einer legalen Klinge zu erreichen. Gut für mich, aber kann ich damit Schutz projezieren, also auf Distanz wirken? Nüsse!

Ein wenig scheinen wir hier auch aneinander vorbei zu reden. Einigen von uns geht es darum nicht zum Schaf im Gatter degradiert zu werden. Manche von uns haben auch das Wissen und die Ausbildung (welche einem hierzulande bewußt vorenthalten wird), um als Schäferhund zu agieren.

Nehmen wir nun den Fall in Fort Hood her: Der Schütze scheint seine Opfer willkürlich angeschossen zu haben. Kein persönlicher Bezug. Das hätte er aber auch außerhalb der Basis haben können.

Beim Kinomord in Aurora hätte der Schütze drei Kinos mit dem gleichen Film haben können, die näher an seiner Wohnung liegen. Er wählte das nächstliegende mit Waffentrageverbot.

Ich habe keinerlei belastbare Zahlen um meine Ansicht zu untermauern, aber für mich ausreichende Indizien um zu postulieren, daß ich gun free zones aus Sicherheitsgründen meiden würde. Und ich würde ebenfalls die drastische, plakative Formulierung nutzen um dies kund zu tun.

Achja zum Flughafen: Als DH und ich noch pendelten bin ich am Wiener Flughafen in der Wartezone zweimal von Polizisten als bewaffnet "gemacht" worden. Die fanden es gut. Normalerweise mach ich mir dort den Sport nach den verdeckten zu suchen.:n04:

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Ich möchte nur kurz anmerken, wie ich von der gepflegten Diskursionskultur angetan bin.

Bravo!

Ich denke mal, da wir uns alle mindestens repektieren (wenn nicht sogar achten) tauschen wir eben wie Erwachsene Meinungen aus. Jeder kann eine andere haben und man kann IMMER von den Kenntnissen anderer lernen.

Das ist jedenfalls für mich der Sinn eines gemeinsamen Austausches.

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:richter:hola amigos,

alle Verbrecher üben ihre Untaten an Opfer aus... nicht an Gegner, und wo sind Opfer am ehesten zu finden? Richtg IN GUN FREIE ZONEN.

saludos de pancho lobo-der zur Verteidigung IMMER das wirksamste Mittel benutzen würde...wenn greifbar!:drinks::bayer:

Sobald du deine Haustür hinter dir schließt, befindest du dich in eben solch einer Gun Free Zone. Und?

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Welches Kaliber hatten denn diese "Gun" Klingenlänge 11,9cm? ;)

Warum sollte man sich denn im Falle eines Falles nicht absolut entschlossen zur Wehr setzen? Ich verstehe nicht, was du mir mitteilen möchtest?

Ganz Deutschland ist eine Gun Free Zone und wir sind hier alles andere als gefährdet. Ich verweise wegen des Zusammenhangs aber nochmals ausdrücklich auf die (m.M.n. fehlerhafte) Ausgangsthese des Österreichers R. T-M: Gun Free Zones sind die gefährlichsten Orte der Welt.

Hat eigentlich jemand Zahlen zu den kürzlich in Deutschland eingerichteten Waffenverbotszonen? Politisch wird es natürlich als Erfolg verkauft, aber gab es tatsächlich erkennbare Änderungen?

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Diese Auswertungen liegen bei der Polizei und werden mit Sicherheit nicht veröffentlicht aus politischen Gründen.

In den USA gibt es laut seriösen Schätzungen etwa 2 Millionen Verbrechen, die durch das alleinige Drohen mit einer Schusswaffe sofort beendet werden. Allerdings taucht das in keiner offiziellen Statistik auf.

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Das streitet doch niemand ab. Auf der anderen Seite finden aber auch mehr Tötungen durch Schusswaffen statt. Es gibt lediglich Verschiebungen.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Es wird nicht weniger Verbrechen ohne Schusswaffen geben. Es gibt lediglich eine Verschiebung der Tatmittel geben. Höhere Verfügbarkeit bedeutet eben auch höhere Nutzung. Es wird keinen Selbstmord weniger geben. Der Strick ersetzt dann eben die Schusswaffe. Es wird auch nicht weniger Morde geben. Bei uns sieht man ja, dass dann einfach andere Tatmittel genutzt werden. Unfälle oder fehlerhafte Nutzung ließen sich vermeiden. Die Zahl dürfte allerdings von geringer Relevanz sein oder ebenfalls an anderer Stelle ausgeglichen.

Es gibt relativ valide Studien zur Thematik. Das ist dann doch etwas anderes als eine beliebige Statistik, bei denen häufig Kausalität und Korrelation durcheinander gebracht werden, um das gewünschte Ergebnis zu verlautbaren.

Ein Schnitt durch die Schusswaffenstatistik und Tötungsdelikten zeigt bereits auf, dass keinerlei Zusammenhang besteht. Zu unterschiedlich sind Zahlen um einen Zusammenhang erkennen zu lassen. Es gibt Ländern mit hoher Waffendichte und hoher Gewaltquote. Es gibt Länder mit geringer Dichte und hoher Quote. Es gibt Länder hoher Dichte und geringer Quote und es gibt Länder mit geringer Dichte und geringer Quote.

Eine höhere Verfügbarkeit geht einher mit einer höheren Nutzung (beachte Tatmittelverschiebung). Das kann erwünschte oder unerwünschte Effekte haben.

Es scheint also viel mehr auf die jeweilige Gesellschaft anzukommen. Waffen spielen keine Rolle. Die jeweiligen Gesellschaften ändern sich auch nicht durch mehr oder weniger Waffen. Das muss man die Antis mal klar machen....und wie viele kleine, unschuldige Babys sie durch Vorenthaltung der dringend benötigten Gelder zu deren Rettung sie durch Antiwaffenkampagnen wieder sterben lassen haben. ;)

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Ich kann dir aus dem Stand ein Dutzend krimineller Handlungen im kleinen Österreich nenen, die in den letzten Jahren durch Privatpersonen mittels Schußabgabe unterbunden wurden. Drohen mit der Waffe würde schon etwas unübersichtlich werden.

Das widerlegt noch keinesfalls Mutters Argumentation und geht auch ein wenig daran vorbei.

Aaaaber!

In einer GFZ hat der Verbrecher ein Heimspiel. Ich mach mir keinen Kopf wenn der Tabakladenbesitzer, der Juwelier, etc eine Waffe griffbereit haben. Will ich dieses Recht für mich, muß ich es auch anderen zugestehen. OK by me. In meiner alten Heimat hätte auch die überwiegende Mehrheit (gefühlt 95%), der Polizisten kein Problem mit mehr bewaffneten Bürgern. Es geht darum die Wahl zu haben.

Eine GFZ wird zu einer besonders hirnrissigen Aktion wenn, wie in meinen beiden Beispielen von heute vormittag diese entweder von Berufswaffenträgern populiert ist, bzw rundum Waffen getragen werden. Deutschland ist in seiner Gesamtheit eine GFZ. Richtig. Die Kriminalitätsrate ist in Berlin noch niedriger als in Paris oder London. Richtig.

Ich muß es aber trotzdem nicht mögen der Ultima Ratio der SV beraubt zu werden, nur weil es anderswo viel schlimmer ist.

Die GFZ ist noch nicht per se gefährlich. Die Implikation, daß im Ernstfall der gesetzestreue Bürger einer Gefahr schutzlos ausgesetzt ist, ist es sehr wohl. Es ist, um zu einem anderen hier von mir geposteten Bild zurückzukehren, eine Einladung an die Wölfe. Eine All-you-can-eat Pauschale für Raubtiere.

Und das ist gefährlich und kriminell!

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Ich streite auch nicht ab, dass Schusswaffen hilfreich sein können. ;)

Ich würde dir im eigenen Heim absolut beipflichten. Dort kann man sich nur selbst helfen. Für den öffentlichen Raum haben wir das anders definiert und fahren eigentlich auch ganz gut damit. Die Schusswaffe halte ich dabei nicht für das absloute Mittel. Dass sehe ich in den persönlichen Fähigkeiten. Das alleinige Führen ist kein Qualitätsmerkmal. Sich schützen heisst körperlich und geistig auf der Höhe zu sein, sowie erfahren genug zu sein, um auch rechtzeitig auszuweichen.

Zudem bedeutet der eigenen Schutz auch immer eigene Verletzbarkeit. Auf die Distanz, auf die du dich schützen kannst, wirst du ebenso verletzlich.

Ich möchte noch auf eine aktuelle Doktorarbeit verweisen:

http://www.jagdnetz.de/news?meta_id=3645

Würde es aber weniger Waffen geben, würden weniger Menschen Suizid begehen, oder?

Verlaufsdaten [Verlaufsdaten → siehe Infobox] aus Österreich von 1982 bis 2011 zeigen zwar, dass mit mehr Schusswaffenlizenzen mehr Schusswaffensuizide einhergehen, aber die Gesamtzahl der Suizide steigt nicht an.

Meine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Schusswaffen und Gewaltkriminalität in den USA zeigt, dass sich nicht mal dort, bei wesentlich mehr Waffenbesitzern und mehr Gewaltkriminalität, ein auf Landkreisebene messbarer Zusammenhang zwischen beidem finden lässt
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Mein letzter Post ging an Jägermeister wurde aber überholt, weil ich während des Schreibens anscheinend ins Time-Out gekommen bin und herumpfisteln mußte.

Aber Mutter, wenn ich deinen letzten post richtig lese bringen GFZs keine Vorteile, wir sollen aber mit den Nachteilen leben? Ist etwas unfair, aber jetzt einmal ehrlich:

Ist es nicht so, daß sich die Wirkung eines bewaffneten Verbrechers in einer GFC potenziert? Demnach ist die GFC ein gefährlicherer Ort. IMHO ist diese Ansicht legitim.

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Wo ist dein Vorteil, wenn alle bewaffnet sind?

Die Ausgangsthese war aber nicht: GFZ sind gefährlichere Orte, sondern dies sind die gefährlichsten Orte der Welt. Das widerlege ich unmittelbar mit hundertausenden (wenn nicht sogar Millionen) von Gewaltopfer außerhalb von GFZ. GFZ dürften durch die Bank in ziviliserten Ländern der westlichen Hemisphäre liegen.

Die Opferzahlen dort dürften einen Bruchteil ausmachen. Diese Aussage ist also schon anhand der Opferzahlen nachweislich Unsinn.

Ich hab vorhin schonmal gefragt: Hat einer die Entwicklungszahlen unserer aktuellen Waffentrageverbotszonen?

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Ich streite auch nicht ab, dass Schusswaffen hilfreich sein können. ;)

Ich würde dir im eigenen Heim absolut beipflichten. Dort kann man sich nur selbst helfen. Für den öffentlichen Raum haben wir das anders definiert und fahren eigentlich auch ganz gut damit. Die Schusswaffe halte ich dabei nicht für das absloute Mittel. Dass sehe ich in den persönlichen Fähigkeiten. Das alleinige Führen ist kein Qualitätsmerkmal.

So sehr ich oft mit Cooper übers Kreuz bin, mir gefällt der Vergleich, daß einen der Besitz einer Gitarre nicht zu einem Musiker macht. Also d'accord.

Ultima Ratio ist auch nicht das absolute sondern das letzte Mittel. Ich verweise auf mein häufigen Einlassungen hier, daß das Führen einer Waffe ohne weniger letale Alternative an Fahrlässigkeit grenzt.

Natürlich haben wir in .de das Problem des begrenzten Zugangs zu solchem Wissen und daß sogar Basisfertigkeiten durch mangelnden Wehrdienst einfach fehlen.

Bleibt hinzuzufügen, daß sichdie Äußerungen über GFC eher nicht auf Deutschland beziehen.

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Wir würden uns prima bei einem (oder zwei) Bier in der Kneipe verstehen :drinks:

Ich schmeiße mal noch einen Studienauszug ein

[Weitere Forschungen] hatten mich veranlasst, auch die skeptische Position hinter mir zu lassen. Ich glaube jetzt, dass die beste derzeit verfügbare Evidenz, wie unvollkommen sie auch ist (und immer bleiben wird), anzeigt, dass der freie Zugang zu Waffen keinen messbar positiven Effekt auf die Deliktraten von Totschlag, Selbstmord, Raub, Körperverletzung, Vergewaltigung oder Einbruch in den Vereinigten Staaten hat. Dies ist nicht das Gleiche wie die Aussage, dass der Zugang gar keine Auswirkungen auf die Gewaltdelikte hat. Der Zugang hat viele Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs, Verletzung, Tod, Verbrechen und Vollendung, aber diese Effekte arbeiten sowohl in die Richtung von steigender Gewalt als auch in die Richtung von abnehmender Gewalt, so dass sich die Wirkung aufhebt.

Beispiel: wenn Aggressoren Waffen haben, werden sie (1) ihre Opfer weniger wahrscheinlich körperlich angreifen, (2) weniger wahrscheinlich ihre Opfer durch einen Angriff verletzen, aber (3) mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Opfer eher töten als zu verletzen. Wenn die Opfer Waffen haben, ist es weniger wahrscheinlich, dass die Aggressoren sie angreifen oder verletzen und es ist weniger wahrscheinlich, dass sie ihr Eigentum bei einem Raub verlieren. Auf der aggregierten Ebene, in den besten verfügbaren Zeitreihen-und Querschnittsstudien, ist der gesamte Nettoeffekt des Zugang zu Waffen auf die Gesamtrate von Gewalt nicht signifikant von Null verschieden. Die positiven Zusammenhänge, die oft zwischen den aggregierten Gewaltindizes und dem Waffenbesitz gefunden werden, scheinen in erster Linie darauf hinzuweisen, dass Gewalt zu mehr Waffenbesitz führt, jedoch nicht umgekehrt.

Die Verfügbarkeit von Waffen wirkt auf die Rate von bewaffneter Gewalt (z.B die Mordrate mit Schusswaffen, die Selbstmordrate mit Schusswaffen, die Raten von bewaffnetem Raub) und der Anteil der Gewalttaten, die mit Waffen begangen werden (z. B. der prozentuale Anteil der Tötungsdelikte, Suizide oder Raubüberfälle mit Schusswaffen); die Verfügbarkeit von Waffen hat jedoch keine Wirkung auf die Gesamtrate der Gewaltdelikte (auf die absolute Höhe der Mordrate, Selbstmordrate, Raubrate, etc.).

Gary Kleck, Address to the National Academy of Sciences/National Research Council Panel on the Understanding and Prevention of Violence (Apr. 3, 1990) (prepared statement, on file with the Tennessee Law Review).

Ich habe aus zwei Studien zitiert, deren Quellen einsehbar und für jeden auswertbar sind. Beide erkennen keinen Zusammenhang zw. Waffenbesitz und Gewalttaten in stabil laufenden Wertesystemen. Positive und negative Effekte heben sich gegenseitig auf.

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Die Situation in den USA ist ähnlich inhomogen wie in Europa. Helsinki ist nicht Palermo und Augusta ist nicht San Diego. Richtig ist der Hinweis auf die Medien. Während die Gewalt an Schulen tatsächlich rückläufig ist, steigt die Berichterstattung um ein Vielfaches an.

Hier haben wir wieder den Umstand, daß es vielen Amerikanern (speziell non-urban und mit Service-Background) sauer aufstößt, wenn man ihnen vorschreibt wo und wann sie tragen dürfen.

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Wir sind ja nicht weit auseinander. Im direkten gespräch würden wir das sofort merken.

Im öffentlichen Raum lehne ich jedoch offizielle Bewaffnung ab. Für mich persönlich ergibt sich dadurch eine erhöhte potenzielle Gefahr, auf die ich mich vorbereiten muss.

Dies ist jetzt nicht der Fall. Es steigt also die Anzahl der für mich potenziell gefährlichen Menschen. Die ist jetzt relativ gering und ich kann dem eher leicht aus dem Weg gehen.

Über den "Öffentlichen Raum" kann man ja gern geteilter Meinung sein. Gegenwärtig ist die Verfügbarkeit sogar im privaten Bereich äußerst eingeschränkt, wenn weitere Personen im Haushalt leben sogar extrem; bis hin zu dem Umstand, daß sich der Ehegatte ermorden lassen muß, weil er sich nicht verteidigen kann - die Aufbewahrungsvorschriften verhindern dies und das bedingt, durch Ausnahmefälle, wo nicht ordnungsgemäß aufbewahrte Waffen mißbraucht wurden.

Mit öffentlicher Bewaffnung sind auch körperlich unterlegene gefährlich und ich hab eine andere Distanz aus der ich bedroht sein kann. Ich kann mich weniger leicht schützen. Meine Gefährdung steigt.

Umgekehrt wird genauso ein Schuh daraus; körperlich unterlegene sind bei "öffentlicher Bewaffnung" in der Lage, sich adäquat gegen überlegene Angreifer zu verteidigen. Jede Medaille hat ihre zwei Seiten und eine wird immer jemanden nicht gefallen.

Auch die Kriminellen rennen nicht dauernd bewaffnet durch die Gegend. Die nutzen diese eher anlassbezogen. Zudem hat nicht jeder Kriminelle derzeit eine Schusswaffe. Die Zahl würde sich logischerweise auch auf der Seite der Bab Boys steigern und damit wieder die Gefährdung.

Gefahr droht dann ebenfalls unter Einfluss von Alkohol, der die meisten Gewaltstraftaten (und gefährlichen Suff-Autofahrten) begünstigent begleitet.

Dann kommt noch dazu, dass man sich nicht unbedingt mit der Schusswaffe verteidigen kann. Sie hilft einfach nicht in jedem Fall, sonst wäre noch nie ein bewaffneter Polizist ermordet worden.

SIe kann einem (ein durchaus wertvolles) Sicherheitsgefühl geben. Sicherheit schafft man aber damit nicht.

Alle diese Argumente sind zwar nachvollziehbar, gelten aber auch mit umgekehrten Vorzeichen. Eine Schußwaffe ist sicherlich nicht die Lösung für alle Probleme, sie kann aber einige Probleme im Ansatz lösen (ich erinnere hier einmal an den Rabbi in Berlin, der nur durch das Zeigen der Waffe in Ruhe gelassen wurde). Es gibt für jede Aussage immer einen dazu passenden Fall, wenn man lange genug sucht.

Wer in einer Gegend wohnt, in der er sein Leben bedroht sieht, sollte meiner Meinung nach dort schleunigst wegziehen. Das dürfte eher schützen als eine Pistole.

Ich hätte dich nach deinen bisherigen Aussagen für realistischer gehalten. Vielleicht ist man ursprünglich einmal in eine ruhige gesittete Gegend gezogen, die sich im Laufe der Zeit gewandelt hat. Wer dort sein Häuschen erworben hat, wird es in der heutigen Zeit nur mit Verlusten verkaufen - und warum sollte er der Gewalt weichen - nur weil ihn der Staat nicht mehr schützen kann? Der Arbeitsplatz dürfte auch noch eine nicht unwesentliche Rolle spielen

Aus deinem Vorschlag resultiert noch ein weiterer Aspekt: Wenn alle "normalen Bürger" aus einer Gegend/Stadtteil wegziehen, entsteht ein Viertel mit Kriminellen. Das kann nicht ernsthaft dein Ziel sein.

Da wir beide die Stellschraube im sozialen sehen, wäre es eventuell ein Ansatz aus der bisherigen schwarz/weiß (gut/böse) Diskussion auszubrechen und vorzurechnen wie viele Leben frühgeborener Säuglinge durch das sinnloss in Antiwaffenenkampagnen gesteckte Geld gerettet werden könnten. Das trifft.

Ich habe kein Problem damit, die sozialen Stellschrauben zu diskutieren. Wobei wir dann bei "guter Lohn für gute Arbeit" wären, Stopfen der Steuerschlupflöcher, Amtshaftung für Politiker, Umgang miteinander, Stärkung der Familie, Bildung, Umgang mit der älteren Generation, Umgang mit Straftätern (auch mit Migranten), Umgang mit Integrationsunwilligen Migranten (auch die soll es geben und man komme mir jetzt nicht mit "aber das sind ja nur wenige"; diese Aussage gilt nämliche für alle Problemfälle, die aber, da sie vor sich hergeschoben werden, zu einem Riesenproblem werden) - mit einem Satz - "Lösung der gesellschaftlichen Probleme", die wir reichlich haben.

Die Umverteilung von Geldern aus der Anti-Waffen-Kampagnen für die Rettung Frühgeborener werde ich bestimmt nicht hier diskutieren, weil auch dort die Problematik sehr vielschichtig ist und auch hier eine Seite einer Medaille erscheint, die mit Sicherheit nicht jedem gefällt. Wenn die Gelder insgesamt in das Gesundheitswesen gehen, dort in die Arbeit am Patienten investiert wird (nicht nur in zusätzlicher Bürokratie, neuen Planstellen für noch ein Maannaajemennt usw.), sind wir sehr schnell beieinander.

Ich bleibe bei meiner Aussage. Es kann sein, daß wir ein Land sind, in dem das Waffentragen im öffentlichen Raum nicht zwingend erforderlich zu sein scheint. Ich - und sicher viele andere Bürger - brauchen aber niemanden, der mir sagt, wann ich was zu tun habe. Wer sich nicht an Gesetze hält, hat die Folgen zu tragen. Das Beispiel Florida zeigt, daß ein Mißbrauch dieses Rechtes (es ist sehr spät dort eingeführt worden) äußerst selten (also die berühmten Einzelfälle) gewesen ist.

Und niemand hat bisher das Verlangen geäußert, daß man mal eben in den nächstbesten Laden geht und sich ´ne Knarre kaufen kann. Jeder, der sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, hat den Erwerb an Grundbedingungen geknüpft (siehe auch meine "Diskussionsgrundlage" zu dieser Thematik).

Ach ja, bei Ländern von "GFZ" zu sprechen, halte ich nicht für sinnvoll, weil sie es de facto nicht sind. Auch in D gibt es den Waffenbesitz und über den illegalen Besitz wollen wir gar nicht erst reden. Als "GFZ" kann ich Straßen, Plätze, Gebäudekomplexe usw. ansehen und nach den Ergebnissen hat ja Mutter schon gefragt. Seltsamerweise sind auf St. Pauli (Messerverbot) schon diverse Leute erstochen worden. Inwieweit sich die Zahl jetzt nach dem Verbot verringert hat, entzieht sich meiner Kenntnis

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Weil hier gerade von Florida die Rede ist: Dort ist, wie in fast allen Bundesstaaten ein Nachweis des kompetenten Umgangs mit der Waffe notwendig. Weiters muß der Antragsteller unbescholten sein etc. Ein Verstoß gegen die Regeln, zB Besuch eines Lokals, welches vorwiegend Alkohol ausschenkt und die Licence ist futsch.

Kommt doch bekannt vor, oder? Ich meine den Umstand, daß Waffenbesitzer besonders rechtstreu sind um ihr Dokument nicht zu verlieren.

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Hallo Reservist

Ich meine ich habe sehr deutlich beschrieben dass es natürlich zwei Seiten gibt. Deshalb ja auch mein persönliches Fazit des Nullsummenspiels. Aus diesem Grund erwarte ich auch keinen Sicherheitsgewinn in der Gesamtbetrachtung.

Mein empfohlener Umzug ist natürlich hart. Er steht jedoch auch der Lebensgefahr gegenüber. Meine persönliche Abwägung wäre da eindeutig die Vermeidung durch Entzug.

Ansonsten kannst du dir sicher sein, dass ich bei einer echten bedrohung ALLE Register ziehe um zu überleben. Das ist das elementare Recht/bedürfnis eines jeden Menschen.

Ich habe auch kein Problem jemandem bei einer realen Bedrohung zu raten: Bewaffne dich! Das schöne daran ist, dass man deshalb bei unserer Rechtssprechung sogar straffrei bleibt. Entsprechende Urteile zu Notwehr mit illegaler Bewaffnung sind nachlesbar. Der illegale Waffenbesitz wurde auch nicht verfolgt, da das Ziel legitim war.

Überrascht, nicht wahr ?

In seinem eigenen Heim kann man i.d.R. die entsprechenden Vorraussetzungen schaffen. Dafür bedarf es keines ständigen Zugriffs. Es bedarf einfach eines passiven Schutzes inkl. "Alarmierung", der einem die nötige Zeit verschafft. Es ist sowieso notwendig, nachts im Schlaf erstmal klar zu werden. Die Zeit braucht man also sowieso. Dann kann man in Ruhe Waffe und Munition aus dem bereitgehaltenen Schrank entnehmen und den Störenfried freundlich und entschlossen vorzuwarnen, dass man die Polizei angerufen hat und an der nächsten Tür eine ernste Hürde in Form eines Geschosses auf ihn wartet.

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Waffen verhändern weder die Menschen noch die Kriminalstatistiken.

Was ja nun so auch nicht ganz richtig ist! Es gibt sehr wohl belegbare Statistiken die sowohl die eine wie die andere Seite belegen. Ob Du persönlich die These von Dr. Z. "für sinnfrei" bleibt Dir selbstverständlich überlassen, da möchte ich mich gar nicht weiter dazu äußern. Das Schusswaffen in die Kriminalstatistik Einzug halten ist gleichfalls unbestritten es käme natürlich nur darauf an welchen Teil der jeweilige Diskutant meint?

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Hallo Reservist

Aus diesem Grund erwarte ich auch keinen Sicherheitsgewinn in der Gesamtbetrachtung.

Es gibt m. E. auch keinen Sicherheitsverlust. Interessant ist allerdings das Beispiel Schweiz, wo m. W. die Trageerlaubnis für den öffentlichen Bereich sehr weit eingeschränkt wurde. Dies hat allerdings die Kriminalitätsrate im "außerhäuslichen Bereich" relativ stark ansteigen lassen (vermehrt Überfälle, Vergewaltigungen usw.). Die Einbruchsrate bzw. "häusliche Überfälle" ist dagegen relativ gleich geblieben. Das könnte z. B. daran liegen, das der Schweizer im Haus immer noch sehr "wehrhaft" ist.

Ich habe - m. E. auch sehr deutlich - geschrieben, daß mich nicht so sehr irgendwelche Statistiken interessieren, sondern die Freiheit eines Menschen, selbst darüber entscheiden zu können, wie groß sein "Sicherheitsbedürfnis" ist und wie er es erfüllt.

Hallo Reservist

Ich habe auch kein Problem jemandem bei einer realen Bedrohung zu raten: Bewaffne dich! Das schöne daran ist, dass man deshalb bei unserer Rechtssprechung sogar straffrei bleibt. Entsprechende Urteile zu Notwehr mit illegaler Bewaffnung sind nachlesbar. Der illegale Waffenbesitz wurde auch nicht verfolgt, da das Ziel legitim war.

Überrascht, nicht wahr ?

So seltsam es klingt - ich bin nicht überrascht, weil mir dieser Umstand bekannt ist. Und ich bin mir sicher, daß es viele Bürger in diesem Land gibt, die derartiges auch praktizieren. Trotzdem liest man sehr wenig davon, daß die illegalen Waffen in der Hand normaler Bürger (sei es auch nur Opas "08" o. ä.) eine wesentliche Rolle im Kriminalitätsgeschehen spielen.

Es ist m. E. auch eine Frage des Menschenbildes, das man selber hat. Da ist meine Meinung, daß die Masse der Bürger durchaus äußerst verantwortungsvoll mit der Last eines Waffenbesitzes umgehen können. Die Einzelfälle werden mit Schußwaffe, Messer, Axt, Hammer, Auto o. ä. immer wieder passieren.

Die Waffenphobie in Deutschland hat zwischenzeitlich - selbst bei Waffenbesitzern - manische Züge erreicht und deswegen kann - wie bei einer solchen Krankheit leider erforderlich - nur eine langfristig angelegte Therapie erfolgreich sein. Sie sollte allerdings rechtzeitig beginnen, da sonst das Krankheitsbild sich zu sehr verfestigt hat und kaum noch therapierbar ist.

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Es paßt nicht 100%ig hier her, ist mir aber mehrfach beim Lesen eingefallen.

"Among the many misdeeds of the British rule in India, history will look upon the act of depriving a whole nation of arms, as the blackest." (Mahatma Gandhi)

‘‘Laws that forbid the carrying of arms... disarm only those who are neither inclined nor determined to commit crimes... Such laws make things worse for the assaulted and better for the assailants; they serve rather to encourage than to prevent homicides, for an unarmed man may be attacked with greater confidence than an armed man.’’ ( Cesare Beccaria, 1764)

BTW ich meine dieser thread gehört zusammen mit dem über potentielle .223 Nachfolger in eine Vorlagensammlung. Titel: Wie streite ich korrekt.:zuprosten:

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Was ja nun so auch nicht ganz richtig ist! Es gibt sehr wohl belegbare Statistiken die sowohl die eine wie die andere Seite belegen. Ob Du persönlich die These von Dr. Z. "für sinnfrei" bleibt Dir selbstverständlich überlassen, da möchte ich mich gar nicht weiter dazu äußern. Das Schusswaffen in die Kriminalstatistik Einzug halten ist gleichfalls unbestritten es käme natürlich nur darauf an welchen Teil der jeweilige Diskutant meint?

Ich würde dich bitten eine entsprechende Studie als Quelle anzugeben. Die beiden von mir verlinkten (eine immerhin eine Doktorarbeit) sind wissenschaftlich belegte Thesen sprich, es konnte mindestens der Gegenbeweis nicht erbracht werden. Eine Studie, ist da auch deutlich aussagekräftiger als eine Statistik. Letztere können durch Scheinkorrelationen und Verwechslung von Korrelation und Kausalität fehlerbehaftet sein. Das Mittel wird durchaus häufig absichtlich eingesetzt.

Diese Statistiken kann man streichen, da sie bereits durch die veröffentlichten Studien widerlegt sind. Die Antiwaffenthesen gründen häufig auf diesen Fehlern, wie bspw. in der Doktorarbeit ausführlich erläutert wurde.

Nullhypothese (H0) und Alternativhypothese (H1) führen z.B. einen Beweis. Die Aussagekraft entsteht durch Prüfung in jede Abweichungsrichtung des Signifikanzniveaus (alpha/2)

Statistiken weisen meist nicht einmal eine einseitige Prüfung des Signifikanzniveaus (alpha) auf. Dabei kann man anhand fehlerhafter Parameter (siehe Korrelation, Kausalität) falsche Ergebnisse herbeiführen. Die einfache Zusammenstellung mehrerer Parameter ergibt keinen Beweis.

Es gibt zahlreiche Methoden wisenschaftlicher Beweisführung. Statistiken an sich sind jedoch keine. Sie werden lediglich im Prozess genutzt. Ich hoffe das erläutert den Unterschied und das Gewicht der Aussagen zw. Statistik und wissenschaftlichen Untersuchungen. Diese sind gemeinhin solange gültig, bis das Gegenteil bewiesen wurde. Die erwähnte Doktorarbeit erläutert die Fehler anschaulich.

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