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DH Kolumne No. 16/2014 - Wirf mir mal die Browning rüber !


DirtyHarry

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Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

die "Tim & Struppi" Comic Serie ist auch heute noch ein Begriff ! Sie setzte ab den 40ger Jahren Maßstäbe die bis heute gültig sind und nicht übertroffen wurden. Sie spricht Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen an. Bis auf den ersten Band (Tim im Kongo) welchen man als Ausrutscher werten kann ist jeder weitere Band ein Meisterstück. Faszinierend die beiden Bände bezüglich einer Mondlandung - viele Jahre vor der echten geschrieben, in welcher viele Details (Mondauto, potentielle Eisvorkommen in Höhlen) vorweggenommen wurden. Viele Schüler des Autors Herge erschufen später ihre eigenen Comic Serien welche stark an Tim & Struppi erinnern und wie das große Vorbild über eine sehr hohe Qualität verfügen.

Was hat Tim & Struppi nun eigentlich mit Waffen zu tun ? Waffen sind der Comic Serie "omni präsent". Sie kommen in fast jedem Band vor. Was aber das besondere daran ist, ist der Umgang mit diesen innerhalb der Reihe. Sie sind ganz normale Gegenstände, welche ohne besonderen Grund bereitgehalten werden. Der moderne Gentlemen von damals hatte eben eine moderne FN/Herstal Browning Selbstladepistole mit dabei wenn auch nur der geringste Anlass bestand, dass sie gebraucht werden würde. Oder einfach auch so, bei der Erkundung des eigenen Landbesitzes.

Tim und Captain Haddock gehen durch den Park und ein Unbekannter nimmt sie aus einem in die Umfriedungsmauer eingelassenen Häuschen unter Feuer. Kein Problem ! Tim wirft dem Captain seine Browing herüber und dieser belegt den kleinen Pavillion mit Sperrfeuer, so dass Tim sich anschleichen und dem Attentäter mit dem Regenschirm die Waffe aus der Hand schlagen kann. Selten gibt es bei Gefechten Tote. Ab und zu mal ein paar Verletzte, meist führt der Waffeneinsatz jedoch nur zur Vertreibung der Schurken. Ganz wie im echten Leben.

Bewaffnete Zivilisten. So normal wie in Tim & Struppi ? Was meinen Sie ?

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ein Unbekannter nimmt sie aus einem in die Umfriedungsmauer eingelassenen Häuschen unter Feuer.

Das kommt aber ehrlicherweise auch nie vor.

Die Entwicklung der gefühlten Kriminalität ist gegensätzlich der statistisch erfassten Kriminalität.

Diese ist seit 98 stabil. Das leichte Absinken entspricht auch der sinkenden Bevölkerungszahl. Von etwa 6.000.000 Straftaten richten sich ca. 0,1% gegen das Leben. Die weiter sinkende Gewaltkriminalität insgesamt liegt unter 200.000 Fällen. Drunter sind auch Versuche subsummiert, wo diese ebenfalls strafbar sind. Als Beispiel mal die etwa 2000 Morde von denen 3/4 Versuche darstellen.

Neben den bekannten Bundeslagebildern und PKS eine interessante Studie:

http://www.uni-konstanz.de/rtf/kis/Heinz_Wie_sicher_lebt_man_in_Deutschland_he310.pdf

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Im Vergleich mit England und Schweden gibt es schöne Grafiken am Ende dieser Studie

http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0401.pdf

Hier finde ich besonders erwähnenswert, dass bei KV mit Waffe weniger Schaden entsteht als bei KV ohne Waffe. Das meiste ist aus der vorherigen Koblenzer Studie bekannt.

http://www.uni-konstanz.de/rtf/kik/Heinz_Gewaltkrim_Hegne2010.pdf

Opferrisiko liegt unterhalb von dem 1971. Anstieg Mitte der 60er mit konstantem Niveau ab Mitte der 70er mit einigen erheblichen Ausreissern.

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Leider konnte ich die Beiträge nicht merh eidtieren, so dass einzelne Beiträge entstehen.

Hier noch die Gegenüberstellung der PKS zur Verurteiltenstatistik.

http://www.uibk.ac.at/strafrecht/lehrescheil/verurteiltenstatistik---deliktsverteilung---diversion-2012.pdf

Für uns ergibt sich, dass trotz erhöhte Strafbarkeitsanteil im WaffG nicht mehr Leute von 2000 bis 2012 deswegen verurteilt werden. Es bleiben etwa 80 Verurteilte wegen Verstößen gegen das WaffG pro Jahr. Damit wird lediglich jeder vierte Angeklagte auch verurteilt.

Der Großteil logischerweise spiegelt sich auch hier im illegalen Besitz. Das ist ja an die PKS gekoppelt. Die Verurteilung von legalen Waffenbesitzer dürfte je Jahr prognostisch im tiefen einstelligen Bereich liegen.

Als Argument für uns bleibt also ebenfalls, dass bei den eh schon sehr niedrigen Zahlen der PKS bezüglich Schusswaffengebrauch, nur ein Bruchteil auch verurteilt wird. Die Zahlen bezüglich Gefahren durch Schusswaffen ließen sich dadurch noch erheblich positiver darstellen.

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