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Mindestenergie: Nur noch das Gewicht zählt!


gbadmin

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Ich bin kein Freund der Mindestenergievorgaben. Wenn es legal wäre würde ich auch Überläufer mit der .223 strecken. Ob die sich zerlegt ist eine Frage des Geschosses. Ausreichend ist sie allemal.

Befremdlich erscheint für mich, dass der Bock plötzlich noch mehr Leistung erfordern soll. Ich denke die legten sich auch so bislang ganz gut auf die Seite.

Das spiegelt für mich die Widersinnigkeit dieser starren Regelung wider.

LEider scheint es in der Jägerschaft immer noch zu wenig Wissen über Zielballistik zu geben. I.d.R. strecken wir unsere Beute über den Blutverlust. Das heisst, es muss möglichst schnell eine große Menge Blutverlust geben. Dann ist das Hirn unterversorgt und das wiederum führt zum Tode.

Es bedarf dazu weder festgesetzer Kalibergrößen noch Mindestenergieabgaben. Diese allein bewirken nichts, wenn ein vollkommen untaugliches Geschoss verwendet wird.

Das Geschoss muss ein definiertes Verhalten an den Tag legen, was zum Ergebnis des Blutverlustes führt. Dieses Geschossverhalten, tritt bei bestimmten Parametern ein. Ein Geschoss wird sich bei unterschiedlichem Wild, unterschiedl. Treffersitz, untersch. Geschwindigkeit, unterschiedl. Entfernung...immer anders Verhalten. Das ist das was der Jäger kennen und beachten muss. Es gibt kein Universalgeschoss, keine Garantie für Geschossdurchmesser oder Mindestenergien.

Es ist immer ein Zusammenspiel und darum muss man wissen.

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Das was Du vorschlägst, ist weder rechtlich noch praktisch händelbar und würde nur zu noch mehr Bürokratie oder Verunsicherung führen. Im schlimmsten Fall würden wir nach einer Testphase das Graubündner Modell aufgezwungen kriegen, um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen.

Das deutsche Jagdrecht ist da sehr einfach und abschließend in der Beschreibung der Anforderung für tierschutzgerechte Tötungen. Einfacher und besser hätte man die jagdliche Landschaft von Flensburg bis Garmisch-Patenkirchen nicht regeln können.

Ich verstehe aber Dein Problem: Die Gesetzgebung ist auf bleihaltige Munition abgestimmt. Und das ist auch gut so! :frechdax:

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Nö. Mir ist das vollkommen egal ob jemand mit Blei schießt. Das ist allein seine Entscheidung. Ich bin nicht gegen Blei, ich akzeptieren nur die bleifrei Verteufelung nicht.

Ich verstehe nicht, warum es erlaubt sein soll, mit vollkommen ungeeigneten Geschossen, wie Vollmantel auf die Jagd gehen zu dürfen, aber Überläufer eine Mindestgröße von 6,5 mm brauchen. Das ist beides Unsinn, aber in den BJagdG Vorgaben diesbezüglich einwandfrei.

Wenn ich hier also an die weidmännische Klugheit vertreue, kann ich es bei anderen Munitionsvorgaben auch.

Die bestehenden eindmensionalen Vorgaben sind leider vollkommen falsch. Sie führen zum Ausschluss tauglicher Munition und akzeptiert Untaugliche. Das kann nicht richtig sein.

Wenn es nach mir geht, gibt es gar keine Vorgaben, aber dafür fundierte Ausbildung.

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Ich greife Deine beiden Beispiele mal auf: Ich habe einen sehr guten Bekannten, der ca. 500 Nachsuchen im Jahr macht. So viele machen die meisten anerkannten Schweißhundeführer ihr ganzes Leben nicht. Er macht das allerdings auch hauptberuflich, weltweit als Einziger!

Ich bekomme jährlich mehrmals die Gelegenheit, die von ihm geführte Statistik zu betrachten. Bleifrei führt derzeit mit den längsten und schwierigsten Nachsuchen seine Liste an und baut diese Poolposition immer weiter aus.

Nun zu Deinem Vollmanteleinwand: Genau das ist der Grund, warum ich bleifreie Geschosse ablehne. Sie wirken hauptsächlich genauso. Wie ein Vollmantel. Das bestätigen die Bilder, die ich eben von jenem Schweißhundführer zu sehen bekomme. Die Löcher im Wildkörper sind wie chirurgisch gebohrt und verursachen eben so gut wie keine Sofortwirkung. Schwache Rotkälber (hier etwa 30kg), die mit der 9,3x62 beschossen werden, liegen bei einem Treffer durch beide Blätter i.d.R. sofort. Kurzes Schlegeln, Ende.

Nicht bei bleifrei. Diese Nachsuche ging über 2,5km. Beide Blattschaufeln waren durchschossen und wiesen kreisrunde, eben wie gebohrte Löcher auf. Erster Schweiß erst nach über 500m. Das kann's nicht sein!

Insofern rettet die Mindestkalibervorschrift derzeit wohl so manchem Waidmann den Jagdschein. Wenn man jetzt noch mit den bleifreien Monolithgeschossen = Vollmantel in .223 Remington, wie von Dir gewünscht, auf schusshärtere Sauen bis 25kg schießen dürfte (Du scheinst zudem eine geeichte Waage in Deinen Augen installiert zu haben, :alien4:?), würde der Wald vor verluderten Kadavern bersten. :eusa_naughty:

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Das ist kein Argument gegen bleifrei, sondern stützt meine Aussage, dass ein vernünftiges Geschoss von Nöten ist. DAS eine Geschoss gibt es dabei auch nicht. Es muss ein der Situation angemessenes Geschoss sein.

Eine Waage benötige ich gar nicht. Ich brauche nämlich die Gewichtsvorschrift nicht. SIe macht den Selben Fehler. Ich weiß selbst, dass ich einen Überläufer sicher mit der .223 strecke. Nur darf ich das in Deutschland unsinnigerweise nicht. Ich darf aber, wie du ja selbst feststellst, vollkommen ungeeignete Geschosse verwenden. Das geht nicht in meinen Kopf-nei es ist schlicht falsch.

Nachsuchen gibt es nebenher schon länger als es bleifrei gibt. In den Studien gibt es darunter sehr gut wirkende Geschosse. Es gibt kein kategorisch bleifrei so, Blei so. Es kommt auf den richtigen Einsatz der passenden Geschosse an.

Ich will jetzt aber nicht blei-bleifrei diskutieren. Ich habe eine ganz andere Thematik benannt. Es fehlt leider viel Grundwissen in der Jägerschaft. Für alle anderen ist es ja eh uninteressant.

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Bei bleihaltigen Geschossen kann man generell von jagdlicher Tauglichkeit ausgehen, da über 100-jährige Entwicklung. Untaugliches ist vom Markt weg aufgrund von Nichtinteresse bei den Käufern. Das kann man bei der relevant vielleicht gerade einmal 10-jährigen Geschichte der Bleifreien nicht behaupten.

Der Markt ist voll mit untauglicher Munition jedweder Materialart.

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