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Militarisierung der US-Polizei


Katja Triebel

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Der Spiegel hat einen sehr interessanten Bericht:

Maschinengewehre, Flugzeuge, Panzer: Nach dem Rückzug aus Afghanistan und Irak gibt die US-Army überzählige Waffen an die Polizei weiter. Sogar in Kleinstädten entstehen paramilitärische Einheiten. Welche Folgen hat das für Amerika?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/panzer-fuer-us-polizei-militaer-gibt-material-an-polizisten-a-975855.html

Die angebliche Hochrüstung der Kriminellen in den USA entbehrt jedoch jeder Realität.

Mythos: Unter dem Bild 11 der Fotostrecke steht: "Man kann argumentieren, dass die Hochrüstung eine Reaktion auf den aberwitzigen Bewaffnungsgrad von Kriminellen sei - also ein Symptom für die Überrüstung der amerikanischen Gesellschaft."

Wahrheit vom Jahrbuch 2014 des Small Arms Survey: Bedeutsam ist auch die Tatsache, dass extrem wenige großkaliberige Gewehre und Maschinengewehre von der Polizei in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt wurden. Nur neun Gewehre des 0,50-Kalibers wurden bei Gewaltverbrechern, Drogendealer und Bandenmitgliedern sichergestellt, und einige von diesen waren antike Vorderlader-Gewehre. Nur wenige vollautomatische Pistolen und Gewehre tauchen in den Daten auf.*

Die Polizei sollte sich nicht so viele Filme anschauen. Diese Aufrüstung hat keinen anderen Grund als die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und verführt die Polizisten zu unangemessener Gewalt.

Das Small Arms Survey ist dafür bekannt, eher schärfere Waffengesetze zu fordern als diese zu liberalisieren. Seine Frontfrau Sarah Parker ist weltweit als Waffengegnerin bekannt. Doch das Small Arms Survey arbeitet auch wissenschaftlich und sammelt Daten. Wenn sogar dieses Institut keine Aufrüstung erkennen kann, dann gibt es auch keine.

http://www.smallarmssurvey.org/fileadmin/docs/A-Yearbook/2014/ge/Small-Arms-Survey-2014-Chapter-8-summary-GE.pdf

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Daß amerikanische LE-Behörden seit Jahren massiv aufrüsten ist schon genauso lange bekannt.

Spätestens seit Hurrican "Kathrina" weiß man auch, wie diese geschult sind.

Wer die amerikanische Politik, das Geldsystem und die Sozialisierung dort betrachtet weiß auch, daß diese Aufrüstung sicherlich recht bald gebraucht und die Waffen eingesetzt werden müssen.

Natürlich wird das dann so ausgehen wie schonmal, aber Politiker sind ja lernresistent, das ist ein Bestandteil der Machtgeilheit.

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Gefährliche Entwicklungen. Auch bei uns ist ja zu beobachten, dass Einsätze polizeilicher Spezialkräfte immer hemmungsloser angefordert werden. Wo früher geklingelt wurde, randaliert heute ein SEK durch.

Waffenseitig werden auch bei deutschen Polizeiseminaren (IWA) sonderbare Wünsche nach Sturmgewehren vernommen. Da holt man BOPE Ausbilder (Brasilien), die Straßenkampf in Favelas erklären, amerikanische Privatdozenten für Häuserkampf oder beschreibt Terrorszenarien als wäre es der Alltag in Deutschland.

Ein Bedarf lässt sich an militärischer Ausrüstung nicht erklären. Die Gefahr sollte allerdings der Bürger erkennen.

Die Polizei ist waffentechnisch eh schon zu hochgerüstet. DIe Zahlen belegen nicht mal Bedarf an Kurzwaffen, von der MP5 ganz zu schweigen.

Mittel die man hat, werden irgendwann eben auch benutzt. Zum Schutze aller ist da meist besser bestimmte Mittel gar nicht erst zur Verfügung zu stellen.

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Nur scheint mir, dass Politiker und dem Bürger unbekannte Spitzenbeamte schon längst nicht mehr dem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat verpflichet sind, sondern im Sinne Napoleons von der ihnen vom Souverän geliehenen Macht längst korrumpiert sind und nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht sind.

Der Vorteil muss nicht immer oder nur monitären Charakter haben.

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Nicht wenn man wissen muss, dass Erlasse und Verordnungen verfassungswidrig sind und Jahre nach Bundesrichterspruch noch immer angewendet werden und die Reaktion auf den Hinweis, dass verfassungswidriges Handeln vorliegt in welchem Stil und mit welchen Mitteln auf der A15 Ebene aufwärts agiert wird.

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Ach die kennen mich doch schon seit Jahrzehnten. :zuprosten: Die sind doch froh, dass ich ein Hobby mit dem Schießsport gefunden habe, so dass ich keine Zeit habe, mich um ein anderes Hobby zu kümmern.:grillen:

Für ruhige Tage sorgen sie am besten dafür, dass mir der Schiessport im mindestens heutigen Umfang erhalten bleibt.;))

:unschuldig:

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Nun, um mal von Off Topic der Bananenrepublik etwas weg wieder hin zum eigentlichen Thema zu kommen ein paar Gedanken meinerseits zum eigentlichen Thema:

- Die von Cato präsentierte interaktive Karte ist ohne Zweifel bedenklich - umfasst jedoch einen Zeitraum von 1985 an, mithin also fast 30 Jahre. Bei einer Bevölkerung von ca. 300 Mio. und vielen Waffen in Privatbesitz relativiert sich das gezeigte Flaggenmeer sehr schnell. Zudem sollte nicht vergessen werden, das jede behördliche Hausdurchsuchung auch in den USA eines richterlichen Beschlusses bedarf.

Der Verfasser jenes SPON Artikels redet von der Militarisierung der Polizei. Nun, ich gebe ihm Recht hinsichtlich der Militarisierung. Diese findet jedoch nicht durch eine entsprechende materielle Ausstattung statt sondern ist die langfristige Folge, dass die USA massiv in den Ausbau der Inneren Sicherheit investieren und hierbei oft Personal eingestellt wird welches eine militärische Vorgeschichte mitbringt.

Der Cop mit einem 38er Revolver am Koppel und der Schrotflinte am Armaturenbrett seines Funkwagens gehört schon lange der Vergangenheit an. Auf Grund des Ausbildungsstandes vieler US Polizisten ( ehem. Militärs ) befinden sich schwere Schutzweste, ballistischer Helm und Sturmgewehr im Kofferraum des Funkwagens. Das ach so oft beschwörte SWAT Team ist in dem meisten Fällen in der Provinz nichts anderes als ein aus normalen Streifenpolizisten zusammengestoppelte Aufruftruppe.

Das durch die Abrüstung bzw. Ausmusterung der Army viele Polizeien die Möglichkeit sehen sich kostenfrei einzudecken ist logisch und verständlich. Wir sollten hierbei auch nicht außer acht lassen, dass der Posten des Sheriffs in den Countys ein Wahlposten ist - unpopuläres Verhalten daher von der einheimischen Bevölkerung durchaus gewürdigt wird - so viel zum Thema Demokratieverständnis.

Wer hier die Sinnhaftigkeit gepanzerter Fahrzeuge bei der Polizei in Frage zieht sollte sich dunkel an den 01.11.1999 errinnern. Hinweis: ein 16 jähigerr schoß mit dem Weltkriegskarabiner seines Vaters in Bad Reichenhall um sich und tötete und verletzte mehrere Menschen. Darunter den Schauspieler Günter Lamprecht. Dieser lag dann über einen längeren Zeitraum angeschossen auf dem Bürgersteig hinter einem PKW. Die Polizei war nicht in der Lage den Verletzten zu bergen, da der Täter dementsprechendes Schussfeld hatte und kein geeignetes Fahrzeug zur Verfügung stand. Ein Hilfeersuchen an die Bundeswehr wurde negativ beschieden - die Entscheidung wurde später richterlich bestätigt, als der geschädigte Lamprecht klagte.

Auch beim Amoklauf in Erfurt machte sich das fehlen derartigen Gerätes bitter bemerkbar. Die Leichen des erschossenen Angestellten ( Treppe ) und des Polizisten konnten über einen längeren Zeitrum nicht geborgen werden.

Bei bestimmten Lagen ist es m.E. einfach erforderlich über solches Gerät zu verfügen, um Verletzte sicher aus dem Gefahren - sprich Schussbereich - bergen zu können.

Nun, in der Photogalerie des SPON findet sich auch der Hinweis, dass das genannten Phänomen der Militarisierung nicht nur ein US Problem ist und zeigte ein gepanzertes Fahrzeug im kanadischen Moncton. Nun, mit was sollen die Polizisten anrücken wenn ein mit mehreren Sturmgewehren bewaffneter Einzeltäter 3 Polizisten erschießt ? Mit den Fahrrad ???

Sehr geehrter Herr Frank Patalong von der SPON; die Militarisierung haben Sie durchaus richtig erkannt. Zu einem sauberen Artikel mit einer kompetenten Hintergrundrecherche hat es aber nicht gereicht. Schade - den spätestens seit den " Tan War" in Irland dürften wir wissen, das ehem. Soldaten nicht unbedingt auch gute Polizisten sind.

DeSüWe

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Das ist ein schönes Plädoyer dafür, den legalen Waffenbesitz zu verbieten, nicht wahr?

Nicht nur das. Mit diesem Argument geht auch folgendes:

- Verleumdung und Berufsverbot für Politiker (und Bänker) wegen des möglichen Machtmissbrauchs,

- man zensiert die Presse wegen möglicher Verfehlungen,

- verbietet Autos wegen möglicher Unfälle

- verbietet Fussball wegen Schlägereien

- verbietet Alkohol und Zigaretten wegen möglichen Missbrauchs

- Flächendeckendes Verbot von Männer als potentielle Vergewaltiger,

- flächendeckendes Verbot von Frauen wegen der Verführung von Männern

- allgemein flächendeckende Überwachung von Bürgern

- allgemeindes Waffenverbot, um die Verletzung von Tätern zu verhindern und ihnen ungefährdete Verbrechensausübung zu ermöglichen

Und da geht noch mehr.

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Wer hier die Sinnhaftigkeit gepanzerter Fahrzeuge bei der Polizei in Frage zieht sollte sich dunkel an den 01.11.1999 errinnern. ... Die Polizei war nicht in der Lage den Verletzten zu bergen, da der Täter dementsprechendes Schussfeld hatte und kein geeignetes Fahrzeug zur Verfügung stand. Ein Hilfeersuchen an die Bundeswehr wurde negativ beschieden - die Entscheidung wurde später richterlich bestätigt, als der geschädigte Lamprecht klagte.

Auch beim Amoklauf in Erfurt machte sich das fehlen derartigen Gerätes bitter bemerkbar. Die Leichen des erschossenen Angestellten ( Treppe ) und des Polizisten konnten über einen längeren Zeitrum nicht geborgen werden.

Bei bestimmten Lagen ist es m.E. einfach erforderlich über solches Gerät zu verfügen, um Verletzte sicher aus dem Gefahren - sprich Schussbereich - bergen zu können.

In Hamburg verfügt die BePo sehr wohl über gepanzerte Fahrzeuge. Auch in Niedersachsen stehen baugleiche Fahrzeuge vom Typ Sonderwagen 4 (TM-170) zur Verfügung.

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Es ist sicherlich sinnvoll, ein PAAR solcher Einsatzfahrzeuge zu haben.

Es ist sicherlich sinnvoll, eine SEK Truppe zu haben.

Es ist sicherlich nicht sinnvoll, solch ein Fahrzeug mit SEK-Truppe bei jeder Meldung rauszuschicken.

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Ein solcher Aufmarsch kann einen Unentschlossenen auch zur Tat animieren. Im seltensten Fall wirkt es deeskalierend.

Ich verweise hier auf die unterschiedlichen Methoden in Berlin und Hamburg am 1. Mai. Nur, weil die Polizei die Mittel hat, muss sie sie nicht immer einsetzen.

Was generell fehlt, ist das Wissen um Risikoanalyse. Was übermäßig vorhanden ist, ist die Angst vor dem Einsatz. Da werden die US-Polisten evtl. ähnlich wenig geschult werden wie die deutschen.

Aber mir ging es vornehmlich um die Mär der "hoch aufgerüsteten" Kriminellen in den USA.

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Hier einmal ein interessanter Standpunkt dazu:

http://americanhandgunner.com/are-cops-too-aggressive/

BTW, ich komme aus einem Land, wo schon lange in den PIs Sturmgewehre im Waffenschrank stehen. Ich verweise auf Bilder aus deutschen Landen, wenn wiedereinmal ein Gesetzeshüter einen wild gewordenen Dtier mit der MP5 stoppen will......

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