Rehe als Schädlinge betrachten?

[gbadmin]

Der Brandenburgische Landtag hat gestern sein neues Jagdgesetz verabschiedet. Abschusspläne für Rehwild entfallen und Böcke werden wohl im Winter auf der Strecke liegen.

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[Jägermeister]

Schlimm! Wirklich schlimm, was da abgeht. Die sollten sich alle was schämen!

[Mutter]

Ja, aber niemand wird gezwungen das umzusetzen. Im Prinzip nutzt es nicht Böcke freizugeben, da Ricken geschossen werden müssten.

Aus meiner Erfahrung kann man aber nichtmal mit dem Brachialansatz alles, jederzeit und immer zu schießen den Rehbestand gefährden. Ab einer gewissen Untergrenze werden die einfach unsichtbar.

Nun kann man eben Böcke schießen, muss es aber nicht. Ändern wird das jedoch nichts. Ich sehe auch keine negativen Folgen.

Es ist auch das erste Mal, dass ich erlebe, dass sich wegen einer Erlaubnis und nicht etwa einer Einschränkung beschwert wird

Andere Bundesländer betrachte ich da schlimmer. Da soll ja nur noch 2 Monate Jagdzeit sein.

[Jägermeister]

Das Schlimme daran ist, das es ja nicht gezielt darum geht, Böcke im Winter bei der Einzeljagd bejagen zu können, sondern darum, dass die Herren Förster bei ihren Verkaufsjagden wilde Sau spielen können und alles abgeballert werden darf, was vor die Flinte läuft. Ergo, dies dient dazu, Sorgfaltspflichten auszuschalten zu können.

Teilnehmer an diesen Jagden sind für mich Aasjäger, mit denen ich nichts zu tun haben will. Ich erfreue mich am Wild und muss es nicht krampfhaft totschießen. Vor allem nicht ohne jedwede waidgerechte und moralisch erforderliche Sorgfaltspflicht.

[Mutter]

Derlei Auswüchse in den Landesforsten hört man leider ab und an.

Ob aber nun Rehböcke noch geschossen werden dürfen oder nicht, wird keine Auswirkungen auf die Population haben, sprich es wird kein Schaden angerichtet. Verfolgen wir die Streckenzahlen der nächste Jahre.

Die Abschusspläne sind auch vom Tisch, so dass das Weidwerk eigentlich nur weniger staatliche Einschränkungen hat.

Es regen sich auch viele Jäger darüber auf. Einen Grund hat aber keiner genannt. Es ist eben nur anders. Solange die keine Einschränkungen einbasteln, soll es mir persönlich recht sein.

Ich hab auch drüber nachgedacht, was ich machen werde. Schieße ich den Bock im Dezember, wenn er nunmal schon da steht?

Mir ist nichts eingefallen, warum ich das nicht tun sollte.

Hättest du in der konkreten Situation Bedenken? Welche?

Die Frage ist ernst gemeint. Ich möchte das in meine Überlegungen einbeziehen.

[Jägermeister]

Gerade der Bock hat schon die längste Jagdzeit beim Wild. Warum nochmals verlängern? Wer bis zum 15.10. seine Böcke nicht geschossen hat, wird's danach auch nicht mehr schaffen. Der Oktoberstichtag baut Druck beim Jäger auf und gewährleistet andererseits eine längere Ruhephase beim Bock. Für den Winter immanent wichtig. Wie bei allem wiederkäuenden Wild. Winterjagd generell ist eigentlich kontraproduktiv.

[Mutter]

Die Jagdruhe ist tatsächlich die einzige Begründung die mir auch einfällt. Durch die Schwarzwildbejagung bleibt aber leider der Jagddruck dennoch hoch.

Komplette Hahn in Ruh im Wald wäre sicher nicht verkehrt für das Wild. Von Januar bis März nur Fallenjagd könnte ich auch mit leben.

Druck gibt es gar keinen mehr, es muss kein Mindestabschussplan eingehalten werden. Das finde ich eine große Erleichterung. Man überlässt jetzt den Leuten vor Ort für ihr Revier zu entscheiden.

Wer also schießen will kann es und wer es nicht will lässt es bleiben.

[Jägermeister]

Neben dem zählt für mich persönlich auch noch die Rehkrone als Erinnerungsstück. Im Winter hätte ich da kein Spaß dran. Muss auch nix Großes sein, über einen schwachen Bock freue ich mich auch sehr. Bei dem weiß ich dann aber auch, das er selektiv der Wildbahn entnommen wurde und nicht Zahl vor Wahl gegolten hat. Darum geht es ja bei Komplettbefreiung von Vorschriften.

Auch der fehlende Abschussplan hat dies zum Ziel. Das bißchen bürokratischer Aufwand dafür fällt nicht weiter ins Gewicht. Abschussmeldungen muss man ja eh machen und fürs andere Schalenwild (außer SW) muss dies ja weiterhin gemacht werden. Also nicht wirklich ein Gewinn, außer für Begehungsscheininhaber beim Forst.