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2526 Mitglieder aus dem NWDSB ausgetreten


Krümelmonster

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Osnabrück.Tradition wird bei den Schützenvereinen großgeschrieben, Jubiläen groß gefeiert. Doch trotz des Ende Oktober anstehenden 90-jährigen Bestehens, das mit einem Königsball begangen wird, ist Heinrich Burkhard, der 80-jährige Präsident des mehr als 15000 Mitglieder zählenden Schützenbundes Osnabrück/Emsland/ Grafschaft Bentheim, nicht in Feierlaune: 31 Vereine mit insgesamt 2526 Mitgliedern haben dem Bezirksbund in diesem Jahr den Rücken gekehrt – 14,7 Prozent der Mitglieder.

Dem NWDSB könnte sogar die Insolvenz drohen – wenn es Ende Oktober auf dem Delegiertentag des Landesverbunds keine Mehrheit für eine Beitragserhöhung gibt.

Quelle NOZ: http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/511493/schutzenvereine-in-der-region-osnabruck-proben-den-aufstand

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Mann......wegen den paar lausigen Kröten im Jahr! :dr:

GRUß

Wenn es nur ein paar lausige Kröten im Jahr wären.

Ein Vertrauen in das Projekt Leistungszentrum und das ganze Drum und Dran ist ist verständlicher Weise nicht gegeben.

Um eine solche Aussage wie die Obige zu treffen reicht es nicht nur einen (schlechten) Artikel zu lesen.

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Bei der Menge an Austritten, hakt es nicht nur bei der Beitragserhöhung. Da muss ganz wo anders eine riesen Menge Sand im Getriebe sein.

Ich habe alledings kein Bezug zum NWDSB, deshalb halte ich mich mit Vermutungen, woran es liegen könnte zurück.

Vielleicht ist aber jemend hier, der da etwas Licht, aus fundierter Quelle, in die Sache bringen könnte.

Vor allem würde mich interessieren, wohin die Vereine mit ihren Mtgliedern abgewandert sind.

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Meiner Meinung nach liegen die Ursachen für das, was da z.Zt. im NWDSB passiert, tiefer.

Im DSB gab es lange Zeit ein gut austariertes Verhältnis zwischen "Tradition", "Breitensport" und "Leistungssport". In den letzten Jahren verschiebt sich dieses Verhältnis aber immer mehr und immer schneller in Richtung "Leistungssport", was Auswirkungen auf die Verteilung der Fördermittel und Verwendung der Beitragsmittel hat, die immer stärker in Richtung des Leistungssports fließen, so dass für andere Bereiche immer weniger übrig bleibt.

Da die Fördermittel (deren Höhe z.B. von der Zahl der Medaillen bei Olympia abhängt) weniger werden und die eingehenden Beiträge nicht ausreichen, den Ausbau des Leistungssports (z.B. den Neubau von Leistungszentren oder die Bezahlung von Trainern) zu finanzieren, wird versucht, die Beiträge (also die Abführungen, die die Vereine an den jeweiligen Verband abführen) zu erhöhen.

Da gleichzeitig aber der Stellenwert der Tradition, aber auch des Breitensports sinkt (auch wenn das in den Sonntagsreden immer wieder verneint wird), fühlen sich manche Mitglieder von ihrem Verband nicht mehr so richtig vertreten oder hinterfragen, ob sie diese Verschiebung der Prioritäten wirklich wollen.

Und wenn dann zusätzlich noch teure Fehlentscheidungen getroffen werden, über die sich die Mitglieder nicht ausreichend informiert fühlen, dann passiert eben so etwas, wie jetzt im NWDSB.

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Ich bin der Meinung, daß der Breitensport die Verpflichtung hat, den Leistungssport zu unterstützen.

An den olympischen Medaillen hängt schließlich der Ruf des Schützenwesens in der Bevölkerung.

Mit Brauchtum alleine kommt man da nicht weiter.

Ich bin der Meinung, dass kein Brauchtumschütze und kein Breitensportler die Leistungssportler braucht. Die sollen ihren Sch... selber bezahlen. Von dieser korrupten Doping Kommerz Veranstaltung gar nicht zu sprechen.

BBF

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...An den olympischen Medaillen hängt schließlich der Ruf des Schützenwesens in der Bevölkerung....

Wirklich?

Wer erinnert sich denn heute noch daran, wer in Athen oder Peking welche Medaillen gewonnen hat. Und wie sollen Dinge, an die sich niemand erinnert, zum Ruf des Schützenwesens beitragen?

Aber an das, was in der eigenen Region passiert, daran erinnert man sich.

[ATTACH=CONFIG]8618[/ATTACH]

Der "Ruf des Schützenwesens" ist letztlich der Ruf, den der Verein in seiner Region hat, wie er sich engagiert, was seine Mitglieder (die in der Region jeder kennt) leisten. Dazu gehört auch Jugendarbeit, soziales Engagement, Hilfe bei Dorffesten, ....

Ich bin der Meinung, daß der Breitensport die Verpflichtung hat, den Leistungssport zu unterstützen....

Also sollen letztlich die Schützen, die auf ihre eigenen Kosten und in ihrer Freizeit Breitensport machen, sich ihre Munition und Waffen selbst kaufen, zu Ligawettkämpfen fahren oder sich an den deutschen Meisterschaften beteiligen (all das ist nämlich "Breitensport") zusätzlich die Profis finanziell unterstützen?

Und wenn sie das nicht können (oder wollen)? Was dann?

Ergänzung: Das Bild habe ich übrigens im Sommer in Bayern in einer kleinen Marktgemeinde aufgenommen. Hier sieht man, auf wen die Leute wirklich stolz sind.

Edited by sammler51
Ergänzung
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Also sollen letztlich die Schützen, die auf ihre eigenen Kosten und in ihrer Freizeit Breitensport machen, sich ihre Munition und Waffen selbst kaufen, zu Ligawettkämpfen fahren oder sich an den deutschen Meisterschaften beteiligen (all das ist nämlich "Breitensport") zusätzlich die Profis finanziell unterstützen?

Auch wenn es hart ist, es ist die Realität, in nahezu allen Sportverbänden.

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Meint Ihr nicht, dass der DSB mit dem Argument Leistungssport auch für Breitensportler einiges an negativen Entwicklungen in der Politik verhindern konnte?

Ich kann beide Sichtweisen verstehen, sehe aber auch die enorme Schwächung des Dachverbandes, der politisch wahrgenommen wird, wenn die Landesverbände sich abspalten. Paradebeispiel ist seit ein paar Jahren der DJV. Da läuft es auch nur noch scheiße.

Wollen die Schützen so ein Desaster auch noch haben? Zersplitterung von innen heraus ist imho mehr als kontraproduktiv.

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Wirklich?

Aber an das, was in der eigenen Region passiert, daran erinnert man sich.

[ATTACH=CONFIG]8618[/ATTACH]

...

Ergänzung: Das Bild habe ich übrigens im Sommer in Bayern in einer kleinen Marktgemeinde aufgenommen. Hier sieht man, auf wen die Leute wirklich stolz sind.

Das ist aber eher ein Beleg, daß "Leistungssport wirkt".

Deutscher Meister wird man - insbesondere im DSB (und das sagt mir die angeführte Disziplin) - nur mit wirklich gutem Können & Training.

Aber Butter bei die Fische:

Ohne Breitensport hat der Leistungssport keinerlei Basis. Wir sehen ja, wie die internationalen Erfolge "unserer Schützen" immer dünner werden.

Das Geheimnis des Erfolges wäre, das eine zu tun und dabei das andere nicht zu lassen.

Und "Traditionsschützen" sind nun noch eine ganz andere Baustelle.

Das alles vernünftig unter einen Hut zu bekommen ist nicht wirklich einfach.

Dazu kommt, daß die "Manager" auf den unteren Ebenen dazu noch entweder im Beruf eingespannt oder Rentner sind. Aber meist keine Managementprofis.

Auch die "Manager" in den höheren Ebenen des Sportes sind auch nur schwache Menschen wie wir alle. Die einem Hobby nachgehen.

Wir können nur gewinnen, wenn wir alle Sparten des Legalwaffenbesitzes gleichwertig (nicht gleich!) betrachten. Dazu gehören auch die Jäger und die Sammler.

Mein Traum sind gute Trainingsmöglichkeiten auch auf unterster Vereinsebene, Jugendförderung im Schießsport mit Spaß an der Freude. Und wer nur diesen Satzteil denkt: "echter Schießsport", sollte eine Peitsche nehmen und sich selbst flagellieren. Denn genau das sind die echten Feinde des Schießsportes und der Freude an Waffen.

Sport wird durch geregelten Wettkampf definiert. Und wenn auch nur eine Flasche Fusel im Vereinsheim ausgeschossen wird. Das ist Sport.

Sport ist Hobby. Hobby ist Spaß. Wem es Spaß macht, mit der mongolischen Meisterin mit der Sportpistole einen Vergleich zu suchen, macht auch Sport. Das ist gut!

In unserer Arbeit als Trainer versuchen wir in unserem Verein, Breiten- und Leistungssport zusammenzubringen. Wir verstehen dabei Breitensport, so wir ihn unsere Schützen ausüben lassen, als leistungsorientierten Breitensport. Denn ansonsten bräuchten sie keine Trainer. Spaß kommt auch durch Erfolg und Erfolg ist, selber einfach ein klein bisschen besser zu sein als noch vorgestern. Dafür bekommen wir keinen Cent. Wir geben noch Geld neben der gebundenen Freizeit dazu. Weil es unser Hobby ist.

Dieser Streit "Breitensport versus Leistungssport" ist einfach nur kleinkariert und dumm. Fördergelder (und auch Sponsorengelder) gibt es nur durch gezeigte Leistungen. Leistungssportler gibt es nur, wenn es einen genügend großen Pool an breitensportlichem Nachwuchs gibt, denn darin findet man die Potentiale.

Sicher, der Leistungssport geht nicht ohne Breitensport. Aber der Breitensport wäre ärmer ohne den Leistungssport. Gehen beide Hand in Hand, nennt man sowas Symbiose.

aber auch die enorme Schwächung des Dachverbandes, der politisch wahrgenommen wird, wenn die Landesverbände sich abspalten.

...

Zersplitterung von innen heraus ist imho mehr als kontraproduktiv.

Nun ja, die Gründung der Konkurrenzverbände zum DSB (BDS, DSU, BDMP...) empfinde ich als echte Bereicherung (im Sinne von "das eine tun und das andere nicht lassen"), aber diese aktuellen Abspaltungen im NWDSB sind anscheinend noch mehr DSB als der DSB selbst.

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Das ist aber eher ein Beleg, daß "Leistungssport wirkt".

Deutscher Meister wird man - insbesondere im DSB (und das sagt mir die angeführte Disziplin) - nur mit wirklich gutem Können & Training.

Nein, das ist immer noch (nach DSB-Lesart): Breitensport. So eine Leistung eröffnet allerdings (mit etwas Glück) den Einstieg in den Leistungssport.

Aber mit dem "wirklich gutem Können & Training" hast Du natürlich recht.

Allerdings: Wenn Du das (also einen Platz bei einer DM erreichen) für Leistungssport hälst, hast Du recht romantische Vorstellungen davon. "Leistungssport" fängt da an, wo sich der Verband darum kümmert, das der Kader eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle findet (gern z.B. bei der Bundespolizei oder der Bundeswehr), die es ihm erlaubt, 4 bis 8 Stunden am Trag zu trainieren, wo der Verband dafür sorgt, das der Kader passende Waffen, optimale Munition und einen Trainer bekommt, usw. usw.

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Meint Ihr nicht, dass der DSB mit dem Argument Leistungssport auch für Breitensportler einiges an negativen Entwicklungen in der Politik verhindern konnte? ....

Vielleicht. Oder anders: Es wäre zu hoffen.

Aber man sollte nicht vergessen, das die DDR international sehr erfolgreiche Schützen und gleichzeitig ein Totalverbot von Schusswaffen im Privatbesitz hatte.

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Das DDR-Argument kann ich nicht nachvollziehen. Der Staat, der seinen Bürgern ja keineswegs traute, hat die Waffen doch vielfältig zur Verfügung gestellt. GST, Betriebskampfgruppen, Schule, wasweißichnichtnochalles. Insofern waren auch Waffen zum Trainieren vorhanden.

Und was das sportliche Training in der DDR angeht: Ich kenne ein paar Leute aus meinem Bekanntenkreis, die morgens erst einmal ein Setzbrett voller bunter Smarties gefrühstückt haben, bevor das Training losging. Waren natürlich nur staatlich verordnete Vitamine...

Da finde ich den bundesdeutschen Weg doch um ein Vielfaches angenehmer. Auch wenn sich hier einmal wieder um die Kohle gestritten wird. Hat beim DJV ja auch zur Abspaltung des BJV geführt. Durch die Föderalismusreform waren die Jagdverbände eh schon enorm geschwächt, so dass dieser Schritt um so unverständlicher ist.

Genauso sieht es derzeit beim Schießsport aus. Wobei der DSB hier sicherlich die Forderungen nach actionreicheren Disziplinen verpennt hat umzusetzen, keine Frage. Das sich jetzt aber auch noch einzelne Landesverbände zerlegen, ist komplett merkbefreit und nur auf Machtdünkel zurückzuführen meiner Meinung nach.

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Zunächst: Damit wir uns nicht falsch erstehen: Wir brauchen den Leistungssport. Aber "das Schützenwesen" besteht eben nicht nur aus Leistungssport. Wichtig ist, das ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den einzelnen Bereichen existiert.

Das DDR-Argument kann ich nicht nachvollziehen. Der Staat, der seinen Bürgern ja keineswegs traute, hat die Waffen doch vielfältig zur Verfügung gestellt. GST, Betriebskampfgruppen, Schule, wasweißichnichtnochalles. Insofern waren auch Waffen zum Trainieren vorhanden.

Natürlich. Gab es alles; ging ja auch nicht anders, denn ohne Training keine Leistung. Aber (mal abgesehen von Luftgewehren) hatte niemand "seine" Waffen zuhause, es gab (für den normalen Bürger, versteht sich) keinen privaten Waffenbesitz.

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