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DH Kolumne No. 44/2014 - Johnny Walker


DirtyHarry

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Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

irgendwo bei Mossul, 6-7 Jahre zuvor. "Johnny Walker" fährt in seinem Opel eine Strasse entlang. Nicht entgangen ist ihm der Wagen welcher ihm folgt. Einer der Insassen sieht aus wie klassischer Radikaler mit Bart. Er sitzt auf dem Beifahrersitz. Ein schmieriger Typ am Steuer. Auf dem Rücksitz ein jüngerer Typ mit Armeekleidung. Johnny geht mit dem Rücksitz ein Stück zurück um mit dem Kopf hinter der Türleiste zu sein. Ein

Trick welcher ihm die Amerikaner beigebracht haben. Mittlerweile ist der andere Opel parallel zu seinem gegangen. Ein Schuss fällt und das Projektil bleibt in der Türleiste stecken. Aber die Attentäter die es gewohnt sind wehrlose Opfer abzuschlachten sind ohne es zu wissen an den Falschen geraten. Johnny bremst scharf und gibt erneut Gas und rammt das Auto der Attentäter. Sie kommen ins Schleudern und bauen einen Unfall. Währendessen steigt Johnny aus. Seine AK rattert los und dutzende Schüsse treffen den feindlichen Wagen und seine Insassen. Der amerikanische Agent kommt näher erschiesst noch die Verletzen unter ihnen. Die Terroristen haben ihren verdienten Lohn erhalten. Seelenruhig zündet er das Auto mit den Toten an. Auf der Strasse ist mittlerweile ein Aufruhr entstanden. Viele Iraker kommen näher und fragen Johnny warum er das getan hat. Ein Entkommen wäre aussichtslos. Doch Johnny weiss wie er aus dieser Situation herauskommt: "Allahu akbar ! Ich bin Krieger Gottes ! Das waren amerikanische Spione !" Die Menge klatscht Beifall und fängt an Steine auf das brennende Auto zu werfen. Johnny kann ohne weitere Zwischenfälle entkommen.

Unter dem Codenamen "Johnny Walker" versah ein Iraker dessen wahre Identität bis heute unbekannt ist ungefähr 8 Jahre Dienst im Irak als "Terp", 6 davon mit Spezialeinheiten, vorzugsweise den Seals, anfangs auch mit Army und Militärpolizei. Doch "Johnny Walker" war weit mehr als ein gewöhnlicher "Terp". Der einzige Übersetzer dem es erlaubt war eine Waffe zu tragen. Er trug verletzte Seals aus der Feuerlinie, nahm Terroristen im Alleingang fest oder tötete sie in Feuergefechten. 50.000 Dollar waren auf seinen Kopf ausgesetzt. Er war bei mehr als eintausend Einsätzen dabei, entging mehreren Mordanschlägen und er war es auch, der im Buch "American Sniper" lobend von Chris Kyle erwähnt wurde.

Doch seine hauptsächliche Arbeit bestand darin gefangene Iraker zu verhören und mit List und Tücke die Hauptverdächtigen zu identifizieren. Terroristen welche Religion als Begründung für ihre unfassbaren Verbrechen vorschoben wurden von ihm klar gemacht, dass sie keine Muslime sondern nur Abschaum wären. Eine weitere Aufgabe war es die Sonderheiten auch sicher ans Ziel zu bringen und die Navigation in Innenstädten zu übernehmen. Besetzten Seals ein Haus als Scharfschützenstandort, so war es seine Aufgabe die Familie des Hauses zu beruhigen. Die Entschädigung für alle enstandenden Sachschäden auszuhandeln und während der Besetzung mit einzelnen Familienmitgliedern einkaufen zu gehen.

Während seiner Arbeit benutzte viele verschiedene falsche IDs. Damit konnte er je nach Einsatzort Sunni oder Shia sein. Die Identifikation von unzähligen Terrorzellenführern war von unschätzbarem Wert für die Amerikaner.

Nach dem Verfall des Iraks ist "Johnny" mittlerweile US Staatsbürger und wohnt im sonnigen Kalifornien wo er als Ausbilder von US Einheiten seinen Lebensunterhalt verdient. Jahrelang hatte er die Angebote der Amerikaner nach einer Übersiedlung abgelehnt, bis die Gefahr für ihn seine Familie einfach zu groß wurde. Als Buchautor hat er sein spannendes Leben im Werk "Codename Johnny Walker" veröffentlicht. Darin finden sich auch interessante Beschreibungen des Iraks noch unter Saddams Zeiten. Damals als es noch keinen Hass zwischen den Religionsgruppen gab - dieser wurde durch ausländische Terroristen importiert - und man als Moslem fast überall im Irak noch Alkohol kaufen konnte und das niemanden interessierte. Und wie korrupt und gefährlich der Irak heute ist. Viele wollen das schnelle Geld machen und schrecken vor Gewalt nicht zurück. Das Land und seine Gesellschaft wird systematisch durch Kriminelle und Terroristen zerstört. Der Hauptgrund für seine Auswanderung.

"Johnny Walker" - es gibt also auch noch vorbildliche Einwohner im nahen Osten. Was meinen Sie ?

Anlage:

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