DH Kolumne No. 1/2015 - Die Frage nach dem Warum

[DirtyHarry]

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

in folgendem Video ist das bewegende Interview mit Mr. Martinez festgehalten, dessen Sohn Opfer des "Ilsa Vista Amokläufers" wurde:

In diesem (und anderen Interviews) macht er die US Waffenkultur, die NRA und insbesondere die Politik für den Tod seines Sohnes verantwortlich.

Die Hälfte der Opfer des oben genannten Amoklaufs wurde aber erstochen oder überfahren, so dass die übliche "Waffen machen Leute böse" Argumentation wieder einmal ad absurdum geführt wird.

Doch der zweite Aspekt ob die Politik schuld an solchen Vorfällen ist, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Aber anders als Herr Martinez denkt. Die meisten Amokläufer waren vorher schon auffällig mit kleineren Gewalttaten und/oder Drohungen und befanden sich in psychatrischer Behandlung. So wie in diesem Fall übrigens auch. Kurz vor dem Amoklauf wurde der Täter sogar von der Polizei aufgesucht (wegen Hass Videos im Internet), die es aber leider versäumte seine Wohnung zu durchsuchen. In Amerika gilt was in Europa auch gilt: So lange nichts passiert ist, greifen die Behörden praktisch nie ein. Denn auch gemeingefährliche Psychopathen sind wertvolle Mitglieder der Gesellschaft ... Die meisten Menschen können sich überhaupt nicht vorstellen, dass manche Personen von sich aus abgrundtief böse sind (oft durch Geisteskrankheit), deswegen werden in kindischer Weise Gegenstände wie Waffen, Filme, Musik, Computerspiele und sonstwas dafür verantwortlich gemacht.

Die Frage nach dem Warum. Die Politik (in erweiterem Sinne auch die Gesellschaft) ist tatsächlich schuld ? Was meinen Sie ?

[Der Reservist]

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

in folgendem Video ist das bewegende Interview mit Mr. Martinez festgehalten, dessen Sohn Opfer des "Ilsa Vista Amokläufers" wurde:

Die Frage nach dem Warum. Die Politik (in erweiterem Sinne auch die Gesellschaft) ist tatsächlich schuld ? Was meinen Sie ?

Wir neigen immer mehr dazu, anderen Dingen die "Schuld in die Schuhe zu schieben".

Sicher gibt es Situationen, wo "die Gesellschaft", "die Firma", "die Nachbarn", " die Politik" usw. einem übel mitspielt. Aber berechtigt dies dazu, andere - u. U. völlig unbeteiligte und schuldlose - Menschen zu töten?

Letztendlich ist und bleibt es immer eine persönliche Schuld. Der Täter hat sich für Mord zur Lösung seiner Probleme entschieden - also hat er auch die Konsequenzen zu tragen.

So, wie es vielleicht "üble Teile" in den oben genannten Strukturen gibt, gibt es auch Teile in diesen Strukturen, die helfen können; man muß diese Hilfe dann aber auch annehmen. Macht man es nicht und entscheidet sich für die "gewaltsame Lösung" muß man auch die Konsequenzen für diese Entscheidung tragen.

So traurig es für den Vater auch sein mag, sein Sohn wurde Opfer einer solchen "gewaltsame-Lösung-Entscheidung" - - er war zur falschen Zeit am falschen Ort.

Oder völlig unreligiös - - seine Kerze war abgebrannt - seine Zeit war um.