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Amoklauf eines Drittklässlers


Jägermeister

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Was die Gene.

Also die Gene sind für anständiges bzw. unanständiges Verhalten garantiert nicht haftbar zu machen !

Diese mögen durchaus Einfluß auf Intelligenz, musische Begabung etc.etc haben,

aber

ein Mensch wird grundsätzlich nicht per Geburt anständig oder unanständig werden !

Dazu bedarf es der Einflüsse und Eindrücke (s)einer Umwelt und Vorbilder.

GP

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Was die Gene (oder religiöse Indoktrination) einmal versaut haben, kriegt man durch nochsoviel Prügel nicht mehr wieder raus.

Sowohl unsere christliche Prägung macht aus uns nicht für alle Zeiten Kinderficker, noch hat die Erziehung des dritten Reichs uns für alle Zeit zu Nazis gemacht und auch die Kommunisten haben uns nicht verdorben.

Die These scheint wacklig.

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Amokläufer???

Also die Familie ist erst vor einem Jahr dahin gezogen. Der neunjährige wird als klein und zierlich beschrieben. Laut Facebook ist sie Krankenschwester für Notaufnahme und war vorher bei der Bundeswehr.....

Hier mal ein paar Auszüge aus dem Nordkurier:

Mutter: Ihr Junge sei ausgerastet, "weil er dort an der Schule massiv geschlagen und gemobbt wird und die Lehrkräfte auch nach mehrmaligem Bitten und Gesprächen nicht eingegriffen haben". Man habe ihren Sohn im Krankenhaus untersucht, seine Verletzungen seien fotografiert und attestiert worden

Was genau passiert ist an jenem Freitag an der kleinen Grundschule, als die Schulleiterin sich am Ende gezwungen sah, die Polizei zu rufen, dazu gibt es von keiner Seite wirklich sachliche Darstellungen.

Den Berichten zufolge habe der Neunjährige nach einem eskalierenden Streit im Klassenzimmer einige Tische und Bänke umgeworfen, seine Schultasche durch den Raum geschleudert und einen Mitschüler bedroht, der sich daraufhin in der Schultoilette einschloss.

Die Schule schweigt dazu, Eltern anderer Kinder sagen, ein Drittklässler habe mehrere Mitschüler massiv bedroht und, nachdem die sich auf der Toilette eingeschlossen hatten, versucht, Türen einzutreten.

Niemand sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Aber ihr Junge habe sich nicht etwa an den Lehrkräften vergreifen wollen, wie es jetzt dargestellt werde - sondern er habe sich losgerissen, sonst nichts. "Und als er weglaufen wollte, haben ihn die Lehrer festgehalten und ihm die Kleidung zerrissen und ihn auch verletzt.

GENAU DAS IST MEINEM SOHN AUCH PASSIERT.

Und ich habe einen Ehemann, habe studiert, habe zig Elternhelfer gelesen und mir Hilfe geholt, war auf zig Schulkonferenzen und beim Schulpsychologen.

Das Ende war, dass einige Lehrer "Angst vor dem künftigen Amokläufer" hatten, weil ich seine Mutter bin, obwohl mein Sohn nie sich gegen Lehrer gewandt hat, nicht mal gegen die, die einfach übersahen, dass er im Unterricht in den Bauch geboxt wurde. Da haben wir die Schule gewechselt.

Dort eskalierte es wieder nach kurzer Zeit, aber dort gab es eine verständnisvolle Lehrerin und Schulleiter. Mein Sohn bekam Kurzunterricht, weil wir bemerkt haben, dass alle Vorfälle in der 5.-7. Unterrichtsstunde lagen. Das haben wir 6 Wochen durchgezogen: jeden Tag nur 4 Schulstunden (und immer zu anderen Zeiten, damit er nicht soviel Stoff versäumt). So hat er gemerkt, dass man Schule auch ohne Stress beenden kann und es wurde besser. Wir haben dann trotzdem noch 2 Jahre Therapie rangehängt, was m.E. gut war - in jedem Fall für mein Gewissen.

Ich kann der Mutter nur raten, das Kaff zu verlassen. Ihrem Sohn zu liebe. Der geht sonst kaputt.

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Also Schuld sind immer die Anderen, das wissen doch alle Eltern !

Auf die Befindlichkeiten eines jeden einzelnen Kindes einzugehen überfordert aber letztlich nicht nur die Schule,

es benachteiligt auch die, die keine Auffälligkeiten haben und besonderen Aufwand benötigen, weil die begrenzten Kapazitäten anderweitig gebraucht werden.

Meine Mutter hat nicht studiert,

ich war auch nicht immer ein Schüler nach Wunsch der Eltern und Lehrer

sie war trotzdem nie beim Schulpsychologen, so was gab es nämlich nicht.

Allerdings war sie auch nicht in x sozialen Netzwerken aktiv

und nicht berufstätig.

Dafür hatte sie richtig Zeit, sich um Familie und Nachwuchs zu kümmern,

Fernseher, Computer, sinnleeres die Fantasie abstumpfendes Elektronikspielzeug gab es nicht,

Kreativität und Improvisation waren gefragt,

das Radio einziges Medium neben der Tageszeitung,

Mitgliedschaft im Buchclub "Pflicht"

und Spielesammlungen und deren Benutzung ein Muß in jedem Haushalt.

Ach ja und richtig miteinander geredet, sich Zeit für einander genommen wurde auch,

bei solch altmodischen Veranstaltungen wie gemeinsamem Essen ganz besonders viel.

So was gilt ja heutzutage alles als rückständig !

Abgesehen von elektronischer Dauerberieselung muß das Kind natürlich zusätzlich noch zur Musikschule, zum Reiten, zum Tennis, zum Tanzunterricht,

von der Theater AG ganz zu schweigen, zwei drei obligatorische Nachhilfetermine noch nicht mal erwähnt.

7 Jährige haben den Terminplan eines Managers, Mutti findet zwischen den einzelnen Fahraufträgen kaum noch Zeit zum Twittern und die lebensnotwendigsten

Infos auf Facebook einzustellen.

Komischerweise bedarf es dann aber wissenschaftlicher Untersuchungen und groß angelegter Umfragen,

um auf das zu kommen, was doch eigentlich offensichtlich ist:

Eine überwiegend selbstverschuldete TOTALE Überforderung von Eltern UND Kindern endet letztlich mit immer mehr Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten.

Ohne Schulprobleme lief das bei uns auch nicht.

Aber die wurden entweder von der Einsicht des Kindes, daß es sich vielleicht doch mal auf den Arsch setzen und lernen, statt Fußball spielen sollte gelöst -

oder

von den Eltern, die nach einem Gespräch mit den Lehrern einsahen, daß das Kind einfach nicht fürs Abitur geschaffen ist.

Das führte dann z.B. in meinem Umfeld zu einigen sehr erfolgreichen Handwerks - und Mittelständischen Betrieben die nach Lehre und Meisterbrief gegründet wurden oder ganz einfach zu ordentlichen Bürgern mit abgeschlossener Berufsausbildung und anständiger Arbeitslaufbahn, die ihre Familien ernähren, ein Häuschen bezahlt und das Auto auf Rädern und nicht auf Raten laufen haben.

In der heutigen Zeit, mit Abiturzwangsplanung alles undenkbar -

dafür macht man dann mit Abi eine Lehre als Kaufmann oder bei der Bank oder im Reisebüro, wofür damals die ordentliche Mittlere Reife völlig genügte.

Nicht alles war tatsächlich so einfach wie jetzt hier dargestellt - aber garantiert sind ein Großteil dieser heutigen Probleme schlicht hausgemacht.

Ich denke ganz einfach, mit diesem Kind wächst ein neuer Problemfall heran, von denen wir immer mehr bekommen

und

wo man an die Grenze der Lösbarkeit kommt.

Noch früher konnte man die wenigstens nach Amerika schicken - aber das geht ja heute auch nicht mehr :cool1:

GP

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Also Schuld sind immer die Anderen, das wissen doch alle Eltern ! GP

:up::appl::drinks: Besser kann man das imho nicht beschreiben. Leider etwas lang für Full Qute. Das hier beschriebene ist die Realität der 60zig bis Mitte/Ende 70ziger Jahre, das Heutige Szenario trifft ebenfalls zu.Die Kinder sind aus dem Haus, haben eine Berufsausbildung und die Schulische Laufbahn wurde nach dem damaligem Leistungsstand /willen beschritten. Abitur ist nicht zwingend von Nöten, es kann auch auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt werden falls dann doch die Erkentnis wächst,ich habe meine Berufung gefunden und möchte dies mit einem Studium abschließen.

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@ Gatopardo:

Ich kann dem nur zustimmen und noch um folgenden Teil ergänzen: In den damaligen "Mehrgenerationenhaushalten" war immer jemand im Haus - und wenn es Oma oder Opa war. Wenn ich mir überlege, in welch beengten Verhältnissen damals 3 Generationen unter einem Dach leben konnten und heute "vorgeschrieben" wird, wieviel qm ein Kinderzimmer zu haben hat und wo die Fenster hinzeigen müssen, wenn man sieht, welche Massen an Spielzeug geschenkt werden (da wundert es nicht, daß die Konzentration auf eine Sache fehlt - wenn etwas langweilig wird, wirft man das Eine weg und nimmt das Andere), dann wundert nichts mehr.

Auch damals schon wurde die eine oder andere Strafe dann - meist von Oma - aufgefangen; dennoch waren in der Familie selbst "gleichartige Werte" vorhanden, nicht wie heute, wo Vater, Mutter, Kindergarten und Umfeld alle andersartige Erziehungsvorstellungen haben (wenn noch Zeit für die Erziehung ist und sie nicht durch "hier hast ´nen fuffi - kauf dir was zu essen" ersetzt wird).

Und ein anderes Problem der "Abiturzwangsplanung" ist noch nicht angesprochen. Sie hat zu einem Verdrängungswettbewerb geführt, den die Hauptschüler verloren haben. Das damalige Schulsystem war eigentlich ziemlich klar "strukturiert" - die "Volksschüler" (so hieß das damals wirklich) waren in aller Regel genügend gebildet für die Handwerksberufe, die "Mittelschüler" waren für den kaufmännischen, technischen (u. ä.) Bereich zuständig und die Gymnasiasten dann dazu befähigt, zu studieren (ja, sie waren wirklich dazu befähigt). Heute muß jeder "Idiot" eine akademische Laufbahn einschlagen und damit das geschehen kann, werden die Anforderungen in der Schule gesenkt.

Es stimmt - ein großteil unserer Probleme sind hausgemacht.

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