Waffennarr bestreitet Mordversuch an Polizisten

[g1zmo]

Knapp vier Monate nach dem Mordversuch an einem Elite-Polizisten hat der 41-jährige Angeklagte am Montag den Vorwurf bestritten. Im Prozess vor dem Berliner Landgericht wird dem Mann außerdem Waffenhandel und illegaler Drogenbesitz angelastet.

Der Angeklagte soll mit einer geladenen Pistole auf den Beamten eines Spezialeinsatzkommandos gezielt haben, als seine Wohnung im Bezirk Neukölln am Morgen des 22. Januar 2007 durchsucht wurde. Der Polizist konnte dem mutmaßlichen Waffenhändler die Pistole aus der Hand schlagen. Den Ermittlungen nach wollte der gelernte Schweißer den SEK-Polizisten töten, um nicht festgenommen zu werden. Nach Angaben des Angeklagten wurde er durch Geräusche im Flur seiner Wohnung geweckt. Noch halb im Traum habe er die nächst beste Waffe gegriffen und sie aus der Schlafzimmertür gehalten. Dass sich Polizei in seiner Wohnung aufhielt, habe er zu dem Zeitpunkt nicht gewusst. Den Besitz mehrerer Waffen räumte der Mann ein. Er sei ein Waffennarr und seit seiner Jugend mit Waffen vertraut. Schon sein Vater habe sich dafür interessiert. Er habe dessen Sammlung übernommen. Gehandelt habe er nicht, sondern lediglich mit anderen Fans der Militariaszene getauscht. Die Polizei hatte unter anderem ein Sturmgewehr, eine Maschinenpistole, weitere Pistolen, Handgarnaten und Munition in größeren Mengen beschlagnahmt. Den Besitz von Drogen gestand der 41-jährige ebenfalls. Seit 27 Jahren rauche der Mandant Haschisch, erklärte der Anwalt am Rande des Prozesses. Mitangeklagt ist ein 38-jähriger Gastwirt. Er soll dem Hauptbeschuldigten die Waffe überlassen haben, die gegen den Polizisten gerichtet worden sei. Prozess: Waffennarr bestreitet Mordversuch an Polizisten - DIE WELT