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DH Kolumne No. 120 - Order 227


DirtyHarry

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Sehr geehrte Gunboardler,

der Film "Enemy at the Gates" war vorallem in Deutschland populär. Das Scharfschützenduell zwischen Vladimir Zaitsev und Major König war einfach furios. Dass Major König frei erfunden war und die Abschusszahlen von Zaitsev durch die Propaganda ins unermessliche gesteigert wurden tun dem Filmevent keinen Abbruch.

Aber was in diesem Film angenehm auffällt ist die korrekte, historische Darstellung wie die Russen rücksichtlos ihre eigenen Soldaten verheizt haben. Der Befehl 227 von Stalin verhiess "Keinen Schritt zurück !" NKWD Sperrverbände die in ihrer Brutalität und Unmoral den KZ Wächtern des 3. Reichs in nichts nachstanden erledigten diese Aufgabe wohl nicht ohne Befriedigung. Ungefähr 14.000 russische Soldaten wurden allein während der Schlacht von Stalingrad offiziell erschossen. Nicht mitgerechnet folgende Opfer:

- Ungefähr 90.000 russische Soldaten konnten nach der deutschen Kapitulation in Stalingrad "befreit" werden - zweifellos wurden diese wohl anschließend umgebracht

- Zu tausenden wurden Rotarmisten aus Strafkompanien gegen deutsche Stellungen gehetzt in der Hoffung, dass den Deutschen endlich einmal die Munition ausginge ...

- An wichtigen Punkten in der Stadt - vorallem an Flussufern - waren MG Stellungen errichtet worden - Jeder der zurückwich wurde damit niedergemacht

Die im Film gezeigten Bilder enstprechen also durchaus der Realität. Damit wird klar woher die absonderlichen russischen Verluste im 2. WK herrühren. NKWD Schergen hatten daran ihren entsprechenden Anteil: In Stalingrad haben sie mit deutschen Truppen um die Wette geballert wer die meisten Rotarmisten erledigte ...

Kein Wunder also, dass die Wehrmacht unter den Russen viele Helfer fand die an ihrer Seite gegen die Rote Armee mitkämpften. Stalins Zittersieg wurde also fast ein Opfer seiner eigenen Bruatalität. Was meinen Sie ?

In diesem Sinne,

ihr Dirty Harry

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Wenn zwei menschenverachtende Diktaturen aufeinanderprallen, dann passieren genau solche Dinge.

Wobei das weder an der deutschen Kriegsschuld etwas aendert, noch die Shoah relativiert.

Die NKWD-Kommunisten moegen zwar Verbrecher gewesen sein, doch ist es immer noch etwas unvergleichlich anderes, wenn Frauen und Kinder, wehrlose, nackte Zivilisten von SS-Banden bestialisch ermordet werden, als wenn Stalin seine Soldaten auf kommunistische Art "motiviert".

Das nur als kleine Anmerkung, da mir der Satz "NKWD Sperrverbände die in ihrer Brutalität und Unmoral den KZ Wächtern des 3. Reichs in nichts nachstanden..." ein wenig zu relativierend in Bezug auf die Verbrechen der Shoah klang.

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@Promillo: Was hat Stalingrad mit der Shoah zu tun?

BTW: Stalin und seine Schergen haben durchaus genauso unmoralisch am eigenen und fremden Völkern gehandelt wie Hitlers Schergen. Jossif Iosif Wissarionowitsch Dschugaschwili und sein Kumpel aus alten Tagen Adolf aus Braunau hatten auch bezüglich der Behandlung von Juden ähnliche Ansichten. (siehe z.B. "Rotbuch, Stalin und die Juden"

von Arno Lustiger) Nur hat das gute Väterchen Stalin den Krieg gewonnen.

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Das Verbrechen, das unsere Väter am jüdischen Volk verübt haben, ist unverzeihlich. Doch darum gehts es hier nicht.

Das kommunistische Regime, sowohl unter dem Großen Führer Lenin als auch unter dem Teuren Führer und Lehrer der Menschheit Stalin hat unter anderem 6,5 Mio. ukrainische "Kulaken" im Zuge der Zwangskollektivivirung ermordet, ich weiß nicht wieviele Opfer der "Säuberung" und des "Großen Terrors" es gab.

Edit: Hier eine Zusammenfassung: http://www.geschichte.uni-freiburg.de/neutatz/lv/ws2002/vl_fol13.html

Zeitgenössisches Zitat von Gustav Herling (polnisch-jüdische Journalist): "Ich denke voll Grauen und Scham an das durch den Bug geteilte Europa; diesseits beteten Millionen sowjetischer Sklaven für ihre Befreiung durch die Hitler-Armeen und jenseits lebten Millionen in deutschen Konzentrationslagern, deren letzte Hoffnung die Rote Armee war."

Schlußfolgerung: Wohl jedes diktatorische System ist verbrecherisch. Schon aus Prinzip. Und es finden leider sich immer und überall Menschen, die liebend gerne dabei mitmachen.

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Grosse Löcher finde ich gut. Bei uns ist grade ne Ausstellung von eiszeitlichen Tierattrappen - unter anderem ein über zwei Meter grosser Hirsch mit einem vier Meter breiten Geweih und einer Art Bärwolf, so gross wie ein Fiat Panda.

Da wäre es doch mal schön über eine Büchse nachzudenken, die für dieses Wild optimal wäre.

Das grösste, das ich hab ist ein 72 ziger Vorderlader (Kodiak).

700 NE wäre ein bisschen lahm - vielleicht macht die 585 Nyati noch Sinn???

Ein Aussie soll mal die 50 BMG auf 70 aufgeweitet und in Afrika zur Jagd geführt haben; Clive Downie hiess er. Das wäre vielleicht gar nicht so verkehrt ....

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Auch 1/2" ist nicht wirklich groß, jedenfalls nicht groß genug, dass ich meinen Arm durchstrecken kann.

Modellkanonen machen zum Teil Löcher, wo auch du dein Händchen durchstecken kannst. Gibt bei mir im näheren Umkreis einen Stand, da darf man das sogar schießen. Würde mich echt reizen!

OK, Bela, hast ja recht, die größten Löcher die ich bislang auf die Ferne in Pappe gestanzt habe, waren halbzöllig. :D

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Hihi... DH ... hihi! :D

Lies man die Überschrift des Freds! :idea:

Back to the roots:

Stalins Ukas N° 227 "Keinen Schritt zurück" kostete (nach einigen Quellen) ca. 13.000 sowjetischen Soldaten das Leben durch "fiendly fire". Arme Schweine. (*) Das sowjetische Regime sah anscheinend keine andere Möglichkeit, die Moral der Truppe aufrechtzuerhalten. Ein Armutszeugnis!

Allerdings haben nicht schon die alten Preussen gewusst, dass es wichtig für die Moral ist, wenn der Soldat wesentlich mehr Angst vor dem hinter ihm stehenden Offizier hat als vor dem Feind. Von Feinden lernen, heisst siegen lernen, oder so ähnlich.

Krieg ist einfach sch... :evil:

(*) Lt. einem NKWD-Bericht wurden vom 1. August bis 15. Oktober 1942 51.748 Rotarmisten aufgegriffen, von denen 711 erschossen, 980 verhaftet und 1349 an Strafkompanien überstellt wurden. Also genaue Zahlen weiss mal wieder niemand.

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"die in ihrer Brutalität und Unmoral den KZ Wächtern des 3. Reichs in nichts nachstanden..."

Man kann - das wurde ebenfalls in den deutschen KZs bewiesen - auch zu Nichtjuden brutal und unmoralisch sein.

Neben Juden wurden dort auch politische Häftlinge, Geistliche, überzeugte Christen, Anhehörige von Sekten, Homosexuelle, Sinti & Roma, sowjetische Kriegsgefangene - und auch ein paar Krimininelle eingekerkert, ausgebeutet, gefoltert und vernichtet.

Und, wie gesagt, in der Sowjetunion wars nicht viel besser. Nur haben die nicht so akribisch Buch geführt. Und damals den Krieg gewonnen. Hätte die Sowjetunion nicht nach Perestroika und Glasnost sich selbst beerdigt, würden wir auch darüber heute nicht so diskutieren. Glaub mir.

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