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Gib mir die Kugel, Scheissbulle


mühleberg

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Leider ist der Artikel nur gegen Bezahlung abrufbar. Artikel hier www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=12282&CategoryID=66

Aber für euch, da ich den ganzen Artikel habe, schreibe ihn für euch ab.

Gib mir die Kugel, Scheissbulle

Von Simon Brunner

Lebensmüde legen in den USA nicht mehr selbst Hand an: Sie provozieren die Polizei, bis es knallt. Kommt da ein neuer Trend auf Europa zu?

"Ich fragte: "Kann ich Ihnen helfen?", sie aber zog einen Revolver aus der Tasche und zielte auf meine Brust. Wir standen zwei Meter auseinander. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich die Patrone in der Trommel. Ich dachte, das ist ein Witz. Aber ihr Blick verriet, dass es keiner war. Ich zog mein Waffe, zielte und schoss." Glenn Vincent, Los Angeles County Deputy, war seit fünf Jahren Polizist und hatte noch nie auf jemanden geschossen. Ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag war es so weit. Die junge, attraktive Frau liess ihm keine Wahl.

Im Auto der Frau fand Vincent einen Brief: "Officer, bitte vergeben Sie mir. Ich hatte nicht die Absicht, jemanden wehzutun. Es war ein trauriger, kranker Trick, damit mich jemand erschiesst. Es tut mir leid, dass unschuldige Leute hineingezogen worden sind. Ich hatte einfach nicht die Nerven, den Abzug selber zu ziehen."

Was wie ein schlechter "Miami Vice"- Fall tönt, ist in den USA unter dem Begriff "Suicide by Cop" bekannt und immer beliebter. Das FBI veröffentlichte ein Bulletin darüber, mehrere wissenschaftliche Arbeiten und drei neue Bücher widmen sich dem Thema.

Je nach Studie sind in den Vereinigten Staaten zwischen 10 und 30 Prozent aller Polizeitötungen vom Opfer gewünscht. Neben der Angst selber abzudrücken, führt die Literatur weitere Gründe auf für diese Art des Suizids: Die Polizei repräsentierte das soziale Gewissen, sei immer in der Nähe bewaffnet.

Oft aber sei der Suicide by Cop eine moderne Variation eines altbekannten Phänomens: Die Umgehung des Sewlbstmordes, der als Sünde gilt. Bei den Dakota-Indianern wurde der Todeswunsch als" crazy-dog-wishing-to-die" bezeichnet und in riskantem Verhalten der Tod herbeigeführt. Bei den Katholiken lag nur ein schmaler Grat zwischen Märtyrertum und Suizid. Beim Suicide by Cop vermeidet man die Sünde, indem man sich die Kugel nicht selber gibt.

Im Gegensatz zu dubiosen Autounfällen, Fallschirmabstürzen oder Kletterunfällen, wo häufig erfolglos über mögliche Suizidabsichten spekuliert wird, lässt sich der Suicide by Cop meist beweisen: Die Waffe des Selbstmordkandidanten war nicht geladen, ein Abschiedsbrief liegt zu Hause, der Täter verlangt vom Polizisten ausdrücklich, getötet zu werden. In Philadelphia informierte ein anonymer Anrufer die Polizei über einen Einbruch. Als die Beamten am Tatort erschienen, schoss der Einbrecher sofort los. Die Polizei tötete ihn, um anschliessend festzustellen, dass er eine Chäpslipistole benutzte und seine Stimme identisch war mit jener des Anrufers. Ein anderer Selbstmörder lief auf einen Polizisten zu und rief:" Kill me, you chicken!"

Das Profil solcher Selbstmörder: Sie sind 18 bis 54 Jahre alt, benutzen eine Handfeuerwaffe oder ein Messer und stehen unter Drogen. Glenn Vincent, der Ordnungshüter aus Los Angeles, hatte es mit einer grossen Ausnahme zu tun, nur vier Prozent der Suicides by Cop werden von Frauen begangen. Vincent litt nach dem Vorfall an schweren Depressionen und an Verfolgungswahn: "Ich konnte keine Fahrerin mehr anhalten." " Ich wollte keinen Sex mehr", sagt ein anderes Opfer, "meine Ehe war fertig", ein Dritter. Den Polizeibeamten fällt es bei Suizidtätern noch schwerer, den Todesschuss zu verarbeiten, als bei "normalen" Kriminellen. "Ich hätte es verhindern können", redet sich vincent noch Jahre nach dem Vorfall zu.

In der Schweiz ist ein Fall von Suicide by Cop bekannt. 1984 stürmte ein Selbstmörder die Polizeiwache in Zürich-Altstetten und eröffnete das Feuer. Ein Polizist starb, ein anderer konnte den Angreifer erschiessen. In der Wohnung des Täters fand man einen Abschiedsbrief. Tötungen durch die Polizei sind generell äusserst selten: In Zürich gibt es weniger als einen Fall pro Jahr.

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nix neues, Roundy

 

AMSTERDAM. NRC/KA. 12. August 2004. Wie die niederländische Tageszeitung NRC Handelsblad berichtet, habe ein 20-jähriger Deutscher, der am vergangenen Sonntag in Amsterdam von der Polizei getötet wurde, einen Brief an seine Eltern hinterlassen. Der aus Feucht bei Nürnberg stammende junge Mann zog zunächst in einem Amsterdamer Polizeirevier eine Waffe, sei aber fluchtartig verschwunden. Später zitierte er die Polizisten in den Frederikpleinpark in Amsterdam, um mit ihnen zu diskutieren. Dort richtete er jedoch seine Waffe auf sieben Polizisten. Diese konnten nicht erkennen, dass es sich um eine Gastpistole handeltet und gaben insgesamt 21 Schüsse ab, vier trafen den Deutschen. Über den Inhalt des Briefes gibt die niederländische Staatsanwaltschaft derzeit keine Auskunft. Wohl, so schreibt das NRC Handelsblad, wurde heute bekannt, dass die Polizisten versucht hätten, mit einem gepanzerten Polizei-Jeep den 20-Jährigen zu stoppen. Der Amsterdamer Lokalsender AT5 spricht von ?suicide by cop? - Selbstmord durch Polizisten. Dies sei ein Phänomen, welches in den Vereinigten Staaten bereits häufiger beobachtet wurde. In den Niederlanden sei dies der erste Fall von ?suicide by cop? ? für die Polizistin eine belastende Situation, da sie für den Selbstmord eines anderen als Instrument eingesetzt werden.
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Das gibt es schon lange in in EU.

Der Vater eines Bekannten in Fresno, CA hat so Selbstmord begangen.

Er hatte Krebs (70 Jahre alt) und ist mit einer Schrotflinte in ein Juveliergeschaeft mit einer Schrotflinte (ohne einen Schuss bei sich zu haben) Nachts eingebrochen.

Als dann die Polizei da war ist er mit der Flinte herausgegangen und hat diese dann in Richtung des Beamten gehalten.

Alles auf Video aufgezeichnet.

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Wao, die können aber schlecht schiessen! Ich weiß ja nich wie ihr das seht aber ich finde, dass jemand, der dazu berechtigt ist, in der Öffentlichkeit eine Waffe zu führen und im Zweifelsfalle zu benutzen, besser schiessen können sollte.

btw: Wieviele umstehende, unschuldige Zivilisten wurden von den 17 verirrten Pillen getroffen???

Zum einen kennen wir die näheren Umstände dise Einsatzes nicht, zum anderen muss man den Beamten zugute halten, dass sie zwar Schießen trainieren können, aber dieses eben nur ein Teil ihres Aufgabenspektrums ist.

Ich glaube dass auch ein als Sportschütze erfahrener Polizist in entsprechnden Lagen ein paar Schuss versemmelt, weil es eben nicht zu vergleichen ist.

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