Jump to content

Persönliche Eignung / Umfrage Uni Bremen


Yorck Neuser

Recommended Posts

Hallo zusammen,

mein Name ist Yorck Neuser und ich arbeite seit 2002 an der Uni Düsseldorf zum Thema der Persönlichen Eignung im WaffG. (siehe auch www.waffen.dynup.net) Ach ja und bevor einer fragt: Ich hatte nichts damit zu tun, dass diese Regelungen in das Gesetz gekommen sind, aber ich hatte es mir als Aktiver Sportschütze, er seit vielen Jahren Studenten im Rahmen des Hochschulsportes an Schusswaffen ausbildet, und als aktiver Jäger zur Aufgabe gemacht, diese Regelungen möglichst positiv im Sinne aller Betroffenen (Waffenbesitzer, Gutachter und Behörden) umzusetzen. Dass dies manchmal nur im eingeschränkten Maße möglich ist, dürfte wohl klar seinÂ…

Der eine oder andere wird mich vielleicht noch aus meinen früheren Postings kennen oder noch von meiner Anwesenheit am Stand des FWR / der ELF auf der WBK. Dieses Jahr konnte ich leider nicht dabei sein, da ich am gleichen Wochenende einen anderen Kongress hatte, an dem ich als Redner teilnehmen musste.

Nachdem hier in der letzten Woche ziemlich viel Wirbel wegen einer „Umfrage“ der Uni Bremen war und mich Frau Meller vom FWR angerufen hat und ich danach auch ein paar Telefonate mit Uli Eichstädt und Oliver Seliger geführt habe, wollte ich auch mal ein Statement zu der ganzen Sache abgeben.

Zunächst einmal muss man wohl zusammenfassend sagen, dass die ganze Sache nicht so optimal gelaufen ist. Wohl auch dadurch, dass die Kollegen von der Uni Bremen völlig ohne Vorankündigung ihre Umfrage ins Netz gestellt haben und ein Teil der Formulierungen bezüglich des besonders sensitiven Testsystems etc. nicht so treffend waren und auch nicht wirklich dazu geeignet waren Verständnis und Vertrauen bei den Lesern der Foren zu erzeugen. Es wurde teilweise mit Phrasen um sich geworfen, ohne diese wirklich für die Leser des Forums zu erklären (wie bei einigen Versicherungsvertretern, wobei ich mich an dieser Stelle schon bei allen mitlesenden Versicherungsvertretern entschuldigen möchte).

Dies würde ich aber alles als noch nicht so schlimm auffassen.

Was mir dagegen nicht gefallen hat, ist der Umstand, dass im Rahmen dieser „Unfrage“ zeitweise eine Rohversion eines späteren Persönlichkeitsfragebogens zur ersten Vortestung ins Netz gestellt wurde. Dies ist nach meiner Auffassung aus mehren Gründen nicht in Ordnung:

1. Die Umstände in denen jeder Teilnehmer den Fragebogen ausfüllt, sind recht unterschiedlich. Der eine macht es vielleicht gerade nebenbei im Büro, der andere zu Hause, der eine hat gerade viel Stress parallele und der andere nicht.

2. Man weiß auch nicht ob derjenige, der angibt den Fragebogen zu bearbeiten, auch tatsächlich den Fragebogen komplett alleine bearbeitet. Man stelle sich vor, dass der Sohn aus Interesse anfängt den Fragebogen zu bearbeiten und ab der Mitte des Fragebogen gesellt sich er Vater dazu vor den Rechner und mischt sich in die Antworten des Sohnes ein. Hier kommen dann ganz andere Antwortmuster raus, die auch für die spätere Normiereung von Testverfahren ganz falsche Werte liefern, die auch für spätere Kandidaten zum Nachteil sein können (z.B. wenn die Normwerte der Personen von 21 – 25 Jahren massiv durch eben diese Einflüsse der älteren Personen, die sich als jünger ausgegeben haben, beeinflusst würden => ganz schlecht für die jungen GK-Schützen)

3. Die unter 1 und 2 genannten Gründe sind auch der Grund, warum Online-Befragungen in der Beruflichen Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 nicht zulässig sind.

4. Als für mich am wenigsten OK ist, ist der Umstand, dass im Rahmen dieser „Umfrage“ zumindest eine Vorversion oder Paralleleversion eines späteren Testverfahren im Internet veröffentlicht wurde. Dies kann von unseriösen Testknackern genutzt werden und macht damit aus wissenschaftlicher Sicht schon heute einen auf Basis dieser Umfrage erstellten Test nicht mehr einsetzbar. Was das sollte ist mir schleierhaft.

Zum Schluss will ich aber auch noch ein paar allgemeine Dinge loswerden:

Ich halte es für wenig sinnvoll, nur aufgrund eines voll standardisierten Testverfahrens, dass auf Basis einer angeleiteten Selbstauskunft basiert (einfacher ausgedrückt: Persönlichkeitsfragebogen) einen Aussage über die Eignung oder die Nichteignung einer Person zu treffen. Dafür ist die menschliche Persönlichkeit doch etwas zu komplex und die Einflüsse der aktuellen Lebens- und Umweltsituation sind dafür auch zu wichtig.

Ansonsten dürften nur die Menschen geeignet sein, die unter keinen theoretischen Umständen eine Waffen gegen einen anderen Menschen einsetzen würden und in diesem Falle würde ich mich als (durchaus selbstkritischer) Psychologe, selbst als Ungeignet einstufen!

Hierzu kann ich jeden auch mal empfehlen sich unter http://www.waffen.dynup.net/x_files/n.pdf eine Publikation runter zu laden und dann wird jedem klar, dass ein isolierter Test nicht geeignet sein kann, alle Aspekte der Nichteignung zu erfassen. Dagegen sprechen auch verschiedene Forschungsergebnisse, die in diesem Artikel zitiert werden. Ein Persönlichkeitsfragebogen liefert immer nur eine Arbeitshypothese für eine spätere Untersuchung!

Nebenbei sind auch viele psychologische Fragestellungen möglich, bei denen man ganz ohne einen solchen Persönlichkeitstest auskommt. Bei früherer Alkoholabhängigkeit wird z.B. im Rahmen der Verkehrspsychologie seit Jahren kein Persönlichkeitsfragebogen mehr eingesetzt, da er bei dieser Fragestellung wenig sinnvoll ist, sondern es wird über Blutwerte untersucht, ob eine einjähre Abstinenz durchgehalten wurde, und welche übrigen Veränderungsprozesse sich vollzogen haben.

Den einzigen Bereich im § 6 WaffG den ich sehe, bei dem der Einsatz eines standardisierten Begutachtungssystems möglich ist, sind die Untersuchungen nach § 6 Abs. 3 WaffG. Dort ist die Fragestellung immer gleich und standardisiert. Aber auch dort sollte niemals nur aufgrund eines Persönlichkeitstestverfahrens ein Urteil getroffen werden.

Ich möchte mich jetzt zu diesem Thema heute auch nicht zu lange auslassen, da sonst die meisten keine Lust haben den Artikel zu ende zu lesen, aber ein paar Dinge musste ich einfach loswerden.

Grundsätzlich begrüße ich natürlich den Umstand, dass nun an mehreren Stellen zu diesem Thema geforscht wird und es ist auch durchaus angedacht worden, dass Düsseldorf und Bremen in Teilen dieser Forschung zusammenarbeiten werden. Hierzu wird es vielleicht Anfang des kommenden Jahres ein erstes Treffen geben und dann kann ich auch zu diesem Thema mehr sagen.

Vielleicht noch zum Abschluss eine kleine Bitte:

Unter http://www.waffen.dynup.net/umfrage.html könnt ihr an einer anonymen Umfrage zum Thema „Persönliche Eignung mitmachen. Ich babe mir jetzt ein wenig Zeit genommen, um auf mögliche Fragen einzugehen und werde bestimmt auch in Zukunft wieder häufiger Vorbei schauen. Wäre schön, wenn ihr eich auch ein paar Minuten Zeit für meine Umfrage nehmen könntet.

Bis dann

Yorck Neuser

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 62
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Das heisst, die Idioten müssen bis 25 warten ;-)

Eure Gesetze kann ich immer weniger verstehen.

Dann wäre ich bei euch ja auch eine Gefährdung, was?

Vorallem müsste ich noch warten bis ich ne Kanone haben könnte.

Ganz zu schweigen von den restlichen Bürokratenhürden...

Aber dann muss euer Nachwuchs ja wohl ziemlich in den A***H gehen, oder?

Bei uns fängt man mit ca 14 an mit KK......

Link to comment
Share on other sites

Dann frage ich mich was besser ist:

- Die Jugend lernt mit richtigen Kanonen umzugehen und zu schiessen, haben keine gestörte beziehung zu Waffen, weil es im gewissen Sinne ein sportlicher Gebrauchsgegenstand ist.

- Die Jugend hat nur TV-Bildung mit Waffen, sehen die Macht die davon ausgehen kann, Kaufen sich Softairs und beschiessen sich gegenseitig und empfinden das als harmlos.

Immer interessant wie sich teenager verhalten, wenn sie Pistolen in der Hand halten. Gefahr geht nur von denjenigen aus, welche noch nie Gelegenheit dazu hatten mal nen Schiessstand zu betreten. Für alle anderen ist das nichts besonderes mehr. Das ein ernstzunehmender Sport verschwindet, mal ausgeschlossen. Aber besaufen kann man sich ja überall mit 16, frage mich jetzt was schlimmer ist....

Link to comment
Share on other sites

"Dann frage ich mich was besser ist:

- Die Jugend lernt mit richtigen Kanonen umzugehen und zu schiessen, haben keine gestörte beziehung zu Waffen, weil es im gewissen Sinne ein sportlicher Gebrauchsgegenstand ist.

- Die Jugend hat nur TV-Bildung mit Waffen, sehen die Macht die davon ausgehen kann, Kaufen sich Softairs und beschiessen sich gegenseitig und empfinden das als harmlos.

Immer interessant wie sich teenager verhalten, wenn sie Pistolen in der Hand halten. Gefahr geht nur von denjenigen aus, welche noch nie Gelegenheit dazu hatten mal nen Schiessstand zu betreten. Für alle anderen ist das nichts besonderes mehr. Das ein ernstzunehmender Sport verschwindet, mal ausgeschlossen. Aber besaufen kann man sich ja überall mit 16, frage mich jetzt was schlimmer ist...."

@ Yeti

Diese Meinung teile ich und die meiner Kollegen, die sich auch aktiv mit Schusswaffen und Sportschießen auseinander gesetzt haben auf jeden Fall. Ist ist in jedem Fall besser junge Menschen unverkrampft und professionell an den Umgang mit Schusswaffen heran zu führen und ihnen die Möglichkeit dazu zu geben. Einigen gefällt es dann und sie bleiben dabei, andere verlieren aber auch wieder erstaunlich schnell das Interesse am Schießen und an Waffen. Was aber immer bleibt ist ein neutrales und unverkrampftes Verhältnis zu Schusswaffen.

Deiner Meinung zum Thema zum Thema Softair-Waffen teile ich auch und würde daher immer den Verantwortungsvollen Umgang mit scharfen Waffen vorziehen.

Link to comment
Share on other sites

Bei uns fängt man mit ca 14 an mit KK......

Das ist bei uns in Deutschland auch möglich, nur müssen die Eltern mitspielen. Als 14 war lag an Weihnachten ne .22er Walther unterm Weihnachtsbaum.

Mit 18 habe ich mir dann gleich die erste eigene GK Waffe gekauft, war ne .45er 8) seit dem ist noch diverses Zeugs hinzugekommen, wenn man will geht das also auch in Deutschland.

Link to comment
Share on other sites

Als ich 14 war, konnte ich mal aus reiner Neugierde an einem KK-LW-Schiessen mitmachen. Hat mir von Anfang an gefallen. Bin dann jede Woche schiessen gegangen, mit Leihwaffen natürlich. Das Interesse ging dann aber immer mehr zurück, erst recht, als die einten meinten das es von Vorteil wäre, wenn ich mir ein Gewehr, Hosen, Jacke, Schuhe, Brille, Handschuhe etc. zulegen würde. Und das wars mir nicht wert, soviel zu investieren für einmal pro Woche spasseshalber schiessen zu gehen. Bin dann auf eine andere Sportart gekommen, worauf ich bis heute froh bin. Erst vor etwa 3 Jahren bin ich wieder aufs schiessen zurückgekommen, aber nur weil ich mir Kurzwaffen gekauft hatte.

Das Interesse ist bei vielen Jugendlichen sehr gross. Und wie gesagt flaut es bei den meisten ab, wenn mans parmal gemacht hat. Ich kenne das ganze auch noch aus meiner Kindheit. Bei den Schulkameraden, welche mit dem Vater mal zum Schiessen durften, war das alles die totale normalität. Bei den anderen, wo die Eltern heimlich ne Waffe versteckten, wurde dann mal bei Sturmfreier Bude die 9mm geholt, und mit auf die nächste Kiesgrube mitgenommen.

Natürlich ist das mit Erfurt eine tragische Katastrophe. Aber nur mit Gesetzen lässt sich so etwas auch nicht verhindern. Erst wenn die Menschen gegeneinander toleranter und einfühlsamer werden, und man die Probleme anderer nicht ignoriert und auch mehr acht auf seine Mitmenschen gibt, ist der Anfang geschaffen solche Schicksale zu vermeiden. In meiner Schule wurde eine Lehrerin mit einer geladenen Pistole bedroht, welche die 15-16 jährigen Schüler auf der Gasse ohne Probleme erworben hatten. An eine Waffe ranzukommen ist nicht das Problem.

Link to comment
Share on other sites

Zumindest hatten wir seit 01.04.2003 keinen R. Steinhäuser II. !

GRUß

Nöö, aber auch nur weil es glücklicherweise nur ganz wenige von solchen Menschen in der Gesellschaft gibt.

Unser Zuger Amokläufer war älter als 25 Jahren, der von Nantes auch, also was solls.

Dazu kommt, das Psychotiker, meistens intelligent sind, und zielstrebig genug um einen Psychotest zu knacken.

Mit 18-20 Jahren ist man ja im allgemeinen gross genug um sich illegale Drogen zu besorgen , also sollte es auch nicht schwieriger sein das gleiche mit Waffen zu tun. Was Schiessfähigkeit betrifft, brauch es kaum Training um von unmittelbarer Nähe wehrlose Opfer niederzuschiessen.

Die Wirksamkeit von solchen Massnahmen, lassen an der CH messen, wo trotz, eines für D Verhältnisse ultraliberales Waffengesetz, die meisten Straftaten mit illegalen Waffen begannen werden. Also Leute, die weder in der CH (trotz liberaler Waffenordnung) noch in D Waffen besitzen, kaufen oder führen dürfen.

Ich begrüsse es übrigens, das man der Jugend in der CH ein unverkrampftes Verhältniss zur Waffe beibringen kann.

Als Beispiel etwa 50-60% der Schulkameraden meiner Tochter (14 Jahre), haben geschossen oder schiessen KK/Stg. Die meisten lassen es wieder sein, aber die Faszination der Waffe ist genommen.

Ganz anders sieht es mit deutschen Kindern aus. Da ist der Sohn einer Bekannten, der wenn er auf Besuch ist unbedingt ballern möchte, der ist völlig von Waffen fasziniert. Das geht für mich soweit, das ich den nie an eine von meinen Waffen lassen würde. Der findet Waffen so geil, weil eben in D etwas verbotenes und anrüchiges an denen haftet. Der hat bald seine Mutter soweit beknetet, das sie in in einen Schützenklub einschreiben wird. Der Junge ist auch klug genug um im Klub, dann ein tiefes Profil zu zeigen. Nur dadurch, das Waffen für ihn als Geltungsobjekt dienen, ist der für mich der letzte Kandidat für soetwas. Einen allfälligen Idiotentest, würde der aber in ein paar Jahren problemlos bestehen, weil er eben sonst eigentlich nicht besonders auffällig ist oder Verhaltensgestörte Merkmale aufweisst.

Joker

Link to comment
Share on other sites

Ich bin in einem waffenfreien Haushalt aufgewachsen- Vater war HD (Hilfsdienst) Soldat und damit auch unbewaffnet. In der Oberstufe hat mich ein Schulkamerad auf den Jungschützenkurs (Stgw 90) aufmerksam gemacht, welcher ich dann auch absolvierte für ein Jahr lang. Mit 20 sprich 1998 kaufte ich dann von mir selber aus, noch mit meinem knappen Lehrlingslohn meine erste Waffe ne Sig P226 für 1380 Franken, welche ich noch heute habe und gerne besitze.

Es ist immer wieder erstaunlich wie unverkrampft besonders junge Leute (zmindestens in der Schweiz) schiessen gehen. Und ein normales Verhältnis zu Waffen aller Art haben, welches nicht durch TV oder Kino verfremdet ist. Dies ist mir nur nebenbei so aufgefallen, während meiner zahlreichen Besuche im Schiesskeller.

Link to comment
Share on other sites

Das ist bei uns in Deutschland auch möglich, nur müssen die Eltern mitspielen. Als 14 war lag an Weihnachten ne .22er Walther unterm Weihnachtsbaum.

Mit 18 habe ich mir dann gleich die erste eigene GK Waffe gekauft, war ne .45er 8) seit dem ist noch diverses Zeugs hinzugekommen, wenn man will geht das also auch in Deutschland.

Dann warst du aber mit 14 ein böser Junge, sonst hätten die dir keine GSP geschenkt :mrgreen:

Ich habe mit 12 Jahren angefangen Luftgewehr zu schiessen, mit 16 hatte ich mein erstes eigenes Matchgewehr und mit 18 meine 9mm.

Link to comment
Share on other sites

Vielleicht nur noch mal zur Ergänzung einen Beitrag, den ich in ähnlicher Form auch für WO geschrieben habe:

Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass es sich sehr positiv auswirken kann, wenn junge Menschen schon frühzeitig einen professionellen und unverkrampften Umgang mit Schusswaffen erlernen. Ich halte es für viel besser, wenn ein 14-jähriger unter Aufsicht mit scharfen Waffen schießt, als dass ein gleichaltriger mit Softairs auf alles schießt was sich bewegt oder ohne Kontakt zur Außenwelt viele Stunden unkritisch vor Ego-Shootern sitzt.

Wer denkt, das das zu weit hergeholt sei, dem empfehle ich das Buch „Wer hat unseren Kinder das töten beigebracht“ von Colonel Dave Grossmann aus den USA. Er hat selber jahrelang mit recht ähnlichen Methoden Spezialeinsatzkräfte erfolgreich enthemmt, wenn es darum ging auf andere Menschen ohne Emotion zu schießen.

Schon aus diesem Grund bin ich unbedingt dafür, dass junge Menschen, sofern sie Interesse daran haben, die Möglichkeit bekommen, eben diesen unverkrampften und professionellen Umgang mit Schusswaffen zu erlernen. Interessanter Weise stellt sich dann sogar heraus, dass bei einigen das Interesse zu schießen verschwindet, weil es etwas Normales bzw. „Gewöhnliches“ geworden ist.

Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass ein Großteil der Leute, die mit dem Sportschießen begonnen haben, dies auch getan haben, weil sie sich für Waffen und Munition interessiert haben bzw. fasziniert davon waren und gerne auch eine Waffe haben wollten. Dies normalisiert sich aber doch recht schnell, sofern das richtige Umfeld vorhanden ist, in dem ein professioneller Umgang mit Waffen vermittelt wird.

Insofern gebe ich in der Theorie all denen Recht, die sagen, dass bei Sportschützen die Sozialkontrolle das Vereines ausreichend sei, um geeignete von ungeeigneten Leuten zu trennen, da dort die Leute im Prinzip ein Jahr potentiell unter Beobachtung stehen und es auch in jedem Verein Leute mit einer gesunden Menschenkenntnis gibt.

Das ist aber nur Theorie, denn in der Praxis habe ich leider schon vollkommen andere Erfahrungen gemacht!

Dort hatte ich schon Fälle, wo jeder in dem Verein gesehen hat, dass etwas mit einem Mitglied nicht gestimmt hat, aber keiner der Buh-Mann sein wollte, der dieses Thema anspricht. Ich habe schon Fälle erlebt, in denen in einem Verein die Suizidpläne eines Mitgliedes allgemein bekannt waren und keiner sich dafür zuständig gefühlt hat. Ich hatte auch schon das Vergnügen einen jungen Menschen bei mir in der Begutachtung sitzen zu haben, der gar nicht wusste, dass man normalerweise nicht auf Zielscheiben mit Menschen drauf schießt, weil er in seinem Verein nie andere Scheiben gesehen hat.

Diese Aufzählung könnte ich hier leider noch über ein paar Seiten fortführen.

Sicherlich stellen diese Fälle auf die Gesamtzahl der Schützen und Schützenvereine immer noch die Ausnahme dar, allerdings handelt es sich hierbei um Ausnahmen, die nicht im Sinne aller Waffenbesitzer sind und die auch zuverlässig erkannt werden können. Das sind auch genau die Fälle in denen der § & WaffG zur Anwendung kommen sollte. Grundsätzlich sollten Gesetze nur in den Fällen Dinge regeln, in denen es zwingend notwendig ist. Wie schon gesagt, ein gesundes Vereinsumfeld ist bei Sportschützen das wichtigste und daher habe ich auch genau dies den Kollegen vermittelt, die ich ausgebildet habe. Wenn das soziale Umfeld im Verein stimmt, ist ein Gutachter häufig überflüssig, weil die Menschen dann selbst in der Lage sind, Probleme zu erkenn und zu lösen.

Ich selber habe überigesn mit 18 Jahren angefangen zu schießen. Erst ein Jahr Lupi und dann GK. Meine erste GK-Waffe hatte ich mit 19 Jahren und heute sind es doch ein paar mehr geworden und werden wohl bis Weihnachten noch ein paar mehr werden. Ich hatte aber auch das Glück, einen Verein zu finden, in dem man sich sehr gut um junge Leute gekümmert hat und in dem man jungen Leuten auch immer ercht schnell Verantwortung gibt. So ist es dort immer üblich gewesen, dass die jüngeren Mitglieder im Vorstand arbeiten (müssen :lol: ) und auf diesem Wege lernen Verantwortung zu übernehmen.

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)