Jump to content

Ökonomie des Krieges: Der Billionen-Dollar-Krieg


Nasenbär

Recommended Posts

Um auf diesen Artikel zu verweisen, benutzen Sie bitte folgenden Link:

http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1181801

(Sehr lesenswert, hier nur auszugsweise!)

HANDELSBLATT, Dienstag, 31. Januar 2006, 10:00 Uhr

Zu viel, zu teuer, kontraproduktiv – Wirtschaftswissenschaftler kritisieren die US-Verteidigungspolitik

HB BOSTON. Moderne Wirtschaftswissenschaftler lesen zu wenig Heraklit. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“, erkannte schon der griechische Philosoph. In der ökonomischen Forschung aber spielt die Analyse militärischer Konflikte bisher nur eine Nebenrolle. „Dass so wenig über die Ökonomie des Krieges geschrieben wird, ist wirklich seltsam“, sagt William Nordhaus, Ökonomieprofessor an der US-Eliteuni Yale.

In den USA beginnt sich dies allmählich zu ändern. Schließlich hat der Kampf gegen den Terror gewaltige Dimensionen erreicht. „Insgesamt geben die USA für militärische Operationen im Irak und in Afghanistan wahrscheinlich mehr aus als für den Vietnam-Krieg oder den Korea-Krieg“, sagt Steven Kosiak von der Denkfabrik Center for Strategic and Budgetary Assessments.

................

Insgesamt stecken die USA nach Ansicht des Yale-Ökonomen Nordhaus viel zu viel Geld in ihre Militärmaschine. Die jährlichen Ausgaben von 590 Mrd. Dollar für nationale Sicherheit würfen keinen zufrieden stellenden Ertrag ab.

................

Das Argument, durch den globalen Terrorismus habe sich die Bedrohung verschoben, lässt er nicht gelten: Im Verteidigungsbudget habe es kaum Umschichtungen gegeben. Überflüssige Projekte aus dem Kalten Krieg liefen weiter.

..................

Unabhängig davon, ob der (Irak-) Krieg sinnvoll war – sicher ist: Er hat viel mehr gekostet, als die US-Regierung vor dem Angriff auf den Irak versprochen hat. Verteidigungsminister Rumsfeld hatte im Vorfeld die Kosten auf 50 bis 60 Mrd. Dollar beziffert. Inzwischen veranschlagt das Congressional Budget Office die Gesamtkosten für den US-Haushalt auf 500 Mrd. Dollar. „Auch diese Zahl ist viel zu niedrig“, sagt der Ökonomie-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der mit der Harvard-Politologin Linda Bilmes eine Studie zu dem Thema erarbeitet hat. In den offiziellen Prognosen seien viele Dinge ausgeklammert worden – unter anderem Pensionsverpflichtungen und Krankenhauskosten für Kriegsversehrte sowie Wiederbeschaffungskosten für verschlissenes Equipment. Addiert man dies dazu, betrügen die Kosten für den US-Haushalt zwischen 750 Mrd. und 1200 Mrd. Dollar.

......................

Verheerende Bilanz

Ohne den Irak-Krieg stünde die US-Wirtschaft weit besser da – das ist das Ergebnis einer Simulation, die Allen Sinai, Chefvolkswirt von Decision Economics, auf der Jahrestagung der American Economic Association präsentierte.

Sozialprodukt

Ohne den Irak-Krieg wäre das reale US-Bruttoinlandsprodukt von 2002 bis 2005 pro Jahr im Schnitt um 70,5 Mrd. Dollar höher gewesen. Der private Konsum wäre pro Jahr 83,5 Mrd. Dollar höher ausgefallen.

Staatshaushalt

Die Staatsausgaben wären jährlich um 42,6 Mrd. Dollar niedriger gewesen. Das Haushaltsdefizit in Prozent des BIP wäre einen Prozentpunkt niedriger ausgefallen.

Arbeitsmarkt

Pro Jahr wären ohne den Krieg in den USA weit mehr neue Jobs entstanden. Allerdings tut sich Sinai wegen verschiedener Strukturbrüche auf dem US-Arbeitsmarkt mit der Angabe genauer Zahlen schwer.

Link to comment
Share on other sites

Hi,

ist gar nicht nötig, das als Propaganda darzustellen, denn:

Ohne den Krieg wären die USA ja mittlerweile von den islamistischen Horden mit den vor dem Krieg noch existierenden Massenvernichtungswaffen über die USA hergefallen und die USA würde heute nicht mehr existieren. Nur durch den Krieg konnte das verhindert werden! Es ist doch völlig normal, das die innere Sicherheit auch ihren Preis hat! :wink:

Link to comment
Share on other sites

Tja, da gibt´s wohl keine "Laola" vom "Promillo-Fanclub" (andrerseits finden die sicher wieder einen Weg dass als islamfaschistische Terroristenpropaganda darzustellen) ... :wink:

Die ganze Zeit lautete doch der Vorwurf, dass die bösen Amis nur aus eigenen wirtschaftlichen Interessen den Irak befreit hätten.

Sollen zukünftig die Chef-Volkswirte entscheiden, ob sich die Befreiung eines Volkes von einem menschenverachtenden Terrorregime rechnet?!

Link to comment
Share on other sites

Schäm Dich, alter Herr .... LOL

Mir geht uns um etwas anderes - aus meiner Sicht riskiert die USA mit ihrer Politik in den letzten 20-25 Jahren langfristig ihre Stellung als Weltmacht in wirtschaftlicher Sicht.

Ob die Amis nun unsere Freunde sind oder nicht, will ich hier nicht diskutieren. Aber sie gehören dem gleichen Kulturkreis an. Alles was ich in den USA machen muss, um dort klar zu kommen ist: Ich spreche halt Englisch. Gut, ich habe dort nie gearbeitet oder über Jahre gelebt. Aber wenn ich drüben war, bin ich immer gut klar gekommen und die Leute waren immer erstaunlich nett.

Eine zeitlang haben die Amis den Wohlstand ihres Volkes auf den Mond geschossen, jetzt verpulvern sie ihn im Ausland.

Das können die sich nicht leisten.

Ich will eine wirtschaftlich starke USA, weil es ein stabiles, weltweites Handelssystem garantiert. Eine Krise in den USA kann die halbe Welt (nämlich die ganze zivilisierte Welt) in den Abgrund reissen.

Das ist in mehrfacher Hinsicht nicht in unserem Interesse ... mir ist eine Weltherrschaft der Amis immer noch 1000 mal lieber als die der Schlitzaugen ....

Link to comment
Share on other sites

Nun die Amis sind sehr wohl in der Lage in kürzerster Zeit das Ruder rumzureissen.

Die machen heute ihren Defizit mit einem teueren Krieg. Sie können aber austeigen wann sie wollen, das einzige Debakel wäre politisch aber den Vietnam haben sie auch überlebt.

Wir machen heute auch Defizit aber mit Sozialausgaben aus denen wir nicht so einfach austeigen können wie die Amis aus ihrem Krieg.

Das ist der kleine Unterschied, ökonomisch gesehen.

Joker

Link to comment
Share on other sites

Sollen zukünftig die Chef-Volkswirte entscheiden, ob sich die Befreiung eines Volkes von einem menschenverachtenden Terrorregime rechnet?!

Schlecht wär das nicht. Tue gutes und rede darüber. :mrgreen:

Schade, das es noch keine Rüstungsaktienfonds gibt. Da würde ich glatt einsteigen und der Onkel Promillo sicher auch ,,,,, das wäre unsere erste Gemeinsamkeit :twisted:

Link to comment
Share on other sites

Da sind wohl einige Informationen falsch gedeutet (und zwar wieder einmal mit Absicht!).

1. Klar kostet der Krieg mehr als wie in Korea oder Vietnam.

Allerdings waren diese Kriege auch vor 30+ Jahren, da ware Dinge entsprechend billiger.

Dann wird heute mehr Material eingesetzt als wie Menschenleben.

Ich habe gestern einen interessanten Bericht ueber Kriegsverletzte gesehen. Demnach hatte ein Verletzter in Korea eine Sterberate von fast 80%. In Vietnam starben nur noch 38% und heute sind es 8% die sterben.

2. Das der Krieg die Arbeitslosenzahlen hochtreibt ist wohl das duemmste was ich jemals gehoert habe!

3. Ist diese gesammte Diskusion muessig, so wie vergossen Milch. Rueckgaengigmachen kann man es nicht und vorzeitig zurueckziehen wuerde hohen politischen und militaerischen Schaden anrichten.

Ich weiss, in DE sieht man den Irakkrieg als politischen GAU, aber damit steht Deutschland in der Welt mit Frankreich in der Minderheit!

Link to comment
Share on other sites

Grün passt fablich einfach nicht zum Blau des Forums.

Naja, aber Rasen hat doch diese Farbe. Du kannst die Faxe natürlich in die Wüste schicken, dann wäre Dein Avatar gelb. Da das allerdings die Farbe der Falschheit, der Missgunst, des Neides und der Eifersucht ist würde ich mir das nochmals überlegen. Ausserden, "gelb und blau, trägt die Sau" ... :wink:

Link to comment
Share on other sites

Das kann man seit Jahren (ua) bei Paul Kennedy nachlesen. Und selbst mein 68er Lehrer wußte davon schon in meiner Schulzeit zu berichten.

Wenn die USA sich früher zu sehr verschuldet hatten, gabs ne kleine Inflation. Als Inhaber der Weltleitwährung hatte man so seine Möglichkeiten. Ist in Zeiten des € nicht mehr so einfach.

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)