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Wikipedia History: Luftangriff auf Dresden vom 13-15.02.1945


Nasenbär

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http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

Die Luftangriffe auf Dresden wurden im Zweiten Weltkrieg von der Royal Air Force und der United States Army Air Force auf den Großraum Dresden geflogen. Davon sind die vier aufeinander folgenden Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945 in die Geschichte eingegangen. Sie zerstörten große Teile der Dresdner Innenstadt, trafen industrielle und militärische Infrastruktur und töteten eine unbekannte Anzahl von Menschen. Die Schätzungen gehen weit auseinander; meist aber gehen Historiker heute von 25.000 bis 40.000 Toten aus.

Vor allem vor dem Hintergrund der britischen Area Bombing Directive wird bis heute heftig darüber debattiert, ob die Bombardierungen im Rahmen des Luftkriegs militärisch sinnvoll waren oder ob sie als Kriegsverbrechen zu werten sind.

Zu Beginn des Jahres 1945 setzten die Alliierten zur Entscheidungsschlacht im Kampf gegen Deutschland an. Die Westalliierten hatten bereits im November 1944 den Rhein erreicht, die Rote Armee war bis Ende Januar auf der geografischen Breite Berlins an die Oder vorgedrungen und setzte im Süden zur Eroberung Schlesiens an. Aus dem Osten strömten Millionen Flüchtlinge vor allem nach Mitteldeutschland. Versprengte Wehrmachtseinheiten versuchten die Wiederaufstellungsräume jenseits der noch ungefestigten sowjetischen Frontlinie zu erreichen, die erst im Februar und März auf die für die Schlacht um Berlin notwendige Stärke anwuchs. Planungsschwerpunkt der westalliierten Armeen war jetzt das Ruhrgebiet.

In diesem Moment des Kräftesammelns wurde die Luftüberlegenheit der alliierten Truppen zu Luftangriffen genutzt, um die Entscheidungsschlacht am Boden, den Einmarsch in die „Festung Deutschland“, vorzubereiten. Ihre Schläge waren neben Militär-, Verkehrs- und Verwaltungseinrichtungen sowie Produktionsstätten auch gegen die Moral der Bevölkerung und der Organe des Staats gerichtet. Dabei wurden in den letzten Kriegsmonaten zahlreiche große und kleine deutsche Städte in Flächenbombardements angegriffen und teilweise großflächig zerstört.

Seit Sommer 1944 plante das britische „Bomber Command“ einen besonders schweren Vernichtungsschlag („Thunderclap“), um den Durchhaltewillen der Deutschen endgültig zu brechen. Doch im Januar 1945 errechnete der britische Geheimdienst, dass die Wehrmacht nochmals bis zu 42 Divisionen an die Ostfront verlegen könnte. Nun wurden die Angriffspläne für die RAF modifiziert. Dresden wurde neben Berlin, Leipzig und Chemnitz zum vorrangigen militärischen Zielgebiet.

Auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 vereinbarten die Alliierten auf Drängen der Sowjets weitere westliche Fliegerangriffe, darunter auch die auf Dresden. Sie sollten ein wichtiges Produktions- und Verkehrszentrum hinter der Ostfront funktionsuntüchtig machen und so weitere Truppentransporte verhindern. Zugleich sollten sie Evakuierungen erschweren, die Rote Armee von Gegenangriffen entlasten und so das sowjetische Vorrücken erleichtern.

Dresdens Bedeutung im Krieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Dresden mit 642.143 Einwohner die siebtgrößte deutsche Stadt. Ihr Gebiet blieb bis zum August 1944 von Luftangriffen verschont, weil es bis dahin außerhalb der Reichweite und Zielplanungen alliierter Bomber lag. Im Herbst 1944 war Dresden neben Breslau der letzte größere unbeschädigte Industrie-, Wirtschaft- und Verwaltungsstandort und Verkehrsknotenpunkt des Deutschen Reiches.

Verkehr

Dresden war als drittgrößter Bahnumschlagplatz des Deutschen Reichs einer seiner wichtigsten Verkehrsknotenpunkte. Hier kreuzten sich die Bahnstrecken nach Berlin, Prag, Breslau, Warschau, Leipzig und Nürnberg. Da Bahnanlagen anderer Städte bereits schwer beschädigt waren, wurde der Bahnverkehr des Raums Leipzig–Berlin–Dresden ab 1944 großenteils über den Güter- und Rangierbahnhof Friedrichstadt, den Hauptbahnhof und den Bahnhof Dresden-Neustadt abgewickelt. Zudem versorgten die Anlagen die Industriebetriebe Freitals und Bergbaubetriebe im Erzgebirge sowie die Industriegebiete von Pirna, Heidenau, Radebeul, Coswig, Bautzen und Görlitz. Die großen Industriebetriebe Dresdens waren über den Kohlebahnhof mit dem Alberthafen und dem Güterbahnhof in der Leipziger Vorstadt (Neustadt) verbunden.

Sowohl Gefangenentransporte in die Vernichtungslager als auch Truppen- und Materialtransporte wurden über Dresden abgewickelt. Aus dem Osten strömten Millionen Flüchtlinge vor allem nach Mitteldeutschland. Als Ende 1944 immer mehr Menschen aus dem Osten flohen, war Dresden für sie eine wichtige Aufenthalts- und Durchgangsstation.

Industrie

Nach den Angaben im Dresdner Jahrbuch von 1942 war die Stadt „einer der ersten Industriestandorte des Reiches“. Bis 1944 war die Mehrzahl der Betriebe fast vollständig auf Rüstung umgestellt. Nach Angaben der US Army Air Force (USAAF) waren im Februar 1945 „mindestens 110“ Fabriken und Unternehmen in Dresden ansässig, die „legitime militärische Ziele“ darstellten (siehe auch: totale Kriegswirtschaft). 50.000 Arbeiter habe allein die Rüstungsindustrie beschäftigt, darunter auch Zulieferindustrie für die Flugzeugwerke in Dresden-Klotzsche. Militärisch bedeutsam waren nach lokalen Quellen:

chemische Industrie in Niedersedlitz,

die Waffenfabrik Lehmann, Friedrichstadt,

optische Werke, vor allem Zeiss Ikon im Stadtzentrum und Emil Wünsche in Reick,

Stahlbau Kelle & Hildebrandt in Großluga,

Hersteller von Transformatoren und später Röntgengeräten wie Koch & Sterzel AG in Mickten,

Schaltanlagen- und Apparatebau Gebrüder Bassler

Funktechnik von Radio-Mende.

Das Sachsenwerk, Avus und Miag produzierten Maschinenteile in Leuben. Betriebe in Dresden (Löbtau) und im südlichen Umland (Erzgebirge) stellten Glasgranaten her. Die Rüstungsfabrik Universelle produzierte in der Südvorstadt (Zwickauer Straße) mit Kriegsgefangenen, die auf dem Gelände des Mühlenwerks in Leuben und in umfunktionierten Bauten und Baracken in der Stadt interniert waren. Zudem forderten Dresdner Industriebetriebe Zwangsarbeiter vorwiegend aus dem KZ Flossenbürg, Auschwitz und anderen Konzentrationslagern an.

Militär

Dresden war im Februar 1945 die letzte intakte Garnisonsstadt im Rücken der Ostfront. Schon im 19. Jahrhundert war die Albertstadt als Militärbezirk am nördlichen Stadtrand errichtet worden. Sie umfasste weitläufige Kasernenkomplexe und Versorgungseinrichtungen mit Gleisanschluss und eigenem Bahnhof, Speichern, Verladerampen, Heeresbäckerei, Metallverarbeitungs- und Handwerksbetrieben wie Sattlern und Schneidern. Zudem war sie mit Exerzierplätzen, Kanonenschussbahnen, einer Kirche und der Offizierschule des Heeres (OSH) versorgt. Auch in Mickten im Westen Dresdens sowie in Johannstadt wurden Kasernen errichtet bzw. ausgebaut.

Die Reste der Reichswehr von 1918 wurden 1921 in Dresden untergebracht. Anfang der 1930er Jahre begann der Bau des Flughafens in Klotzsche als Ersatz für den Luftschiffhafen im Elbtal. Nach der Machtübernahme der Nazis wurde die Stadt bis 1939 nochmals militärisch ausgebaut und erhielt das Wehrbereichskommando. Das Luftgaukommando IV wurde in Strehlen (Innenstadt), die Luftwaffenschule in Klotzsche errichtet. Bei Nickern im Süden der Stadt entstand 1939/40 ein weiterer ausgedehnter Kasernenkomplex der Luftwaffe.

Zudem standen 1939 etwa 20.000 Mann des IV. Wehrbereichs (Armeekorps) der 6. Armee in Dresden. Im Kriegsverlauf wurden die meisten regulären Truppenteile an die Front verlegt, darunter auch die Flak. Die Kasernen wurden meist mit auszubildenden Ersatztruppen wieder aufgefüllt. Die Garnisonsstadt wurde zu einer Lazarett- und Versorgungsstadt: Auch die bekannten Ballhäuser, Gaststätten und Elbdampfer wurden zu Lazaretten und Lagern umfunktioniert.

„Verteidigungs-“ und „Festungsbereich“

In Stalingrad und später Königsberg lernte die Wehrmacht, dass Panzerfäuste und Granaten selbst von Kindern oder Alten auf kürzester Distanz effektiv gegen Panzer eingesetzt werden konnten. Im November 1944 wurden daher auch in Dresden 10 Bataillone des „Volkssturms“ rekrutiert und vereidigt: darunter Einheiten zum Schanzenbau, Panzerjagdkommandos, Nachrichteneinheiten, Transportbataillone aus sämtlichen Dresdner LKWs samt Fahrern. Einige davon wurden im Januar an die Ostfront abkommandiert. Der Großteil – etwa 20.000 Mann aus Volkssturm und Hitlerjugend – blieb jedoch in Dresden kaserniert. Diese Truppen wurden auch in Schulen wie Heeresoffiziere ausgebildet, konnten aber nach der Versorgung der Wehrmacht, SS und Polizei nicht mehr ausreichend bewaffnet werden und wurden daher zum Stellungsbau eingesetzt.

Die Nazis wollten die Elbe von Hamburg bis Prag zur letzten deutschen Verteidigungslinie gegen den Vormarsch der Roten Armee machen. Die flussnahen Städte sollten zu „Festungen“ ausgebaut und vom „Volkssturm“ verteidigt werden. Den vorerst geheimen Befehl zur Errichtung des Verteidigungsbereichs Dresden-Riesa gab Generaloberst Heinz Guderian bereits am 1. Dezember 1944: Rund um die Stadt sollten Panzersperren, Panzergräben, Schützengräben, Artilleriestellungen und Minenfelder angelegt werden. Die Behörden in der Stadt wurden dazu dem Befehl des Korpsstab unterstellt.

Nach den ersten Luftangriffen häuften sich seit Januar 1945 die Ersatzanfragen von den Fronten. Mehrere wurden abgelehnt, u.a. die Anfrage des Kommandeurs der vor der Stadt kämpfenden 4. Panzerarmee. So behielt die Garnison Dresden bis zum Mai eine beachtliche Truppenstärke, die vor allem aus der Division 404, der Waffen-SS, Luftwaffe, schlecht ausgerüsteter Flak-Ersatz-Abteilung und der Marine (in Tharandt und Ottendorf-Okrilla) bestand. Die militärischen Polizeitruppen rückten jedoch im März zur Ostfront.

Noch im April 1945 gab der Gauleiter Martin Mutschmann die Devise aus „Die Stadt wird mit allen Mitteln und bis zum letzten verteidigt“ und startete einen Aufruf an die Bevölkerung „Der Feind bedroht unsere Heimat - Kampf bis zum Letzten

Die Luftangriffe vom 13. bis 15. Februar 1945

Den Angriffsbefehl dazu gab Arthur Harris, seit 1942 Oberbefehlshaber des britischen „Bomber Command“. Seitdem war der Wechsel von Nachtangriffen der RAF und Tagesangriffen der USAAF üblich. Das Codewort für die Angriffe auf Dresden lautete „Chevin“. Sechs Bomberstaffeln flogen gegen 17:30 von ihren Horsten in Südengland über zwei Routen in das Reichsgebiet ein. Hinter der Westfront flogen einige Begleitjäger andere Routen zur Irreführung der deutschen Luftabwehr.

Am Faschingsdienstag, 13. Februar 1945 um 21:45 wurde in Dresden Fliegeralarm ausgelöst. Die Menschen begaben sich in die Keller ihrer Häuser oder Wohnblocks. Luftschutzbunker gab es kaum, da die Nazi-Behörden unter Gauleiter Martin Mutschmann den Schutz der Bevölkerung trotz lange bestehender Pläne sträflich vernachlässigt hatten.

Die Angriffe begannen bei aufgeklartem wolkenlosen Nachthimmel. Um 22:03 wurde die Innenstadt mit Lichtkaskaden („Christbäumen“) ausgeleuchtet, zwei Minuten darauf wurden rote Zielmarkierungen auf das gut sichbare Dresdner Fußballstadion nordöstlich des Stadtkerns abgeworfen. Von 22:13 Uhr bis 22:28 fielen die ersten Bomben. 244 britische Bomber der Pionier-Einheit „Nr. 5“ zerstörten die Gebäudedächer mit 529 Luftminen und 1800 Spreng- und Brandbomben, insgesamt 900 Tonnen. Sie gingen südwestlich des Zielpunktes in einem 45-Grad-Fächer zwischen der großen Elbschleife im Westen der Stadt, dem industriell bebauten „Ostragehege“ (heute Messegelände) und dem Hauptbahnhof, etwa 2,5 km Luftlinie entfernt, nieder.

Diese 15 Minuten setzten bereits eine Fläche von etwa drei Vierteln der Dresdner Altstadt in Brand. Gezielte Treffer einzelner Gebäude waren bei diesen Nachtangriffen der RAF weder beabsichtigt noch möglich. Vielmehr sollte ein Bombenteppich die Innenstadt flächig zerstören.

Um 1:23 Uhr begann die zweite Angriffswelle mit 529 britischen Lancaster-Bombern. Sie warfen bis 1:54 Uhr insgesamt 650.000 Stabbrandbomben – 1500 Tonnen – über einem Gebiet von Löbtau bis Blasewitz und von der Neustadt bis Zschertnitz ab. Die von der ersten Angriffswelle verursachten Brände dienten nach Augenzeugenberichten englischer Fliegerbesatzungen zur Orientierung für die nachfolgenden Bomber. Ihre Bomben trafen auch die Elbwiesen und den Großen Garten, wohin viele Dresdner nach der ersten Welle geflüchtet waren, und beschädigten auch Kliniken wie die Frauenklinik Pfotenhauer Straße und das Diakonissenhaus Neustadt schwer. Beide Bombardements betrafen ein Stadtgebiet von etwa 15 Quadratkilometern.

Die zweite Angriffswelle verhinderte sofortige Löschaktionen, so dass sich die zahlreichen Einzelfeuer rasch zu einem orkanartigen Feuersturm vereinten. Dieser zerstörte ganze Straßenzüge; in der starken Hitze schmolzen Glas und Metall. Der starke Luftsog wirbelte sogar größere Gegenstände und Menschen umher oder zog sie ins Feuer hinein. Die Flammen waren im weiten Umkreis am Himmel zu sehen, sogar bis zum etwa 60 km entfernten Neustadt, wo am folgenden Tag auch ein Ascheregen niederging. Menschen verbrannten, starben durch Hitzeschock und Luftdruck oder erstickten in den Luftschutzkellern an Brandgasen. Wer sich ins Freie retten konnte, war auch dort dem Feuersturm und detonierenden Bomben ausgesetzt.

Die Luftabwehr hatte nach den ersten Bombenangriffen 1944 für viele Mauerdurchbrüche in den Kellern zu Nachbarhäusern gesorgt. Nach Zeugenaussagen konnten einige Menschen so durch die geschlossenen Häuserzeilen in unversehrte Häuser und Stadtteile fliehen; andere fanden durch die Gewölbe unterhalb der Altstadt ins Freie der Elbwiesen. Viele wurden jedoch auf der Flucht von Brandgasen ereilt und erstickten; Familien wurden im Chaos auseinandergerissen. Überlebende, die in Bunkern und Kellern ausgeharrt oder den Weg ins Freie gefunden hatten, wurden für den Rest ihres Lebens schwer traumatisiert.

Tausende Menschen flohen in nicht oder kaum bombardierte Stadtteile wie Mockritz, Leuben, Blasewitz, Pieschen, Löbtau oder in das Umland. Öffentliche Gebäude wie NSDAP-Stellen, Gasthöfe und Schulen wurden als Auffangstellen genutzt und zu provisorischen Notaufnahmen umfunktioniert. Allein in den fünf Auffangstellen von Dresden-Plauen wurden bis Mitte März 16.000 Flüchtlinge registriert. Viele der Ausgebombten schickten die Behörden in das Umland.

Den Nachtangriffen folgte am 14. Februar von 12:17 bis 12:27 Uhr ein Tagesangriff von 311 B-17-Bombern nebst 5 Begleitjägern der USAAF. Sie warfen bei schlechtem Wetter nach Zielradar nochmals 1800 Sprengbomben und 136.800 Stabbrandbomben ab. Angriffsziele waren diesmal einige Rüstungsbetriebe und erneut der Bahnhof Friedrichstadt. Getroffen wurden auch das dortige Krankenhaus und umliegende Stadtteile.

Juden war die Nutzung von Luftschutzräumen im ganzen Deutschen Reich untersagt. Bei Beginn der Bombardierung gelang es dennoch einigen jüdischen Bürgern Dresdens, in Keller zu flüchten. Da die Bomben auch die Gestapozentrale zerstörten, kam es nicht mehr zu der Deportation, die für den 14. Februar 1945 auf dem Platz der bereits 1938 zerstörten Synagoge angesetzt war. So konnten einige wenige Dresdner Juden dem Holocaust entkommen, darunter Henny Brenner und der Literaturwissenschaftler Victor Klemperer.

Am 15. Februar um ca. 10:15 stürzte die ausgebrannte Frauenkirche ein. Von 11:51 bis 12:01 Uhr folgte ein weiterer Tagesangriff von 211 amerikanischen B17. Bei schlechter Sicht warfen sie 460 Tonnen Bomben verstreut auf das gesamte Gebiet zwischen Meißen und Pirna.

Manche Brände loderten noch vier Tage. In den folgenden Tagen wurden die Leichen in der Stadt mit Lastwagen oder Handkarren eingesammelt, zu öffentlichen Plätzen zur Identifizierung gebracht und dort zu Tausenden gestapelt. Die meisten geborgenen Opfer konnten nicht mehr identifiziert werden. Aus Furcht vor Seuchen wurden am 25. Februar 6.865 Leichen auf dem heutigen Altmarkt, weitere im Krematorium Tolkewitz verbrannt. Bis zum 17. April wurden auf dem Heidefriedhof rund 25.000 Tote begraben. Der Gauleiter ließ Stadtteile abriegeln und zu „toten Gebieten“ erklären.

Weitere Angriffe auf die „Festung“ Dresden bis zum Kriegsende

Am 2. März flogen 455 B-17-Bomber nach Angaben der USAAF zunächst das Hydrierwerk Schwarzheide an, wichen aber auf das Ersatzziel Dresden aus. Ab 10:27 Uhr fielen 940,3 US-Tonnen Sprengbomben und 140,5 US-Tonnen Brandbomben auf die Bahnanlagen in Friedrichstadt und Neustadt sowie in die angrenzende Bebauung.

Werner von Gilsa war nach den Februarangriffen in Dresden eingetroffen und übernahm nun als Nachfolger von Friedrich-Wilhelm Liegmann das Kommando über den Festungsbereich. Sein Stab befand sich vorerst noch im Taschenbergpalais (Altstadt), anschließend in der Albertstadt. Er ließ die Lebensmittellager öffnen und stellte den Bombenflüchtlingen die Luftwaffensanitätseinheit in Dresden-Nickern zur Verfügung. Andere Truppenteile und Durchreisende ließ er abfangen und abkommandieren; Beurlaubte und sogar Leichtverletzte wurden zu neuen Truppen zusammengestellt.

Am 10. April befahl Gauleiter Mutschmann auch Schülern, Stellungen zu bauen. Auf der Brühlschen Terrasse wurden Geschütze aufgestellt.

Die 8. Bomberflotte der USAAF flog am 17. April mit 572 Maschinen einen weiteren, letzten Angriff auf das Stadtgebiet. Über den Rangierbahnhöfen warf sie 1526,4 US-Tonnen Sprengbomben und 164,5 US-Tonnen Brandbomben, auf ein nicht genanntes Industriegebiet weitere 28,0 US-Tonnen Sprengbomben ab. Erst dabei wurde der Bahnverkehr durch Dresden wirksam unterbrochen.

Das NS-Regime nutzte die verheerenden Angriffe zur Propaganda gegen die Alliierten, um die letzten Kräfte der Überlebenden zu mobilisieren. Man hoffte, die Anti-Hitler-Koalition könnte im letzten Moment zerfallen, und erteilte deshalb für die Elblinie den Befehl: „Halten bis zum Letzten!“. Am 14. April erklärte Mutschmann Dresden offiziell zur „Festung“. Luftbilder der USAAF bestätigen den Fortschritt beim Bau der Verteidigungsanlagen.

Am 23. April warf die RAF 40.000 Flugblätter – von insgesamt 10 Mio. seit August – über Dresden ab, das von der Front umgangen wurde. Am 2. Mai kapitulierte Berlin. Nun erst löste Gilsa den „Verteidigungsbereich Dresden“ auf und befahl seine Räumung. Dennoch verteidigten versprengte Gruppen die zerstörte Stadt bis zum Inkrafttreten der Bedingungslosen Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945. Erst an diesem letzten Kriegstag nahm die Rote Armee das Stadtgebiet vollständig ein.

.......... Fortsetzung auf Wiki .....

Kann einer der Mods den Thread schliessen? Ich möchte zwar an diesem Gedenktag an den Vorfall erinnern, aber wir müssen das Andenken der Toten nicht wirklich durch die üblich-dümmliche Diskussion einzelner Personen beschädigen lassen.

Es ist vorbei und das ist gut so. Es ist heute egal, wer schuld war. Nur vergessen werden sollte die Geschichte nicht .......

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Luftmarschall Harris wurde von britischen Demonstranten als britischer Adolf Eichmann bezeichnet. Zurecht !

http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

Vor allem vor dem Hintergrund der britischen Area Bombing Directive wird bis heute heftig darüber debattiert, ob die Bombardierungen im Rahmen des Luftkriegs militärisch sinnvoll waren oder ob sie als Kriegsverbrechen zu werten sind.

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