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Rätsel N° V-7


Völker

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Corrado postet heute leider nicht, schade!

OK, dann bringe ich eben was, um die Zeit rumzukriegen.

Das vorgestellte Tromblon diente einer europäischen Macht.

A ) Wo verwendet?

B ) Modellbezeichnung / Einführungsjahr?

C ) Historischer Kontext?

Corrado ist außer Wertung - er weiß schon, warum.

PS: Aus dem Schloßblech habe ich die Herstellerbezeichnung entfernt - wäre sonst zu einfach.

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Also ich denke nicht, daß man das Teil im net findet. Aber ein Typ:

Der Messinglauf, dazu noch trombloniert sorgte zum einen für null Rostanfälligkeit in einem recht oxydablen Klima, der Trichter sollte ordentlich erschrecken, nicht nur einen, sondern meist viele. Frankreich ist im übrigen tatsächlich richtig.

Gruß

corrado26

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Wisst Ihr, was ich erstaunlich finde? Immerhin haben diesen Thread inmzwischen 104 Leute angeschaut, aber nur ein einziger fühlte sich bisher bemüßigt, etwas dazu beizutragen. Das ist doch seltsam, oder? Ist das Schwellenangst, Angst vor Blamage, Angst vor was weiß ich?

Leute, hier geht's nicht darum, jemanden vorzuführen. Non scholae sed vitae discimus - nicht für die Schule, sondern für's Leben lernen wir und nach diesem Motto kann doch für jeden beim Mitmachen hier etwas rausspringen und wenn es nur den Effekt ist, daß das Gehirn eingeschaltet wird und Leistung erbringen muss. Sicherlich nur von Vorteil, Nachteile sehe ich eigentlich keine. Also, was ist? Ein bisschen mehr Zivilcourage wäre vielleicht ganz angebracht!

Gruß

corrado26

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Noch keine neuen Erkenntnisse?

Man könnte z.B. was über die Verwendung solcher Waffen im Netz finden und über die Zeit, in der diese benutzt wurden.

Tip: Form und Zündmechanismus grenzen die Periode der möglichen Herstellung recht eng ein.

ich_bins ist_schon ziemlich_dicht an_der Wahrheit_dran.

Heute 12:00 (wenn nichts dazwischen kommt) poste ich meine Lösung.

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Wie versprochen die Auflösung:

Tromblonpistole für Offiziere der französischen Handelsmarine

Bildquelle & Info: Udo Lander/Fred Höfele - Französische Ordonnanzpistolen 1733-1870, S. 113f

Geladen wurde der (rostfreie!) Messinglauf mit Hackblei, sehr wirkungsvoll auf Kurzdistanz gegen enternde Piraten oder meuternde Matrosen. Allein die psychologische Wirkung der aufgetrichterten Mündung war schon auf den Angreifer recht beeindruckend. (das meine corrado damit, wenn er schreib, sie sollte eine Vielzahl von Gegenern einschüchtern) Weiterhin konnte die Pistole so recht schnell wieder geladen werden, da der Ladetrichter ja bereits angebaut ist. Verwendung fanden solche Waffen hauptsächlich bei zivilen Kapitänen (z.B. Handelsmarine), aber auch weniger ehrenwerte Seeleute vertrauten auf die Feuerkraft von Messing-Tromblons.

Die gezeigte Tromblon-Pistole wurde in der königlichen Waffenmanufaktur Tulle gefertigt. Wann genau, läßt sich nicht feststellen - auf jeden Fall nach 1779, wahrscheinlich jedoch während der Restauration (also nach der Napoleonischen Ära). Der Nußbaum-Halbschaft verwendet Elemente der Ordonnanzpistole M 1779.

Geschichtlicher hintergrund – Restauration:

Nach der enfgültigen Niederlage Napoleons wurde Europa 1815 durch den Wiener Kongress neu geordnet. Durch die kluge Diplomatie des Charles Maurice de Talleyrand wurden die Grenze Frankreisch auf die von 1792 festgelegt. Der Name dieser Epoche „Restauration" kommt dadurch, daß die Monarchie nach dem Abdankens Napoleon (1814 und ein zweites Mal 1815) wieder eingesetzt wurde (also genauer: "die Restauration der Bourbonen"). Der alte Glanz der Monarchie war jedoch dahin und Geld nach desaströsen Kriegszügen knapp – aus diesem Grunde wurden auch die alten Waffenteile gern recycelt - . Die Julirevolution von 1830, die den liberalen Louis-Philippe ( der "Bürgerkönig") an die Macht brachte, war dann der letzte Versuch, die Monarchie in Frankreich zu retten. Es kam im Zuge der Industrialisierung zu diversen Aufständen (z.B. Weberaufstände 1831, 1834) die dann 1848 in der Februarrevolution gipfelten. Dann wurden die Bourbonen endgültig abgesetzt.

@Corrado, du hast sicher noch ein paar interessante Details?

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Die Tromblonierung von Feuerwaffenläufen hat es natürlich nicht nur bei der Marine, sondern in vielen anderen Bereich auch gegeben. Auf militärischer Seite gab es so etwas als Karabiner mit querovaler Mündung bei den Österreichern 1759 und bei den Hannoveranern 1778. Aber auch als Bewaffnung bei Postkutschen waren diese Waffen sehr beliebt.

Man glaubte damals, daß Waffen mit Trompetenmündung ihre Geschosse weit gestreut unter das Volk bringen würden. Heute wissen wir, daß dies nicht der Fall ist - die Geschoßgarbe bleibt auch bei einem Tromblonlauf relativ gebündelt.

Wenn ich richtig unterrichtet bin, werden heute für diesen Zweck sogenannte Choke-Läufe gefertigt, die in der Laufmitte etwas aufgebaucht und zur Mündung hin enger sind - diese Anordnung führt dann zu dem gewünschten Streuen der Geschosse. Sollte ich daneben liegen, bitte ich gnädigst um Aufklärung.

Gruß

corrado26

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