Jump to content

#Medien: Unseriöse Berichterstattung bei SAT1 „Akte 20.16“?


GunBoard.de

Recommended Posts

Manche Beiträge fangen gut an, werden dann aber so peinlich, dass man sich für eine Erwähnung in den solchen schämt. Sat1 „Akte 20.16“ hat genau das leider geschafft und den bislang schlechtesten Beitrag dieses Jahr produziert. Aber wenigstens wurden dafür keine erpressten Rundfunkgebühren verschwendet. Immerhin etwas.

Wir fragen uns: Wo im Waffengesetz steht etwas über Laufrohlinge und was sind eigentlich Verschlussknöpfe? Und wer zur Hölle ist diese verdammte „Tscherman Riffel Assosiäschn“?

Wer einen soliden Humor hat, kann sich den Beitrag ja mal anschauen. Kommentieren kann man das übrigens hier:

https://www.facebook.com/akte/posts/1287346041298514

Der Vollständigkeit halber hier übrigens noch die im Beitrag unseriös zitierte E-Mail:

Hallo Herr X,

Sie haben unten stehende Anfrage an die Firma XXX gestellt. Die Anfrage wurde zur Beantwortung an uns weitergeleitet. Gerne nehmen wir zu Ihrer Frage Stellung, auch wenn bereits Ihre Frage zeigt, dass Sie möglicherweise noch etwas Recherchearbeit in Punkto Waffengesetzgebung in Deutschland vor sich haben. Ob Sie das bis zum 26.07.2016 um 15 Uhr schaffen? Der Bericht wird hoffentlich nicht darunter leiden – allerdings erwarten wir als German Rifle Association von der deutschen Medienlandschaft dahingehend leider nicht mehr viel.

Nun aber zu Ihrer Frage, ob es gefährlich ist frei verkäufliches Zubehör für nicht frei verkäufliche Waffen zu verkaufen: NEIN.

Falls Ihr Bericht in die Richtung geht, dass es angeblich skandalös ist, dass Zubehörteile wie Schäfte, Optiken, Griffe etc pp für Waffen frei erworben werden können: Wir können Ihnen nur abraten Ihre Berichterstattung in diese Richtung zu lenken, da dies viel Kritik an Ihrer Sendung hervorrufen dürfte. Das muss nicht sein, denn gerade das Magazin Akte ist uns in der Vergangenheit mehrfach durch seriöse Berichterstattung eher positiv aufgefallen. Bitte setzen Sie Ihre Reputation nicht aufs Spiel und bleiben Sie seriös.

Deutschland hat ein sehr strenges Waffengesetz, dass den Zugang zu Schusswaffen, zu Munition und zu waffenrelevanten Teilen mit hohen Auflagen versieht. Zur Erklärung: „Waffenrelevante Teile“ sind Teile, die man benötigt, um eine schussfähige Schusswaffe zu bauen, also Lauf, Verschluss, Schlagbolzen, Patronenlager. Daneben gibt es die „NICHT wesentlichen Teile einer Schusswaffe“, also z.B. Schäfte, Zielfernrohre oder Rotpunktvisiere, Magazine, Griffe und andere Anbauteile. Diese Teile haben mit der wesentlichen Funktion einer Schusswaffe nichts zu tun – die Schusswaffe schießt mit, oder ohne diese Teile. Um einen Schuss aus einer Schusswaffe abzugeben, braucht man in der Regel nicht mal ein Magazin. Anbauteile haben keinen Einfluss auf die „Gefährlichkeit“ einer Schusswaffe, denn nicht die Schusswaffen selbst sind gefährlich, sondern nur deren missbräuchliche Verwendung. Und auch wenn die öffentliche Meinung stark von einzelnen Taten, wie dem jüngsten erweiterten Suizid in München beeinflusst wird, so geht von legal registrierten Schusswaffen insgesamt keine besondere Gefahr für die Bevölkerung aus (Quelle: Bundeslagebild Waffenkriminalität, BKA).

In Deutschland gibt es übrigens 20 bis 40 Millionen illegaler Waffen und selbst von diesen geht glücklicherweise kein großes Gefährdungspotential für die Bevölkerung aus. Im Jahr 2014 starben laut polizeilicher Kriminalstatistik in der Kategorie „Mord und Totschlag“ insgesamt 111 Menschen in Deutschland durch Schusswaffenmissbrauch, dass dabei fast ausschließlich illegale unregistrierte Schusswaffen verwendet wurden, sei noch hinzugefügt. Dennoch ist 111 für ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern eine sehr niedrige Zahl.

Wir haben in Deutschland kein allgemeines Waffenproblem und auch kein Problem mit Zubehörteilen für Waffen, wir haben wenn überhaupt ein Problem mit illegalen Waffen, aber ganz bestimmt ein Problem in der psychologischen Gesundheitsvorsorge, der Mitmenschlichkeit in Schulen und das Problem, dass die Bürger durch die Waffengesetze wehrlos gehalten werden und sich in einem seltenen Fall des Angriffs nicht wirksam verteidigen können.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage kompetent beantworten. Falls Sie Rückfragen haben, stehe ich Ihnen zur Verfügung, in dringenden Fällen können Sie sich auch telefonisch melden: (0176) 321 30 …

Mit freundlichen Grüßen,

Marc Schieferdecker

German Rifle Association

FROM: X

SENT: Monday, July 25, 2016 10:49 AM

TO: XXX

SUBJECT: Anfrage im Auftrag des Magazins Akte 20.16, SAT1

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus aktuellem Anlass machen wir im Auftrag des Magazins Akte 20.16,

SAT1, eine Recherche zum Thema Waffen. Uns ist aufgefallen, dass man

bei Ihnen Elemente eines AR15-Gewehrs erwerben kann, ohne sich durch

eine Waffenbesitzkarte oder einen sonstigen Nachweis eines Bedarfes

oder eines Mindestalters zu legitimeren. Dies mag der bundesdeutschen

Gesetzeslage entsprechen. Dennoch möchten wir folgende Frage stellen:

– Halten Sie es nicht für gefährlich, zahlreiche Elemente eines

solchen Gewehrs frei zu verkaufen?

Aus Rücksicht auf die aktuelle Berichterstattung können wir Ihnen

für die Beantwortung leider nicht die übliche Anzahl von drei

Werktagen einräumen, sondern müssen Sie bitten, uns bis Dienstag,

den 26.07.2016, 15:00, zu antworten. Wir bitten diese Kurzfristigkeit

zu entschuldigen.

Vielen Dank und freundliche Grüße

 

Hier zur Mediathek von Sat1 „Akte“:

http://www.sat1.de/tv/akte/video/2016-eine-waffe-aus-dem-internet-so-leicht-bekommt-man-sie-clip

Weiterlesen

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)