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DH Kolumne No. 177 - Cyberstalker


DirtyHarry

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Sehr geehrte Gunboardler,

manche Schützen veröffentlichen ihre echten Identitäten und ihre Waffensammlungen auf ihrer Homepage die im persönlichen Profil des jeweiligen Waffenforums hinterlegt sind. Da ist doch eigentlich nichts dabei ? Ist doch alles legal. Sollte man wenigstens meinen ! Doch sie haben die Rechung ohne den "Cyberstalker" Herrn S. gemacht.

Fall 1:

Der Schüler Hans G. ist im Schützenverein "Knallbäng" und macht aus seinem Hobby keinen Hehl. Auf seiner Homepage ist er mit einer .44 Magnum zu sehen - ein Bild vom örtlichen Schiesstand. Herr S. findet Schüler im Schützenverein gefährlich. Er inspiziert die persönlichen Daten von Hans G. Dieser wohnt nur 50 km entfernt. Herr S. fährt mit dem Auto die Strecke und findet heraus dass Hans G. so wie die meisten Leute sein WLAN nicht besonders gut gesichert hat. Herr S. hackt sich in das WLAN hinein und schreibt vom Auto aus in einige Internetforen unter dem Namen von Hans G. dass er demnächst in der lokalen Schule einen Amoklauf machen will. Mit der .44 Magnum die er bei nächsten Standbesuch dem WBK Inhaber dort abnehmen will. Ein paar Tage später informiert Herr S. anonym die Polizei. Ein Sondereinsatzkommando stürmt daraufhin das Elternhaus von Hans G. ...

Fall 2:

Zwei Ausländer haben vor, bei ihrem nächsten Überfall auf einen Musikproduzenten mit richtigen Waffen zu kommen, da dieser mittlerweile auch wieder aufgerüstet hat. In Waffenforen schauen sie sich die Profile von Sportschützen an und wo sie demnächst einmal "einkaufen" gehen werden. Sportschütze Herbert W. hat auf seiner Homepage mehrere

moderne Selbstladepistolen aufgelistet. Ausserdem ist zu lesen, dass er noch zwei kleine Kinder hat. Wochen später fangen die Täter eines der Kinder vor der Haustüre ab und können so die Waffen von Herbert W. erpressen. Das Ordnungsamt kommt zur Ansicht dass es es grob fahrlässig wäre auf seiner Homepage sein Hobby und obendrein seine Waffen aufzuführen und wideruft die WBK von Herbert W. mit sofortiger Wirkung ...

Fall 3:

Herr S. der selbst Sportschütze ist hat entdeckt, dass ein Vereinskamerad von ihm im selben Forum aktiv ist. Vereinskamerad Werner B. outet sich dass er regelmäßig das DMZ Magazin liest und dass er es ungerecht findet dass allierte Kriegsverbrechen nicht bestraft worden sind. Herr S. kommt zur Meinung dass gegen "Nazis" im eigenen Verein etwas getan werden muss. Er fertigt Screenshots von den Postings von Werner B. an und schickt sie anonym an den lokalen Vereinsvorsitzenden und an den Dachverband. Werner B. wundert sich fortan dass er keine einzige Waffe mehr befürwortet bekommt und niemand ihm offen sagt warum eigentlich nicht. Herr S. hat mittlerweile einen weiteren Sportschützen aus seinem Verein im Forum entdeckt. Dieser hat in einem Postings einmal Verständnis für linke Terroristen in Südamerika bekundet. Herr S. fertigt sogleich Screenshots an ...

Fall 4:

Herr S. hat endeckt dass Ralf K. in einem Forum davon berichtet wie cool es ist mit einer Panzerfaust zu schiessen. Allerdings vergass er anzumerken dass er das in Vietnam im Urlaub gemacht hat wo solche Attraktionen regelmäßig Touristen angeboten werden. Herr S. hat wieder einen extrem gefährlichen Kriegswaffenbenutzer ausgemacht und meldet ihn sogleich anonym der Polizei. Diese bekommt heraus dass Ralf K. mit seiner Sammler WBK ein wahres Arsenal angehäuft hat und dies nur dem 4. Weltkrieg dienen könne ! Ralf K. wird auf der Fahrt zur Arbeit von einem SEK gestellt und durch ein Missverständnis angeschossen und dabei lebensgefährlich verletzt ...

Fall 5:

Jäger Martin O. geht regelmäßig in der Schweiz zum Combatschiessen. Er wohnt direkt an der Grenze und dieses Vergnügen lässt er sich nicht nehmen. Im Ausland gelten zum Glück andere Gesetze. Von seinen Erfahrungen berichtet er im Forum. Herr S. hat nächtelang überlegt wie er Martin O. doch noch drankriegen könne. Und er wurde fündig. Er fertigt Screenshots der Postings an und schickt sie zusammen mit der Frage ob es eigentlich sein könne dass Martin O. mit seinen deutschen Waffen in der Schweiz gefährliches Combatschiessen üben dürfe, das wäre ja schließlich nicht der vom Bedürfnis umfasste Zweck, an das lokale Landratsamt. Martin O. bekommt daraufhin vom Landratsamt einen Brief in welchem die Frage gestellt wird was für Waffen er eigentlich für seine Umtriebe in der Schweiz benutzen würde ...

Obwohl diese Fälle fiktiv sind, kommt derartiges immer wieder vor. Nicht nur im Bezug auf Waffen. Cyberstalking - Betrifft mich nicht ? Was meinen Sie ?

In diesem Sinne,

ihr Dirty Harry

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Ich muß mal unseren D.H ein wenig in Schutz nehmen.

Solche Fälle sind theoretisch möglich und man sollte das auch ruhig mal ins Kalkül ziehen daß man als Waffenbesitzer so dennunziert wird.

Allerdings sind manche Sachen ziemlich weit hergeholt und zeigen Symptome von D.H.- Verfolgungswahn so zum Beispiel die Entführung (Fall 2) wegen Waffen....

Quatsch ist das doch, denn eine Kindesentführung ist eine ziemlich schwere Straftat, die sich kein Knacki wegen eines relativ wertlosen Gegenstandes riskiert den er auf dem Bahnhof bei Andrejew billiger bekommt , aber dafür eine SOKO auf dem Hals hetzt.

Selbst dazu braucht er kein Internet sondern nur den Anzeigenteil von Waffenzeitschriften....

Und warum wieder der Hinweis "Ausländer " :x - sind Deutsche dafür nicht gut genug wobei Ausländer eh nach einschlägigen GB Erkenntnisse sowieso illegale Waffen haben.

Ob ein Vereinsvorsitzender ein Problem damit hat ob einer DMZ liest ist auch ganz schön weit hergeholt - vielleicht liest er die ja selber ??

Und wenn jemand offenkundig Nazi-Parolen verbreitet in einem Forum, dann ist er schnell weg vom Fenster .

Schon bissel putzig diese Kolumne, aber ein Fünktchen wahrheit ist schon dran.

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Ich geb dir mal ein bischen Realitätsnähe:

1.) Imho im DWJ war mal ein Fall abgedruckt wo ein Sportschütze einen Mann wegen illegalen Waffenbesitzes anzeigte. Dieser rächte sich an diesem in dem er ihn seinerseits mit der frei erfundenen Behauptung anzeigte er hätte eine MP. Der Sportschützte wanderte in U-Haft !

2.) In der Presse war ein Fall wo ein Unrecht beschuldigter Sportschütze zu Unrecht von einem SEK hops genommen und zusammengeschlagen worden ist.

Muss dir da ein Stückweit recht geben, DH! Normalerweise ist sowas möglich, aber ob es denn realitätsnah ist das lassen wir mal offen im Raum stehen.
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Muss dir da ein Stückweit recht geben, DH! Normalerweise ist sowas möglich, aber ob es denn realitätsnah ist das lassen wir mal offen im Raum stehen.

Ich kenn' einen Fall, quasi aus erster Hand, wo ein "Sittenstrolch" den anderen an der roten Ampel provoziert hat (die standen nebeneinander, 2 Fahrspuren).

Zusätzlich kam da noch bei beiden ein gewisser Migrationshintergrund dazu ... :evil:

Was dann passierte, kann man sich so etwa denken: Kavalierstart, Wettfahrt, Ausbremsen, was-auch-immer ...

Das Ende vom Lied war, daß danach einer der Typen zu den "Grünen" gerannt ist und behauptet hat, er wär' von dem anderen beim Warten an der Ampel durch's Autofenster mit einer Waffe bedroht worden.

=> Wohnung durchsucht und TATSÄCHLICH eine Schreckschußknarre gefunden! Der Schluß war klar: "schuldig".

In der Gerichtsverhandlung wurde der angeblich Bedrohte dann anhand eines Frankonia-Kataloges gebeten, zu zeigen, wie die Knarre, mit der er bedroht wurde, ungefähr ausgesehen hat. Er hat eine VÖLLIG anders aussehende, nämlich brünierte Waffe gezeigt, als der Beschuldigte zuhause hatte (der hatte eine in Stainless).

=> Freispruch. Wohl wg. falscher Beschuldigung. :evil:

So, nun das Fazit: Hätte der Beschuldigte ZUFÄLLIG statt einer Stainless-Waffe eine brünierte gehabt, wäre er wohl (zu Unrecht) verknackt worden, so sicher wie das Amen in der Kirche. Null Chance!

Grüße

Iggy

p.s. Könnt Ihr Euch denken, worauf ich hinaus will?!?

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Die Rechtschutzversicherung kann leider nicht die Gesundheit oder immaterielle Werte ersetzten wenn erst mal ein SEK gewütet hat ...

Die größte Gefahr droht immer noch im eigenen Verein. Da habe ich schon mehrfach mitbekommen dass Schützen von anderen wegen Kleinigkeiten angezeigt worden sind.

na klar Iggy, dass wir - wenn es dem bösen Nachbarn gefällt - erstmal die Arschkarte bei einer Anzeige haben ... :x

deshalb ist man mit einer umfassenden Rechtsschutzversicherung immer gut beraten ... :!:

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Die größte Gefahr droht immer noch im eigenen Verein. Da habe ich schon mehrfach mitbekommen dass Schützen von anderen wegen Kleinigkeiten angezeigt worden sind.

Mein Gott! Angezeigt? Mehrfach?

In welcher Gegend wohnst Du denn? Ich sollte besser gar nicht mehr hingehen, oder?

Mist, dann ist ja das Bedürfnis weg! Was mach ich jetzt bloß? :?

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