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Angst vor Schusswaffen? – Verschärfung des Waffenrechts!


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In den letzten Monaten versuchte ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis offen mein Hobby, den Schießsport, anzusprechen und Interesse dafür zu wecken. Nur allzu oft ist die Reaktion darauf eher zurückhaltend oder sogar prinzipiell ablehnend. In diesem Artikel möchte ich die Ursachen dieser Reaktionen untersuchen und prüfen ob diese begründet sind.

Komme ich in meinem Umfeld auf die Thematik Waffen zu sprechen, reagieren viele Menschen ablehnend. Warum ist das so? Meiner Meinung nach hat ein großer Teil der Bevölkerung Angst vor Schusswaffen. Betrachtet man die aktuelle geopolitische Lage, ist dies meines Erachtens nach sogar nachvollziehbar. Sind aber Schusswaffen im Privatbesitz eine Gefahr für die Allgemeinheit?

Was sind Waffen und wie viele gibt es?

Vor einer genaueren Betrachtung, sollte man sich darüber klarwerden, was eine Waffe ist. Hierfür lohnt ein Blick ins Waffengesetz , dort steht: „Waffen sind Schusswaffen […] und tragbare Gegenstände, […] insbesondere Hieb- und Stoßwaffen“. Schusswaffen werden laut Gesetz unter anderem in Feuerwaffen, Schreckschuss-, Gas- und Signalwaffen eingeteilt. Bei den Hieb- und Stoßwaffen gilt, juristisch gesehen, das Makashi-Messer mit 22 cm Klingenlänge aus dem örtlichen Supermarkt nicht als Waffe, das Kampfmesser der Bundeswehr (14,5 cm Klingenlänge) aber sehr wohl. Ausschlaggebend zur Einordnung ist die Zweckbestimmung des Herstellers, obwohl beide für den jeweils anderen Zweck verwendet werden können. Meiner persönlichen Meinung nach ist diese Einordnung unsinnig, da ein Messer immer als Waffe verwendet werden kann und eine Schusswaffe als Sportgerät.

Nun aber zu den konkreten Zahlen: In Deutschland gibt es 5,83 Mio. registrierte Schusswaffen im privaten Besitz und ca. 1 Mio. Schusswaffenbesitzer , Anzahl stetig steigend. Die Zahl der illegalen Schusswaffen beläuft sich geschätzt auf 20 Mio. Waffen2 in vermutlich weitaus mehreren Händen. Theoretisch besitzt (nur die Altersklasse ab 25 Jahren und legale Waffenbesitzer ausgenommen) jeder dritte illegal eine Schusswaffe. Betrachtet man die Zahlen, gebe ich zu, dass diese beunruhigen können. Aber mal ehrlich, wie viele von diesen 25,83 Mio. Waffen haben Sie bereits im öffentlichen Raum gesehen? Ich persönlich bisher keine. Zur besseren Vorstellung dieser Zahl: 2015 gab es in Deutschland 53 Mio. Fahrzeuge. Wie viele haben sie davon im öffentlichen Raum gesehen? Daneben gibt es weitaus mehr Gegenstände die als Waffe verwendet werden können. Eventuell liegt die Angst in der Häufigkeit der Straftaten mit Schusswaffen begründet.

Wie viele Straftaten werden mit Waffen durchgeführt?

Im Jahr 2015 gab es in Deutschland 6.330.649 Straftaten, davon 9.000 Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen (gerade einmal 0,14 %). Allerdings erfolgt bei der Angabe keine Unterscheidung in illegale und legale Waffen. Auch eine Unterscheidung ob es sich um freie oder um genehmigungspflichtige Waffen handelt wird keine Auskunft gegeben. Eine Unterscheidung in Feuerwaffen, Schreckschuss-, Gas- und Signalwaffen gibt es auch nicht. Eindeutige Zahlen für Feuerwaffen sind daher schwer zu finden.

Konkrete Zahlen können wenigen Pressemeldungen entnommen werden und liegen mir für das Jahr 2013 vor. Im Jahr 2013 wurde 27 Menschen mit legalen Feuerwaffen in Deutschland getötet . Ob diese Menschen durch eine Straftat oder einen Unfall ums Leben kamen ist nicht angegeben. Zum Vergleich: Verkehrstote gab es im gleichen Jahr 3.339. Ein generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen wird leider nicht durchgesetzt, obwohl dieses, im Vergleich zu einer Verschärfung des Waffenrechtes, definitiv sehr viele Leben retten könnte.

Fazit

In Deutschland werden durchschnittlich genauso viele Menschen von Tierangriffen wie durch legale Waffen getötet . Es gibt bereits ein sehr gutes Waffenrecht und eine gute Überwachung der Legalwaffenbesitzer. Auch dem aktuellen BKA-Bericht Waffenkriminalität ist zu entnehmen, dass die Straftaten mit Schusswaffen seit Jahren rückläufig sind und das trotz steigender Waffenzahlen im Land.

Für Terroranschläge oder kriminelle Vorhaben werden sowieso illegale Waffen verwendet. Eine Verringerung der Waffenzahl oder Verschärfung des Waffengesetzes ist reiner Populismus und führt in der Realität nur zu Beschneidung von Bürgerrechten und nicht zu einer Verringerung der Straftaten. Die Angst vor Waffen im Privatbesitz ist daher völlig unbegründet.

Ein weiterer Effekt bei höherer Waffendichte ist in einigen Ländern (bspw. Deutschland, Schweiz, USA) zu beobachten, steigt die Anzahl der Waffen im Privatbesitz, sinkt die Kriminalität (auch in den USA). Viele Thesen und Behauptungen der Politik sind durch Fakten nicht haltbar.

Problematisch sind laut BKA allerdings illegalen Waffen, neben den oben genannten Straftaten gab es in diesem Bereich ca. 30.000 Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Hier wäre eine gute Stelle um an der Problematik anzusetzen. Da dies aber sehr schwierig und finanziell aufwändig ist, ist die Bekämpfung illegaler Waffen scheinbar nicht allzu interessant.

Zum Abbau der Vorbehalte empfehle ich allen Sportschützen, Jägern und Waffensammlern mit ihrem Hobby offen umzugehen und Freunde und Bekannte zu informieren. Nur so lassen sich Berührungsängste abbauen und eine Verschärfung vielleicht verhindern. Vielleicht lässt sich, auch mit Hilfe eines Schnupperschießens, die ein oder andere Person überzeugen und findet Spaß an unserem Hobby.

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