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SV Wann ist der Gebrauch der KW gerechtfertigt


joker_ch

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Meinetwegen. Nostand ist ein schwieriges Thema und bei Diskussionen kommt eigentlich nie etwas Vernünftiges heraus, wenn schon bei Notwehr keine Klarheit herrscht.

Jetzt habe ich endlich geschnallt, was genau in deinem Gedankengang falsch war.

Notstand ist "Notwehr" gegen Sachen, nicht gegen Personen.

§ 228 BGB Notstand

1 Wer eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, um eine durch sie drohende Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht widerrechtlich, wenn die Beschädigung oder die Zerstörung zur Abwendung der Gefahr erforderlich ist und der Schaden nicht außer Verhältnis zu der Gefahr steht.

2 Hat der Handelnde die Gefahr verschuldet, so ist er zum Schadensersatz verpflichtet.

Beim Notstand erfolgt, wie du richtig schriebst, Güterabwägung. Es ist also das mildestmögliche Mittel zur Gefahrabwendung zu wählen.

Die Sache mit den Angehörigen ist der "Entschuldigende Notstand"

Entschuldigender Notstand

Anders als die Rechtfertigungsgründe beseitigt der entschuldigende Notstand (§ 35 StGB) nicht die Rechtswidrigkeit einer tatbestandsmäßigen Handlung, sondern führt zur Schuldlosigkeit.

Hier ist zu beachten, dass die schützenswerten Rechtsgüter lediglich Leib, Leben und Freiheit sein dürfen. Der zu schützende Personenkreis ist auf den Täter, seine Angehörige oder ihm nahestehende Personen begrenzt. Im übrigen muss die Notstandshandlung erforderlich sein und die Hinnahme der Gefahr unzumutbar. Schließlich muss wiederum ein Rettungswille gegeben sein.

Geht die Gefahr von einer Person aus (z.B. Geiselnehmer) wäre jedoch eine sonst strafbare Tat durch Notwehr/Nothilfe gedeckt.

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Notwehr kann man nur leisten, solange ein Angriff erfolgt. Wurde ein Kind irgendwo eingesperrt, vielleicht sogar unabsichtlich, dann liegt kein Angriff vor oder er ist bereits beendet und Notwehr zieht nicht, sondern Notstand aus dem heraus die Nothilfe erfolgt.

Soweit ich es gelernt habe, und man darf mich auch gern korrigieren, ist der Schusswaffengebrauch im Notstand nur bei Familienangehörigen zulässig. Diese Einschränkung ist auch notwendig, andernfalls könnte jeder Spinner draußen mit einer Waffe herum rennen, wenn irgendwo jemand in Not ist und Superman spielen.

Wenn das Kind (von einem Menschen) eingesperrt wurde, liegt meines Erachtens nach immer noch ein gegenwärtiger Angriff vor. Ein Angriff ist gegenwärtig, sobald diese Bedrohung unmittelbar bevorsteht, gerade stattfindet oder noch andauert. Solange das Kind nicht frei ist, wird es angegriffen. Mitunter auch im anderen Sinne dieses Wortes.

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Gerade beim Hund sehe ich aber Probleme. Ausser, er kann sprechen.

Aber - mal ganz ehrlich - wenn du siehst, dass vor deiner Hoftür ein grosser Hund gerade irgendein Kind anknabbert, läufst du dann erst ins Haus um die Waffen zu holen?

Ich würde den erstbesten Knüppel, Spaten oder ähnliches greifen - und ob ich dafür angezeigt werde, den Hund erschlagen zu haben, weils nicht mein Kind war, wäre mir in dem Moment vollkommen egal.

Und wenn (m)ein Kind ausserhalb meiner Wohnung gefangengehalten wird und ich weiss wo, würde ich ebenfalls nicht zur Waffe greifen und die Sache alleine regeln - sondern die Polizei rufen.

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Also ist der ganze Kram "wie verteidige ich meine Zweizimmerwohnung im 5. Stock" in der Regel vollkommen praxisfremd. Ordentliche Haustür, ggf. Alarmanlage, evtl. ein entsprechender Hund - und die Dreieinhalb Ganoven, die dann noch bei mir was holen wollen, die muss ich halt als allgemeines Lebensrisiko mit einkalkulieren.

Sehe ich genauso.

Wenn einer mit dem Messer vor der Tür steht um mich abzustechen habe ich Pech gehabt.

Ansonsten gibt es bei mir wirklich nichts, weshalb jemand einbrechen müsste.

Man sollte doch mal ehrlich sein. Die Waffe bräuchte man doch höchstens dann, wenn man sie legal nicht tragen darf. Nämlich unterwegs, auf der Straße.

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Hm, ich denke doch das sich ein Einbrecher vorher kundig macht über ein Objekt, oder? Weiss ja nicht nach welchem Raster die agieren :?

O doch, deswegen werden Häuser mit Hunden gemieden. I

In F brechen die nie in Häusern von Jägern ein. Warum wohl?

Das gleiche gilt für Warmeinbrechen, in der CH beinah unbekannt und in Holland völlig normal. Könnte da vielleicht die Waffe im Haus ein Rolle spielen?

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O doch, deswegen werden Häuser mit Hunden gemieden. I

In F brechen die nie in Häusern von Jägern ein. Warum wohl?

Das gleiche gilt für Warmeinbrechen, in der CH beinah unbekannt und in Holland völlig normal. Könnte da vielleicht die Waffe im Haus ein Rolle spielen?

Deshalb hat man bei mir schon 2 mal versucht einzubrechen, weil mein Hund nie bellt :mrgreen:

Ist aber nix kaputgegangen, da ich die Haustüre nie abschliesse wenn ich zuhause bin :mrgreen:

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Hallo Joker

Aussehen tut er wie ein Deutscher Schäfer, eifach noch ein bischen kräftiger.

Wenn jemand kommt wartet er freundlich hinter der Türe. Bei mir bellt er vor Freude, bei fremden knurrt er und geht auf sie zu.

Der eine ist dummerweise nicht geflüchtet sondern versuchte ins Haus einzudringen.

Ich hab dan den Hund auf ihm gelassen bis die Polizei Vorort war :twisted:

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Hm, ich denke doch das sich ein Einbrecher vorher kundig macht über ein Objekt, oder? Weiss ja nicht nach welchem Raster die agieren :?

In DE muss man hier zwischen zwei unterschiedlichen Kategorien von Einbrüchen unterscheiden:

1. Die gezielten Einbrüche:

Bei gezielten Einbrüchen suchen sich die Täter die Objekte tatsächlich vorher aus und informieren sich. Der Einbruch wird lange im Voraus geplant.

2. Die „schnellen“ Einbrüche:

Bei diesen Einbrüchen suchen sich die Täter ihre Objekte rein nach den äusseren Bedingungen aus. Der Einbruch muss schnell gehen. Näheres über das Objekt ist nicht bekannt. Also Vorbereitung wird maximal vorher das Gebiet abgefahren um die vielversprechendsten Objekte auszusuchen.

Gezielte Einbrüche müssen aufgrund der wesentlich größeren Investition und des höheren Risikos auch deutlich mehr abwerfen. Der (meist die) Einbrecher müssen also vorher ziemlich genau wissen, mit welcher Beute sie zu rechnen haben. Diese Form der Einbrüche ist in DE deutlich seltener als es uns die Filmproduzenten glauben machen wollen. Die meisten Einbrüche sind die „schnellen“ Einbrüche. Oft sind die Täter auch hier organisiert. Die möglichen Objekte werden von kurz von außen begutachtet. Ist das Objekt offensichtlich besonders geschützt (z. B. durch einbruchhemmende Türen/Fenster oder durch einen Hund) wird das nächst Objekt gewählt. Die durchschnittliche Beute beträgt in diesen Fällen 500€ - 1.000€. Es wird klar, dass der Einbrecher dafür kein großes Risiko eingeht. Er sucht sich also die Objekte aus, bei denen ziemlich sicher ist, dass niemand zu Hause ist und die er innerhalb von wenigen Sekunden mit einem Schraubendreher öffnen kann (Scheibe einschlagen, Einbruch bei Nacht mit Taschenlampe, etc. gibt es nur im Film. Der „Profi“ weiss, dass ihn solche Aktionen verraten können, bevor er das Objekt verlassen hat!)

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Ist glaub ich bei uns nicht anders.

Bei den meisten Einbrüchen und versucheten Einbrüchen die hier in der Umgebung passiert sind, waren Morgens bei Wohnungen (irgendwo zwischen 9 und 11, und Nachts bei Geschäftshäusern.

Vielfach sind in der Nähe von Lärmquellen. im Nachbardorf wurde eine ganze Häuserkette entlang der Bahnlinie leergeräumt, dort haben sie keinen Wert darauf gelegt, leise zu sein. Die Scheiben wurden eingeschlagen wenn ein Zug vorbeifährt. Die zur Zeit anwesenden hatten von den Einbrüchen nichts gehört.

Der Schaden in der Wohnung war etwa doppelt so hoch wie die effektiv entwendete Ware. Man sah deutlich dass schnell gesucht wurde und es wurde nur Bargeld (teilweise auch wertloses) mitgenommen und Gut zu verkaufende Wertgegenstände)

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